1.3

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

„Äh... nein, Sir. Ich bin ihre Frau und lebe nun gewiss dort, wo sie leben, wenn es ihnen so gefällt, Sir, aber... ich verstehe es, wenn sie vielleicht befremdet sind, weil... ich doch bereits schwanger gehe und keinen Mann vorzuweisen habe, ich meine... auch keinen toten Mann.
Das lässt sie sicherlich - aber wie ich betonen möchte völlig zu unrecht - auf einen losen Charakter meiner Person schließen.
Vermutlich habe ich deshalb dort in der Stadt auch nicht sogleich ihren Arm ergriffen, den sie mir freundlichst boten, Sir. Doch es... erschien mir da aber noch allzu vertraulich, muss ich gestehen, denn ich will tatsächlich nicht den Eindruck erwecken... und hoffe auch Mr. Lippton hat dies tunlichst vermieden, dass ich von... von dieser gewissen Sorte Frau ohne jeden Anstand oder Moral bin, wie es vielleicht nun gerade erscheinen mag."
Er schwieg nur still, also wagte sie es wieder ihn anzusehen, um ehrlich und wahr weiter zu sprechen: „Ich wurde in England gegen meinen Willen geschwängert, Sir. Sie können versichert sein, dass ich nicht ... nicht wollte ... und auch alles getan habe, was in meiner Macht stand, um zu verhindern, was dann aber doch geschah. Das... wollte ich ihnen nur gerne sagen, Sir. Schließlich denken im Moment die meisten Leute, die nur einzig meinen Bauch ansehen, sehr schlecht von mir. Dass ich vielleicht dem Gewerbe der gefallenen Frauen nachgehe oder... sonst etwas Schlimmes. Aber das habe ich nie getan und auch nie gelogen und einen toten Ehemann erfunden, so wie Andere es mir rieten. Ich bin anständig und ehrlich und ... Ich bin ... nein, ich war Beiköchin und sollte eigentlich nach meiner Mutter die Küche auf dem Gut übernehmen, denn ich kann wirklich sehr gut kochen, das hat jeder gesagt. - Also das war zumindest vorher immer der Plan. Doch meine Mutter ging vor einigen Monaten zu unserem Gutsherrn, um Klage zu führen, als ich meine Schwangerschaft bemerkte. Ich meine sie wusste es ja schon, was passiert war. Alle haben es gewusst.
Sie haben es auch alle gehört, dass ich des Nachts um Hilfe schrie, aber... na ja den adeligen Erben des Hauses hält niemand auf, in seinem Tun. Und ich war... bin ... nicht wichtig genug gewesen, nicht einmal meinem damaligen Verlobten, dass er gekommen wäre, um ihn fort zu nehmen. Aber meine Mutter wollte dann das wir zumindest ein bisschen Geld bekommen, auch für die Zeit in der ich nicht Arbeiten könnte, damit ich das Kind gut zur Welt bringen... und erst mal versorgt sein würde.
Ich habe ihr gleich gesagt sie sollte es besser bleiben lassen aber meine Mutter war schon immer sehr offen und frei heraus und dann... schon in der nächsten Nacht... sind sie dann gekommen, also die getreuen Arbeiter des Gutsherrn, haben mich aus dem Bett gerissen, bewusstlos geschlagen und auf ein Schiff nach Amerika gebracht. Das war vor etwas mehr als drei Monaten. Und nun ... bin ich also hier.", beendete sie ihren leicht gestotterten Bericht an ihren frischgebackenen Ehemann und der nickte nur kühl.
Hatte es also verstanden.
Erleichtert atmete sie auf und wollte sich schon wieder nach vorne drehen, doch ihr Gatte hob eine Hand an ihre Wange und hielt sie auf... sah sie nun überaus eindringlich an.

„Hasst du den Mann, der dich gegen deinen Willen genommen hat?", fragte er sie Tiefstimmig. Melissa senkte sofort betreten den Kopf.
„Ihr ...solltet mich so etwas nicht fragen, Mr. Bainbright. Es ist schließlich eine Sünde jemanden zu hassen.", sagte sie nur ausweichend. Doch ihr kamen gerade fast schon die Tränen, bei seinem Blick.
Doch er hob nur ihr Kinn wieder zu sich an und zwang sie ihn anzublicken. Das Feuer in ihren Augen, dass sie gerade wieder zu unterdrücken versuchte gefiel ihm sehr.
Hasst du ihn, Weib? Würdest du ihn zu töten versuchen, wenn er nun vor dir stünde oder würdest du dich rächen wollen, für das, was er dir antat?", fragte er sie ausdruckslos.
Sie kämpfte kurz mit sich, doch dann nickte sie zaghaft und ehrlich. Er nickte ebenfalls. „Falls dieser Mann einmal meinen Weg kreuzt bringe ich ihn für dich um.", sagte er seelenruhig zu ihr, dann umfasste er ihr Gesicht und hob es wieder zu sich empor, derweil sie verdutzt blinzelte. „Und ... wie stehst du zu dem Kind? Hasst du es auch, oder möchtest du es gerne behalten?", fragte er sie weiter.
Melissa errötete erschrocken.
„Ein unschuldiges Kind kann doch nichts für die Umstände seiner Zeugung, Mr. Bainbright. Es... ist ein Gottesgeschenk an mich, damit ich nicht so einsam und allein bin, hier in der Fremde. Also ich ... ich möchte es behalten und das werde ich auch. Selbst wenn sie es so natürlich nicht als ihren Sohn oder ihre Tochter akzeptieren können. Doch wird es mein Kind sein!", ballte sie nun unbewusst kämpferisch die Hände zu harten Fäusten.
Grey Wolf war gegen seinen Willen ganz hingerissen von ihren nun ganz energisch funkelnden Augen.
„Meine Skwah kämpft für das was sie will. Das ist gut. So wisse denn Melissa, dass dein Kind natürlich auch das Meine sein wird. Mein Sohn!", meinte er arrogant und nickte hart.
„Oh... hm... aber was, wenn es aber doch eine Tochter wird?", fragte sie ihn sogleich verwirrt die Brauen hebend über seinen arroganten Tonfall. Er zuckte über die Anmerkung nur reichlich gleichgültig aussehend mit den Schultern und blickte dann forschend nach oben.
„Gerade eben ist ein Adler über uns hinweggeglitten. Er kommt nur zu jenen, die berührt sind, Melissa. Du wirst einen starken Sohn haben, der deinen Mut und Willen besitzt und er wird an meinem Feuer geboren werden ... und damit auch mein Kind sein.", verkündete er ihr seltsam kryptisch klingend. Sein Akzent trat nun etwas stärker hervor. Er klang kehliger und auch weicher als zuvor. Kurz meinte Melissa noch protestieren zu müssen. So dermaßen einfach konnte er es doch nun auch nicht betrachten, oder? Nur weil ein Adler über sie beide hinweggeflogen sein sollte, würde sie einen Sohn haben? - ... Bitte?
Er beliebte wohl zu scherzen? Doch weil er nun seinen Hengst wieder antrieb konnte sie nicht mehr weiter mit ihm darüber reden und ihn auf die Schwächen seiner Überlegungen hinweisen.
Und das konnte sie auch den restlichen Ritt über nicht, weil der Wind auffrischte und ihr die Worte auf den Lippen verwehte, derweil er sie nun weit ins wild wuchernde Hinterland hinein brachte.
Ja... im Grunde... befanden sie sich nun schon mitten in die Wildnis. Ringsherum nur Wiesen mit hochstehenden Gräsern, vereinzelt schlechte Feldwege mit tiefen Schlaglöchern auf den Wegen, die sicher schon so manchen Achsenbruch an einem Fuhrwerk bewirkt haben mochten.
Nun... die Amerikaner hatten wohl auch noch etwas gegen ordentliche Wege und Straßen einzuwenden
Schließlich gelangten sie dann nach Stunden und über unzählige Hügel, kleinen Teichen und zwei Bächen vorbei, zu einem dichten Wald und folgten dort einem schmalen Pfad der unmöglich von einer Kutsche befahren werden konnte, so dicht wie die Bäume hier standen und wuchsen.
Ein bisschen flau war ihr inzwischen schon zumute, so weitab jeglicher Zivilisation. Doch sie hatte diesen Mann nun mal geehelicht und es gab kein Zurück mehr. Ein leichtes Zittern bemächtigte sich ihrer Glieder. Sie tat schnell so, als würde sie frösteln. Da hielt ihr Mann erneut seinen Hengst an und zog sich rasch die Weste aus, um sie ihr über zu legen.
„Es ist ein warmer Tag heute, Melissa.", rügte er sie diesmal knurrig.
„Das ist sicher wahr.", nickte sie ihm ernsthaft zu. „Aber seid ich schwanger bin, ist mir öfters entweder zu warm oder zu kalt.", erfand sie rasch eine klein Notlüge, die im Grunde auch keine wirkliche war, denn sie fröstelte in der Tat inzwischen viel öfters, als früher. Trotzdem senkte sie erneut rasch betreten den Kopf, denn sie mochte es nicht sich unwohl zu fühlen und eine Angst zuzugeben. Ihre Mutter würde ihr das Fell gegerbt haben, wenn ihre Tochter sich nun vor dem eigenen Gatten fürchtete...
sie hoffte indes dass die Ausrede genügt hatte, und er sagte nichts mehr dazu, trieb sein Pferd nur wieder an und sie ritten weiter und weiter, durch das grüne und zunehmend höher wachsende Dickicht, dass bald schon zu einem echten Wald wurde. Eine gefühlte Ewigkeit lang, bis Melissa beinahe sogar an seiner Brust einschlief.
Sie erwischte sich tatsächlich immer wieder dabei, wie sie ihren Kopf an seiner Schulter anlehnte und ihre Augen langsam zuvielen. Es dämmerte bereits, als der Wald sich schließlich wieder öffnete und den Blick auf eine unglaublich schöne Lichtung freigab, auf der ein kleines Holz-Haus stand, ein riesiger Korral mit mehreren Pferden darinnen die bei ihrem Anblick begrüßend wieherten, sowie eine enorm große Wiese auf der auch tatsächlich noch viele weitere freilaufende Pferde friedlich grasten, umgeben von eben jenen dicht wachsenden Büschen und Sträuchern, durch die sie gerade hergeritten waren.
Die Sonne stand schon tief über dem Wald und begann sich langsam rot einzufärben.
Der Himmel bot bereits ein wahres Farbenschauspiel. Helles Blau das zu violettfarbenen Wolkenfetzen überging, noch tiefer Orange und dann rot wurde.
Wie schön das aussah.
Solch intensiv leuchtenden Farben hatte Melissa noch nie zuvor in ihrem jungen Leben gesehen, obschon auch England beeindruckende Sonnenauf und - untergänge bot. Sekundenlang starrte sie nur vollkommen hingerissen in die Wolken hinauf, starrte die feurig rote Sonne an, die so wunderschön und doch erhaben den Rand der Erde berührte. Grey Wolf trieb seinen Hengst bis vor das Haus und stieg dann als erster ab. Melissa blinzelte kurz, als er dann nach ihr griff und sie herunterhob. Errötend dankte sie ihm leise und versuchte ein paar Schritte bei Seite zu gehen, doch ihre Beine gaben beinahe augenblicklich unter ihr nach und sie wäre gestürzt, hätte Grey-Wolf nicht schnell reagiert und sie aufgefangen.
„Oh... Verzeihung...", atmete sie um Fassung ringend durch und klammerte sich an seine starken Arme. Er aber hob sie nur mit leicht gehobenen Bauen auf seine Kräftigen Arme und trug sie dann schlicht zu dem kleinen Haus hinüber, wovor es eine hölzerne Bank zum Sitzen gab, die aus einem einzigen dicken Stamm gearbeitet zu sein schien. Er setzte sie darauf nieder und hockte sich dann kurz vor sie hin. „Denkst du dass deine Beine dich heute noch einmal tragen werden oder hast du gerade Schmerzen? Vielleicht dein Baby?", fragte er sie ganz ernsthaft.
Melissa riss erstaunt dann betroffen die Augen auf. „Oh... nein. Nein, wirklich mir geht es gut, nur... Ich bin es nicht mehr gewohnt so lange zu Pferde zu sitzen und ... Ich glaube meine Beine sind gleich wieder gut. Ich... ich sollte etwas tun. Wo ist denn nur mein Büdel?", fragte sie ihn sichtlich errötend. Er kehrte zum Pferd zurück und holte es, nahm dem Hengst nur schnell Decke und Zaum ab und der rannte dann auch sofort bockend und wild wiehernd auf und davon, während Grey Wolf ihm noch etwas belustigtes hinterher rief. Es klang fremd... ah... das war wohl indianisch.
Verlegen, weil sie gerade merkte, dass sie ihren erstaunlich gut aussehenden Mann anstarrte, senkte Melissa wieder den Bick und versuchte erneut aufzustehen. Ihre Füße kribbelten wie verrückt, ihre Schenkelinnenseiten schienen in Flammen zu stehen und genau das tat nun auch ihr Hinterteil. Das hatte sie vorhin ja gar nicht richtig mitbekommen, doch jetzt gerade war es wirklich schlimm.
Aber als sie wieder aufblickte und bemerkte, dass ihr Ehemann sie anschaute, riss sie sich hastig zusammen, tat so als wäre nichts, hob nur ein klein wenig ihr Kinn und ging dann steifbeinig auf die Haustüre zu, öffnete sie mit einem kurzen beherzten, innerlichen Stoßgebet... und stand auch schon in einem beinahe lehren Raum, der sichtlich neu gebaut und ... karg aussah.
„Äh...", sagte sie nur verwirrt, sah sich kurz um und schluckte dann heftig. Hier sollte sie nun leben?
Es gab da lediglich einen mit großen Steinen gemauerten aber sehr einfach Kamin, einen kleinen viereckigen Tisch und zwei Stühle. In der rechten, vorderen Ecke stand noch eine große, rot angemalte Wasserpumpe an einem grauen, gemauerten Steinbecken in das man das Wasser einlassen und durch ein Rohr in der Außenwand auch wieder auslassen konnte, wenn man den Holz-Stopfen herauszog, sonst nichts.
Ja...
Noch nicht einmal ein Bett gab es hier... oder einen Ofen... oder einen Schrank, eine Truhe... herrje ein paar lächerliche Decken am Boden?!

Es schockierte sie einfach nur.
Denn bei einem Mann mit einem Vermögen von fünfzigtausend Dollar hatte sie doch etwas ... mehr... erwartet.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro