Prolog 2/3

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New York,

2 Wochen später

Es stank ganz furchtbar in der Harlemstreet, dachte Melissa Armittage, als sie sich mit finsterer Miene einen Weg durch die vielen ungewaschenen verlotterten Leiber auf der Straße bahnte, die den ein oder anderen Mist, als gute Kost anboten und laut und nervtötend ihre schmutzigen Waren anpriesen. So etwas wie das hier hätte in England nicht einen halben Tag lang bestand, schon würden die Konstabler gekommen sein, um die Schurken und Betrüger, Taschendiebe und Halunken wie auch die Huren wegzuführen.
Oh ja, es stank hier ganz erbärmlich... und doch zauderte sie kurz jetzt schon hineinzugehen, denn es würde in ihrem winzigen, kleinen Zimmerchen noch viel mehr stinken, dass sie seit fast zwei Monaten ihr Heim nannte.
Jeden Tag schufftete sie bis zur völligen Erschöpfung in der Seifenfabrik für Pennys statt Dollar und bezahlte aber Dollars statt Pennys für dieses miese Rattenloch, in dem sie nun so ärmlich hausen musste.
So hatte sie sich Amerika nun wirklich nicht vorgestellt, dachte sie wieder einmal niedergeschlagen bei sich, als sie müde vom Tagwerk die vielen Stufen zu ihrer mickrigen Behausung hinaufstieg.
Das Landgut war hier in etwa genau so weit weg wie der Himmel von der Hölle. Dabei war es noch nicht einmal ihr eigenes Verschulden gewesen, das die Herrschafften dazu getrieben hatte sie bei Nacht und Nebel in einen Rupfensack zu stecken und nach Liverpool auf ein Schiff bringen zu lassen, welches sie dann in weniger als einer Woche über das weite Meer nach Amerika brachte... ganz gegen ihren Willen und noch dazu schwanger.

Sie hatte lediglich läppische zwanzig Pfund in ihrem Beutel gehabt. Das Kleidergeld um den Schneider zu bezahlen, doch nun... das einzige, um hier ein neues Leben zu beginnen und einen grausigen Brief, in dem der Earl of Abbercross, der Herr des Gutes ihr mitteilte das ihr Balg unmöglich von seinem Sohn sein könnte, da dieser sich inzwischen mit einer wohlhabenden Erbin verlobt hätte und sowieso nichts mit einem solchen liederlichen unscheinbaren Ding wie ihr zu schaffen haben mochte.
Sie sollte allso nun die vielen Möglichkeiten in der neuen Welt nutzen und besser nicht mehr so laut tönen sie trüge den Erben des Gutes in sich, warnte er sie hinreichend.
- Als ob sie das je getan hätte. Als ob sie den miesen hinterhältign Erben des Hauses Abbercross, Charles Whitesborne den vierten, überhaupt hätte haben wollen, diesen versoffenen, brutalen Mistkerl, der sich eines Nachts einfach zu ihr ins Bett gelegt hatte. Wäre sie doch nur ein bisschen schneller erwacht, dann wäre sie jetzt nicht hier und noch dazu schwanger. Dann hätte sie noch ihre Ehre, ihre gute Stellung, als Nachfolgerin ihrer Mutter in der Küche und sie hätte außerdem noch Elmer Cappel, den Jagdgehilfen, den sie in ihrer grenzenlosen Einfalt wirklich geglaubt hatte zu lieben. Doch als sie in dieser Nacht endlich aus dem Bett hatte fliehen können, hatte ihr niemand beigestanden und jeder hatte geglaubt, was dieser verlogene Hund erklärt hatte, dass sie ihn zu sich eingeladen hatte.
Doch das hatte sie nicht. Nie!
Tessa und Milly hatten ihre Hilfeschreie wohl gehört. Jeder hatte sie gehört aber keiner war gekommen, um den Sohn und Erben des Gutes von ihr wegzunehmen. Und nun war sie hier und versuchte anständige Arbeit zu finden, mit einem schon deutlich gerundeten Bauch. Ohne Ehemann oder zumindest Goldring am Finger ein unmögliches Ding.
Ein paar Huren vom ersten Stock hatten ihr schon spöttische Blicke zugeworfen. Sie sollte sich doch zu ihnen gesellen, das sei deutlich leichter verdientes Geld, hatte Sarah Bones gemeint.

So eine freche, liederliche Person! Ihre Mutter wäre sicher entsetzt, wüsste sie Bescheid wo ihre einzige und geliebte Tochter nun gelandet war. Doch keiner hatte es ihr erzählt. Ganz sicher nicht.
Nun denn...
Ihr Brief, den sie unlängst abgeschickt hatte, würde der Mutter die Situation erklären. Sie hatte auch keinen Absender dazugeschrieben, damit die Herrschafften nicht sehen würden von wem das Schreiben kam.

Ihre Mutter würde ihren Dienst, den sie all die Jahre treu und führsorglich versehen hatte sicherlich quittieren und woanders als Köchin hingehen wollen. Sie würde ihr vielleicht auch ein wenig Geld schicken und wenn sie dann hier noch etwas verdiente... und nicht doch noch zuvor einen Ehemann finden konnte, wie dieser verlogene Heiratsvermittler vom Institut Goldberg ihr von oben herab erklärt hatte, dass es in ihrem Zustand, mit ihrem Aussehen und ohne verheiratet gewesen zu sein eher unwahrscheinlich war, dass einer der höchst ehrenwehrten Herren aus den gehobenen Kreisen, die er vertrat sich ihrer erbarmen könnte, dann würde sie eines Tages vielleicht sogar zurück nach England fahren können. Dann aber mit einem kleinen Kind, dass sie so nie gewollt hatte.
Doch Ihre Mutter hatte gemeint, solange sie beide nur zusammen wären, würde schon alles gut gehen. Sie würde ihr helfen es aufzuziehen, auch alleine und unverheiratet, wenn es denn sein musste. Sie hatte das ihrem Herrn sicherlich erzählt. Denn sie hatte den Erben angeklagt.

Esther Armittage war eine gestandene Wittwe und sie vertrat aus Prinzip ihre feste Meinung mit aller Vehemenz, zu der sie nur fähig war. Jeder auf dem Gut fürchtete und respektierte sie gleichermaßen dafür. Gab sie doch Schläge aus, die keine waren, welche aber die Hausherrin, die oft viel zu unnötig brutal war in Auftrag gab, um jemanden wegen Nichtigkeiten zu maßregeln. Doch ihre gute Mutter schlug nie grausam, wo es nicht wahrlich verdient war.

Danny Bingham hatte sie den Hintern versohlt, weil er Birnen geklaut hatte und Sue Moorland hatte sie ebenfalls die Rute kosten lassen, weil sie dem Jungen Herrn ständig schöne Augen gemacht hatte und dann auch noch vor ihm ihre Röcke anhob und das vor unzähligen Zeugen.
Ja... Sue war das Flittchen des Gutes, doch nicht sie, Melissa. Wahrscheinlich hatte Charles, das Ekel, den Weg zu Sue in jener Nacht nur einfach nicht gefunden, so betrunken wie er gewesen war, dachte Melissa zum wiederholten Male. Doch was nützte ihr das nun noch, ... jetzt und hier? Sie stand alleine, ging schwanger, war tausende Meilen von zu Hause entfernt, in einem unzivilisierten schmutzigen Land und ohne jede Aussicht auf Ehrbarkeit für sich und ihr ungeborenes Kind.

„Miss Armittage...", meldete sich plötzlich eine schleimig klingende Stimme von oben, als sie erschöpft und außer Atem den letzten Treppenabsatz erreichte.
Sie blickte irritiert auf. Da stand dieser fiese Mr. Lippton von dem Heiratsinstitut Goldberg vor ihr und sah sie schmallippig an.
„Ah, Mr. Lippton... Sind sie gekommen um mir mein Geld wieder zu bringen, da ich nicht ehrbar genug für ihre tollen Klienten bin?", fragte sie ihn ätzend.

„Mit Nichten, Verehrteste... ich habe mich im Gegenteil in einem weiter gesteckten Radius, im Nord-Westen Minnesotas, nach einem ehrbaren Gatten für sie umgesehen, Miss Armittage und tatsächlich nach einigen Mühen doch auch noch einen solchen Herren aufgetan, der nicht nur äußerst wohlhabend ist sondern auch noch gewillt ihre Miesere der ungewollten Schwangerschaft gütigst zu verzeihen.
Leider ist aber auch er in seinen Kreisen nicht besonders angesehen, da er ein Halbblut, das bedeutet zur einen Hälfte Indianer zur anderen Weißer ist, doch ich denke das ein substanzielles Vermögen von Fünfzigtausend Dollar dies so unrein wirkende Blut wieder ausgleichen könnte.

Ich habe tatsächlich bereits vor nunmehr zwei Jahren eine gute und sehr ehrbare junge Frau für seinen Bruder gefunden, die sehr zufrieden mit ihrer Ehe ist, wie ich hinzufügen will. Die Familie war mit meinen Diensten und meiner passenden, charakterlich einwandfreien Auswahl damals äußerst zufrieden gewesen, deshalb, so nehme ich an, vertrauen sie mir auch diesmal in meiner Auswahl einer passenden Dame.
Dabei ist der andere Bruder, der natürlich ebenfalls ein reicher Herr ist, so doch aber nur ein viel geringer wahrzunehmender Schweinefarmer.
Ihr jedoch nun zur Auswahl stehender potenzieller Ehemann züchtet Pferde, Miss und verkauft sie an die Armee, was ein viel ehrenwehrterer Stand ist, will ich meinen.
Wenn sie den guten Mann also akzeptieren möchten, können wir umgehend die Ferntrauung vollziehen und morgen können sie dann schon auf dem Weg in ein weit annehmbareres und sicher ehrenvolleres Leben sein.", bot er ihr wortgewand an und Melissa hob überrascht die Brauen, nun sprachlos vor Staunen. Der fiese kleine Mann hatte einen Ehemann für sie gefunden, der sie tatsächlich trotz unehelicher Schwangerschaft nehmen wollte?

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