~Kapitel 1~

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Ich hasste Montage.

Das war mein erster Gedanke als ich von dem schrillen, nervtötenden Gebimmel meines Weckers aus meinen Träumen gerissen wurde. Ich schlug die Augen auf und musste mich erstmal an das grelle Sonnenlicht gewöhnen.

Gähnend kullerte ich in meinem Bett nach rechts, um näher an den Nachttisch ranzukommen, auf dem das klingelnde Monster stand. Ich schlug drauf und endlich wurde es still genug um wieder klare Gedanken zu fassen. Warte mal ... wo war ich stehen geblieben? Ach ja. Jedenfalls hasste ich Montage schon seit ich klein war, das frühe aufstehen sowie -
WAS?? Verdammt es ist Dezember!!! Um diese Jahreszeit war es um 07:00 Uhr doch noch stockfinster?! Ich schreckte hoch und riss den Kopf zum Wecker - 11:33 Uhr - das durfte doch nicht wahr sein! Die dritte Woche in der neuen Stadt und ich komme schon zu spät zur Schule.

Den Schreck immer noch in den Knochen schälte ich mich aus meiner Decke und stand auf. Ich hastete durch mein Zimmer und riss eine Jeans sowie einen weisen Hoodie mit der Aufschrift „stay Positiv" aus meinem grau melierten Kleiderschrank und rannte zum Bad.

Die Zahnbürste in der einen Hand versuchte ich verzweifelt mit der anderen meine Hose anzuziehen, was sich allerdings als problematisch erwies.

Nachdem ich endlich fertig mit meiner Morgenroutine war, verließ ich, so schnell ich konnte und ohne Frühstück, unser neues Haus.
Mein Vater war anscheinend noch im Bett, während mein verräterischer Bruder scheinbar los war, ohne mich zu wecken ... und diese Scheiß-Situation zu verhindern.

Er liebte es Streiche zu spielen und es war auch nicht das erste mal, dass er mich ins offene Messer hatte laufen lassen, aber obwohl er das tat und ein freches als auch schlagfertiges Mundwerk hatte, liebte ich ihn.

Nach einer viertel Stunde joggen blieb ich endlich keuchend und völlig außer Atem stehen. Es hatten sich ein paar blonde Strähnen aus dem, in aller Eile gemachten, Haarknoten gelöst, die mir jetzt ins Gesicht hingen.

Ich strich sie mir hinter die Ohren und blickte mich um. Irgendwie hatte ich kein gutes Gefühl dabei ... mein Blick schweifte zu den Klassenzimmern die ich aus meiner Position sehen konnte und durch die Fenster erkannte ich ... nichts.

Bitte nicht. Verwirrt lies ich den Rucksack, den ich als Schultasche benutzte, von meinen Schultern gleiten und kramte nach meinem Smartphone, das ich vorher nur schnell reingeworfen hatte. Während es sich anschaltete, blickte ich noch einmal unsicher in Richtung Schule, und endlich kam der Start-Screen.

~ 12:05 // Sonntag 4. Dezember ~

Damit bestätigte sich mein Verdacht. Frustriert lies ich mich auf den Boden neben meinem Rucksack sinken. Fuck.

Ich nahm den Bus zu uns nach Hause, der ein paar Minuten später dort ankam und nahm etwas vom Bäcker mit, den ich auf dem Weg von der Bushaltestelle sowieso passieren musste.

Zuhause angekommen saß Jonah auf der Couch und lächelte mich süß an. Warte mal kurz ... dieses schadenfrohe fake Lächeln ... das kannte ich doch!

„Du!"
Das war wohl wieder einer der legendären Streiche meines Bruders gewesen. Na super. Wahrscheinlich wollte er nur, dass ich Essen mitbrachte.

Fragend schauten mich seine blauen Kulleraugen an. Jonah war ein guter Schauspieler, erst recht für sein Alter, aber das verräterische Funkeln in seinen Augen entging mir nicht.

„Hey Schwesterherz!" sagte er mit zuckersüßer Stimme. Zu süß.
„Seit wann bist du denn so Aktiv an einem Sonntag und zu dieser Uhrzeit?"
„Das weißt du doch genau. Außerdem, was heißt denn bitte diese Uhrzeit? Es ist doch schon nach 12:00?"

Ich fixierte ihn mit meinem Blick.
„Ja! Eben! Also eine Uhrzeit, um der du normalerweise noch schläfst!", lachte mein Bruder und es schüttelte seine kurzen blonden Locken.

„Aber ...! Das ... ach verdammt. Ich geb's auf. Ich geh wieder ins Bett. Und wir zwei werden uns später noch mal sehen. So leicht kommst du mir damit nicht davon."

Ich lief durch den Flur zur Treppe, die in den ersten Stock führte. Ich mochte die hellen Holzdielen hier. Aber trotzdem vermisste ich Detroit. Ich vermisste meine alten Freunde. Nur ihn vermisste ich nicht. Als er damals d-

Nein. Stop. Ich durfte diese Gedanken nicht weiterführen. Ich griff nach meinem Smartphone und schrieb Liam eine WhatsApp, um mich abzulenken, in der ich ihm von der Misere mit den Wochentagen erzählte. Er hatte hoffentlich einen besseren Sonntag morgen als ich. Was allerdings auch nicht schwer war.

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