~Kapitel 22~

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!Luke!

Als ich vor Lils Haus angekommen war, musste ich Lilly abermals herausheben.

Ich wäre fast in die falsche Straße eingebogen, da Lenny nur etwa zwanzig Straßen weiter wohnte.

Vor allem: Welcher Idiot nannte eine Straße Reestlestraße, wenn es zwanzig Straßen weiter eine Reilstreet gab?! Das führte doch nur zu Verwirrung.

Wenn ich meine Verwechslung nicht bemerkt hätte, wäre es gut möglich gewesen, dass Lilly in Lennys Bett aufwachte ... ein paar Häuser weiter änderte doch auch nicht wirklich was.

Obwohl, Lilly könnte aufwachen und direkt auf Lennys freie Brust sehen, wenn er mal wieder trainierte.

Dass er viele Muskeln hatte, kam bei den meisten Mädchen gut an, vor allem, weil er nicht zu viele und nicht zu wenige hatte. Aber am meisten hatten es den Mädchen seine ausgeprägten Brustmuskeln angetan ...

Nun ja, Lilly hatte aber deutlich klar gemacht, dass sie nicht an Lenny interessiert war.

Bin ich immer noch besoffen oder warum denke ich über die Muskeln meines besten Freundes nach?!

Kalter Wind wehte um mich und ich sah, wie Lilly Gänsehaut bekam. Doch dann kuschelte sich sich einfach an meine warme Brust und schlief weiter.

Wie viel hatte sie gestern nur getrunken?

Zu viel, das war klar.

Als ich an der Tür klopfte, öffnete ein blonder Junge die Tür. Die Ähnlichkeit zu Lilith war unverkennbar. Das musste also ihr Bruder sein.

"Hi", begrüßte er mich, sah aber etwas verwirrt aus.

"Hey", erwiederte ich und wollte gerade mein Anliegen vorbringen, doch ich wusste nicht, was ich sagen sollte.

Ich sah wahrscheinlich sehr komisch aus, wie ich hier mit einer schlafenden Lilly vor Liliths Haustür stand, während ihr Bruder mich skeptisch beobachtete.

"Soweit ich erkennen kann, bist du Luke, richtig?", vergewisserte der Blonde sich, aber sprach dann sofort weiter, ohne das ich antworten konnte.

"Und das in deinen Armen muss Lilly sein ... aber irgendwie erschließt sich der Zusammenhang zwischen euch beiden nicht ... was machst du hier?"

Plötzlich fing er an zu grinsen.

"Lilith ist nicht hier, falls du das wissen wolltest."

Wa-? Ohhh.

"Nein, nein, das war nicht mein Anliegen! Lilith hat mich gebeten, Lilly", ich warf einen Blick auf sie, "hierher zu bringen, da sie gestern etwas zu lange auf der Party war ... und auch zu viel getrunken hat."

Der Blonde vor mir zog eine Augenbraue hoch, trat dann aber einen Schritt beiseite, um mich herein zu lassen.

"Okay, aber eine Sache noch: War das dein Hemd, mit dem sie heute aus der Tür gestürmt ist?", fragte er und ich konnte nicht an seinem Gesicht ablesen, wie er reagieren wird.

"Jaaaa", antwortete ich etwas verunsichert.

Wer wusste den schon genau, wer er war? Vielleicht war er auch ein total besitzergreifender Bruder, der sofort auf mich los ging, wenn ich etwas falsches sagte ...

"Okaaay ... habt ihr etwas miteinander?", fragte er weiter und wiederlegte meine Theorie.

Ich erstarrte kurz, erwiderte dann aber grinsend: "Ich denke, das sollte dir deine Schwester beantworten."

Jetzt zog er auch noch seine zweite Augenbraue hoch, doch erwiderte nichts, sondern trat einen Schritt beiseite.

"Oben, erste Tür rechts, das ist Lils Zimmer", sagte er, und beobachtete argwöhnisch, wie ich die Treppe hochstieg.

Was dachte der denn bitte von mir? Dass ich mich an unschuldigen vergreifen würde?! Also nein, Lilith war nun wirklich nicht mein Geschmack.

Ich sagte nichts und legte Lilly, als ich in Lils Zimmer trat, auf das weiße Bett.

Es war in hellen Farben gehalten und war ordentlicher als mein Zimmer - na ja, das war wohl jedes.

Man hatte einen guten Blick auf den kleinen Garten neben dem Haus, doch da das Zimmer ein Eckzimmer war, konnte man auch gut die Straße - zum Glück war sie nur eine Nebenstraße, so dass nicht viele Autos vorbeifuhren - sehen.

Ich deckte Lilly auch leicht zu. Ich seufzte. Jetzt ins Bett zu gehen wäre auch sehr schön.

Leise wollte ich das Zimmer verlassen, als mein Blick an einem Bild hängen blieb.

Es lag unter dem Schreibtisch und ich hob es auf. Eigentlich sollte ich jetzt gehen, denn das wäre ein ziemlicher Vorstoß in Lils Privatsphäre, aber ich konnte meinen Blick einfach nicht vom Bild losreißen.

Auf dem zerknitterten Bild war eine etwas jüngere Lilith zu sehen, die glücklich in die Kamera lächelte. Daneben stand ein junger Mann, wahrscheinlich so um die neunzehn Jahre, der einen Arm und Lilith gelegt hatte.

Wer war das nur? Hatte Lilith einen Freund?

Ich legte das Bild wieder auf den Boden, damit niemand bemerkte, dass ich etwas angefasst hatte. Ich wusste nicht, warum, aber irgendwie fand ich, dass ich zu viel gesehen hatte, obwohl es nur ein Bild war.

Ich trat eilig aus Lils Zimmer und wollte gerade wieder hinuntergehen, als ich etwas poltern hörte. Es war am Ende des Ganges und ich hörte daraus ein Fluchen.

Ich ging darauf zu und klopfte an der Tür, da ich nachsehen wollte, ob alles in Ordnung war.

Kein Geräusch ertönte.

Eigentlich musste ich jetzt los und ich hatte besseres zu tun, als hier herum zu stehen. Überhaupt fragte ich mich, wie ich nur auf die Idee kam, Lilly hierher zu bringen.

Ja, Lilith war nicht mein Typ, aber eine Nacht mit ihr wäre schon aufregend. Hoffte ich zumindest.

Deshalb dieser ganze Aufwand.

Abermals klopfte ich, dieses Mal etwas genervter.

"Ja?", ertönte eine wackelige Männerstimme rau. Endlich.

Ich öffnete leicht die Tür und streckte meinen Kopf durch die Tür.

In dem dreckigen Zimmer war es arschkalt, den alle Fenster waren sperrangelweit geöffnet. Doch ein süßlicher Geruch hing noch in der der Luft, welcher mir jedoch auch einen etwas bitteren Geschmack in den Mund brachte, aber ich konnte mich auch irren. Doch irgendwoher kannte ich diesen Geruch ...

"Alles in Ordnung bei Ihnen?", fragte ich den blonden Mann - höchstwahrscheinlich der Vater von Lilith und ihrem Bruder -, der in der Mitte des unordentlichen Zimmers stand und sich ein Hemd zuknöpfte. Neben ihm waren ein paar Bücher auf dem Boden - diese hatten wahrscheinlich das Poltern verursacht.

Er dreht sich etwas zu schwungvoll um und zog eine Augenbraue hoch.

Das hatte Lils Bruder eindeutig von ihm.

"Wer bist du und was machst du hier?"

"Ich bin ein Freund von Lilith und habe ihr einen Gefallen getan", antwortete ich.

"Ein Freund?" Lils Vater sah mich argwöhnisch an.

Warum mussten nur alle Männer in diesem Haus gleich das Schlimmste vermuten?!

"Ja, ein Freund", echote ich. Wäre es nicht ich, der in dieser Situation wäre, müsste ich lachen. Das war irgendwie urkomisch.

"Aha", grunzte er.

Schweigen.

Ich runzelte die Stirn, weil ich nicht wusste, was ich sagen sollte, aber dann besann ich mich wieder darauf, warum ich hier geklopft hatte.

"Es hat bei Ihnen gepoltert ... alles in Ordnung?", fragte ich ganz ins blickte ihm in die Augen. Irgendwie fokussierten diese mich nicht wirklich. Oder sie versuchten es zumindest, schafften es aber nicht so ganz.

"Ach so. Jaja, alles gut."

Da fiel es mir ein: Der Geruch erinnerte mich stark an Alkohol. Vielleicht hatten sie gestern Besuch und ein paar Flaschen Wein oder etwas stärkeres geöffnet ... mich hatte das auf jeden Fall nicht zu interessieren.

"Ich muss mich jetzt für die Arbeit fertig machen ...", ließ der Blonde den Satz ausklingen und ich verstand diesen Hinweis.

"Ja, ich muss jetzt auch gehen", räusperte ich mich, nickte ihm noch einmal zu und verschwand nach unten.

Ich verabschiedete mich noch schnell von Jonah - er hatte sich mir noch kurz vorgestellt, natürlich nicht ohne ein paar argwöhnischen Blicken - und ging nach draußen.

Als ich gerade ins Auto stieg, bekam ich eine Nachricht von meinem Vater.

Er wollte wieder, dass ich ihm bei der Firma half, damit ich mich etwas 'einarbeitete', damit ich besser zurecht kam, wenn ich die Firma übernahm ...

Wütend trat ich auf das Gaspedal und machte mich missmutig auf den Weg zu meinem Vater.

Die Whiskeyflaschen hinter den heruntergefallenen Büchern und unter dem Bett hatte ich nicht gesehen.

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