~Kapitel 3~

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Erleichtert stieß ich die Luft aus, die sich in meinen Lungen gestaut hatte.
Er war nicht hier. Okay. Warte mal! Was hat Lilly grade eben gesagt???

Angespannt drehte ich mich um.
Mr. eingebildetes Oberarschloch stand nur wenige Zentimeter von mir entfernt und fuhr sich mit der rechten Hand durch die ohnehin schon völlig verwuschelten Haare, während er mich überschwänglich und von oben herab betrachtete. In jedem Sinne.
Er war nämlich, obwohl ich nicht unbedingt klein bin, einen ganzen Kopf größer als ich, und in diesem Moment hasste ich mich und ihn dafür.

Als sich ein wissendes Lächeln auf seinen Lippen breit machte, zuckte ich peinlich berührt zusammen und wendete meinen Kopf schnell Lilly zu, bevor er noch sah wie ich rot wurde.

Ich musste ihn angestarrt haben.

Verdammt.

Wobei er tatsächlich gar nicht mal so schlecht au - nein.
Das ging Entschieden zu weit. So eine bin ich garantiert nicht.

Hilfesuchend blickte ich zu Lilly, die allerdings keine besonders große Hilfe war. Sie starrte ehrfürchtig und schüchtern zu Boden und bemerkte meinen Blick gar nicht erst ... Schnell nahm ich sie am Arm und wollte sie gerade weiterziehen, als wer anders meinen Arm packte. Ich schreckte herum und sah dunkelblaue Augen, die mich an die tiefsten Stellen des Atlantiks erinnerten, da sie so klar und doch unberechenbar und geheimnisvoll waren. Sie blickten in meine. Es war als würden sie alles sehen. Nicht nur meine Augenfarbe sondern viel mehr. Es war, als würden sie direkt in meine Seele blicken.

Plötzlich veränderte sich etwas in ihnen und sie schienen noch dunkler zu werden. Erst da bemerkte ich, wem sie gehörten. Empört zog ich meinen Arm aus Lukes Hand und warf ihm einen wütenden Blick zu. Auch wenn es für mich wie eine Ewigkeit wirkte, waren wohl höchstens ein paar Herzschläge vergangen in denen diese Augen mi- STOPP! Reiß dich doch bitte einmal - ein verdammtes mal - zusammen Lilith.

„Was willst du?!", fuhr ich Luke an. Erst jetzt bemerkte ich, dass es plötzlich ganz still geworden war im Flur und blickte mich mit der Befürchtung ,dass uns alle anstarrten um. Aber nur er, Lilly (die ich übrigens immernoch festhielt, mich allerdings mittlerweile aus kugelrunden Augen über ihrer silbernen, runden Brille ungläubig anstarrte) und ich waren noch im Flur.

„Hab dich wohl verwechselt, sorry", sagte er in einem unfassbar gleichgültigem Ton, der mich hellhörig werden ließ. Hatte er etwa gelogen? Aber was sollte er schon von mir, der völlig normalen und uninteressanten neuen, wollen? Von einem Ruck an meinem Arm wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Lilly und ich waren wieder alleine, Luke war scheinbar gegangen.

„Was war das denn bitte???", fragte sie mich wie ferngesteuert, da sie immer noch in die Richtung blickte aus der Luke gekommen und wie es aussah auch wieder gegangen war.

Nachdem wir fünf Minuten zu spät beim Deutschkurs ankamen kassierten wir einen bösen Blick von Frau Snehltya, sowie eine Ermahnung, nächstes mal pünktlich einzutreffen.

Der restliche Schultag verlief wie jeder andere und ohne erwähnenswerte Zwischenfälle und als ich endlich wieder zuhause war, schrieb ich Liam eine Nachricht, der heute nicht in der Schule gewesen war:

Ich: Hey, alles klar? Wo warst du heute?

Er: Ich hab verschlafen, und bin erst so spät aufgewacht, da hätte es auch keinen Sinn mehr gehabt mich noch in die Schule zu schleppen ...

Ich: Wow. Das kann auch nur dir passieren.

Er: Ehm ..., entschuldigung?!

Ich: Jaja ist ja gut. Nach mir bist du aber die einzige Person!

Er: Das glaub ich nicht. Aber ist ja auch egal. Hey! Hast du nicht Lust irgendetwas zu machen?

Ich: Was denn?
Er: Keine Ahnung ... lass uns doch einen Film schauen!

Ich: Gut. Ich bin in 'ner Stunde bei dir, muss erst noch die Aufgaben machen die Frau Snehltya uns aufgegeben hat. Soll ich irgendwas mitbringen?

Er: Chips und Schoki wären ganz nice!

Ich: Okay, dann bis später!

Er: Bis dann!

Damit holte ich meine Notizen für Deutsch raus und begann die Aufgaben auf dem Blatt, das Frau Snehltya uns gegeben hatte, zu bearbeiten.

Endlich stand ich vor Liams Haustür.
Das mit der Stunde hatte doch nicht geklappt, denn wir hatten so viele Aufgaben, dass ich dafür geschlagene zweieinhalb Stunden gebraucht hatte!

Ich klingelte. Beinahe hatte ich den Bus verpasst, aber der freundliche Busfahrer hat mich im Rückspiegel gesehen und gewartet. Schön das es sowas noch gab. Ich hatte genug Erfahrung damit, dass ich wusste das die meisten einfach gleichgültig losfuhren wenn es an der Zeit war, und hatte es sogar erlebt dass sie, ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen, losfuhren sobald sie mich sahen.  Sowas von Assi. Und dann gab es auch noch die, die imme-

Die Tür öffnete sich und ein ungeduldig dreinblickender Liam stand  in der Tür. „Das war aber eine lange Stunde.”, maulte er und ließ mich rein.
„Sorry, ehrlich, ich hätte doch auch lieber mit dir einen Film geschaut als Deutsch abzuarbeiten!”

Ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen blickte er mich an. Seine grünen Augen funkelten amüsiert.
Verwirrt blickte ich zurück.

„Ist was?”, fragte ich verunsichert. Grinsend führte er mich rückwärts zum Sofa. „Nein. Ich wollte dich nur kurz teste, ob du mich anlügst oder nicht.”
Ich schmunzelte. „Und? Habe ich bestanden?”
„Hmmm ... ich weiß nicht. Nein, erst wenn du mir zum Beweis die Aufgaben schickst.”

Jetzt musste ich auch grinsen. „Mhm. Nur zum Beweis natürlich.”
Ertappt lächelnd antwortete er: “Exakt?”
„Du bist ein grauenvoller Lügner. Und abschreiben kannst du bei den Examen auch nicht!”
Unschuldig grinsend hob er beide Arme. „Wenn ich wollte würde ich meine Wege schon finden!”
„Schon gut, schon gut. Sobald ich wieder zuhause bin schick ich’s dir. Änder es aber ein bisschen ab! Sonst merkt das Schneeflitchen noch deine miesen Methoden!”
„Du bist die beste!” Er schenkte mir ein strahlendes Lächeln und mir fiel auf, wie gut er eigentlich aussah.
Die strahlend weißen Zähne bildeten einen krassen Kontrast zu seinem sonnengebräuntem Gesicht und den strahlend grünen Augen, die mich an das im Sonnenlicht glitzernde Moos an den Bäumen im Wald neben unserem alten Haus erinnerten. Dazu vielen ihm die dunkelblonden Haare mit den helleren Strähnen an einigen Stellen ins Gesicht und die Narbe auf dem linken Wangenknochen, die er sich letzte Woche geholt hatte, als er sich am Tisch in unserem Esszimmer blöd angestoßen hatte (fragt nicht), verlieh ihm einen draufgängerischen Look.

Ich verdrehte die Augen und zog ihn neben mich auf's Sofa. Wir hatten Sturmfrei, da Liams Eltern im Urlaub waren und sich eine Auszeit gönnten und seine große Schwester war sowieso schon längst ausgezogen. „Also, was wollen wir schauen?”

Als ich wieder Zuhause in meinem Zimmer in meinem Bett lag und probierte zu schlafen, fiel es mir schwer, einfach loszulassen und wirklich einzuschlafen. Ich war zwar schläfrig, aber auch nicht viel mehr. Nach kurzer Zeit in der ich meine Gedanken schleifen ließ, fühlte ich jedoch wie meine Augenlieder von Sekunde zu Sekunde schwerer wurden, bis sie endlich zufielen. Und das letzte woran ich dachte, kurz bevor ich in einen traumlosen Schlaf glitt, waren ozeanblaue Augen die unergründlich und tief waren und die dir echt in deine Seele zu blicken schienen.

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