~Kapitel 38~

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"Luke, was machst du hier?!", fragte ich erschrocken und wandte mich fragend an Liam.

"Was macht er hier?", wiederholte ich abermals, aber Liam zuckte nur mit den Schultern.

"Ich bin sofort hergekommen, als Liam mich benachrichtigt hat, aber mein Auto hat nicht funktioniert, deshalb wollte ich eigentlich mit dem Taxi fahren, aber da war ich schon draußen und hatte kein Geld dabei, außerdem fährt ja kein Bus mehr um diese Uhrzeit, also bin ich einfach gelaufen, aber das tut jetzt nichts zur Sache!", fing er schnell an zu reden und ich konnte ihn nur entgeistert anstarren.

"Auf jeden Fall, ist alles in Ordnung mit dir? Als dein Freund mich angerufen hatte, konnte ich es zuerst nicht glauben, du warst ja zu Hause – moment, war dieser Typ wieder da? Dieser ekelhafte Bastard?"

Mir gefror das Blut in den Adern. Luke kam der Wahrheit zu nah. Viel zu nah.

Ja, ich hatte Liam meine Geschichte erzählt, jedoch nur grob und ohne Einzelheiten. Ich konnte und wollte nicht nochmal alles durchleben.

"Welcher Typ?", schaltete sich Liam plötzlich ein, dann weiteten sich plötzlich seine Augen.

"Der Typ?!", machte er Anspielungen auf Eric und ich sah warnend zu ihm hoch.

"Nein, nein", log ich schnell, konnte Luke dabei nicht in die Augen sehen.

Liam war natürlich sofort klar, dass ich nicht die Wahrheit sagte, schwieg aber zum Glück.

"Wir hatten nur eine kleine Familienkriese, ich hab einfach überreagiert", zog ich mir eine Geschichte aus den Fingern.

"Wirklich?" Luke hob eine Augenbraue und ich nickte, sah ihm aber immer noch nicht in die Augen.

Ein Schweigen breitete sich aus und mir wurde unangenehm.

"Ähm, ich glaube, du solltest dann mal wieder gehen", sagte Liam und drängte den protestierenden Luke zur Tür.

Einerseits dankte ich Liam innerlich, andererseits wollte ich aufspringen und ihn aufhalten, jedoch blieb ich einfach regungslos sitzen, während Luke verschwand.

"Mann, jetzt muss er alles nochmal zurücklaufen", kommentierte Liam und ihm war anzusehen, dass er sicher nicht in Luke's Haut stecken wollte.

Ich erstarrte.

Luke war den ganzen Weg gelaufen, im ströhmenden Regen. Und jetzt lief er wieder zurück.

Erschrocken sprang ich auf und eilte zur Tür, dann wandte ich mich kurz Liam zu.

"Kann er hier übernachten? Er erkältet sich sonst und-"

"Ja klar", grinste Liam und hatte ein seltsames Grinsen auf dem Gesicht, das mich leicht an Triumph erinnerte.

Aber er hatte Luke doch gerade selbst rausgeworfen ...?

Egal, das war jetzt nicht wichtig.

Ich stürmte hinaus und spürte den Regen, der wie Steine auf mich niederprasselte.

Die Tatsache, dass ich barfuß war, ignorierte ich, während ich mich nach Luke umsah.

Kleine Steine bohrten sich in meine Füße und ich war schon längst klatschnass, jedoch hielt mich nichts davon auf, als ich einen Schatten am Ende der Straße sah.

"Luke, warte!", rief ich und rannte los.

Die Silhouette blieb reglos stehen, als ich bei ihr ankam und nach Luft rang. Ich sollte wirklich mehr Sport treiben.

"Wie wär's, wenn du bei Liam übernachtest? Du kannst Klamotten von ihm haben und morgen bringen wir dich dann nach Hause. Du erkältest dich sonst noch!", keuchte ich dem Rücken von Luke zu.

"Luke?", fragte ich erneut, als keine Antwort kam, "du kannst jetzt auch nach Hause laufen, wenn du willst, aber da-"

"Liebend gern würde ich dieses Angebot annehmen, jedoch habe ich andere Pläne mit dir", erklang endlich die Stimme von dem Schatten – sie war tief, zu tief, als dass es Luke sein könnte.

Ich wollte wieder ansetzen, als sich die Person umdrehte. Mir blieben die Worte im Hals stecken und ich stolperte zurück.

"E-eric?"

"Ganz richtig", lächelte er und nahm die Kapuze von seinem Kopf ab.

Ich konnte nichts antworten, sondern trat nur noch einen Schritt zurück.

Der niederprasselnde Regen überdeckte fast alle Geräusche, doch der Klang von seinem Lachen drang nur zu deutlich zu mir durch.

"Weißt du, ich wollte es dir eigentlich etwas angenehmer machen, als es jetzt ist, aber ... nun ja, das war, bevor du weggerannt bist."

Ein Grinsen verzerrte sein Gesicht zu einer Maske und ich wich noch weiter zurück.

Er grinste nur weiter und folgte meinen Bewegungen.

Das Licht der Laterne ließ seine eine Gesichtshälfte im Schatten versinken, während die andere Seite im Wahnsinn leuchtete.

Diesen Eindruck hatte ich nur für eine Sekunde, dann war der Moment wieder vorbei, jedoch war ich mir sicher, dass ich mir das nicht eingebildet hatte.

"Ich war sehr enttäuscht von dir, als du dich endlich getraut hast. Aber andererseits war ich auch gespannt, wie lange es dauern würde. Es war ein bisschen früh für meinen Geschmack, aber das war auch interessant ..."

Ich zog nur eine Augenbraue hoch, während mein Herz raste.

Eric war verrückt. Und ich stand mitten in der Nacht alleine mit ihm auf einer Straße.

Ich schrie auf, als Eric nach vorne sprang und meinen Arm packte.

Er neigte sich zu mir herunter, bis ich seinen Atem an meinen Lippen spüren konnte.

"Du weißt schon, wie lange du gebraucht hast, mich endlich anzuzeigen."

Er beugte sich noch weiter zu mir herunter und seine Lippen streiften die meinen.

Ich erschauderte vor Ekel und wollte zurückweichen, jedoch hielt er mich immer noch am Arm gepackt.

Er zog mich zu sich heran, bis sich unsere Oberkörper berührten und flüsterte: "Na ja, aber dafür habe ich jetzt ein neues Spiel. Du musst nur mit mir mitkommen. Da hinten", er deutete mit seiner freien Hand hinter sich, "steht mein Auto."

Meine Augen weiteten sich vor Schreck und ich handelte instinktiv.

Ich zog schnell mein Knie an und traf ihm am Oberschenkel.

Eric zischte und lockerte seinen Griff, so dass ich mich daraus befreien konnte.

Ich stolperte zurück und fing an zu rennen, bis ich plötzlich zu Boden geschleudert wurde.

Ich schrie erschrocken auf, während ich etwas Klebriges an meiner Schläfe herunterlaufen spürte und sich ein metallischer Geschmack in meinem Mund ausbreitete.

"Nicht so schnell, Lith", flüsterte die Stimme meiner Albträume und ich spürte Eric auf mir. Er hatte sich auf mich geworfen, damit ich nicht fliehen konnte.

"Du böses, böses Mädchen. Das wirst du mir büßen." Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.

Ich sah mich um. Warum war hier niemand?! Jemand sollte mir helfen, einfach irgendjemand.

Mir wurde eiskalt, als ich plötzlich seine Hand unter meinem T-Shirt spürte.

"Nein, nein, nein", fing ich an zu flüstern, doch er hörte nicht auf.

Ich strampelte mit meinen Beinen, doch Eric schien das nichts auszumachen.

Seine Hand wanderte zu meinem Rücken, öffnete meinen BH und kam wieder zurück.

Ich wollte schreien, weinen, doch ich brachte keinen Ton hervor.

Galle stieg in mir hoch, als Eric meine Brust umfasste.

Nein.

Nein.

NEIN!

Ich fing an zu schreien, schlug mit meinen Fäusten auf jeden Punkt ein, den ich erreichen konnte, einfach, um irgendetwas zu tun.

Ich wollte, ich konnte einfach nicht zulassen, dass Eric das tun würde.

Eine meiner Fäuste hatte wohl einen Treffer gelandet, da Eric schmerzhaft aufstöhnte und seine Hand ruckartig zurückzog.

Ich trat weiter um mich, bis plötzlich Erics Gewicht von mir verschwand.

Ich rollte mich weg von ihm und stand zitternd auf, meine Hände immer noch zu Fäusten geballt.

Ich würde nicht kampflos aufgeben.

Doch das war nicht mehr nötig.

Eine Gestalt hatte Eric einen Schlag verpasst – und auch wahrscheinlich von mir heruntergezogen – und diese sah nicht aus, als ob sie so schnell aufhören würde.

Ich kniff meine Augen zusammen und erkannte einen blonden Haarschopf.

Luke?

Schläge wurden ausgeteilt und eingesteckt und ich wollte auf die beiden Männer zulaufen, jedoch knickten meine Beine beim ersten Schritt weg.

Ich fiel auf meine Knie, während ich beobachtete, wie Eric immer weiter auf Luke einschlug, der sich mehr schlecht als recht gegen ihn wehrte.

"Hör auf! Hör auf!", schrie ich, doch meine Stimme klang heiser und rau, doch Eric hatte mich gehört.

Erstaunlicherweise ließ er von Luke ab, der sich mit einer blutenden Nase aufrichtete.

Erics starre Augen richteten sich auf mich, als er anfing zu grinsen.

"Er bedeutet dir also was ... interessant", lachte er und dann verschwand er einfach.

Die Schatten verschlucken ihn und ich konnte ihm nur hinterher starren.

Ich sah Luke an, dass er ihm nachrennen wollte, doch dann fiel sein Blick auf mich.

"Lil!", keuchte er und stürzte auf mich zu.

Seine warmen Arme umschlossen mich und ich klammerte mich an seinem Shirt fest.

"Er ... er wollte ...", fing ich an zu sprechen, stockte dann aber, da ich die Worte noch nicht aussprechen, ja noch nichtmal denke wollte.

"Shhh, alles ist gut", beruhigte Luke mich und hielt mich einfach fest.

Er flüsterte weitere beruhigende Worte, die ich nicht verstand und wahrscheinlich vollkommen zusammenhanglos waren, doch sie wirkten.

Mein Puls raste immer noch, jedoch ließ das Gefühl der Hilflosigkeit etwas nach.

Dann erinnerte mich das Blut an meiner Schläfe wieder an das Geschehene, und ich holte zitternd Luft.

Äußerlich hatte ich nur eine kleine Platzwunde und blaue Flecken, doch das gerade Erlebte würde noch lange in mir nachhallen.

Ich versuchte, meine Tränen zurückzuhalten, doch Luke's Stimme und seine Berührungen ließen alle Dämme brechen.

Und so fing ich bitterlich an seiner Brust zu weinen, während der Regen auf uns niederprasselte und sich mit meinen Tränen vermischte.

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