~Kapitel 40~

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"Ich würde gerne frühstücken", antwortete ich verunsichert, immer noch erschrocken von seinen Worten.

Mein Bauch hatte schon dumpfe Geräusche von sich gegeben, jedoch stimmte ich Luke hauptsächlich zu, weil ich um jeden Preis vermeiden wollte, ihn wiederzusehen.

Wie konnte Luke das nur so ruhig sagen? Er musste mich doch verstehen.

Für den Rest meines Lebens würde ich die Folgen tragen müssen und eine Prügelei mit Eric würde auch nichts bringen.

"Gut, dann Frühstück. Gute Entscheidung." Er zwinkerte mir zu.

"Ich bereit alles vor, du kannst unter die Dusche und dir ein paar Sachen zum Anziehen aus meinem Schrank holen."

Ich nickte leicht, während Luke aufstand.

Er hatte sich schon halb umgedreht, als er sich plötzlich wieder zu mir wendete, sich hinabbeugte und seine Arme um mich legte.

"Es wird alles wieder gut, ja? Ich verspreche es dir", flüsterte er mir ins Ohr, strich mir kurz über den Rücken, dann richtete er sich wieder auf, fuhr sich kurz durch die Haare und verschwand nach unten.

Ich saß immer noch starr im Bett und konnte ihm nur nachsehen.

Nach gefühlt endlosen Minuten konnte ich mich endlich dazu aufraffen, ins Bad zu gehen und mich unter die Dusche zu stellen.

Ich musste nicht in den Spiegel sehen, um zu wissen, dass mein Kopf feuerrot war.

Das warme Wasser prasselte auf mich nieder und obwohl offene Wunden brannten, blieb ich so wie ich war.

Mit einer Seife versuchte ich, die Geschehnisse der letzten Nacht von mir abzuwaschen, jeder noch so kleine Spur von Eric sollte von mir verschwinden.

Ich verbot es mir, an ihn zu denken – was jedoch dazu führte, dass meine Gedanken zu Luke schweiften.

Was war das nur zwischen uns? Ich hatte keine Ahnung, ob man es Freundschaft nennen konnte.

Insgesamt hatte ich keine Ahnung, wie ich über ihn dachte.

Ich mochte ihn, sogar sehr. Und auch wenn ich wusste, dass er das komplette Gegenteil von Eric war, wollte ich mich auf nichts einlassen.

Ich schüttelte den Kopf. Wieso verglich ich die beiden miteinander?

Und was redete ich denn insgesamt da? Luke half mir, weil er immer zur falschen Zeit am falschen Ort war – hätte er mich überhaupt weiter beachtet, wenn die Strafarbeit zuende wäre?

Ich riss erschrocken die Augen. Unsere Strafarbeit! Es war so viel passiert, ich hatte gar nicht mehr daran gedacht.

Irgendwie erleichterte es mich, dass ich mich immer noch um so banale Sachen Gedanken machen konnte und mein Kopf nicht vollkommen von dem Erlebten voll waren.

Na ja, sie waren eher mit Luke gefüllt.

Wütend stellte ich das Wasser eiskalt. Ich wollte jetzt nicht an ihn denken.

Am liebsten würde ich für immer unter der Dusche bleiben. Ich wollte mich nicht der Welt da draußen stellen.

Seufzend schloss ich die Augen und ließ das immer noch eiskalte Wasser auf mich niederprasseln, dann stieg ich aus der Dusche und wickelte mich in ein Handtuch.

Ich holte mir schnell eine Jogginghose und einen dicken Pullover aus Luke's Schrank, dann lief ich leise nach unten.

Schon auf der Treppe nahm ich den Geruch von Eiern und Toast war, was meinen Bauch zum Knurren brachte.

Luke stand mit dem Rücken zu mir und machte sich am Herd zu schaffen.

Lächelnd lehnte ich mich gegen den Türrahmen und sah zu, wie er leise fluchend versuchte, den Toast aus dem Toaster zu holen, ohne sich zu verbrennen.

"Du kannst mir ruhig helfen", sagte er plötzlich ohne sich umzudrehen.

"Es ist aber witzig, dir zuzusehen", erwiderte ich und blieb so stehen.

"Es freut mich, dass du über so etwas lachen kannst." Endlich drehte Luke sich zu mir um und ich konnte einen erleichternden Ausdruck in seinen Augen erkennen.

Ich sagte nichts, sondern ging nur zur Küchentheke, um den Toast herauszuholen.

"Du bist und bleibst ein kleines Baby", lachte ich und Luke zog eine Augenbraue hoch.

"Aber ein sexy Baby."

"Luke, wenn man ein Baby sexy findet, dann ist man wirklich nicht mehr normal!", lachte ich.

"Gut, dass ich biologisch kein Baby mehr bin", grinste und beugte sich nach vorne, so dass sich unsere Schultern streiften.

Die Stelle kribbelte und ich blieb reglos stehen, Luke hatte jedoch nur zwei Teller aus dem Schrank geholt, welche er jetzt auf die Küchentheke stellte.

Idiot, dachte ich, als ich sah, wie er wissend grinste.

Als ich endlich den ersten Bissen von meinem Brot nahm, merkte ich erst, wie hungrig ich war.

"Was ist?", fragte ich Luke, der angewidert auf mein Toast schaute.

"Du isst ein Erdbeermarmeladenbrot mit Honig? Wie Tom? Ernsthaft?"

Ich sah auf mein Brot, dann wieder zu Luke. "Ja?"

"Weißt du eigentlich, wie oft ich versucht habe, diese Kreation zu essen? Ich habe jedes Mal aufs neue gehofft, aber es hat immer wieder genauso ekelhaft geschmeckt, wie ich es in Erinnerung hatte."

Ich sah ihn einen Augenblick an, dann lachte ich los.

Es tat so gut, zu lachen.

Als ich mich wieder beruhigt hatte, hielt ich Luke mein Erdbeermarmeladenbrot mit Honig hin.

"Probier's nochmal", forderte ich ihn grinsend auf.

Skeptisch nahm er es mir aus der Hand und Biss ein Stück ab. Er vergzog keine Miene und kaute einfach darauf herum.

"Und?", fragte ich.

"Immer noch ekelhaft", erwiderte er und schluckte den Bissen schwer hinunter.

Ich lachte und aß weiter, während Luke sein Spiegelei zerschnitt.

Es war so schön ruhig. Wieso hatte es nicht so ruhig bleiben können?

"Zu meiner Aussage von gestern ... ich meine es ernst", fing Luke plötzlich an und ich drehte mich zu ihm.

"Luke", erwiderte ich, "bitte hör auf damit. Sowas sagt man nicht einfach."

"Also willst du Eric einfach laufen lassen? Zulassen, dass er dir das wieder antun kann? Dass er es einer anderen antun kann?"

Ich zuckte zusammen. Es war ungewohnt, dass jemand über meine Vergangenheit bescheid wusste, vor allem Luke.

"Und was willst du machen? Ihn anzeigen? Er hat bisher nichts getan, was man ihm wieder anhängen könnte."

"Nichts getan?!" Luke lachte hart auf. "Das sah für mich aber ganz anders aus!"

Ich seufzte. "Und selbst wenn, es steht Aussage gegen Aussage."

Luke zog eine Augenbraue hoch.

"Wem wird man wohl eher glauben? Einem Straftäter, der wegen Misshandlung schon einmal im Gefängnis saß oder einem unschuldigen Mädchen?"

Okay, da hatte er recht. Aber ein Problem gab es da noch.

"Und dann? Er kommt wieder ins Gefängnis – wenn es übethaupt so weit kommt –, aber das nicht für lange Zeit. Und Eric wird noch wütender sein, als er es jetzt schon ist."

"Und jetzt? Willst du ihn wirklich laufen lassen? Er hat dich geschlagen, verdammt nochmal!" Luke wurde wütend, doch ich hatte keine Kraft, jetzt mit ihm zu streiten.

"Bitte lass es einfach, ja?", bat ich ihn und sah auf meinen Teller hinunter. Meinen Toast hatte ich schon gegessen und ich spürte, wie mir so langsam die Augen zufielen. Mein Körper hatte anscheinend immer noch nicht ganz die letzte Nacht verarbeitet.

Ich hielt mir die Hand vor den Mund, als ich gähnte.

"Luke, es tut mir leid, aber kann ich mich nochmal hinlegen?"

Besorgt sah er mich an, seine Wut war schlagartig in den Hintergrund gedrückt.

"Ja natürlich!"

Ich lächelte dankend und ging dann hoch in sein Zimmer, um mich in sein Bett zu legen.

Luke zog die Vorhänge zu und legte sich dann neben mich.

"Du musst das nicht tun", sagte ich schläfrig, auch wenn mein Herz aufgeregt pochte.

"Was?", fragte er leise.

"Dich zu mir legen. Du hast dicher anderes zu tun."

Luke rutschte näher zu mir.
"Nein, habe ich nicht. Und jetzt schlaf."

Keine Sekunde später war ich schon eingeschlafen.

Ich erwachte langsam, da ein Teil der Decke auf dem Boden lag und die Kälte mich geweckt hatte.

Schlaftrunken zog ich den Stoff zurecht und drehte mich um, um mich an Luke zu kuscheln.

Ich streckte eine Hand nach ihm aus, doch sie griff ins Leere.

"Luke?", fragte ich müde und öffnete ein Auge.

Die Seite neben mir war leer.

Verwirrt öffnete ich mein zweites Auge, doch auch das änderte nichts an meiner Wahrnehmung.

Ich fasste an das Bettlaken. Es war noch bisschen warm, so dass sich Luke wahrscheinlich irgendwo im Haus rumtrieb.

Dann erinnerte ich mich an den Geschirrstapel in der Küche und seufzte.

Ich konnte Luke nicht die ganze Arbeit machen lassen.

Langsam tapste ich nach unten, doch Luke war nicht zu sehen.

"Luke?", rief ich mit rauer Stimme. Keine Antwort.

Ich versuchte es nochh zwei weitere Male, dann zuckte ich mit den Schultern und ging wieder nach oben in Luke's Bett. Er war wahrscheinlich einkaufen oder so.

Ich rollte mich herum – immerhin hatte ich ein ganzes Bett für mich –, als ich plötzlich etwas rascheln hörte.

Verwundert fasste ich unter mich und ergriff ein Stück Papier, welches ich übersehen hatte.

Die Schrift darauf war eindeutig die von Luke, und ich atmete erleichtert auf, bevor ich mir die Nachricht durchlas.

Doch die Erleichterung blieb nicht lange.

Ich las mir den kleinen Zettel einmal, fünfmal, ja zehnmal durch, doch die Buchstaben wollten sich nicht von der Stelle rühren.

Kaltes Grauen erfasste mich, als ich begreifen musste, dass Luke das wirklich geschrieben hatte. Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein.

Wieder las ich mir seine Notiz durch, aber es stand immer noch das selbe da:

Hey Lilith,
hast du gut geschlafen? Es tut mir leid, dass ich gerade nicht bei dir bin, aber die Sache mit Eric hat mir keine Ruhe gelassen. Ich kümmere mich darum, mach dir bitte keine Sorgen.
Luke

Ich sollte mir keine Sorgen machen?! Wie sollte das gehen? Ich starb innerlich gerade tausend Tode.

Luke, dieser lebensmüder Idiot, wollte sich doch tatsächlich mit Eric anlegen.

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