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Ich steige aus und lasse mich vom Strom der Reisenden mitreißen. Kurz vor den Einlasskontrollen steuere ich nach rechts auf die Lounges zu, in denen man zwischen Grünpflanzen und plätscherndem Kunstwasser auf seinen Flug warten, und durch die riesige Glaskuppel einen Blick auf die Neosphäre und den Mars werfen kann. Der Anblick nimmt mir den Atem. STEVE schießt Bilder als Andenken für mich.

Die weißen Sofalandschaften habe schon bessere Tage gesehen. Seit die Erdflüge bis auf einige wenige pro Woche zusammengeschrumpft wurden, lassen sie auch die Einrichtung verkommen. Ich suche mir einen Platz, an dem ich nicht auffalle und gleichzeitig die Check-Ins im Auge behalten kann.

Es sind dreizehn Beamte. Nicht gerade viel für eine Abflughalle wie diese. Sie machen einen lustlosen Eindruck auf mich. Einer von ihnen kratzt sich am Hinterkopf. Zwei andere unterhalten sich während sie wahllos Passanten anhalten, ihnen Fragen stellen und ihre PDs auslesen.

Dreizehn müde Aufpasser in einer großen Halle mit hunderten von Passagieren. Es sollte ein Leichtes für mich sein, einen Weg zu den Check-Ins und hinein ins Gepäckmodul zu finden.

Geduckt halten, Haken schlagen, Schlangenlinien statt geradeaus, links antäuschen, rechts laufen.

Ich schicke STEVE los. Nach drei Atemzügen ist er zurück und präsentiert mir seine Route. Neongrün leuchtet sie vor mir auf.

Ich folge ihr durch die Lounge, durch eine Gruppe Reisender, die sich über Holokarten beugen, vorbei an einem Pulk Reinigungs-Bots. Ich bekomme von STEVE die Anweisung, mich zu ducken, kurz zu warten, bis fünf zu zählen, dann wieder loszulaufen, nicht zu schnell, langsamer, jetzt nach links, geradeaus, zehn Beamte liegen hinter mir, sie haben mich nicht bemerkt, zwei umrunde ich spielerisch im Laufschritt, ich hänge mich in den Windschatten einer Großfamilie mit riesigen I-Bags und passiere die Einlasskontrolle #23.

Mein Schritt verlangsamt sich, die grüne Neonlinie vor meinem Auge verblasst. Ich bleibe stehen und hole Luft.

Dann spüre ich den ledrigen Handschuh auf meiner Schulter während eine schnarrende Regierungsstimme meinen Kopfhörer kapert.

„Eine interessante PD haben sie da Elon First Scholz. Ich bitte sie mitzukommen!"

Ich habe keine Zeit zum Nachdenken. In dieser Uniform hinter mir könnte jeder stecken. Eine Mann, eine Frau. Ein Kind, ein Greis. Ein Zwerg, ein Hüne. Ich muss handeln bevor die Verstärkung anrückt.

Mit einem Satz drehe ich mich um, STEVE kapert die PD des Beamten und löscht den Speicher, ich greife nach dessen Arm, drehe ihn auf seinen Rücken, presse uns beide nach unten und schiebe mich durch die Menschenmenge in Richtung der Sanitäranlagen. Viele der Passanten glotzen mich blöd an, zeige ihren Verwunderung. Doch ich habe Glück, niemand folgt uns oder greift ein.

Ich zerre den Beamten in eine der Hygienekabinen, presse ihn gegen die Wand und merke plötzlich, wie mir die Situation entgleitet. So etwas habe ich noch nie gemacht. Was soll ich tun? Zuschlagen? Spontan einen Mord begehen? An einem Regierungsbeamten? Unmöglich!Verdammt, das alles hier habe ich so nicht geplant! Das wollte ich nicht.

Der Beamte stöhnt. Sein Voicemod setzt aus. Er klappt das Visier hoch.

Ich blicke in das Gesicht einer jungen Frau. Sehr hübsch. Kleine Nase, Sommersprossen, voller Mund. Eine Beamtin im Ausbildungsmodus. Ich glaube es nicht!

„Lass mich los, du Spinner, oder du wirst es bitter, sehr bitter bereuen!"

STEVE löst sich von meiner Schulter, kriecht über meinen Rücken und verankert sich an meinem Hosenbein, wo er jeansblau anläuft.

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