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Noch habe ich sie fest im Griff. Fest genug, um ihr die Waffe aus dem Gürtel zu ziehen. PD gelöscht, Bewaffnung futsch. Hilfloser kann eine angehende Staatsbeamtin nicht sein.

STEVE regt sich. Ein Flug zur Erde ist nicht gemeldet. Nicht für heute, nicht für morgen, für keinen Tag dieses Monats. Alle zivilen Verbindungen zur Erde sind bis auf weiteres gestrichen. Wie bitte?

Am liebsten würde ich laut schreien, mit den Fäusten gegen die Kacheln hämmern, die Tür eintreten.

„STEVE, alternative Verbindungen bitte!"

Drei, vier Sekunden Stille, dann beginnt STEVE eine lange Liste von Schiffsnamen herunter zu rattern.

Solburn VMK, Schwabenstein VMK, Lukianos 6.0 VMK, Lukianos 7.3 VMK, Lovely Corbita VMK, Mare Nostrum VMK, Ark Royal VMK, New Darwin 2177 VMK und so weiter und so fort. Ich bin verwirrt.

VMK. Vereinigte Marskolonien. Das sind ausnahmslos staatliche Transport- und Handelsschiffe. Weshalb fliegen sie am Unabhängigkeitstag zur Erde?

Offenbar ist die Schwabenstein das letzte der Schiffe, welches noch nicht abgelegt hat, STEVE meldet mir den Start für 11:34 Uhr. Das ist in zwölf Minuten. Ich beschließe meinen bisherigen Plan zu kippen.

„Zieh den Anzug aus!"

„Was soll ich?"

„Das Ding aus!"

Ich fuchtele mit der Waffe vor ihrem Gesicht herum.

Faszinierend diese Uniformen. Sie legen sich wie Schlangenhaut über den Körper und passen sich diesem perfekt an, ebenso der Helm.

Wie das Mädchen so vor mir steht, nur mit ihrem Thermodress bekleidet, tut es mir fast leid. Ich schlüpfe in die Uniform und stülpe mir den Helm über. STEVE ist für einen kurzen Moment irritiert, dann kallibriert sich sein System auf mein neues Outfit und alles ist gut.

Ich halte ihr meine Klamotten hin. Widerwillig zieht sie sie an. Dann binde ich ihr mit Magnetfesseln die Hände auf den Rücken und drücke ihr die Waffe ins Kreuz. Wir sind abmarschbereit.

Regierungsbeamter geleitet festgenommene Querulantin zur Schwabenstein. Was sind wir doch für ein hübsches Pärchen!

Wir verlassen den Hygieneraum und schlagen uns nach links zu den Gates durch. Die Menge der Beamten scheint sich verzehnfacht zu haben. Sie bilden jetzt eine Kette zwischen Halle und Lounges, als wollen sie neugierige Blicke aussperren. Herumirrende Passagiere werden in den Wartebereich geleitet, die Halle vor den Gates leert sich. Die Rolläden der Geschäften sind herunter gelassen, die Werbeschilder ausgeschaltet.

Plötzlich Bewegung in einem breiten Seitengang. In Reih und Glied marschierende Beamte. Immer zwei in einer Reihe, zwischen ihnen abgemergelte Gestalten in gelben Gefangenenoveralls. Lange Bärte, wirres Haar. Die Frauen vornübergebeugt, manche halten sich den Bauch. Immer wieder reißen die Beamten sie in die Höhe.

Solch erbarmungswürdige Menschen habe ich selbst in Toms Wohngegend nie gesehen. Was sind das für Leute? Wo kommen sie her? Ich stoße meine Gefangene in Richtung der Gates.

„Wie heißt du eigentlich?"

„Geht dich einen Scheißdreck an!"

„Schade, dass ich deinen PD gelöscht habe! Könnte mir sonst mal 'n bisschen was aus deinem Leben ansehen!"

Ich drücke ihr die Waffe fester in den Rücken.

„Anwärterin Ada Second Macintosh. Zufrieden?"

Diese Antwort fiel ihr hörbar schwer.

„Eine Second will ins Staatsamt? Wie soll denn das gehen?"

Wir haben die Kolonne erreicht und reihen uns ein.

„Ich bin eine Macintosh, du Vollpfosten! Verwandt mit Sara First Macintosh, und wer das war, weißt du ja hoffentlich!"

Ich schlucke.

„Also, überlege dir gut, ob du diesen Scheiß hier wirklich durchziehen willst!"

Ja, sage ich, ich will. Und wie ich das will.

„Dann mache dich darauf gefasst, dass du das Dümmste getan hast, was das Kind eines Präsidentschaftskandidaten tun kann!"

Ich schlucke erneut. Diesmal hörbar, als würde ich meine eigene Zunge hinunter würgen. Ich verstehe gar nichts mehr. Mein Hirn fühlt sich leer und verklebt an wie ein ausgefressener Popcorneimer.

Sekunden später verschwinden wir im Bauch der Schwabenstein. Zischend und ruckelnd schließt sich die Ladeluke.

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