Langes Wochenende🎉

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Freitag, 29. Oktober 2021

Ich weiß ja nicht ob das Bundesweit so ist, weil ich mich selbst nach fast einem Jahr Beziehung mit Celina noch nicht so krass mit dem Ferien und Feiertage System in Deutschland auskenne, aber für Celina beginnt heute auf jeden Fall ein langes Wochenende.
Ob Allerheiligen eingeführt wurde, damit Menschen, die sich an Halloween zu stark besaufen, ausruhen können?

Anyway, wir werden uns ein schönes, langes Wochenende machen, und seriously: Am Montag ausschlafen klingt wie ein Traum.
Außerdem ist hier in Twisted Wonderland kein Feiertag also muss Cheka am Montag in die Schule, dieses Opfer!
Okay, bevor mich gleich jemand ermordet - Just kidding. Außerdem geht Cheky (fragt nicht, den Spitzname hat er von Celina) merkwürdiger Weise gerne in die Schule. Meine Familie ist der Ansicht, dass Königskinder zuhause unterrichtet werden sollten, doch da ich mich noch gut daran erinnern kann wie langweilig und zugleich fordernd es war das Einzige Kind zu sein, das von einem antiken Boomer unterricht wird, habe ich mich sehr für Chekas Bildung in einer dafür vorgesehenen, well, Idk... GRUNDSCHULE eingesetzt und jetzt besucht er die zweite Klasse einer renommierten Grundschule am Rande des Herzkönigreichs. Es ist eine weite Anreise, doch mit Hilfe der Spiegel geht das eigentlich und Cheka scheint sich dort auch wohl zu fühlen.

Umso überraschter war ich über den Anruf den ich heute erhielt. Farena befand sich in einer Sitzung und leitete alle seine Anrufe auf mein Handy um, mit der Bitte ihm den Inhalt jedes Telefonats aufzuschreiben, so dass er sich später darum kümmern könnte.
Ich lag da also mit Kartoffelchips auf meinem Bett, das Handy auf laut neben mir, und wartete darauf dass es 16 Uhr war und Celina nachhause kommen würde (Es war zu dem Zeitpunkt so 11:30 Uhr), als mein Handy klingelte und da ich die Chips nicht rechtzeitig runtergeschluckt bekam musste meine Antwort sich ungefähr so angehört haben. „Whaffo?“
„Ähm, spreche ich mit Farena Kingscholar?“ Die Frau am anderen Ende der Leitung hatte eine piepsige, aber liebe Stimme. Alles was ich an Stimmfarben hasste. Schnell zerkaute ich den letzen Rest an Chips und schluckte sie runter, was sich in ihren Ohren wohl wie ASMR Mugbang angehört haben muss. „Nope, Ihr Majestät befindet sich in einer Besprechung. Sie reden mit dem anderen Kingscholar. Wie kann ich Ihnen helfen?“
Die Dame redete etwas im Hintergrund mit einer anderen Person, was ich allerdings kaum verstand. Als sie wieder sprach fragte Sie: „Sind Sie der Onkel von Cheka?“
„Nein, ich bin der Weihnachtsmann. Natürlich bin ich sein Onkel, was ist mit ihm? Wer sind Sie überhaupt?“, fragte ich genervt. Die Dame schnalzte frech mit der Zunge. „Ich arbeite im Büro der Alice Liddell Grundschule. Cheka hat Bauchschmerzen und würde gerne abgeholt werden.“ Auch das noch! Erwartete die jetzt ernsthaft, dass ich zu denen kommen würde, um Cheka zwei Stunden vor Schulschluss abzuholen (okay, er hat auch OGS bis 16 Uhr, but still!) „War er schon auf Toilette, hat er was gegessen, haben Sie es mit einer Wärmflasche versucht? Cheka ist anfällig für Bauchkrämpfe, das lässt sich mit etwas Wärme beheben.“
„Das haben wir alles schon versucht, aber es geht ihm nicht besser. Wenn Sie also so freundlich wären...“
Ah f*ck my life. Ich schnauzte noch irgendwas in mein Handy, legte auf und machte mich fertig.

Fünf Minuten Spiegelreise später befand ich mich im Herzkönigreich, die Heimat von komischen Menschen wie Riddle oder Trey. Die Alice Liddell Grundschule hatte schon immer eher etwas von einem Irrenhaus auf der Kirmis, also von einer Schule, mit dem Lebensgroßen Schachfeld auf dem Schulhof, den Kaninchenbauartigen Rutschen und dem Pilzklettergerüst, das einem selbst das Gefühl gibt auf die Größe einer Maus geschrumpft zu sein. Ein Schlaraffenland für Kinder und drinnen sah es nicht besser aus.

Ich ging in Chekas Klassenzimmer und idk... Kennt ihr diesen Moment, wenn ihr als Fremder eine Klasse betretet und alle Rotzblagen starren euch an als wärt ihr ein Alien? Unangenehm. „Cheka, dein Onkel ist h-“, begann die Lehrerin, doch kaum dass sie den Satz beenden konnte stürmte ein orange-gelber Blitz auf mich zu und im nächsten Moment drückte Cheka sich ganz fest an meinen Bauch. „Woah, immer langsam. Sieht so aus als wärst du bereit. Wo ist die Schultasche? Lass uns mal zusammen räumen.“ Ich half ihn dabei die Buntstifte zurück in das Etui zu frimeln und alle Bücher und Hefte in die Tasche zu stopfen, wobei ich merkte, dass ein paar Kinder an seinem Tisch mich komisch anstarrten. Freaks.
Wie der coole Onkel der ich bin schulterte ich seinen Ranzen nur mit einem Riemen und nahm ihn an die Hand. Als wir zur Tür gingen hörten wir noch sowas wie
„Tschüss, Cheka!“
„Gute Besserung!“
„Kann ich ihm die Hausaufgaben bringen?“
Kinder sind dumm.
Kaum waren wir drausen, umarmte Cheka mein Bein und da ich keine Ahnung hatte wieso er so still und anhänglich war und eigentlich nur nachhause wollte, nahm ich ihn auf den Arm, griff im vorbeigehen noch nach seiner Jacke am Haken und verlies so die Schule. „Dann erzähl mal, Kurzer, was ist los?“, fragte ich, weil mir die ganze Geschichte irgendwie spanisch vorkam. Ich weiß nicht wieso, vielleicht sagte mir das ja mein Bauchgefühl. „Bauchweh“, nuschelte er knapp in meine freie Schulter und honestly, das klang nach ziemlichen cap.
„Ist das so? Dann stört es dich also nicht, wenn ich das hier mache?“, fragte ich und piekste ihm in die Bauchseite. Cheka krümmte sich zur Seite, aber nicht vor Schmerzen. Ich hörte sein leises Kichern. „Okay, whatever, dann bringen wir dich mal schnell ins Bett. Hast du denn schon was auf oder etwas in der Postmappe?“
„Hausaufgaben kommen noch, aber ich hab einen Elternbrief“, antwortete er. Okay, das war ja schon mal etwas.

Zuhause brachte ich ihm dann wie versprochen ins Bett und verzog mich mit seinem Ranzen in die Küche, um Brotdose, Flasche und Elternbrief rauszuholen. Wenn meine Schwägerin schon zurück von ihrem Staatsbesuch ist, kann ich ihr den Brief und die Verantwortung für ihren kranken Sohn übergeben.
Der Ranzen öffnete sich mit einem Klack, ich hob den Deckel an und holte alles raus, was ich brauchte, als ich bemerkte wie unangenehm es aus dem Brotdosen Fach roch.
Ooooh let me guess, ein drei Monate altes Butterbrot. Der Klassiker.
Vorsichtig öffnete ich das Fach, doch was ich dann sah war kein Butterbrot. Ich stieß einen, durchaus männlichen, Schrei aus und musste mich abwenden, damit mir nicht die Kotze hochkommt. Oh Gott, was zur Hölle?!
Eine tote Maus. Aber nicht nur tot, sondern literally aufgeschlizt. Die kleinen Gedärmeteile und das Blut tropften auf Chekas Brotdose und ich spielte ernsthaft mit dem Gedanken Beides wegzuwerfen und ihm eine neue zu kaufen, was ich schließlich auch tat.
Danach rannte ich zurück zu Chekas Zimmer und erzählte ihm von meiner Entdeckung. „Aber Kleiner, jetzt Mal Hand aufs Herz, wie kommt eine tote Maus in deinen Ranzen? Warst du das?“

Seine Augen waren weit aufgerissen, als auch schon die ersten Tränen kamen und ich immer noch keinen Plan hatte was hier eigentlich abging. Cheka warf sich erneut an mich und außer ihm komisch auf den Kopf zu patten wusste ich mir und ihm nicht zu helfen. „Ich wusste nichts von der Maus! Die haben sie sicher da rein gemacht, als ich im Sekretariat war, um mich abholen zu lassen. Ich kann nichts dafür!“, rief er unter Tränen und wie Teile eines Puzzels setzte sich langsam in meinem Kopf zusammen wie Chekas Bauchschmerzen, sein Nervenzusammenbruch und die Maus in seinem Ranzen zusammenhängen könnten. „Wer ist "sie"?“, fragte ich so sanft wie es mir überhaupt möglich war. Seit dem Vorfall auf dem Elfefantenfriedhof versuchte ich ein guter Onkel zu sein, doch so ganz habe ich mich da noch nicht eingearbeitet. „Da sind so Jungs in meiner Klasse, die sagen meine Ohren und mein Schwanz wären merkwürdig. Sie haben allen erzählt, dass Löwen wie ich Menschen und Tiere bei lebendigen Leib fressen, aber das stimmt nicht! Ich habe noch nie lebendige Tiere gegessen und Menschen schon gar nicht! Alle im der Schule denken ich wäre ein Kannibale und halten sich von mir fern!“
Wisst ihr noch als ich sagte Heimunterricht sei beschissen und das Besuchen einer richtigen Schule täte Cheka gut? Ich habe wohl vergessen wie grausam Kinder sein können. Gut zu wissen, dass Cheka Jade Snitches in seiner Klasse hat (und ja, seit der Sache mit Celinas Freundin ist Jade für mich das neue Kevin. Sorry, Jade Leech und alle anderen Namens Träger).
Cheka erzählt mir alles, von harmlosen Hänseleien zum regelrechten Mobbing. Kleber an seinem Stuhl, gelegentlich auch mal in den Haaren, Beleidigungen, Ausgrenzung, Diebstahl, an den ganz schlechten Tagen auch Mal Schläge. Ich erinnere mich an diese Tage, wo er zum Beispiel mit einem blauen Auge nachhause kam und beim Essen erzählte, dass ihm jemand beim Sportunterricht ausversehen das Rollbrett vor den Kopf gestoßen hätte. „Montag ist Feiertag in Deutschland“, murmelte ich, „wenn wir dich in Lederhosen packen, gehst du vielleicht als Deutscher durch und du kannst mit Celina einen Film schauen, während diese Trottel in deiner Klasse arbeiten müssen. Was hälst du davon?“
Cheka nickte und beruhigte sich langsam, während ich meine eigenen Pläne für Montag schmiedete...

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