24. Kapitel

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Ich bin echt enttäusch von mir selbst, denn diesmal hat es echt zu lange gedauert das neue Kapitel zu schreiben. Bitte entschuldigt mich. Aber egal, jetzt ist es ja fertig.

Have Fun! :D

Schon wieder erklang der Schuss der Kanone hinter ihnen und brachte sie dazu noch schneller zu laufen, obwohl sie schon längst nicht mehr konnten. Harpers rasselnder Atem dröhnte in ihrer Brust und erzeugte kratzige Atemgeräusche. Sie hatte das Gefühl bereits den vollständigen Tag lang zu rennen.

Nach einer knappen halben Stunde blieben die beiden keuchend stehen und versteckten sich hinter einem Felsen. Beide nahmen tiefe Atemzüge um wieder zu Atem zu kommen. Nach einiger Zeit hatten sich ihre Atemzüge verlangsamt und sie hatten wieder genug Luft um zu sprechen: "Denkst, dass wir hier über Nacht bleiben können?" fragte Harper stockend, da sie noch immer ausser Atem war.
"Wenn einer von uns Wache hält schon"
"Ich kann sonst die erste Wache übernehmen"
"Gut, dann löse ich dich später ab"

Doch aus ihrer Idee schien nichts zu werden, denn am Horizont erschienen drei Silhouetten, die verdächtig nach den drei Karrieros aussahen. Als Harper sie erblickte fluchte sie und kehrte sich zu Weylin um, der gerade versuchte ein Feuer zu entzünden. "Weylin du kannst alles gleich wieder zusammenpacken"
"Wieso denn das?"
"Weil die Karrieros schon wieder in Reichweite sind"
"Mist!", sagte er, während er alles wieder zusammenraffte, "Und in welche Richtung fliehen wir?" Harper blickte sich um. Eine Felswand auf der einen, eine Schlucht auf der anderen Seite und auf der einzigen freien Ebene warteten die Karrieros auf sie. Nachdenklich legte sie den Kopf zu Seite und grübelte.

"Ich hab's!" sagte Weylin laut und streckte das Seil in die Höhe, das sie beim Füllhorn bekommen hatten.
"Das ist genial" antwortete Harper und ging zu Weylin rüber. Sie machten den Haken, der am Seil befestigt war, gut am oberen Rand der Schlucht an. Mit einer Handbewegung wies Weylin in Richtung des Seils und zeigte somit, das Harper als Erste gehen sollte. Sie nahm sich einen Rucksack, zog ihn an und kniete sich dann mit dem Rücken zum Abgrund auf den Boden. "Wie hoch ist der Abgrund wohl?" fragte sie als sie nach unten blickte, wo das Seil in dichtem Nebel verschwand.
"Ich weiss es nicht, hoffen wir, das das Seil lang genug ist"
Harper griff fest nach dem Seil, dann stieg sie hinunter. Vorsichtig liess sie sich immer weiter nach unten rutschen, Stück für Stück.

Nach einer Weile begannen ihre Hände zu schmerzen und ihre Griffkraft liess nach. Über ihr kletterte Weylin auch schon hinunter. Sie beschleunigte ihr Tempo. Beinahe ohne zu bremsen glitt Harper an dem Seil nach unten, sodass ihre Hände sich, wegen der Reibung, schon nach kurzem aufheizten. Mit einem leisen Aufschrei lösten sich ihre Hände von dem Seil. Sogleich fiel sie wie ein Stein nach unten, was sie dazu brachte laut aufzuschreien. Schwerelos flog sie durch den Nebel, bis sie nach wenigen Momenten hart auf dem Boden aufkam. Mit einem erleichterten Seufzer liess sie sich auf den Rücken fallen und streckte alle Viere von sich. Sie schloss die Augen und genoss den ruhigen Moment.

"Harper?" rief Weylin so laut er konnte. Er hatte Harpers Schrei gehört und als er nach unten geschaut hatte war sie verschwunden gewesen. So schnell er konnte liess er sich an dem Seil in Richtung Boden, obwohl er kaum etwas erkennen konnte. Wie ein Mantel schloss sich der Nebel um ihn. Dann war das Seil auf einmal zu Ende und er fiel. Doch die Schwerelosigkeit hielt nicht lange an, denn schon bald knallte Weylin hart auf den Boden. Ein keuchendes Geräusch entfuhr ihm, als er auf den Rücken knallte. Hustend erhob er sich und blickte sich um. Neben ihm sass Harper, die verwundert zu ihm hinüber blickte. Ein Stein fiel ihm vom Herzen und er steckte die Arme nach ihr aus um sie in eine Umarmung zu ziehen. „Ich bin so froh, dass es dir gut geht. Einen Moment lang dachte ich, du seist tot" murmelte er.

Nach wenigen Minuten Laufen, erreichten die beiden erneut den Strand. Der Wind blies ihnen um die Ohren, die Wellen umgaben ihre Füsse und verbargen somit ihre Fussabdrücke. Zielstrebig laufen sie auf die Klippen zu, um Deckung zu erhalten, denn die Karrieros wird man nicht so schnell los. Zwischen den spitzen Klippen setzen sie sich in den trockenen Sand und atmen erleichtert aus. Doch lange können sie nicht in Ruhe da sitzen, denn Stimmen werden vom Wind zu ihnen herübergetrieben. Schon bald wissen sie, dass es die Karrieros sein müssen. Mucksmäuschenstill sitzen sie da und warten bis die Stimmen leiser werden, doch das tun sie nicht. Im Gegenteil, die Stimmen werden lauter, bis sie schliesslich ganz nah klingen.
"Was mach die denn?" flüsterte Harper in Weylins Richtung.
"Klingt so, als würden sie ihr Lager aufschlagen"
"Dann sitzen wir hier fest. Wir kommen niemals von hier fort ohne dass sie uns sehen"
"Dann müssen wir eben hier ausharren"

Mehrere Stunden sassen sie still nebeneinander, in der Hoffnung, die Karrieros würden ihr Lager verlassen. Nichts geschah. Die Minuten verstrichen im Schneckentempo und die Kälte des Wassers, das die Flut her getragen hatte, erfüllte sie. Seit dem Beginn der Spiele war es deutlich kälter geworden, das Wasser war so eiskalt, als würde es jeden Moment gefrieren. Das Wasser stieg und die Wellen wurden immer wie höher und kräftiger.
"Weylin, wie hoch wird das Wasser hier steigen?"
"Kann ich nicht sagen"
"Ich befürchte, dass die Wellen und gegen die Klippen schlagen könnten, wenn sie sich weiter verstärken" besorgt blickte sie zu Weylin hoch.
"Wir werden abwarten" entgegnete er.

Weiter kroch die Zeit vor sich hin, bis es schliesslich so weit ist, die Wellen wurden schlagartig stärker. Weylin schreit erschrocken auf, als er mit dem Rücken gegen die messerscharfen Klippen prallte. Alarmiert drehte Harper sich zu ihm um und und presste Weylin ihre Hand auf den Mund, um ihn zum Schweigen zu bringen. Entschuldigend schaute sie ihm in die Augen. Sie zeigte in Richtung des Strandes, ihrer einzigen Fluchtmöglichkeit. Er nickte, dann holten beide tief Luft, tauchten unter und schwammen los.

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