26. Cosmo, raus hier!

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Ratlos stand ich vor unserem Bett und sah mir die Klamotten darauf an. Heute war Sonntag und für unseren ersten Besuch in der kleinen Gemeinde des Dorfes, hatte Aarón uns entsprechende Kleidung gegeben. Das Oberteil war mir zwar fast zwei Nummern zu groß, aber eine andere Wahl hatte ich nicht.

Oft träumte ich nachts. Fast immer.

Die Träume waren selten schön und oft konnte ich mich nicht mehr daran erinnern, aber so einen lebendigen Flashback hatte ich noch nie. Vielleicht versuchte mein ramponiertes Gehirn die Ereignisse von damals zu verarbeiten, keine Ahnung.

Damals kannten Cosmo und ich uns erst zwei Jahre und wir wussten erst seit kurzem, dass wir Geschwister waren. Dennoch hatte ich ihn ins Herz geschlossen und irgendwie durchgebracht. Unsere Zukunft konnten wir ja damals schlecht vorhersagen, aber ich hätte nie gedacht, dass ich als ehemaliger Auftragskiller in Spanien enden würde.

Im Allgemeinen fragte ich mich noch heute, was passiert wäre, wenn ich diesen Weg nie gegangen wäre.

Cosmo hingegen hatte immer eine Neigung zum Stehlen. Es war einfach und schon früh hatte ich es ihm beigebracht. Er hatte jahrelange Übung und konnte es mittlerweile besser als ich. Doch so verschieden wir und unsere Überlebensstrategien auch waren, wir hielten immer zusammen.

Nichts konnte uns trennen!

Tai allerdings hatte sich wenige Jahre später von uns losgesagt. Er war wie wir auf den falschen Weg gekommen und hatte mit einem viel älteren Mann ein Bordell aufgemacht. So brach der Kontakt ab und jeder ging seinen Weg. Erst als Cosmo älter wurde und sein Drang nach Sex ihn in eben dieses Haus lockte, sahen wir Tai wieder und etwas später forderte er seinen Gefallen ein. Die Drogen hatte Tai bis heute nicht besiegt und ich hatte auch keine Hoffnung mehr, dass er das je tun würde. Er war hoffnungslos verloren und es war nur eine Frage der Zeit, bis dieses Gift ihn töten würde.

„Ah! Cosmo, raus hier!", hörte ich Helena im Haus schreien und fast hätte ich gelacht.

Eine Tür knallte. „Sorry! Schönes Kleid übrigens!", rief Cosmo nur zurück und wenig später ging die Tür hinter mir auf.

„Will ich wissen, was du dieses Mal gemacht hast? Nein. Wirst du mir es trotzdem erzählen? Ja", meinte ich nur ohne mich umzudrehen.

Mein kleiner Bruder näherte sich mir leise und erklärte zerknirscht, „Sie übertreibt total! Ich hab nur das Bad mit ihrem Zimmer verwechselt!"

„Und?", hakte ich nach und drehte mich zu ihm um, während ich fordernd die Augenbrauen hochzog.

Jetzt verschränkte er die Arme, grinste aber schief. „Naja, sie stand eben in Unterwäsche da." Er kam mir etwas näher und fügte begeistert hinzu, „Aber es hat sich gelohnt, weißt du was sie für-?"

„Das will ich gar nicht wissen", knurrte ich nur.

Cosmo grinste noch breiter und strich mir über die Brust. „Ich weiß, Assassin. Du bist ja auch noch Jungfrau!"

„Das geht dich gar nichts an!", schrie ich empört und ging einen Schritt zurück. 

„Keine Sorge, das ist doch nicht schlimm! Ich sag es auch keinem, außerdem-", setzte er an, doch ich unterbrach ihn schnell, indem ich sein Gesicht mit meinen Händen zerquetschte und ihn bedrohlich ansah. Dadurch wurde er sofort still. 

„Lass gut sein, Cosmo! Abgesehen davon, kannst du das gar nicht wissen", knurrte ich sauer. Der hatte doch keine Ahnung!

„Ja ja", zeterte er. „War ja nur Spaß. Immerhin hattest du noch nie ne Beziehung, da muss man doch alles in Erwägung ziehen."

Augenrollend wandte ich mich ab. Es hatte gute Gründe, weswegen ich keine Beziehung wollte. Und Spaß sah für mich jedenfalls anders aus. Nur, weil er durch die Welt vögelte, hieß das nicht, dass ich auch so war. Ich hielt von sowas absolut gar nichts und wollte auch keine Freundin haben. Im Allgemeinen wollte ich keine Beziehung und hatte im Moment auch kein Interesse an sexuellen oder romantischen Handlungen.

Die Stimmung zwischen mir und Cosmo wurde schnell besser als die Zwillinge ins Zimmer kamen. Sie sollten uns holen, da wir spät dran waren.

Schnell zog ich mich noch fertig an und fuhr mir etwas unfähig durch meine schwarzen Haare, um sie wenigstens etwas zu richten. Von Styling hatte ich nicht wirklich Ahnung, aber Cosmo anscheinend schon, denn mit einem Seufzer rettete er das Chaos.

„Schlimmer als jedes Vogelnest", murmelte er dabei.

Ich brummte nur beleidigt und anschließend folgten wir den Kindern nach unten. Obwohl wir jetzt schon eine Weile hier waren, uns gut eingelebt hatten und auch eine Vertrauensbasis hatten, so schienen die Zwillinge immer noch ne Menge Respekt zu haben. Vor allem Adrian war sehr distanziert.

„Seid ihr fertig?", fragte Julia und wir nickten.

Die Kleinsten hatten Alltagskleidung an, da Julia befürchtete, edle Klamotten würden hierbei nur schmutzig werden, sie selbst und Helena trugen Sommerkleider und Aarón, der bereits vorne im Auto saß, trug alles in rot und schwarz.

Die Autofahrt dauerte nicht lange, da das Dorf ja auch nicht sonderlich groß war, aber für mich war es eine kleine Ewigkeit.

Ich hatte keine Lust auf die Gemeinde oder Kirche, keine Ahnung, was der Unterschied war. Aber Aarón hatte uns auf seinem Hof aufgenommen und das war eine seiner Bedingungen, der wir uns nicht widersetzen sollten. Was mich erwarten würde war mir schleierhaft, aber ein gutes Gefühl hatte ich nicht. Aarón meinte nur, dass wir uns ein eigenes Bild machen sollten, ehe wir urteilten, und das versuchte ich umzusetzen.

„Ihr werdet sehen, es wird ganz gut und danach wird gegrillt!", sagte Aarón feierlich.

Daraufhin erklärte er uns noch etwas zur Gemeinde, doch ich hörte nicht zu. Ich schnappte nur auf, dass es eine freie, evangelische Gemeinde war, konnte mir aber trotzdem nichts darunter vorstellen, und zudem war es die Einzige hier im Dorf.

Cosmo neben mir klopfte auf seinen Oberschenkeln herum und sein Blick wanderte immer mal wieder zu Helena, die durch ihr Kleid ganz schön Bein zeigte.

„So, wir sind da", verkündete Julia und wir stiegen aus. „Ace, wenn es dir nicht gut geht, dann sag einfach Bescheid", bemutterte sie mich. Nach wie vor wusste ich nicht, was ich davon halten sollte und ließ sie einfach machen.

„Mach ich", versicherte ich ihr und meine Hand glitt unbewusst zu meiner Seite.

Meine Wunde heilte super, aber der Schmerz verschwand nicht ganz. Dennoch war ich froh darüber, denn das Nähen von Verletzungen hasste ich einfach und ich wollte gar nicht wissen, wie viele Bettlaken ich Aarón schon gekostet hatte.

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