28. Grillfest

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Noch immer in Gedanken lief ich Aarón hinterher und beachtete meine Umwelt gar nicht mehr. Die Worte des älteren Mannes hatten definitiv etwas mit mir gemacht. Ich wusste nur nicht damit umzugehen.

„Na, wie gefällts euch bisher bei uns?", fragte Manuel, der aus dem Nichts auftauchte.

Cosmo gesellte sich ebenfalls zu uns. „Sehr gut, wir müssen dank Aarón nächste Woche sowieso wiederkommen, sehen uns also definitiv nochmal", entgegnete mein Bruder. Manuel lachte nur und bekam überhaupt nicht mit wie Cosmo ihn von unten bis oben musterte.

„Denk nicht mal dran!", mahnte ich ihn.

Grinsend zuckte er mit den Schultern. „Keine Sorge, ich hab ohnehin ein anderes Ziel im Auge."

Angewidert seufzte ich nur. Wenn Aarón nur wüsste, dass Cosmo etwas von seiner Tochter wollte, dann würde hier schon längst ein anderer Wind wehen. Doch ich war mir in Bezug auf Helena ziemlich sicher. Sie würde Cosmo nicht ranlassen.

„Kommst du nachher mit zum Grillen?", erklang Aaróns Stimme hinter mir. Manuel nickte. „Freut mich, dann bis später. Ace, Cosmo, wir gehen schon mal. Julia muss noch einiges vorbereiten", wandte er sich an uns und so folgten wir ihm nach draußen. 

Sowohl auf dem Parkplatz als auch im Auto herrschte eine gute und lockere Stimmung. Jeder schien sich auf das Grillen später zu freuen und die entspannte Atmosphäre riss einfach jeden mit.

Jeden, bis auf mich.

Ich war einfach zu sehr mit meinen Gedanken beschäftigt und auch sonst war ich eher der ruhigerer Typ Mensch. Gute Laune war einfach nicht meins. Zu lange hatte ich mir Sorgen um alles machen müssen. Das Leben auf der Straße war hart und fordernd. Dementsprechend hatte ich mich angepasst und jetzt konnte ich nicht einfach umschalten.

Auf Aaróns Hof war schon ganz schön was los. Zwei Mitarbeiter räumten bereits Holztische hin und Julia verschwand mit den Kindern schnell im Haus, um Essen zu machen.

„Du bist heute so ruhig, stimmt was nicht?", erkundigte sich Cosmo und sein besorgter Blick senkte meine Laune noch mehr.

Resigniert schüttelte ich mit dem Kopf. „Alles gut."

„Aha." Cosmo sah mich finster an. Dann packte er mich am Arm und zog mich in die große Scheune. Die Tür fiel hinter uns zu und augenblicklich entspannte ich mich. Das Gefühl, dass mich jemand beobachten würde, weil hier einfach zu viele Menschen waren, verschwand. Cosmo kannte mich zu gut. „So, jetzt kannst du's nochmal mit der Wahrheit versuchen."

„Cosmo, es ist nur... ach vergiss es." Ich wollte mich nicht blamieren. Noch nie hatte ich mir über eine Sache so viele Gedanken gemacht und auch sonst sprach ich nie über meine Empfindungen.

Doch mein Bruder verschränkte die Arme vor der Brust. „Aber irgendetwas muss ja sein!" Sein Blick wurde weicher. „Wir sagen uns doch sonst auch alles, Ace."

„Ist ja gut", maulte ich. „Hast du bei der Predigt heute auch so ein komisches Gefühl gehabt?"

Cosmo sah mich irritiert an. „Nö. Wieso?"

„Nur so. Ich hatte einfach das Gefühl, dass der Typ recht hat und uns nicht irgendetwas erzählt, was gar nicht stimmt. Er hat es selber geglaubt und wenn er recht hat, dann heißt das ja, dass wir doch noch ne Chance haben", erklärte ich.

„Eine Chance worauf?"

„Auf ein besseres Leben!", rief ich fast schon begeistert aus. „Wir können aus diesem Teufelskreis ausbrechen!"

Nur Cosmo schien nicht wirklich beeindruckt. „Und du meinst das funktioniert? Was, wenn das nur Gerede war?"

„War es nicht!", versicherte ich.

„Und wieso bist du dir da so sicher?"

Das war der Punkt, an dem ich auch nicht mehr weiterwusste. „Ich bin mir nicht sicher, aber ich weiß, dass ich heute etwas gespürt hab. Keine Ahnung, ob es nur Hoffnung war oder irgendetwas anderes, aber ich will mir diese Chance nicht entgehen lassen!"

„Dann solltest du mit Aarón sprechen", meinte er nur. Ich nickte. Er lachte mich nicht aus, sondern hörte mir zu. Und das schätzte ich gerade sehr an ihm.

„Ace! Cosmo, wo bleibt ihr?", rief uns Julia.

Cosmo zuckte zusammen, rief allerdings, „Wir kommen!"

Damit verließ er die Scheune und ich kurze Zeit später auch. Zwar teilte Cosmo meine Meinung nicht, aber er lehnte sie auch nicht vollkommen ab und das war schon mal gut genug.

Draußen warteten bereits alle auf uns. Aarón und zwei weitere Frauen trugen noch ein paar Schüsseln und Teller raus, um sie auf den Tisch zu stellen, die Zwillinge spielten mit irgendetwas, Keno band Max gerade an und Manuel beobachtete ihn dabei mit eisigem Blick. Was auch immer zwischen den beiden vorgefallen war, das sollte geklärt werden.

Die riesigen Tische waren gut besetzt und am Grill stand ein fremder Mann. Zwar hatte ich ihn schon in der Gemeinde gesehen, sein Name wusste ich aber dennoch nicht.

Als ich mich neben Cosmo an den Tisch setzte, kam plötzlich Manuel dazu und setzte sich mir gegenüber. Dabei hatte er einen Blick drauf, der mir nicht ganz geheuer war und ich bemerkte, wie ich eine unbegründete Abneigung gegen ihn entwickelte.

„Schön, dass ihr alle hier seid", begrüßte Aarón noch einmal alle und sprach anschließend das Tischgebet.

Meine Aufmerksamkeit galt allerdings den vielen Speisen vor mir. Verschiedene Fleisch und Fischsorten, sowie Gemüse und eine Menge an Aioli Creme standen auf dem Tisch. Auch auf dem Grill wurde schon einiges zubereitet und mir lief das Wasser im Mund zusammen. Noch immer war das für mich gewöhnungsbedürftig und nicht Alltag.

„Noch nie gegrillt oder was, Ace?", zog Manuel mich auf, da er meinen Blick bemerkte.

Keno auf meiner anderen Seite stieß ihm gegens Schienbein und zischte irgendetwas auf deutsch, was keiner hier verstand und auch nicht verstehen sollte.

Manuel quittierte das mit einem vernichtenden Blick. „Was geht dich das an?"

„Nichts. Aber dich genauso wenig! Und wenn du noch ein Kommentar zu dem Thema ablässt, dann rupf ich dir den Schwanz ab und deine Eier landen mit ihm auf dem Grill!", fauchte Cosmo und danach war es still am Tisch. Nicht nur ich sah ihn überrascht an. Auch alle anderen hatten die Auseinandersetzung mitbekommen und Julia sah entgeistert zu den Zwillingen. Die spielten aber nichtsahnend mit ihrem Essen.

Unschuldig zog Cosmo den Kopf ein und griff beherzt beim Fleisch zu und schnappte sich danach die Aioli. Damit war das Thema abgehakt und alle aßen weiter.

„Danke, aber das hätte ich auch selber regeln können", flüsterte ich belustigt.

Grinsend hob er sein Messer hoch. „Echt? Hier vor allen? Dann fliegt aber deine Tarnung auf, Assassin." Ich seufzte nur. Cosmo war einfach Cosmo. Aber schön zu wissen, dass er und Keno zu mir hielten.

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