Kapitel 5: Hope

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Die leise und doch durchdringende Stimme der Eibe erklang in Hopes Kopf und brachte ihre Seele zum Schwingen. Es war eine Stimme voller Leid und Trauer. Und doch lag auch ein Funken Hoffnung in ihr. Hoffnung, dass die Menschen eines Tages erkennen würden, was sie der Natur angetan haben und das Getane wieder gut machen würden. Mitfühlend berührte Hope den Stamm der Eibe sacht mit dem Maul. Doch als sie sich zurückzog nahm sie ein Bild war, dass der Baum ihr schickte: eine unbekannte Präsenz. Weder freundlich noch feindlich gesinnt, stand ein Stück hinter ihr und schien seine Aufmerksamkeit auf das Geschehen gerichtet zu haben.

Als Hope sich abrupt umdrehte, entdeckte sie, mehr schlecht als recht hinter einem der großen Felsen versteckt, einen grau gesprenkelten Mustang-Hengst. Mit einem leichten Zögern in ihrem Schritt, ging die junge Stute auf den stummen Beobachter zu. Dabei ärgerte sie sich über sich selbst: Warum nur war sie nicht aufmerksamer gewesen? Sie hätte den "Eindringling" viel eher bemerken müssen. Ohne, dass die singende Eibe sie darauf aufmerksam machen musste! Immer noch verärgert, aber auch unsicher, wie sie mit diesem neuen Problem umgehen sollte, stand Hope schließlich eine Pferdelänge vor dem Hengst, der, wie Hope nun merkte, ebenfalls noch recht jung zu sein schien. In den Augen ihres Gegenübers schienen Neugier und Misstrauen um die Oberhand zu kämpfen.

Die Stille, die sich ausbreitete, war erdrückend. Schließlich brach der Hengst, mit eindeutigem Misstrauen in der Stimme, die Stille: "Wer bist du? Und was führt dich hierher?" Die Worte hallten unnatürlich laut in Hope nach, die mit leisem Zögern in der Stimme antwortete: "Mein Name ist Hope... ich bin hier, weil... weil...", Sie hielt kurz inne. Was ging es eigentlich diesen Hengst an, was sie hierher geführt hatte? Auf der anderen Seite schien er hier zu leben und sie war in sein Gebiet eingedrungen. Also durfte er wohl nach einer Erklärung verlangen. Langsam und bedacht sprach Hope weiter: "Ich bin hier, weil ich nirgendwo sonst hin kann." Mit den Worten kam auch die Realisierung der Tatsache, dass das die Wahrheit war. Es gab keinen Pfad mehr für Hope, der sie zurück zu ihrer Familie führen konnte. Sie war eine Gefangene auf der Halbinsel. Die nächste Frage des Hengstes riss sie aus ihren Gedanken: "Und warum hast du mit dem alten Baum dort geredet?" er deutete mit dem Maul auf den Baum hinter ihr. Die Frage traf Hope unerwartet und brachte sie aus dem Konzept. Für einen Moment rang sie nach Worten, ehe sie sich wieder fing: "Das kann ich dir im Moment nicht sagen. Ich kenne dich ja gar nicht." die unterschwellige Frage, wer der Hengst war schien kurz zwischen ihnen zu hängen, ehe er antwortete: "Ich bin Griffin. Aber das beantwortet nicht meine Frage." Mit offenkundigem Misstrauen in den Augen sah er Hope an, die ihn mit leichter Verunsicherung, aber auch dem Wissen, dass sie nicht verraten konnte, was sie wirklich hier getan hatte, anstarrte.

Schließlich besann sie sich darauf, dass es unhöflich war andere Pferde anzustarren und blickte stattdessen an Griffin vorbei zum Horizont. Nach einer gefühlten halben Ewigkeit antwortete sie schließlich auf die Frage des Hengstes, der geduldig auf eine Antwort wartete und sich nicht vom Fleck rührte. "Ich kann dir wirklich nicht sagen, was ich getan habe. Zumindest für den Moment. Gib dich bitte damit zufrieden. Mehr wirst du von mir nicht erfahren."

Griffin schlug kurz mit dem Schweif "Gut. Wenn du es dir anders überlegst, findest du mich auf der Ebene" mit einem Schnauben wendete er sich ab und galoppierte auf die Ebene hinaus. Hope atmete erleichtert aus. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie angespannt den Atem angehalten hatte. Sie ärgerte sich ein wenig, dass sie dem Hengst keine besseren Antworten hatte liefern können. Sie hätte einen Freund und Verbündeten auf der Insel gut gebrauchen können.

Doch sie konnte sich nicht weiter damit befassen. Denn sie musste unbedingt mehr über den Verbleib ihrer Familie herausfinden. Also näherte Hope sich wieder dem Urbaum: "Verzeiht meine Dreistigkeit, euch erneut aus dem Schlaf zu reißen, aber ich brauche Informationen um meine Mission erfüllen zu können: Habt ihr Informationen über den Verbleib meiner Familie? Zuletzt sah ich sie vor zwei Monaten, als wir von Menschen gejagt wurden." Das Seufzen des Baumes war mehr spür- als hörbar. "Menschen haben so viel Leid über uns gebracht. Und nun bringen sie erneut Leid über jene, die uns umgeben. Viel kann ich nicht sagen. Doch ich nehme die Auren wilder Pferde im Westen wahr. Gedämpft durch Stein, totes Holz und die Präsenz vieler Menschen. Viel mehr vermag ich nicht zu sagen. Doch eines noch:" der Baum schien sich kurz zu sammeln und ließ dann weiter Gedanken in Hopes Kopf fließen: "Die Herde ist unvollständig. Ich sehe in deinen Erinnerungen einen starken doch alten Hengst. Seine Aura vermag ich nicht zu sehen."

Hope sah den Baum entgeistert an: "Heißt das, dass Moss tot ist?" die junge Stute konnte es kaum glauben. Moss war ihr Mentor. Er konnte nicht für immer fort sein! Doch dann sprach die Eibe weiter: "Nicht unbedingt. Es gibt Bereiche Jorviks, an die unser Wurzelnetz nicht reicht. Die vergessenen Felder sind so ein Ort. Es gibt eine einzelne Wurzelbrücke dorthin. Doch sie ist schwach und nicht zuverlässig. Doch an so einem Ort könnte er ebenfalls sein." Hope brauchte einen Moment um zu verstehen, dass Moss möglicherweise noch irgendwo da draußen war. Doch selbst wenn dem so wäre: Sie musste zuerst ihre Familie aus den Fängen der Menschen retten, ehe sie über die ganze Insel verstreut wurden.

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