Liebeserklärung?!

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Alessandro p.o.v.

Nachdem Olivia fertig gegessen hatte, verabschiedete sie sich noch von ihren Eltern und dann gingen wir wieder hoch in mein Zimmer.
Sie schwieg auf dem Weg dorthin. Ich hätte erwartet, dass sie irgendetwas sagen würde, um mich doch noch dazu zu bringen, nicht ihren "Babysitter" zu spielen.
Schließlich schien sie nicht sehr erfreut darüber. Aber sie war meine Mate. Ich würde sie beschützen, ob sie es wollte oder nicht.

Diese Stille machte mich irgendwie misstrauisch. Plante sie etwas? Und wenn ja, was?
Nun, auch wenn ich sie am liebsten mit dieser Frage konfrontieren würde, wusste ich doch, dass ich bestimmt nichts aus ihr herausbekommen würde. Das hatte mich meine Erfahrung gelehrt.
Also würde ich wohl einfach vorsichtiger sein müssen.

In meinem Zimmer angekommen ließ sie sich mit dem Rücken aufs Bett plumpsen. Ich setzte mich derweil auf den Schreibtischstuhl.

"Ich glaube, ich hab mich überfressen.", stöhnte sie jammernd.

Ich musste grinsen. Wenn man meine Mutter machen ließ, konnte sie manchmal ziemlich überfürsorglich sein. Was aber auch eine gute Eigenschaft war für eine Luna.

Bei dem Gedanken verschwand das Grinsen von meinem Gesicht. Ich würde noch mit Olivia über etwas reden müssen. Am besten jetzt gleich.

"Liv, als ich dich gefragt habe, ob es dir gut geht....warum hast du mir nicht gleich geantwortet?"

Ich versuchte wirklich, jeden Unterton von Wut oder Vorwurf aus meiner Stimme herauszuhalten. Aber ich glaube, ich schaffte es nicht.
Sie hatte mir eine enorme Angst eingejagt. Erst später war mir klar geworden, dass sie sich von mir verabschiedet hatte. Dass sie akzeptiert hatte zu sterben.
Dieser Gedanke jagte mir auch jetzt noch einen eiskalten Schauer über den Rücken.

Dementsprechend gespannt wartete ich auf ihre Antwort.
Erschöpft seufzte sie.
"Müssen wir jetzt darüber reden?"

"Ja.", erwiderte ich bestimmt. Ich musste es wissen. Und zwar jetzt, sonst würde mich die Ungewissheit, die Angst, noch zerreißen.

Wieder seufzte sie. Doch sie fügte sich.

"Der Typ hat mir ein Angebot gemacht. Er wollte mich vom Silber befreien, wenn ich dafür sorge, dass dein Rudel sich ihnen ergibt. Aber das konnte ich nicht machen. Und..."

"Warum nicht? Warum konntest du es nicht tun?", fragte ich nach.
Sie hätte keine Schmerzen mehr ertragen müssen! Klar, sie hätte mein Rudel und mich verraten müssen, aber verdammt, wir hätten schon noch eine Lösung gefunden!
Hauptsache war, dass es ihr gut ging!

Nun stützte sie sich auf die Ellbogen auf und sah mich empört an.

"Ich konnte doch nicht zulassen, dass diese Sadisten dir und deinem Rudel wehtun!"

Und um mich und mein Rudel zu schützen, hatte sie sich geopfert. Verdammt. Sie hatte ihren Tod akzeptiert. Um mich und mein Rudel zu retten.

Ich sollte froh sein. Froh, dass sie mein Rudel nicht in Gefahr gebracht hatte. Dass sie selbstlos gehandelt hatte. Sie wäre eine perfekte Luna.
Aber obwohl ich das wusste, war ich so verdammt wütend. Denn die Erkenntnis, dass sie jederzeit ihr Leben geben würde, um andere zu retten, versetzte mich in hilflose Panik.
Ich brauchte sie. Ich wollte nicht, dass sie sich opferte.

Schwer schluckte ich.
"Weißt du was, Olivia? Du bist verdammt tapfer. Das, was du getan hast,...das hätte kaum einer gemacht. Aber..."

Abfällig schnaubte sie.
"Natürlich hätten das auch andere gemacht. Jetzt tu nicht so, als wäre ich eine Heilige."

Ich konnte sie nur fassungslos anstarren. Ich war doch gerade dabei, ihr Komplimente zu machen! Wahre Komplimente und nicht bloße Schmeicheleien!
Warum konnte sie sich nicht einfach darüber freuen? Merda, ich verstand dieses Mädchen einfach nicht!

"Verdammt, Liv, ich will doch nur sagen, dass du verdammt selbstlos und tapfer warst! Akzeptier das doch einfach mal! Aber obwohl ich dir echt dankbar bin, dass du mein Rudel schützen wolltest, will ich nicht, dass du das nochmal machst, okay? Du kannst nicht einfach dein verdammtes Leben für andere geben! Du..."

"Wieso nicht?", wütend sah sie mich an.
"Ist es nicht besser, wenn eine stirbt, als wenn, keine Ahnung, 20 sterben?"

Mein Kiefermuskel zuckte. Verdammt, sie brachte mich noch zur Weißglut!

"Ich will dich einfach nicht verlieren, okay?", platzte ich da wütend heraus.

Das ließ sie verstummen. Mit großen Augen sah sie mich an.
"Ich will dich nicht verlieren.", sagte ich diesmal leiser, sanfter.
"Weil du das Beste bist, was mir jemals passiert ist."

Liebevoll sah ich ihr in die Augen. Es war egal, ob sie mich schlussendlich akzeptierte oder nicht. Ich würde sie immer lieben. Immer für sie da sein.
Egal, was war.

Olivia p.o.v.

Mit geweiteten Augen sah ich ihn an. War das eine Liebeserklärung? Es kam wohl ziemlich nah dran.
Und sandte mir Wärme in die Brust. Doch gleichzeitig schnürte es mir das Herz zusammen.
Weil er mich verlieren würde. Nicht, weil ich das wollte. Sondern, weil sich nichts daran ändern ließ.

Jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt, um es ihm zu sagen. In mir drängte etwas danach, ihm endlich die Wahrheit zu gestehen. Mein Leid mit ihm zu teilen.
Aber das wäre egoistisch. Das konnte ich ihm einfach nicht antun.
Also blieb ich stumm. Was sollte ich auch sagen? Dass ich ihm immer mehr verfiel, obwohl ich es nicht wollte? Nein, das würde ihm Hoffnung machen. Hoffnung, die am Ende sowieso wieder zerstört werden würde.

Also folgte ich dieses Mal meinem Instinkt. Und mein Instinkt riet mir, nicht Worte, sondern Taten sprechen zu lassen. Ich dachte nicht an die Konsequenzen.
Ich dachte gar nicht mehr. In meinem Kopf war nur noch Platz für seine Worte: Weil du das Beste bist, was mir jemals passiert ist.

Ich stieg vom Bett und ging auf ihn zu. Still und gespannt wartete er ab, was ich tun würde. Ich setzte mich auf seinen Schoß. Umfasste sein Gesicht. Und dann presste ich meine Lippen auf seine.
Es war, als hätte ich einen Damm in ihm gebrochen.
Verzweifelt erwiderte er den Kuss. Unsere Zungen kämpften quasi miteinander. Gott, das fühlte sich so gut an. So unbeschreiblich gut. Am liebsten würde ich nie wieder aufhören. Mein Körper schien in Flammen zu stehen. Heißes Verlangen schoss durch mich.
Seine Hände hatte er auf meinen Rücken gelegt und presste mich nun an sich.

Meine eigenen Hände ließ ich nun zu seinem Nacken wandern. Fuhr ihm durchs Haar. Es war so weich, so schön...
Leicht zog ich daran. Ein Stöhnen entrang sich daraufhin seiner Kehle.

"Liv.", murmelte er und biss mir in die Unterlippe. Ich keuchte auf. Dann wanderte er mit dem Mund zu meinem Mundwinkel. Setzte einen Kuss hin. Weiter ging er zum anderen Mundwinkel. Küsste diesen. Dann war mein Kinn an der Reihe. Jede einzelne Berührung sandte wohlige Schauer durch meinen Körper. So ging er weiter bis zu meinem Hals. Unwillkürlich neigte ich diesen zur Seite, damit er besser hinkam.

Mein Atem ging unregelmäßig. An meinem Hals angekommen ließ er mich seine Zunge spüren. Oh, fuck. Ich hatte ganz vergessen, wie sich das anfühlte.

Dann biss er mir kurz und leicht in die Haut. Unwillkürlich ballte ich meine Hand zur Faust. Zog damit an seinem Haar. Es entkam ihm ein Knurren.
Und sandte damit geradewegs einen Hitzeschauer durch meinen Körper.

Plötzlich schlang Alessandro meine Beine um seine Hüfte und fasste mich am Po. Instinktiv klammerte ich mich an ihm fest, presste meine Beine an seinen Körper.
Dann stand er auf und legte die kurzen Schritte zum Bett zurück. Dort legte er mich sanft ab und stützte sich dann neben mich auf. Das alles, ohne von meinem Hals abzulassen.
Doch ich wollte mehr. Meine Hände ließ ich an Alessandros Rücken hinabwandern bis zu seinem Hemdsaum. Dann ließ ich sie unter sein Hemd gleiten.

Wir keuchten beide unisono auf. Seine nackte Haut mit den Muskeln unter meinen Fingern zu spüren...das sandte ein heißes Prickeln durch meinen Körper.

Plötzlich drehte ich Alessandro auf den Rücken. Dieses T-Shirt sollte weg. Ich packte also den Saum und zusammen zogen wir es ihm aus. Endlich. Fasziniert betrachtete ich sein Sixpack. Ich konnte nur staunen.

"Gefällt dir, was du siehst?", fragte Alessandro grinsend.

Lächelnd gab ich ihm einen kleinen Kuss auf den Mund.
"Na, ich weiß nicht.", meinte ich gespielt gleichgültig. "Sind bisschen wenig Muskeln, aber wenigstens hast du ja überhaupt welche."

Zuckersüß lächelte ich ihn an. Doch er lachte nur. Dann wollte er mich gerade an sich ziehen, doch plötzlich wurde die Tür aufgerissen.

"Hey, Liv, die Mutter von Alessandro hat....oh. Oh sorry, ich konnte ja nicht wissen, dass ihr....ähm..."

Mit rotem Gesicht starrte Lisa uns von der Tür aus an.

Auch ich spürte, wie meine Wangen rot wurden. Wie musste das auf sie wirken? Alessandro mit nacktem Oberkörper, ich auf ihm und wir beide im Bett. Peinlich.
Schnell stand ich vom Bett auf und strich meine Kleider glatt.
Versuchte, diese Situation zu überspielen. Versuchte, die Enttäuschung und Frustration, die sich in mir auszubreiten drohte, zu überspielen.
Verdammt. Am liebsten hätte ich Lisa angeknurrt, und sie fortgeschickt.
Was war nur los mit mir?
Mit aller Macht unterdrückte ich diesen Drang.

"Lisa, was machst du denn hier?", fragte ich, als wäre nichts gewesen.

"Na ja....deine Eltern haben mich angerufen. Haben mir erzählt, was passiert ist. Da wollte ich dich besuchen, um zu gucken, wie es dir geht."
Kurz huschte ihr Blick zu Alessandro, der sich gerade sein T-Shirt überstreifte.

"Aber wenn ihr beschäftigt seid, kann ich natürlich wieder..."

"Nein, nein.", unterbrach ich sie schnell. "Es ist schön, dass du gekommen bist."

Tatsächlich war ich jetzt auch ein wenig froh. Aber eben auch gleichzeitig enttäuscht. Allerdings würde ich mich jetzt auf meine Erleichterung konzentrieren, darauf, dass Lisa Schlimmeres verhindert hatte.
Wer weiß, was passiert wäre, wenn sie nicht gewesen wäre?
Alessandro hätte mich markieren können.
Und weiß Gott, ich hätte ihn nicht daran gehindert.
Dafür war es zu schön gewesen.

Alessandro räusperte sich. "Ich lass euch Mädels dann mal allein.", erklärte er.
Dann ging er auch schon an uns vorbei zur Tür hinaus und schloss sie hinter sich.

Lisa sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen vielsagend an.
Stöhnend vergrub ich mein Gesicht in den Händen und ließ mich auf den Boden sinken.

"Gott, Lisa, es ist so schwer.", murmelte ich gedämpft durch meine Hände.

"Ach, Livvilein.", seufzte Lisa und setzte sich vor mich. Tröstend nahm sie mich in den Arm.

Daraufhin löste ich meine Hände von meinem Gesicht und erwiderte die Umarmung.

"Ich will doch nur das Richtige machen. Warum muss das so verdammt schwer sein?", fragte ich sie erschöpft.

"Das ist es meistens.", erwiderte Lisa sanft.
"Aber ich bin für dich da. Egal, was ist. Vergiss das nicht."

Dankend umarmte ich sie ein wenig fester.
"Danke.", flüsterte ich. "Du bist die beste beste Freundin der Welt.", erklärte ich ihr fest überzeugt.

"Ich weiß.", erwiderte sie nur.

Kurz blinzelte ich.
Dann löste ich mich aus der Umarmung, um sie ansehen zu können.

"Ich habe gerade voll den emotionalen Moment, und was machst du?", Ungläubig und empört sah ich sie an.
"Du zerstörst ihn."

Doch sie grinste nur.
"So bin ich eben. Aber deswegen bin ich nicht hergekommen. Deine Eltern haben gesagt, du wurdest entführt?!"

Forschend sah sie mich an.
Resigniert seufzte ich. Das kam mir bereits so lang her vor. Und doch steckte mir das Erlebte immer noch in den Knochen. Auch wenn man es mir nicht mehr ansah.
Nicht einmal die Silberspuren...
Ich musste noch herausfinden, warum.

Aber zuerst einmal erzählte ich Lisa alles.
Bei jedem weiteren Satz wurde sie blasser. Kein Wunder. Wer hätte schon damit gerechnet, dass so etwas passieren könnte?
Keiner. Am allerwenigsten ich.

Als ich zu dem Teil kam, als ich Alessandro geküsst hatte, lächelte sie erfreut.

"Dann überlegst du also, die Bindung zwischen euch beiden doch noch zu akzeptieren?", fragte sie hoffnungsvoll.

Tat ich das? Wohl eher nicht. Ich hatte meine Entscheidung getroffen. Und ich war entschlossen, nicht von ihr abzuweichen.
Schließlich kämpfte ich gegen die Bindung an. Es war nur so, dass diese Bindung ein härterer Gegner war, als ich mir je hätte ausmalen können....
Ich wusste nicht, wie lange ich noch auf den Beinen bleiben würde....

Alessandro p.o.v.

Merda. Merda, merda, merda. Innerlich fluchend saß ich unten auf der Couch, den Kopf in den Händen vergraben. Zum Glück war gerade niemand da, der mich so hätte sehen können. Ich konnte jetzt niemanden um mich gebrauchen.

Was war das vorhin nur gewesen?
Mein Gott, wenn Lisa uns nicht unterbrochen hätte....wo hätte das Ganze dann hingeführt?

Wenn wir so weiter gemacht hätten...ich hätte sie fast markiert. Cazzo*, ich hätte wahrscheinlich nicht aufhören können, egal, was sie gesagt oder getan hätte.

Und dann? Dann hätte sie mich gehasst. Diese Tatsache sandte mir einen Stich ins Herz. Denn unsere Markierung sollte einer der schönsten Momente in ihrem Leben sein. Ein Moment, an den sie sich mit Freuden erinnerte. Und den sie nicht bereute.

Wenn ich mich nicht mehr zusammen reißen konnte...dann würde ich alles ruinieren.
Was da vorhin passiert war, durfte kein zweites Mal passieren.

Ich würde besser aufpassen. Sie abwimmeln, wenn sie sich mir annäherte. Auch wenn es kein Leichtes sein würde.
Aber ich würde es tun. Um ihretwillen.

Doch wahrscheinlich bereute sie es jetzt schon. Wahrscheinlich würde es überhaupt keine weitere Gelegenheit geben, bei der ich sie dann daran würde hindern müssen, mich zu küssen.

Dieser Gedanke war traurig. Aber schmerzhafterweise musste ich erkennen, dass er sehr wahrscheinlich der Wahrheit entsprach.

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*cazzo = scheiße/ verdammt

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