Geständnisse

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Bens p.o.v.

Ich hoffte, es stimmte nicht. Hoffte wirklich, Lilly hatte sich nicht umbringen wollen.
Verdammt. Wenn ich sie fast dazu gebracht hatte....wenn es Damien zu danken war, dass sie noch hier vor mir stand ...

Bitte, sag, dass das nicht wahr ist, beschwor ich Lilly in Gedanken.

Doch sie biss sich nur auf die Unterlippe.
Und nach einer Weile sagte sie dann ganz leise:
"Es tut mir leid...in dem Moment war ich einfach so down....aber es wird nicht mehr wieder vorkommen."

Nein. Sie hatte wirklich einen Suizidversuch gewagt?
Ach du Scheiße. Mein Herz schien allein schon bei dem Gedanken stehen zu bleiben.
Wenn ich gewusst hätte...Gott, ich hätte nie diese Worte zu ihr gesagt.
Oh mein Gott.
Sprachlos starrte ich sie an.

Doch noch immer konnte sie mir nicht in die Augen sehen.

"Lilly ...", krächzte ich, "es tut mir so leid."
Wenn ich einen anderen Weg gewählt hätte....dann wäre alles anders gekommen.
Verdammt, ich hätte sie an diesem Tag so einfach verlieren können.
Und warum? Weil ich so beschissen dumm war!

Kräftig schlossen sich meine Arme um ihre Taille und ich zog sie fest an mich, hielt sie, als wäre sie mein Rettungsanker, hielt sie, als müsste ich mich überzeugen, dass sie wirklich da war, dass sie lebte.

"Ben .." Nun war es an ihr zu krächzen. "ich krieg keine....Luft!"

Schnell ließ ich sie los.
"Oh Gott, sorry, ich wollte nicht....", stammelte ich.

"Schon gut", antwortete sie keuchend.
Dann sah sie zu mir auf.
"Bitte behandle mich jetzt aber nicht anders, okay? Das halte ich nicht aus."

Ihr Blick aus diesen hellblauen Augen, so flehend und verzweifelt, schnitt mir ins Herz.
Ich schluckte schwer. Und nickte.

"Aber versprich mir eins", ermahnte ich sie.
Erwartungsvoll sah sie mich an.
"Ab jetzt sagen wir uns alles. Ich will alles hören, okay? Wir stehen das gemeinsam durch, Lilly. Gemeinsam. Wenn irgendwas ist, kommst du zu mir. Und selbst wenn du denkst, dass es total unwichtig oder uninteressant ist, du kommst zu mir, okay?"

Denn nur zusammen war man stark. Nur zusammen konnte man siegen.
Und verdammt, es wurde Zeit, dass wir beide das endlich einsahen und danach handelten.

Sie schluckte schwer und nickte dann.
"Versprochen", flüsterte sie.
"Wir machen das gemeinsam."

Erleichterung durchschwemmte mich.
Wieder umarmte ich sie, nun aber so, dass ich ihr nicht alle Luft abschnürte.
Auch sie schlang die Arme um mich und eine Weile standen wir einfach so da.
Hielten uns. Genossen die Wärme und die Nähe des anderen.
Und dieser eine Moment fühlte sich so richtig und gut an wie schon lange nicht mehr.
Ich fühlte mich angekommen, zu Hause.
Und ich hoffte, Lilly ging es genauso.

Lillys p.o.v.

Wie lange war es her, dass ich Ben umarmt hatte? Nicht so wie der Kuss vorhin, sondern richtig umarmt?
Die Antwort war einfach.
Viel zu lange.
Wie sehr hatte ich das vermisst: die Wärme, die von ihm abstrahlte und mich durchdrang. Der Geruch, der mich einhüllte und berührte.
Die Geborgenheit, die ich in seinen Armen fühlte.
Ich fühlte mich von allem abgeschirmt, sicher. Als könnte mir nichts geschehen. Nur in seinen Armen fühlte ich mich so.
Er war das sichere und glückliche Zuhause, das ich nie gehabt hatte.
Er war so viel und noch mehr.
Er war mein Mate.
Und es wurde Zeit, dass wir beide uns auch endlich aufeinander zu bewegten und nicht mehr voneinander weg.

Es würde schwierig werden, keine Frage.
Aber so in seiner Umarmung....und nach all dem, was geschehen war...
Da fühlte es sich an, als könnte ich es schaffen.
Ich würde es einfach versuchen.
Was hatte Ria gesagt?
Wenn man es nicht versuchte, würde man nie erfahren, ob man es geschafft hätte.
Man musste wohl einfach den ersten Schritt wagen, sei er noch so schwierig.

Lange standen wir so da und hielten uns einfach fest.
Ich wollte ihn gar nicht mehr loslassen.
Aber es war spät. Und wenn wir nicht im Wald übernachten wollten....

"Wir sollten nach Hause.", murmelte ich in sein Shirt.

"Du hast Recht. Lass uns gehen.", gab er zurück.
Doch keiner von uns wollte sich bewegen.

Schließlich seufzte ich auf, und löste mich widerstrebend von ihm.
"Komm, wenn wir noch länger bleiben, holen uns noch irgendwelche bösen Streuner."

Ich meinte es als Scherz, aber sofort sah sich Ben wachsam um.
"Shit, du hast Recht, wir müssen aufpassen. Komm, lass uns schnell nach Hause laufen."
Und schon stand er als Wolf vor mir.
Ich folgte seinem Beispiel und zusammen rannten wir nach Hause.
Damien hatten wir beide völlig vergessen, aber wie sich herausstellte, hatte der bereits das Weite gesucht.
Oder vielleicht hatte ihn ein Ufo voller Alien unbemerkt geraubt.
Gegen diese Variante hätte ich auch nichts einzuwenden gehabt.

Zusammen rannten wir. Es fühlte sich gut an, neben ihm zu rennen. Ich erwischte mich dabei, wie ich ihm des Öfteren verstohlene Blicke zuwarf.
Das ein ums andere Mal erwischte ich ihn dabei, wie er dasselbe tat.
Aber entgegen meiner Befürchtung lag keine Abscheu, kein Entsetzen und kein Mitleid in seinen Augen.

Sondern nur unermessliche Liebe, die mir mein Herz wärmte.
Aber sogleich stellte sich mir die Frage, wie lange sie noch in seinen Augen leuchten würde.
Denn er hatte noch lange nicht alles erfahren.

Es dauerte nicht lange, schließlich hatten wir eine gute Geschwindigkeit drauf, da waren wir auch schon zu Hause angekommen.
Olivia und Alessandro saßen zusammen auf der Couch und guckten sich irgendeinen Film an.
Olivia hatte den Kopf auf Alessandros Brust gelehnt und lachte über irgendetwas.
Unwillkürlich fragte ich mich, ob es auch jemals so zwischen Ben und mir sein würde: so offen und über alle Maßen verliebt, so voller Freude und Glück.

Ich konnte es nicht sagen, aber ich hoffte es.
Wir verwandelten uns zurück und klopften an die Terrassentür. Sofort drehten sich Olivias und Alessandros Köpfe in unsere Richtung. Dann stand Olivia auch schon auf und öffnete uns.
Neugierig sah sie zwischen mir und Ben hin und her.

"Was macht ihr denn noch so spät draußen?", fragte sie.

"Erzähl ich dir morgen.", versicherte ich ihr und drängte mich dann an ihr vorbei ins Wohnzimmer.

"Gute Nacht euch.", rief ich den beiden noch zu, während ich die Treppe ansteuerte. Ben folgte mir, nachdem er den beiden auch noch eine gute Nacht gewünscht hatte.
Wir waren gerade am Treppenabsatz angekommen, als ich Olivia zu Alesssandro flüstern hörte:

"Oh mein Gott, siehst du das? Sie gehen gemeinsam hoch! Ge-mein-sam! Glaubst du, sie haben sich endlich vertragen?", ihre Stimme war in einen aufgeregten Ton und ihr Flüstern konnte nicht mehr als solches bezeichnet werden.

Auf dem Weg nach oben warfen Ben und ich uns ein Lächeln zu.
Olivia war einfach zu süß.
Während wir hochgingen, hörten wir noch Alessandro lachen und dann etwas flüstern.
Aber da er die Kunst des leisen Sprechens offensichtlich beherrschte, verstanden wir ihn nicht mehr.

Oben in meinem Zimmer angekommen, machten wir es uns beide auf dem Bett bequem.
Nebeneinander.
Ich mochte kein Liebesfilmfan sein, aber das hieß nicht, dass ich solchen Dingen wie Liebe und Nähe abgeneigt war.
Ben war mir zu weit weg, besonders nach dieser langen Zeit, die ich ohne ihn hatte auskommen müssen.
Kurzerhand setzte ich mich auf seinen Schoß.

"Lilly.", keuchte er überrascht auf, doch ich lächelte ihn nur an, und kuschelte mich dann an seine Brust.

"Also. Reden wir." fing ich an.

Ben räusperte sich kurz.
"Sehr gerne, aber ich glaube nicht, dass ich mich so konzentrieren kann."

"Musst du ja nicht.", erwiderte ich leichtfertig und drängte mich noch stärker an ihn.
Ich hatte ihn vermisst. Sehr.

"Lilly....", Bens Stimme klang ganz gepresst. "Warum hab ich dich eigentlich nochmal vermisst?"

"Weil man nicht anders kann als mich zu vermissen.", murmelte ich an seinem Hals, bevor ich dort einen kleinen Kuss hinsetzte.
Ich wusste, ich musste aufpassen. Sein Hals reizte mich viel zu sehr.
Besonders diese eine Stelle, wo ich ihn nur zu gerne markieren würde...
Aber erst mussten wir reden.
Leider.

Seufzend ging ich von ihm runter und kuschelte mich an seine Seite.
"Okay. Reden wir." meinte ich.

Überrascht blickte Ben auf mich hinab.
"Alles okay?", fragte er vorsichtig.

Fragend blickte ich zu ihm auf.
"Ja, wieso?"

"Na ja.", meinte er schulterzuckend.
"Du bist so ... vernünftig. Das bist du sonst nie."

Ich schnaubte.
"Also bitte. Natürlich bin ich vernünftig."

"Na ja ...wenn du meinst.", meinte Ben nicht überzeugt.

Natürlich musste ich ihm das Gegenteil beweisen.

"Nicht ich wollte Damien verprügeln", vielsagend blickte ich ihn an.
Das war wohl das falsche Thema.
Sofort umwölkten sich seine Augen.

"Er hatte es verdient. Aber apropos Damien. Ich will alles über eure gemeinsame Zeit wissen. Jedes kleine bisschen, egal wie unwichtig. Okay?"
Streng sah er mich an.

Ich seufzte nur.
"Wirklich? Willst du jetzt wirklich über Damien sprechen?"
Denn ich wollte es definitiv nicht.

"Ja.", sagte Ben entschlossen.

Und da ich ihm nichts abschlagen wollte, nicht nach dieser langen Trennungsphase...nun, warum sollte ich nicht mit Damien beginnen? Dann hatte ich es wenigstens rum.
Also begann ich leise und langsam an zu erzählen...

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