No Time together

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Gewidmet an Schakiraja, die mir die Idee zu diesem Kapitel gegeben hat, das zwar bisschen lang geworden ist, mir aber auch unglaublich viel Spaß gemacht hat. Danke dafür ❤️

Olivias p.o.v.

"Ich gehe duschen und schlafe dann. Du kannst heute gerne wieder bei Alessandro schlafen. Ich glaube, ich kriege es gerade noch selber hin, selbst einzuschlafen.", Lillys Ton war scharf, so wie er früher gewesen war. Ich hatte gedacht, dass wir das nach dem heutigen Tag hinter uns hätten. Offenbar nicht.
Aber ich konnte es ihr nicht übel nehmen. Jetzt wo mir bewusst war, mit was Lilly alles zu kämpfen hatte...

Und doch konnte ich nicht leugnen, dass mich ihr Ton ein wenig verletzte.
Aber ich versuchte, es mir nicht anmerken zu lassen.
Was ihre Worte allerdings anging, da hatte ich mit mir zu kämpfen.
Ohne auf eine Antwort zu warten, rauschte sie mit ihrem Schlafanzug  aus dem Zimmer und ließ mich mit meinem Dilemma zurück.

Ich sehnte mich nach Alessandro, schon den ganzen Tag. Wir hatten uns nur heute morgen kurz und dann vorhin gesehen, als ich Lillys Abendessen geholt und schließlich den leeren Teller zurückgebracht hatte.
Das war bei weitem nicht genug.
Wir waren vor nicht allzu langer Zeit zusammen gekommen und seitdem noch nie so lange voneinander getrennt gewesen.

Wer hätte gedacht, dass es so schwer sein würde?
Okay, es war schon schwer gewesen, mich von ihm fernzuhalten, als wir noch kein Paar gewesen waren.
Aber jetzt?
Ich war mir nicht sicher, ob ich dieser Sehnsucht standhalten konnte.
Alessandro war wie eine Droge, eine Droge, ohne die ich einfach nicht leben konnte.

Seufzend ließ ich mich auf den Boden plumpsen und legte den Kopf in die Arme.
Ich konnte Lilly nicht allein lassen, nicht, wenn sie Gesellschaft so bitter nötig hatte. Ich war mir sicher, dass allein die Gewissheit, dass da jemand da war für sie, sehr wichtig sein konnte.

Aber ihr Angebot...es war so überaus verlockend.
Wenn ich allein daran dachte, mich endlich wieder an Alessandro schmiegen zu können, seinen betörenden Duft in der Nase zu haben, ihn zu necken....verdammt, ich verhielt mich wirklich wie eine Süchtige.
Es gefiel mir ganz und gar nicht, dass Alessandro mich so sehr in der Tasche hatte.
Das durfte er auf keinen Fall erfahren, sonst würde das sein Ego noch mehr aufblähen.

Schließlich hielt ich es nicht länger aus, sondern hievte mich hoch und lief wie automatisch zu unserem Zimmer.
Unserem Zimmer. Wie selbstverständlich ich jetzt so dachte und wie schön es sich anhörte.
Natürlich war es nur ein einfaches Wort. Aber für mich und Alessandro bedeutete es die Welt, zeigte es doch neben anderem, dass wir zusammengehörten.

Vielleicht zeigte es aber auch nur, dass ich nun zu dem Fall: "so rosig verliebt, dass mir ein Regenbogen aus dem Hintern scheint" gehörte, aber das war mir herzlich egal.

Ich klopfte nicht an, sondern machte einfach die Tür auf und ging hinein, denn jetzt war es ja auch mein Zimmer.
Verblüfft hielt ich jedoch inne, kaum hatte ich die Tür hinter mir geschlossen.
In der Mitte des Zimmers war Alessandro zu mir herum gewirbelt, noch mit einer Hand in den Haaren.
Es sah ganz danach aus, als wäre er im Zimmer hin- und hergewandert und - so verwuschelt wie seine Haare waren - als hätte er sich die Haare gerauft, während er auf mich gewartet hatte.

Bei meinem Anblick kroch ein bezauberndes Lächeln auf seine Lippen, dem ich immer wieder verfiel.
Wirklich, dieses Lächeln war nicht mehr normal. Wie konnten mir da nur immer jedes Mal die Knie weich werden?
Irgendwann musste doch seine Wirkung abschwächen....
Aber selbst nach 1000 Malen war die Wirkung noch dieselbe.

Eine Weile sahen Alessandro und ich uns nur lächelnd und verliebt an.
Von außen mussten wir bestimmt wie zwei Bescheuerte aussehen.
Aber das tolle, was Verliebtsein noch mit sich brachte, war, dass es mir ziemlich egal war, wie dümmlich ich aussah.
Na ja, gut, meistens war es mir egal. Zum Beispiel dann, wenn wir keine Zeugen hatten.

"Na?", fragte Alessandro leise. "Hast du mich vermisst?"

Ich wusste, was er hören wollte. Aber ich hatte mir eins geschworen: ich würde Alessandros Ego nicht noch mehr streicheln. Es war schon groß genug.
Als seine feste Freundin und Mate oblag mir schließlich die Aufgabe, ihm zu helfen, oder etwa nicht?
Und es war für alle nur von Vorteil, wenn sein Ego nicht noch weiter wuchs.

Also lächelte ich lieb zurück und meinte:
"Bin ich etwa diejenige, die einen Trampelpfad in den Teppich gestampft hat vor Sehnsucht?"

Oh Mann, Alessandro sah für einen Augenblick wirklich auf den Teppich runter, um zu überprüfen, ob da wirklich ein Trampelpfad war. Natürlich nicht.
Aber das war schon süß.
Ich musste grinsen.

Dann sah Alessandro mich allerdings aus traurigen Hundeaugen an.
"Heißt das, du hast mich gar nicht vermisst?"

Verdammt, ich hasste diesen Hundeblick! Ich konnte dem nie lange standhalten. Und das wusste er ganz genau!
Ich wollte wegsehen, doch da war Alesssandro schon bei mir und drehte meinen Kopf sanft mit Daumen und Zeigefinger zu sich.
Ich brachte es nicht über mich, ihn abzuschütteln.
Oh Mann, ich war ja wirklich so was von am Arsch.

"Na?", fragte Alesssandro mich.

Ich hielt es nur ein paar Sekunden aus, bevor ich schließlich seufzend einknickte.
"Okay, ja, hab dich vermisst.", murmelte ich vor mich hin.

"Deswegen musst du dich doch nicht schämen.", murmelte Alessandro, bevor sein Mund auch schon meinen fand und er mich zärtlich küsste.
Ich schwöre, ich schmolz in seinen Armen und um nicht als Pfütze aus geschmolzenem Zucker auf dem Boden zu landen, schlang ich die Arme um seinen Nacken.

Doch wahrscheinlich hätte selbst das nicht gereicht.
Zum Glück war Alessandro schlau.
Er schlang eine Arm unter meine Knie und meinen Rücken und hob mich kurzerhand hoch.
Eine Sekunde später fand ich mich schon auf dem Bett wieder, neben mir hatte Alessandro seine Arme aufgestützt, und wollte sich gerade wieder meinen Lippen widmen, als mir siedend heiß etwas einfiel.

"Stopp!", rief ich schnell.

Alessandros p.o.v.

Ohne dass ich es wollte, entkam mir ein Knurren. Aber verdammt, was war denn jetzt los?
Ich wollte, nein musste, ihr nah sein.
Wir hatten heute viel zu wenig Zeit miteinander verbracht.
Die Sehnsucht nach ihr zerriss mich fast, ich war durch sie sogar so abgelenkt, dass ich ihre Schritte vorhin kaum wahrgenommen hatte, bis sie plötzlich im Zimmer stand.
Und dabei nahm ich immer alles wahr.
Man merkte also, dass die Sehnsucht mich beinahe umbrachte.

"Was ist denn jetzt?", versuchte ich in einem freundlichen und geduldigen Ton von mir zu geben, stattdessen kam es eher als gereiztes Knurren heraus.
Na toll. So viel zu meiner Selbstbeherrschung. Die hing wirklich nur nach an einem seidenen Faden.

"Lilly.", stieß da Olivia hervor.
Verwirrt blinzelte ich.
Dann lächelte ich Liv sanft an.
"Der geht's bestimmt gut."
Ich wollte jetzt nicht mehr denken, stattdessen wollte ich Liv wieder küssen, wollte sie...

"Alessandro!", ihre grünen Augen funkelten mich wütend an.
Merda (scheiße), ich hatte gedacht nach dem ganzen Drama, das wir miteinander durchgemacht hatten, wäre alles ein Leichtes.
Olivia belehrte mich eines anderen.
Diese Sehnsucht heute war um einiges schlimmer, als ich sie davor erlebt hatte.

Die kurzen Momente, die wir uns gestohlen hatten, hatten nicht gereicht, um sie zu besänftigen.
Im Gegenteil, es schien sie nur noch angefeuert zu haben.
Wie hielt Olivia das nur aus? Wie konnte sie jetzt aufhören?
Wenn das so weiterging, zweifelte ich noch an meiner Unwiderstehlichkeit.
Dabei wusste ich, dass es daran nicht liegen konnte.
Schließlich zerfloss Liv ja schon bei meinem Anblick.

Was also nur noch eine Möglichkeit offen ließ:
Frauen mussten irgendeine Geheimkraft besitzen, wegen der sie solchen Männern wie mir widerstehen konnten.
Verflucht sei diese Geheimkraft.

"Ich sollte bei Lilly sein.", meinte Liv zerknirscht.

"Du warst den ganzen Tag bei ihr.", erwiderte ich grob.
"Sie wird diese Nacht schon noch ohne dich überleben. Ich aber nicht. Also überleg dir gut, was du tust."

Vielleicht war ich unfair. Okay, sehr wahrscheinlich war ich das sogar.
Aber das war mir egal.
Auch wenn es das nicht sollte.
Aber jede einzelne Faser meiner Selbst sehnte sich nach Liv, nach ihrem Geschmack, ihrer seidig warmen Haut unter meinen Händen, ihren leisen Seufzern und Stöhnen...ich könnte ewig so weitermachen.
Und eine Nacht konnte Lilly bestimmt auch Mal alleine verbringen.

"Alessandro.", sagte Liv gequält und da erkannte ich die Zerrissenheit in ihren Augen. Die Entscheidung fiel ihr offensichtlich nicht leicht. Aber wenn ich richtig lag, dann hatte sie sich bereits entschieden. Sie wusste es nur selbst noch nicht.

Tief seufzend vergrub ich den Kopf in ihrer Halsgrube.

Du bringst mich noch um, schickte ich ihr über unsere Verbindung.

Sind Mates nicht extra dafür da?, kam postwendend die Antwort.
Ich musste schnauben. Dann hob ich den Kopf und schob mich von ihr herunter, neben sie auf den Rücken und setzte mich auf.
Ich brauchte ein wenig Abstand, sonst würde sie hier nicht mehr rauskommen. Zumindest nicht mehr heute.

Seufzend blickte ich zur Decke.
"Wenn ich nicht wüsste, was Lilly und Ben gerade alles durchmachen, würde ich dich dazu bringen, hier zu bleiben. Aber so..."

"Wer sagt denn, dass du es schaffen würdest, mich hier zu behalten?", fragte Olivia amüsiert, während sie sich auch aufsetzte.

Ich warf ihr lediglich einen langen vielsagenden Blick zu, bis sie trotzig die Augen zusamenkniff.
Ach ja, meine kleine störrische Livvie-Mate. Beschwerte sich immer über mein "aufgeblähtes Ego", dabei wussten wir doch beide, dass die Größe meines Egos nur gerechtfertigt war.

"Wie geht es Lilly eigentlich?", fragte ich Olivia sanft.
Schließlich war Lilly ein Mitglied neues Rudels. Es war meine Aufgabe, mich um das Wohlbefinden meiner Familie zu kümmern.

Liv atmete schwer aus. Die ganze Geschichte mit den beiden belastete sie offensichtlich schwer.
Das überraschte mich nicht. Die beiden machten mir schon lange Sorgen, aber irgendwie hatte ich immer angenommen, das würde sich von allein lösen.
Wie falsch ich doch nur lag.
Ich war nur froh, dass ich jetzt Olivia als Unterstützung hatte.

"Lilly hat eine echt schwierige Vergangenheit. Ich glaube nicht, dass die sich so einfach bewältigen lässt. Ich glaube, sie braucht jemanden, der sich mit sowas auskennt, jemand Professionelles."

"Einen Therapeuten?", fragte ich und Liv nickte.

"Es muss aber ein Werwolf sein.", fügte sie nachdenklich hinzu.

Ich nickte.
"Wir können uns ja welche aus der Nähe suchen und dann zu jedem fahren, um herauszufinden, ob er auch ein Werwolf ist."

Ich muss zugeben, diese Idee war nicht ganz uneigennützig. So würde ich Zeit mit meiner Mate verbringen können und sie konnte keine Schuldgefühle oder dergleichen haben, weil sie nicht für Lilly da war, denn schließlich taten wir das nur für Lilly.
Und vielleicht, wer weiß, ließe sich auf dem Weg auch noch ein stilles Plätzchen im Wald finden, wo wir ein wenig unsere Zweisamkeit genießen konnten...

Olivia fand diese Idee scheinbar sehr gut. Natürlich nur die, die ich ausgesprochen hatte, aber wenn es dann soweit war, würde sie auch nichts gegen ein wenig Zweisamkeit sagen können. Da war ich mir absolut sicher.
Wer konnte mir in dieser Hinsicht schon widerstehen?

"Und wie geht's Ben?", fragte Liv.

Es erfüllte mich mit Stolz, wie schnell sie sich in das Rudel eingefunden und ihren Platz eingenommen hatte.
Sie sorgte sich wirklich rührend um unsere Leute.

Nun war ich es, der schwer die Luft ausstieß.
"Er leidet.", sagte ich schließlich.
"Er zweifelt sogar an Lillys Liebe zu ihm."

Und ich wusste nicht, wie ich ihn von ihrer Liebe überzeugen konnte.
Letztlich konnte das wohl nur Lilly.

So saßen wir eine Weile da, beide in unseren Gedanken versunken, die sich zweifelsohne um eine schwierige Beziehung drehte.

Schließlich seufzte Liv laut auf.
"Ich gehe Mal lieber. Ich will nicht, dass Lilly sich alleingelassen fühlt."

Trotzdem blieb sie noch eine Weile sitzen, als ob es ihr schwer fiel, mich zu verlassen, genauso schwer wie es mir fiel, nicht zu protestieren und sie an mich zu ziehen und weiter zu machen, wo wir beide vorhin aufgehört hatten.

Schließlich siegte offensichtlich Livs Sorge über ihre Sehnsucht und sie kraxelte über mich aus dem Bett.

"Du bist echt zu nett für die Welt.", murmelte ich.
"Ich hab dich gar nicht verdient."

Dunkle Worte tief aus meinem Herzen, aber manchmal empfand ich wirklich so.

Schwungvoll drehte sie sich zu mir um und ein wütendes Funkeln leuchtete in ihren Augen.
"Sag das nicht!", fauchte sie. "Denk das nicht einmal! Wir verdienen uns beide. Wir sind perfekt füreinander! Und außerdem bin ich normal nett."

Angesichts dieser energischen Art musste ich lächeln.
Ich liebte sie einfach zu sehr.
Zwar war ich mir nicht ganz sicher, dass sie Recht hatte, aber ich würde sie ohnehin nie verlassen.
Egal, ob ich sie verdiente oder nicht. In dieser Hinsicht war ich wohl egoistisch, aber damit konnte ich leben.

Ich lächelte sie spitzbübisch an.
"Du bist zu nett für die Welt, ob du's einsehen willst oder nicht. Aber dafür liebe ich dich."
Ein wunderschönes Lächeln schmückte bei diesen Worten ihre Lippen, ein Lächeln, das vor Glück nur so strahlte und mein Herz erwärmte.
Dann fügte ich noch spitzbübisch grinsend hinzu:
"Dafür und natürlich noch für andere Dinge."
Ich zwinkerte ihr zu.

Und die Röte, die ihr daraufhin ins Gesicht schoss, ließ mein Grinsen nur noch breiter werden.
Augen verdrehend stapfte sie aus dem Zimmer.

Ich grinste immer noch, bis mir etwas Niederschmetterndes auffiel.
Liv war jetzt bei Lilly. Die ganze Nacht.
Ich musste also ohne meine Mate schlafen.
Wenn ich überhaupt einschlafen konnte bei dieser Sehnsucht...

Frustriert stöhnend ließ ich den Kopf in den Nacken fallen.
Wenn Ben und Lilly endlich alle Probleme zwischen sich beseitigt hatten, würden sie ordentlich was von mir zu hören bekommen.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro