Die Problemkinder der Redbird

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Angespanntes Schweigen legte den Besprechungsraum in Stille. Alle waren sie in ihre Gedanken abgetaucht. „Nach dem Spektakel können wir zwar sicher sein, dass er aus der anderen Welt kommt, aber können wir ihm auch vertrauen? In der anderen Welt gab es doch Gestaltwandler." Misstrauisch erhob Rosie ihre Einwände. Sie strich ihr braunes Haar zurück und musterte jeden einzelnen. Sie vertraute ihren Instinkten mehr als jedem Menschen und als Kommandantin der Phantom-Einheit war sie damit bisher immer erfolgreich. Die Phantome waren unsere absolute Elite, die wir in Gebieten mit politischen Schwierigkeiten einsetzten. Dort, wo wir keine Genehmigung zum Handeln bekamen, waren sie gefragt.

„Wäre ein erstes psychologisches Gutachten nicht ratsam? Sicher musste dieser junge Mann großem Stress standhalten, das könnte sich negativ äußern, wenn wir ihn sich selbst überlassen." Wandte Doktor MacCall ein, die aus mir unerfindlichen Gründen mit im Raum war. „Sie sind keine Hilfe." Lehnte ich harsch ab, worauf sie schweigend in ihrer Ecke blieb, wo wir sie auf bitten von Jerry platziert hatten. Schon ihr flatternder Blick brachte mich zur Weißglut.

„Warum hat sie den Jungen überhaupt weggeschickt, kurz vor ihrem Verschwinden? Damit er überlebt? Hilfe holt?" Grübelnd fuhr Max sich durch sein kurzes blondes Haar. Dabei sah sein Totenkopf Tattoo, das sich über seine Gesamte rechte Hals Hälfte bis zur Schulter zog, heute besonders düster aus. Der eingefleischte Rocker war unser allround-Talent, mit allem, was einen Motor besaß. Ein Talent, das er als Kommandant der Versorgungseinheit vollends ausleben konnte. „Und wie kann eine Göttin samt ihrem Stab so plötzlich verschwinden?" fügte Jerry hinten an. Wie immer im grauen Anzug war Jerry inzwischen dazu übergegen die Einheit nach außen hin zu vertreten. Vor der Regierung und anderen Bundesbehörden. Mit ihm als unser Gesicht teilten wir unsere Informationen mit anderen Nationen, in denen Monster auftauchten. So gab es einen reibungslosen Ablauf und keine komischen Fragen, warum eine 19-jährige eine geheime Kampfeinheit der USA anführte.

„Wir könnten die Magiekugel nutzen, um herauszufinden, ob er ein Gestaltwandler ist." Schlug Lee vor. Zustimmendes murren machte sich breit. Mit Anfang zwanzig war er mit einer der Jüngsten der Führungsriege. Ein Genie, der unser Strategiebüro und Analyseteam leitete. „Das wird nicht nötig sein. Durch die geringe Magiedichte in unserer Welt können Formwandler eine andere Gestalt nicht lange aufrechterhalten. Wir können also davon ausgehen, dass es der echte Koren ist." Widerlegte ich ihre Zweifel und nippte an meiner Tasse Kaffee. Lee wischte nachdenklich über sein Tablet.

„Wir müssen also entscheiden, ob und wie wir ihm helfen können." Stellte Waller fest, der zu meiner rechten saß. Als Vize Kommandant war er nicht nur mein Stellvertreter, sondern auch fähiger Berater. „Eine Mission in einer neuen Welt klingt doch spannend." Grinste Nick zu meiner Linken. Auch wenn er das komplette Gegenteil zu Waller war, wurde er als fähiger Kommandant der Sniper Einheit geschätzt. „Mission? Wie sollen wir einem Fremden in eine Welt folgen, die wir nicht kennen, wenn wir kein Vertrauen zu ihm haben?!" Rosie sprang auf. „Das würde uns jedenfalls Zugang zu neuem Wissen über Ulfia und seine Bewohner verschaffen. Ganz neue Eindrücke!" Euphorisch blitzten die Augen des zerzausten Professors auf. Doktor Jim Copper der Leiter der Entwicklungs- und Forschungsabteilung. Ein Wissenschaftler ohne gleichen. Seine Worte stachelten Rosie leider nur noch mehr an.

„Fremde bringen nur Probleme mit sich! Wir sollten ihn einfach wieder zurückschicken!" forderte sie aufgebracht. Sie vertraute einfach keinem, von dem sie nicht gesehen hatte, was er konnte. „Das wäre ein Nachteil für unsere Beziehung zur Göttin." warf Lee ein. Verächtlich schnaubte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. „Die Wüstenschlacht ist zwei Jahre her! Sie hat uns ihre Drecksarbeit überlassen und ist einfach abgehauen! Das nenne ich keine Freundschaft!" donnerte Rosie.

„Sie hat recht. Keiner von uns hat diese Göttin oder ihre Leute jeh gesehen, außer das Chaos, das sie zurückgelassen haben." Meinte Kim und stellte sich damit auf Rosies Seite. Die Fliegerprinzessin war unsere Kommandantin der Fliegerstaffel. Sie war eine brillante Pilotin, aber den Papierkram überließ sie nur allzu gern ihrem Vizekommandanten. „Das ist kein Grund, ihm unsere Hilfe zu verweigern!", entgegnete Waller mit festem Blick. „Wir können ihm nicht vertrauen!" Beharrte Rosie weiter auf ihrer Meinung. Eine wilde Diskussion entbrannte. Jerry verteidigte Anu während der Rest an der Vertrauenswürdigkeit von Koren zweifelte. Einer lauter als der andere. Sie sprangen von ihren Stühlen auf. Kim hielt bereits ihre Tasse in der Hand. Der Dok versuchte sie zur Vernunft zu bewegen, aber keiner achtete auf sie.

Die Problemkinder hatten alle schwere Zeiten durchlebt bevor sie in die Einheit kamen und Sicherheit fanden. Da war das Thema Vertrauen jedes Mal aufs Neue ein Streitpunkt der eine lange und laute Diskussion auslöste. Seufzend rieb ich mir die Schläfen. Diese aufreibenden Besprechungen waren wohl das Nervigste an meinem Job. „KLAPPE!" schlagartig verstummten sie. „Setzen!" befahl ich knurrend. Verstummt setzten sich die Streithähne wieder. Langsam stand ich auf. „Ich werde Koren noch einmal befragen und sobald er wieder auf den Beinen ist wird er sich im Ring vor der ganzen Einheit beweisen. Irgendwelche einwende?" keiner widersprach. „Die Besprechung ist beendet." Nick und Waller begleiteten mich auf den Flur.

„Sam warte! Sam!" die Klackernden absetze von MacCall verfolgten uns bis sie zu mir aufholte. Genervt hielt ich an und ließ sie das mit meinem Blick deutlich spüren. „Merken sie nicht das sie stören? Und für sie heißt es immer noch Käpt'n Becked!" Knurrte Nick und baute sich bedrohlich neben mir auf. Er hatte einfach ein mir unerklärliches Talent dafür meine Gedanken perfekt rüber zu bringen. Verunsichert sah sie von Nick zu mir und sprach weiter... leider.

„Ich kann ihnen helfen! Lassen sie mich nur einmal mit dem jungen reden. Ich bin sicher meine Expertise wäre ihnen von großem Nutzen, Käpt'n Becked." Beharrlich nahm sie all ihren Mut zusammen um mir die Stirn zu bieten. „Ich kann ihm helfen!" Waller schnaubte verächtlich und verdrehte nur die Augen. WOW! Selbst Waller konnte sie nicht leiden und er kam sonst mit jedem klar. Wirklich mit jedem! Ich musste mir glatt ein grinsen verkneifen.

„Von mir aus reden sie mit ihm, aber sie werden keinen Erfolg damit haben." Wissend um die Sturheit der Ulfia, ihren Stolz. Wir gingen weiter. Die klackernden Stöckelschuhe des Dok folgten uns. Eilig holte sie zu mir auf. „Ich habe ein paar Fragen an sie, Käpt'n Becked." Mit ihrem Klemmbrett blieb sie auch weiterhin beharrlich dabei.

Waller betätigte den Knopf vom Fahrstuhl und wir stiegen ein. „Kommt auf die Frage an." Erwiderte ich und wir fuhren runter. „Mich würde interessieren warum Mister Waller die Position als Vize Kapitän bekleidet und nicht Mister Conner. Laut ihren Akten sin..." „Stellen sie wirklich meine Leute infrage?" Ungläubig verschränkte ich die Arme vor der Brust. „Ah... nein... nein! Natürlich nicht!" wehrte sie schnell ab. „Ich war nur überrascht da in ihren Akten ihre Psychologischen Gutachten nicht gerade vorteilhaft sind für die Art von Arbeit die sie hier tun." Versuchte sie voller sorge mit Hilfe ihres Klemmbretts sich zu rechtfertigen. „Die kommen klar." Gähnend hob ich die Hand vor den Mund.

„Ist ihnen die Mentale Gesundheit ihrer Leute etwa nicht wichtig?" geschockt senkte sie ihr Klemmbrett. „Es gibt ein gutes Gesundheitszentrum in Little Brick. Viele unserer Soldaten werden dort gut behandelt." Sagte ich schlicht da mir ihre Fragerei ziemlich auf die nerven ging. Waller und Nick ignorierten sie einfach. „Aber wäre es nicht auch sinnvoll einen Facharzt hier auf der Basis zu haben?" ich schmunzelte. „Das wäre es sicher. Kennen sie jemanden Fähigen dafür?" prustend lachten Waller und Nick während MacCall zu tiefst empört der Mund offen stand. Der Fahrstuhl hielt und wir stiegen aus.

„Nicht schlecht, Cap." Grinste Nick und wir schlugen kurz die Fäuste zusammen. Waller bemühte sich derweil wieder sein Grinsen zu unterdrücken. Morgenfrüh würde es die ganze Basis wissen. Waller konnte nichts vor Kim verbergen und Kim konnte nichts für sich behalten, wenn es um Klatsch und Tratsch ging.

Verärgert holte MacCall zu mir auf. Sie hielt vor mir so dass ich zum Stehen kam. „Ich kann so nicht arbeiten!" Beschwerte sie sich "Dafür kann ich nichts." Ungerührt ging ich an ihr vorbei. Sie griff meine Hand und stoppte mich erneut. Ich sah auf ihre Hand und hob eine Braue. Sofort ließ sie los. „Ich kann ihnen nicht helfen, wenn sie mich nicht lassen!" energisch deutete sie mit ihrem Klemmbrett auf uns drei. „Und was soll ich nach ihrer Meinung jetzt tun? Soll ich ihnen etwa befehlen ihnen Frage und Antwort zu stehen?" langsam wurde ich sauer. „Nein... aber..." genervt seufzte ich und ging an ihr vorbei. „Versuchen sie doch vertrauen aufzubauen statt die ganze Zeit nur Forderungen zu stellen!" Waller öffnete mir die Tür nach Draußen und Nick schloss sie vor der Nase der Doktorin.

Der Mond schien hell auf uns hinab. Kein Wunder die Besprechung hatte so lange gedauert das es mittlerweile schon nach Mitternacht war. Die Abendluft war kühl und das Gras knackte bei jedem unserer Schritte, wenn der Frost auf den Halmen brach. Der Wind glitt eisig durch die silbernen Gräser die im Mondlicht funkelten. Überstunden waren inzwischen was Alltägliches für mich, aber dafür konnte ich bis Mittag durchschlafen, wenn nichts anlag. Die Vorteile als Anführerin nutzte ich da nur all zu gerne aus. In nächster Zeit würde ich nur leider auf meine ruhigen Morgende verzichten müssen.

Ich schloss die Tür zum Apartment auf und konnte in der ferne schon die rufe vom Dok hören die uns nachlief. „Sie hätte auch bis Morgen warten können." Kommentierte Nick und schmunzelte als der Dok stolperte und fast hinfiel. „Menschen wie die geben nicht so einfach auf." Meinte Waller und zog die Tür zu. „Ich weiß was du meinst." Seufzte ich leidgeplagt. Im Wohnzimmer lag Blitz vorm Sofa ausgebreitet. Allein. Den Vogelgreifen Kopf auf dem Sofa abgelegt schielte er mit seinem Meeres gleichen Augen zu uns rüber. Sein Blaugrünes Gefieder das in graublaues Fell überging schimmerte im Licht des Mondes, das durch die Fenster fiel. Der Schuppige Schweif mit gefiedertem Ende umrundete den Sofatisch der eng gegen den Sessel gedrückt wurde. Bei seiner Größe kein Wunder. Seine Klauen dicht am Körper verschwanden fast im dichten Fell.

„Wo ist Koren?" fragend sah ich mich um, aber keine Spur. Nick schaltete das Deckenlicht an. Murrend hob Blitz den Kopf vom Polster. „Er ist im Bad. Ich soll dir ausrichten das er neue Sachen braucht." Telepathisch übermittelte er mir seine Worte. Er sprach nur selten mit anderen außer mir. "Setzt euch schon mal ich sehe kurz nach Koren." sagte ich und nahm die Magiekugel aus dem Regal. Die Tür flog auf und Doktor MacCall stürmte hinein. „Also ich wurde in meinem ganzen Leben noch nie so..." ihre Wut schwang in Sprachlosigkeit um als sie Blitz im Wohnzimmer liegen sah. Ungläubig bewegte sich ihr Mund. Das Klemmbrett fiel zu Boden. Sie verdrehte die Augen und mit einem Dumpfen Dong landete sie der länge nach am Boden. 


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