Kapitän

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Eisig wehte der Wind über die aufgepeitschte schottische See. Wellen brachen über das Deck des veralteten Marineschiffes. Wolken bedeckten den Himmel und der hohe Wellengang erschwerte uns die Jagd. „Hält das Schiff das aus?" fraglich hielt ich mich an einer der Haltestangen fest. „Entspannen Sie sich, Leutnant, das wird ein fantastisches Abenteuer! Sie ist zwar alt, aber unsere gute Viktoria ist robust." Lachte der Cornell am Steuer wie immer voller Zuversicht.

Krachend schlug das Heck des Schiffes auf die Wellen auf. Die Wände ächzten und knarzten verdächtig. „Cornell, etwas ist auf dem Radar!" meldete sich einer der Soldaten von der vorderen Steuerkonsole. „Feuer eröffnen!" „Verstanden!" der Befehl wurde weitergegeben. Die Kanonen richteten sich aus. Donnernd schossen sie und hohe Fontänen stoben einige Hundert Meter vor dem Schiff in den Himmel. Ein lautes Brüllen ertönte und eine große weiße Flosse schnitt durch die dunklen Wellen. „Moby Dick gesichtet! Feuer aus allen Kanonen!" befahl der Cornell und gleich darauf schallte das Kanonenfeuer übers Meer. Das Monster tauchte ab. „Feuer einstellen!"

Stille legte sich über das Schiff. Donnernd machte das Schiff einen Satz. Erschrocken verlor ich meinen Halt. Erst gegen die Decke, dann der harte Aufprall am Boden. „Leutnant?" ächzend hievte der Cornell sich zurück ans Steuer. „Hat es uns gerammt?" keuchend raffte ich mich auf die Beine. Mein Rücken brannte. „Schadensbericht!" der Cornell griff nach dem Funkgerät. In dem Moment verdunkelte sich der Himmel. Moby Dick, der riesige weiße Wal mit sechs Flossenpaaren, dem Maul eines Hais und gelb glühenden Augen, erschien genau über dem Schiff.

~~~

Tief Luft holend kam ich zu mir. Keuchend spuckte ich Wasser. Orientierungslos, fasste ich mir an meinen schmerzenden Kopf. Zischend zog ich die Luft durch die Zähne, als ich die Wunde berührte. Unter mir war Wasser. Alles war nass. Meine Uniform klebte mir auf der Haut. „Cornell?" vorsichtig richtete ich mich auf dem Trümmerteil auf. Die See war spiegelglatt. Windstille.

Das Schiff war von dem Monster in zwei gerissen worden, wovon sich gerade noch der Buck oben hielt, während das Heck qualmend im Meer versank. Tote schwammen in ihrem eigenen Blut, während überlebende Soldaten sich auf die Trümmer retteten. „Zeig dich, du verdammtes Monster!" brüllend stand der Cornell mit einem Gewehr in der Hand auf einem der Trümmerteile. Luftblasen stiegen empor und der Kopf des Monsters durchbrach die Wasseroberfläche. Der Cornell schoss auf das Biest. Die Kugeln prallten einfach von seinen Schuppen ab. Grollend öffnete der Wal sein Maul. Tentakel artige Zungen schnellten hervor und griffen sich die Soldaten aus dem Wasser. Schreiend verschwanden sie im Maul des Monsters.

„CORNELL BAGLEY!" ich sprang vor, aber der Cornell wurde mir entrissen. Schreiend wurde er in die Luft gerissen. Am Maul des Monsters bekam er einen Zahn zu fassen. Verzweifelt hielt er sich fest. Das Monster schloss sein Maul. Blut spritzte auf. Dumpf traf der abgetrennte Körper des Cornells auf die Planken. Zitternd fasste ich mir an die Wange. Rote Tropfen erkalteten auf meinen Fingerspitzen. „Cornell!" die Beine brachen mir weg. Hastig krabbele ich zum Cornell. „Sam..." röchelnd hob er die Hand. „Ich bin hier!" ich ergriff seine Hand. „Jetzt ist es dein... Abendteuer..." sein Lächeln entglitt, sein Blick fiel ins Leere. Tränen liefen mir. Wimmernd legte ich ihm die Hände über dem zerfetzten Bauch zusammen.

Schluchzend erbebte ich. Ich schrie und weinte. Ich rammte meine Faust auf die nassen Planken. Ich war schwach! Schon wieder verlor ich Menschen, die an mich glaubten! Das war nicht fair! Nicht Fair! Nicht Fair! Nicht... schniefend erhob ich mich. Ich warf meine Uniformjacke von mir und wischte mir übers Gesicht. „Ich muss es nur töten, bevor es andere tötet, richtig?" noch einmal sah ich zum ruhenden bleichen Cornell.

Mit einem Satz flog ich im hohen Bogen durch die Luft und landete auf dem Monster. Schlitternd kam ich auf den glatten Schuppen zum Stehen. Während es weiter die Soldaten fraß, fand ich eine Wunde, die von einer der Kanon in sein Fleisch gerissen worden war. „Ist eben doch nur ein Fisch!" ich rammte meine Hand ins Fleisch und riss ein großes Stück heraus. Das Monster brüllte auf und knurrte drohend. „FICK DICH!" schreiend riss und zerrte ich das Fleisch aus. Blut sprudelte mir warm entgegen. Mit dem Kopf voran, stieg ich ins Fleisch des Monsters. Brüllend kratzte und schlitzte ich mir meinen Weg ins Innere des Monsters. Ich griff ins Leere. Fiel. In einem großen Hohlraum kam ich zum Stehen. Angewidert spuckte ich das Blut aus.

Über mir wummerte das Herz des Monsters. Alles vibrierte unter seinen kraftvollen Schlägen. Ein Ruck ging durch das Biest. Schmerzlich fasste ich mir ans Ohr. Es knackte schmerzhaft. Warm lief es meinen Hals hinab. Wasser strömte durch das Loch ins Innere. Ich sprang an das pumpende Mistvieh und zerfetzte es. Noch mehr Blut. Fleisch und Sehnen rissen. Jeder laut verstummte. Schnell kletterte ich die Wand des Hohlraums hoch. Noch einmal holte ich tief Luft und zwängte mich durch das Loch zurück nach draußen.

Im offenen Wasser stiegen große rote Wolken nach oben, während der strahlend weiße Leib des Monsters in der Tiefe versank. Mit kraftvollen Beinschlägen schoss ich durchs Wasser nach oben der Oberfläche entgegen. Im hohen Bogen durchbrach ich die Oberfläche und landete sicher auf einem Trümmerteil. Es schwankte kurz. Keuchend schnappte ich nach Luft, während ich überzogen war von fischig stinkenden Monsterblut. Die Soldaten auf den Rettungsbooten jubelten über unseren Sieg. An diesem Tag wurde ich Käpt'n. 

~~~

Smaragdgrüne Augen glühten mir verschwommen entgegen. „Sieh einer an, die kleine hat Biss." Spottete Lucel voller Hohn in seiner Stimme. Wut kochte in mir auf. Schreiend entflammte ich. Blaue Flammen leckten über meine Arme. Lucel schrie schmerzerfüllt auf. Mein Körper gehorchte mir wieder. Donnernd rammte ich ihm meine Faust ins Gesicht, dass seine Nase knackte.

„Nenn mich wie du willst, aber respektiere unsere Toten!" knurrend griff ich ihn am Kragen. Ächzend verzog er das Gesicht, während sein verbranntes Fleisch sich wiederherstellte. Es knackte als seine Nase sich richtete. „Du gehst ja ganz schön ran. Spielen wir noch eine zweite Runde?" Arrogant grinste er, ohne den kleinsten Funken Reue. Wütend stieß ich ihn von mir und sprang zurück. „Sam!" Nick rief mir noch nach.

Draußen vor der Höhle ging ich einfach weiter. Wir waren in einer tiefen Schlucht, viele Möglichkeiten gab es also nicht. „Sam, jetzt warte doch! Sam!" Nick bekam meine Hand zu fassen und stoppte meinen Marsch. Ich wischte mir das Gesicht trocken und atmete tief durch. „Was hat er getan? Du warst nicht mal zwei Sekunden da oben?" langsam drehte ich mich zu ihm um. „Zwei Sekunden? Hat sich wie Monate angefühlt." Ich nahm meine Hand zurück. „Soll ich ihm auch noch mal eine verpassen?" mir einem Blick zurück zum Tor knackte Nick mit den Fingern.

Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf. „Das ist er nicht wert. Lass es." „Er hat dich zum Weinen gebracht!" mit ernstem Blick sah er zu mir. „Ich hab nicht aufgepasst und dieses Arschloch in meinen Kopf gelassen. Er hat mir Erinnerungen gezeigt, die ich tief vergraben hatte. Ein echter Scheißtag ist das." tief seufzend fasste ich mir an den rechten Arm. Ich schob den Ärmel hoch und entblößte das Tattoo, das ich dort trug. 5.658, es war die Zahl der Toten, die die höllischen Tage gefordert hatten von meiner ersten Jagd bis hin zu dem Zeitpunkt, an dem ich Käpt'n wurde. Es erinnerte mich immer wieder daran, was ich verloren hatte, was es zu schützen galt und wofür ich überhaupt kämpfte.

Ich schob den Ärmel runter und machte mich auf den Rückweg. „Sam, was hast du vor?" besorgt holte Nick zu mir auf. „Etwas Verrücktes." Erwiderte ich knapp und schon waren wir zurück in der Höhle, wo Spario versuchte Lucel zu überreden, ohne Erfolg. „Willkommen zurück, Kind aus der anderen Welt, bereit für runde zwei?" spöttisch sah Lucel auf uns herab. „Ich schlage dir einen Handel vor. Ich ziehe das Schwert und du führst uns zu Anu. Deal?" Amüsiert blitzten seine Augen auf, während Spario und Koren die Farbe aus den Gesichtern wich. „Deal!"

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