Gedanken, die man besser nicht denkt

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Berlin, Charlottenburg - Bennis Appartement
01. Januar 2016

Nachdem  ich eine angenehme halbe Stunde unter Bennis High-Tech-Regenwald-Dusche  mit wechselnder Beleuchtung, integrierten Lautsprechern, Massage und  jede Menge weiterem Schnickschnack verbracht hatte, suchte ich meinen  Kram zusammen und wartete mit ihm im Wohnzimmer auf Ana. Ich trug nach  dieser ungeplanten Übernachtung bei Benni frische Klamotten von ihm, in  denen ich halb ertrank, denn meine Sachen lagen ja noch unberührt und  weit weg in meinem Auto, welches einsam vor Lukas Wohnung stand.
„Mein Handy noch, Benni", sagte ich und stach ihm mit einem Finger in die Seite.
Benni  sah erst mein Handy einen Moment lang an und dann mich. Er nahm es,  tippte darauf herum, schaltete es aus und gab es mir endlich.
„Ich  hab deinen PIN geändert. Ich ruf dich morgen früh auf dem Festnetz an  und wenn du mir dann glaubhaft versichern kannst, dass du dich etwas  mehr beruhigt hast, sag ich ihn dir. Du kannst es wirklich nicht  gebrauchen, dass die Sache noch schlimmer wird. Und ich weiß, wie du  sein kannst, wenn du sauer bist und jemand gerade auf der schlechten  Seite steht. Ich kenne dich ja nun auch schon seit einer Weile."
„Du lässt dich eh nicht dazu überreden, ihn mir jetzt zu sagen, oder?", fragte ich, um es wenigstens versucht zu haben.
„Nein", antwortete er mit einer absoluten Selbstverständlichkeit.
„Und wenn unterwegs irgendwas ist und ich wo anrufen muss?"
„Keine Chance, Timi. Ana hat außerdem auch ein Handy, das könnt ihr ja dann benutzen."
„Theoretisch habe ich ein Telefon zu Hause und ich könnte ihm außerdem noch ne Mail schreiben."
„Dazu  wirst du keine Gelegenheit haben", sagte Benni, zwinkerte mir zu und  ging zur Tür, an der es gerade geklingelt hatte. Ich seufzte und sah ihm  milde lächelnd hinterher.
Obwohl  ich Benni nun schon so lange kannte, überraschte er mich in solchen  Momenten immer wieder aufs Neue. Er war einfach stets der Inbegriff der  Redewendung „Harte Schale, weicher Kern".
Das  würde er natürlich niemals zugeben, aber trotzdem wussten wir das alle.  Er wirkte immer so hart und ruppig, war aber im Grunde ein wirklich  fürsorglicher und loyaler Freund. Wenn einer seiner Leute ein Problem  hatte, dann war Benni jemand, der ohne Umschweife sogar mitten in der  Nacht das ganze Land durchquerte, ganz egal, wo er gerade war, oder was  er gerade tat. Er fragte dann zwar erstmal, ob man noch alle Latten am  Zaun hatte und kündigte einem einen möglichen Kieferbruch an, sollte sich  der Grund im Nachhinein als doch nicht so wichtig erweisen, aber  trotzdem war er an Ort und Stelle, wenn er gebraucht wurde.

Als Ana mit Benni zur Tür herein kam, bemühte ich mich, einigermaßen fröhlich auszusehen und umarmte sie kurz.
„Okay,  Benni. Wir machen uns dann mal vom Acker, du alter Nuttenpreller",  sagte ich, nahm meine Sachen und verabschiedete ihn mit Handschlag.
„Bleib sauber, Junkie", gab er zur Antwort und klopfte mir auf die Schulter.



A2, Berlin nach Bielefeld
01. Januar 2016

Auf dem  Weg nach Hause schlief Ana die meiste Zeit und wenn sie mal wach war,  hörten wir laut Musik, so dass ich glücklicherweise nicht viel reden  musste. Sie hatte natürlich gemerkt, dass mit mir irgendetwas komisch  war, als wir das Auto in der Nähe von Lukas Wohnung abgeholt hatten. Ich  hatte dann behauptet, mich in der Nacht, als sie schon weg war, doch  noch heftig abgezogen zu haben und dass ich deswegen jetzt etwas neben  der Spur sei. Das klang für sie plausibel und sie hatte nicht mehr  weiter nachgefragt.
Lukas  hatte ich zum Glück nicht an seiner Wohnung angetroffen. In seinem  Zimmer im dritten Obergeschoss des Altbaus, in dem er lebte, war es  stockdunkel gewesen und er war wahrscheinlich nicht mal Zuhause.  Wahrscheinlich vergnügte er sich mit seiner Bitch und er konnte sich an  die gestrige Nacht nicht mehr erinnern, oder schlimmer noch, es war ihm  schlichtweg scheißegal.


Kurz hatte ich  darüber nachgedacht, ob ich mit Ana über alles reden sollte, was in der  Nacht passiert war, aber dann entschied ich mich doch dagegen. Wir  trafen uns stets nur in meinen guten Phasen, sie kannte meine andere  Seite nicht und ich wollte auch nicht, dass sie sie kennenlernte. Und  ohne ihr das zu erklären, würde sie die Dinge, die Lukas mir gestern an  den Kopf geworfen hatte, nicht nachvollziehen können. Ich seufzte laut  auf und starrte auf die trübe, graue Landschaft, die sich vor uns  erstreckte, während in meinem Kopf das Chaos ausbrach. 
Warum  sollte ich ihr auch irgendwas erzählen? Was war ich denn schon für Ana?  Im Endeffekt war ich doch nichts weiter als ein guter Gelegenheitsfick  für sie. Je weniger sie also über mich wusste, umso besser war es.
Und  was war das überhaupt für eine Scheiße mit Lukas, diesem falschen,  undankbaren Idiot? Ich hatte ihn damals zum Label geholt und er hatte  mir bestimmt jahrelang die Freundschaft nur vorgespielt, um dabeibleiben  zu können und um durch uns bekannt zu werden.
Wen hatte ich denn jetzt noch? Wer war noch übrig?
Meine  Mutter, die wegen der Vergangenheit von ihrem schlechten Gewissen  gequält wird und heute nur vorgibt, mich zu lieben, damit sie sich keine  Vorwürfe zu machen braucht?
Elsa,  die sich nur aus Pflichtgefühl wegen eines uralten Versprechens, das  sie meinem Großvater im Sterben gegeben hatte, um mich kümmert?
Marcel,  der seinem alten Leben mehr und mehr den Rücken kehrt, studieren  gegangen war und jetzt nur noch ab und zu Musik mit mir macht, weil er  sich der alten Zeiten wegen irgendwie dazu verpflichtet fühlt?

Als ich bemerkte, dass ich viel zu dicht auf den Wagen vor uns  aufgefahren war und zudem viel zu schnell fuhr, versuchte ich, mich  ausschließlich auf den Verkehr zu konzentrieren. Ich wollte mich ja  schließlich nicht umbringen. Oder etwa doch? Bei dieser Geschwindigkeit  würde bei einem Unfall mit dieser alten Karre sicher nicht viel von mir  übrig bleiben. Es wäre so schnell vorbei, dass ich es wahrscheinlich  kaum mitbekommen würde.
Ich  sah kurz zu der friedlich schlafenden Ana rüber und verspürte plötzlich  wieder eine große Zuneigung zu ihr. Nein, ich würde sie bestimmt nicht  mit rein ziehen. Sie war so ein lieber Mensch und hätte das wahrhaftig  nicht verdient. Wenn ich sterben würde, dann alleine und so, dass es  niemanden stört.
Ich fuhr mir mit einer Hand durch die Haare und schüttelte den Kopf über meine Gedanken.
„Boah,  reiß dich doch mal zusammen. Lukas hat gestern Scheiße gebaut. Nur  Lukas. Die Anderen können nichts dafür. Nicht alle Menschen sind  schlecht und...du stirbst heute noch nicht", murmelte ich vor mich hin.


In diesem  Moment vermisste ich meine Zara so sehr, wie noch nie zuvor, seitdem wir  getrennt waren. Sie kannte mich einfach von allen Menschen am Besten.  Sie wüsste jetzt genau, was sie tun oder sagen müsste, um mich von  dieser Schiene wieder runter zu holen.
Das  hatte Lukas zwar auch immer sehr gut hinbekommen, oft sogar noch besser  als Zara, da sie in Konflikten, die unsere Beziehung direkt betrafen,  selbst emotional wurde, aber sie hatte eben noch die passenden  Erklärungen dazu.
Sie  wusste ja schon alleine wegen ihres Berufs, warum ich mich wie  verhielt, wie bestimmte Gedanken entstanden und wie ich sie ordnen  konnte.
Sie  konnte so gut mit mir umgehen und hatte mir immer so viel verziehen.  Viel zu viel eigentlich. Bis auf diese eine Sache mit unserem Kind, aber  das war ja nun wirklich mehr als verständlich, dass sie darüber nicht  hinweg sehen konnte.
Natürlich  hatte sie auch davor schon nicht immer alles aushalten können. Wir  hatten durch mein Verhalten oft sehr viel Stress gehabt, es gab  schlechte Zeiten und auch mehrere Trennungen, aber trotzdem waren die  Zeiten mit ihr die schönsten meines Lebens und ich hoffte, sie sah das  letztendlich noch immer genau so.



Bielefeld, Tims Haus
01. Januar 2016

Als  wir auf meinem Grundstück ankamen, fühlte ich mich leer und bereits  jetzt schon sehr einsam, da Ana sich gleich auf den Heimweg machen  würde. Ich kannte mich selbst viel zu gut, um mir vormachen zu können,  dass das alles schon irgendwie nicht so schlimm werden würde. In meinem  Kopf sah ich schon Bilder davon, wie mein Leben in den nächsten Tagen  wahrscheinlich ablaufen würde. Keine Tage, keine Nächte, nur eine  einzige graue Masse an Zeit, die nicht vergehen wollte und gleichzeitig  doch davonraste. Zeit, die ich bewegungslos und entkräftet im Bett  verbringen würde. Ohne Licht, ohne Nahrung. Nur Drogen, Angst und  Depressionen.

„Okay, meine Süße. Dann bis zum nächsten Mal", sagte ich zu Ana und drückte sie an mich, nachdem wir ausgestiegen waren.
„Bis dann, Timi", antwortete sie und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.
Ich  betrachtete ihren Körper, während sie kurz darauf ihre Tasche in ihren  Kofferraum packte. Mein Blick wanderte von ihrer schmalen Taille  beginnend über ihre etwas zu breit geratenen Hüften, dann zu ihrem  runden Hintern, der in ihrer engen Jeans heute noch ein wenig üppiger  wirkte, als sonst. Ein bisschen Spaß vor dem großen Fall, der da kommen  würde, konnte jetzt bestimmt nicht schaden, also ging ich zu ihr, packte  sie und drehte sie zu mir um.
„Wir brauchen einen ordentlichen Abschied", sagte ich und küsste sie dann.

Wir hatten auf dem Weg ins Wohnzimmer schon alle unsere Klamotten verloren und waren auf der Couch gelandet. Während sie mich langsam und genüsslich ritt, bemerkte ich, dass das Licht in der Küche brannte, die ohne Tür direkt an das Wohnzimmer angrenzte. Ich hatte es nicht angemacht und auch sie konnte es nicht gewesen sein, aber ich dachte mir nichts weiter dabei. Wahrscheinlich hatte ich es einfach vergessen, bevor wir nach Berlin gefahren waren. Auch die Tatsache, dass mein Kater, der eigentlich gar nicht hier sein dürfte, plötzlich neben uns auf der Lehne des Sofas saß, kam mir nicht komisch vor und ich schob ihn einfach weg.

Direkt nach der Nummer hatte ich Ana nach Draußen begleitet, da sie es  dann doch sehr eilig hatte. Die Arme musste noch etwa eine Stunde lang  nach Hause fahren und in fünf Stunden bereits auf der Arbeit sein. Was  sie von Beruf war, wusste ich gar nicht. Sie hatte es mir nie gesagt und  ich hatte nie gefragt.
Ich  zog Bennis Klamotten, die ich mir für den kurzen Gang nach Draußen  nochmal übergezogen hatte, wieder aus und wollte noch kurz in der Küche  was trinken gehen, bevor ich mir meine eigenen Sachen anziehen würde.

„Alter!", schrie ich erschrocken auf, als ich nackt in der Küche stand  und auf Marcel blickte, der mit hochrotem Kopf am Küchentisch saß.
„Wie lange...?", fragte ich entsetzt.
„Viel zu lange. Viel zu lange", seufzte Marcel.
„Die ganze...?"
„Die ganze verdammte halbe Stunde."
Ich blickte an mir herunter, dann sah ich ihn nochmal an und brach in hysterisches Lachen aus.
„Oh Gott, warum hast du dich denn nicht bemerkbar gemacht, du Spinner?"
„Ich  wollte es dir nicht versauen, ich hab versucht durch das Küchenfenster  abzuhauen, aber es klemmt irgendwie. Naja und dann seid ihr auch schon  mittendrin gewesen und ich dachte, ich sitze die Sache eben irgendwie  aus und versuche, nicht hinzuhören. Das ist gar nicht so einfach. Mein  Gott ey, was du da währenddessen für Sachen sagst. Du guckst zu viele  Pornos, Alter."

Lachend ging ich in mein Schlafzimmer, kam kurz darauf angezogen wieder zurück und drückte Marcel ein Bier in die Hand.
„Was machst du überhaupt hier?"
„Benni hat mich angerufen und gemeint, du hättest Stress mit Lukas. Deshalb bin ich hier."
„Ah,  okay. Marcel, ganz ehrlich, ich brauch niemanden, der auf mich  aufpasst. Ich weiß, ich mache manchmal den Eindruck, aber es passiert  nichts."
„Was war denn los mit Lukas?"


Zwanzig Minuten  später hatte ich Marcel alles ausführlich geschildert und er saß genau  so ratlos da, wie alle anderen, die die Sache mitverfolgt hatten.
„Sag  mir mal ganz ehrlich, wie viel Wahrheit in dem steckt, was Lukas da  gesagt hat", sagte ich nach langen Minuten des Schweigens. 
„Ach Timi...das bringt doch nichts, jedes Wort jetzt zu analysieren."
„Du kennst mich schon ewig, bitte sag schon."
„Da fällt mir... wirklich nichts ein", sagte Marcel nachdenklich und mit einer auffällig großen Pause.
„Marcel...was soll die Pause?"
„Du  weißt doch eigentlich selbst, was davon wahr ist und was nicht. Also  das Manipulieren kannst du jedenfalls nicht abstreiten."
„Also hatte Lukas recht mit Allem? Aber ich schwöre, ich mach das nicht mit Absicht."
„Naja, was war das vor fünf oder sechs Jahren mit Zara? Im Herbst?"
„Ach komm, das war nur einmal und ich weiß auch nicht, was da los war."
„Du  willst es unbedingt hören, also sag ich es dir eben. Wenn du Zara über  Wochen so dermaßen provozierst, dass sie es irgendwann nicht mehr  aushält und eine Auszeit braucht... sich dann mit einer Freundin einen  Urlaub bucht und du dich vorm Tag des Abflugs vor ihren Augen ritzt,  damit sie nicht fliegt, ist das schon Manipulation, oder?"
„Ähh..."
„Ja,  genau. Aber seitdem ist mir da nichts mehr aufgefallen. Oder du bist so  gut darin geworden, dass man es nicht mehr merkt. Aber jetzt Schluss  mit den alten Sachen. Das ist nicht mehr so und es bringt wirklich  nichts, das jetzt nochmal durchzukauen. Lukas hat sich scheiße  verhalten, das ist Fakt. Egal was da stimmt oder nicht, er hätte es  nicht so vor den anderen machen dürfen."
„Ich  weiß einfach nicht, was ich machen soll. Ich kann nicht mal gucken, ob  er sich gemeldet hat. Benni der Sack hat mein Handy gesperrt."
„Ich  weiß, hat er mir gesagt. Guck morgen einfach mal, was Lukas dir  geschrieben hat oder ob er sich überhaupt gemeldet hat. Und jetzt  bringen wir dich mal auf andere Gedanken."
„Kiffen?"
„Kiffen."



Berlin, Kreuzberg – Mayas Hotel
02. Januar 2016

Am  späten Abend lag ich mit Maya in einem Hotelzimmer, da meine  Mitbewohnerinnen ja bekanntermaßen einen riesigen Hass auf meine  Freundin hatten und ich mich deswegen nicht getraut hatte, sie mit nach  Hause zu nehmen. Wenigstens war sie von der Bruchbude, in der sie bisher  gehaust hatte, in ein besseres Hotel gezogen, in dem man es durchaus  aushalten konnte. Das Bett war viel bequemer, es gab hübsche Deko und es  war sauber.
Sie  lag auf dem Rücken und ich seitlich halb auf ihr, während sie meinen  Nacken sanft streichelte und mit der anderen Hand meine Hand hielt, die  auf ihrem Bauch lag.
Es  fühlte sich schon sehr schön an und ich hätte es auch zu gerne  genossen, aber es gelang mir nicht so wirklich. Viel zu sehr hingen  meine Gedanken an den Geschehnissen in der Silvesternacht. Benni hatte  mich ein paar Mal angerufen und mir geschrieben. Ich hatte jedoch alles  ignoriert, weil ich mich so sehr für das schämte, was ich getan hatte.
Ich  hatte Tim gestern und auch heute unzählige Nachrichten geschrieben, in  denen ich mich entschuldigte und ihn anflehte, mit mir zu reden.  Entweder, er hatte mich blockiert oder sein Handy war aus, denn keine  einzige Nachricht war bisher zugestellt worden.

„Lukas? Alles in Ordnung?", fragte Maya und streichelte meine Haare.
„Nein, nichts ist in Ordnung", murmelte ich.
„Das wird schon wieder gut. Soll ich dich auf andere Gedanken bringen?"
Ich überlegte kurz und sagte dann: „Naja, du kannst es ja mal versuchen."

Maya drehte mich auf den Rücken, setzte sich auf mich und begann, mich sehr intensiv und überall zu küssen. Meine Gedanken an Tim und unseren Streit waren im wortwörtlichen Sinne bald wie weggeblasen. Heute Abend würde sich daran sowieso nichts mehr ändern, also konnte ich mir ja wohl ein bisschen Zeit mit Maya gönnen, auch wenn mir das sonst niemand zu gönnen schien.

Die Zeit verging und sie brachte mich bestimmt fünf Mal bis kurz vor  meinen Höhepunkt, hörte aber immer wieder vorher auf. Nach dem zweiten  Mal, als ich versuchte, die Kontrolle zu übernehmen, hatte sie mir meine  Hände am Bettgestell festgebunden und ich war mir noch nicht so sicher,  was ich davon halten sollte.
„Sei  nicht so ungeduldig, mein Schatz", sagte sie, als ich sie nach dem  sechsten Mal total erschöpft und verzweifelt anflehte, mich endlich zu  erlösen.
„Ich kann nicht mehr. Bitte."
„Nicht betteln."
„Oh Gott. Du bringst mich um."
„Lukas..."
„Maya. Bitte!"
„Ich  hab dir gesagt, du sollst nicht betteln", sagte sie und ich beobachtete  sie fassungslos dabei, wie sie aufstand, sich Schuhe und Jacke anzog  und mich alleine und gefesselt im Zimmer liegen ließ.

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