18. Louis

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Völlig versunken spiele ich die Melodie, die mir seit ein paar Tagen im Kopf herumspukt. Erst als ich fertig bin, sehe ich, dass Liam schon wieder weint. Ich nehme seine Hand und wische mit der anderen Hand die Tränen von seinen Wangen.

"Wein doch nicht, Babe."

"Du spielst wunderschön und hast mich damit einfach tief berührt."

Ich merke, dass ich rot werde und senke den Kopf. So besonders ist mein Klavierspiel auch wieder nicht. Sanft hebt er meinen Kopf an und lächelt mich liebevoll an.

"Kein Grund, verlegen zu sein, mein Engel. Kannst du dir vorstellen, etwas zu spielen, dass ich geschrieben habe?"

"Li, denkst du wirklich, ich bin gut genug dafür?"

"Versuch es doch einfach mal."

Er gibt mir ein Notenblatt und ich überfliege es, bevor ich meine Finger wieder auf die Tasten des edlen Instruments lege. Nachdem ich tief durchgeatmet habe, fange ich an zu spielen. Wie von selber gleiten meine Finger über die Tasten, entlocken dem Klavier die Noten, die Liam aufgezeichnet hat. Mein Freund sitzt neben mir und singt leise den Text, der zu dem Lied gehört. Als das Lied zu Ende ist, schauen wir uns tief in die Augen und ich spüre, wie intensiv meine Liebe für Liam geworden ist.

"Lou, du hast ein unglaubliches Talent? Warum kellnerst du, wenn du dein Geld auch als Musiker verdienen könntest?"

Ich zucke die Schultern. "Ich hatte nie Ambitionen, mehr daraus zu machen. Das Klavierspiel macht mir Spaß, aber ich liebe meine Arbeit."

"Würdest du...für mich spielen, wenn ich die neuen Songs aufnehme?"

Fassungslos starre ich ihn an. "M-Meinst du das ernst?"

"Sonst würde ich es nicht sagen. Das Keyboard klingt toll, aber das Klavier ist einfach meine Nummer Eins. Bitte, mein Engel. Es muss auch niemand wissen, wenn du das nicht willst. Selbstverständlich werde ich dich am Gewinn beteiligen."

Dieses Angebot ist zu gut, um wahr zu sein. "Kannst du mich mal kneifen?"

Das macht er natürlich nicht, er küsst mich stattdessen, bis mir schwindelig ist. "Also, was sagst du?"

"Ich mache es", antworte ich und er strahlt mich vor Freude an.

Ich werde mit Liam Payne ins Studio gehen, seine Songs spielen und dadurch auf dem neuen Album zu hören sein. Das ist doch total verrückt.

"Hast du Hunger?"

"Ein wenig, ich habe noch nicht viel gegessen heute. Zu viele Gedanken im Kopf."

"Na dann lass uns was bestellen."

"Darf ich kochen?", frage ich leise.

"Ja, sehr gerne, aber ich helfe dir."

In der Küche suchen wir ein paar Zutaten zusammen, um Hähnchen mit Reis und Gemüse zu kochen. Zum Glück ist sowohl mein Kühlschrank, als auch meine Speisekammer gut bestückt. Während wir uns unterhalten, schnippeln wir Gemüse, Liam stellt einen Topf Wasser für den Reis auf den Ofen und ich würze das Fleisch. Wir sind ein gutes Team und das Essen wird richtig gut.

Danach zieht es uns beide wieder ins Studio, wo wir zusammen noch ein wenig an den Songs feilen. Liam ist von meinen Ideen begeistert. Mit jeder Sekunde, die ich ihn um mich habe, wächst meine Liebe zu ihm.

"Bleibst du heute Nacht hier?", fragt er mich, als wir Stunden später die Arbeit beenden.

"Ich kann nicht. Molly ist seit heute morgen alleine Zuhause. Sie braucht Futter und Zuwendung. Ich muss nach Hause fahren."

"Schade, ich hatte gehofft, dass wir es uns gemütlich machen würden. Kannst du Molly nicht abholen und wieder herkommen?"

Überrascht schaue ich ihn an. "Ich darf Molly mitbringen?"

"Auf jeden Fall. Sie gehört zu dir und du gehörst zu mir."

"Du bist der Beste."

Liam ruft mir ein Taxi, bringt mich hinaus und weist den Fahrer an, an meiner Wohnung auf mich zu warten.  Zuhause angekommen, setze ich Molly in ihren Korb, packe für sie und mich ein paar Sachen in eine Tasche und eile wieder hinaus. Ich will das Taxi auch nicht zu lange warten lassen.

Als ich vor Liams Haus wieder aussteige, kommt er heraus und bezahlt die Rechnung. Drinnen bedanke ich mich mit einem liebevollen Kuss und lasse dann Molly aus dem Korb. Neugierig schaut sie sich um, schnuppert an allem und verzieht sich schließlich ins Wohnzimmer. Liam nimmt meine Tasche, stellt sie auf seinen Beinen ab und rollt ins Schlafzimmer. Ich folge ihm und muss grinsen, als ich sehe, dass er im Schrank für mich Platz gemacht hat.

"Vielen Dank, du bist unglaublich lieb."

Wenig später machen wir uns bettfertig. Liam gähnt schon die ganze Zeit, es war ein aufregender Tag und es ist mittlerweile richtig spät geworden. Dann liegen wir in dem großen Bett, ich schmiege mich an ihn und er legt den Arm schützend um mich.

"Es tut gut, dich hier zu haben. Ich bin so froh, dich kennengelernt zu haben."

"Ich liebe dich, Li."

"Ich liebe dich auch, Lou."

Eine Weile reden wir noch miteinander, dann verstummt er und ich weiß, dass er eingeschlafen ist. Sanft küsse ich ihn auf die Stirn, kuschle mich noch näher an ihn und gleite schließlich auch in den Schlaf.

Am nächsten Morgen bin ich vor Liam wach und kurz schleicht sich Unsicherheit bei mir ein. Eigentlich kennen wir uns kaum und ich bin ein Fremder in seinem Haus. Doch dann stehe ich auf, gehe ins Bad und anschließend in die Küche, um Kaffee zu kochen. Ich balanciere die zwei Tassen ins Schlafzimmer, stelle sie auf dem Nachttisch ab und schlüpfe wieder ins Bett, um Liam zu wecken.

"Guten Morgen, Schlafmütze. Der Kaffee ist fertig", flüstere ich und seine Lippen verziehen sich zu einem sanften Lächeln.

"Guten Morgen, mein Engel. Hast du gut geschlafen?"

Seine raue Morgenstimme beschert mir Gänsehaut. "Ja, sehr gut. Und du?"

"Wunderbar. Dich im Arm zu halten ist ein Traum der Wirklichkeit geworden ist. Ich liebe dich, Lou."

"Ich liebe dich auch."

Geschickt setzt er sich auf, lehnt sich an das Kopfteil des Bettes und ich reiche ihm seinen Kaffee. So könnte es von mir aus jeden Morgen sein. Mit einem lauten Miauen hopst Molly zu uns aufs Bett, holt sich ihre Streicheleinheiten ab und verschwindet wieder. Da ich ihren Napf bereits gefüllt habe, kann ich bei Liam liegen bleiben.

"Musst du heute arbeiten?"

"Nein, erst morgen früh. Ich bin den ganzen Tag für dich da. Ich meine, solange ich dir nicht lästig bin."

"Auf keinen Fall. Ich dachte, wir könnten ins Studio fahren und schon mal eine Probeaufnahme machen."

Sofort hat mich die Aufregung voll im Griff. "Denkst du...., ich bin wirklich gut genug dafür?"

"Es wäre erstmal nur ein Test. Wir beide und ein befreundeter Tontechniker. Einfach ein Demotape für mich, um zu sehen, wie der Song sich anhört."

Der Blick aus seinen braunen Augen wird weich und bittend. "Schon gut, pack den Welpenblick ein. Aber zuerst brauche ich eine Dusche und ein vernünftiges Frühstück."

"Dito."

Während Liam in seinem Bad duscht, gehe ich ins Gästebad und mache mich dort fertig für den Tag. Nervös streiche ich mir durch die Haare und atme tief durch, bevor ich in die Küche gehe. Heute sind wir nur zu dritt und wahrscheinlich bin ich für die richtigen Aufnahmen sowieso nicht gut genug.

Beim Frühstück erzählt er mir von Riley, den wir im Studio treffen werden. Seit 30 Jahren im Geschäft und eine Koryphäe auf seinem Gebiet. Dass das meine Nervosität noch wachsen lässt, merkt mein Schatz zum Glück nicht. Er schnappt sich das Telefon und ruft besagten Riley an. Der verspricht, uns in einer halben Stunde abzuholen. Ich räume den Tisch ab, Liam holt seine Notenblätter und was er sonst noch braucht, dann kann es losgehen.

Auf der Fahrt unterhalten sich die beiden angeregt, während ich mich kaum an dem Gespräch beteilige. Im Rückspiegel wirft mir der ältere Mann einen Blick zu.

"Du bist wohl nicht sehr gesprächig", meint er lächelnd.

Ich zucke die Schultern und erwidere das Lächeln. "Das ist alles neu für mich. Ich bin eigentlich nur ein kleiner Kellner."

"In dem unglaubliches Potential steckt", schiebt Liam hinterher. "Du wirst gleich merken, wie gut er ist."

Wir halten vor einem unscheinbaren Gebäude, gehen hinein und ich komme aus dem Staunen kaum mehr heraus. Alt und neu liebevoll kombiniert, glänzende Instrumente neben Retrosofas und in der Mitte der Aufnahmekabine ein riesiges Klavier. Sofort zieht es mich magisch an.

"Wärm dich ruhig schon mal auf. Wir besprechen nur kurz was, dann geht es los."

Riley gibt mir eine Flasche Wasser, ich trinke einen Schluck und setze mich dann an das edle Instrument. Langsam klappe ich den Deckel auf, streiche über die Tasten und spiele zuerst ein paar Tonleitern, um zu prüfen, ob es richtig gestimmt ist. Erst dann lasse ich meine Gedanken schweifen und meine Finger gleiten wie von selber über die Tasten.

Leise kommt der Mann herüber, legt mir die Notenblätter zurecht und ich fange nahtlos an, Liams Lied zu spielen. Völlig versunken in mein Spiel, merke ich nicht mal, dass Li bereits singt und Riley alles aufnimmt. Erst als ich fertig bin, hebe ich den Kopf und sehe, dass der Mann Tränen in den Augen hat.

"Dass war das schönste Lied, dass ich seit langem gehört habe. Es ist perfekt und du spielst fantastisch. Solltest du dich entscheiden, für Liams Album zu spielen, bekommst du einen erstklassigen Vertrag, der dir eine Menge Geld einbringen wird."

Ich schaue abwechselnd von Riley zu Liam und wieder zurück. Das Angebot ist ein Traum, aber ich will doch gar nicht berühmt werden. Mein Freund, der genau weiß, wie es in mir aussieht, rollt zu mir herüber.

"Louis, du bekommst den Vertrag auch, wenn du nicht berühmt werden willst. Du kannst dir ein Pseudonym zulegen unter dem du auf dem Album genannt wirst. Bitte Lou, ich möchte, dass du für mich spielst."

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