21. Liam

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Der Abend ist ein voller Erfolg und ich bin unendlich glücklich darüber, Louis an meiner Seite zu haben. Er begleitet mich auf dem Klavier, unterhält sich souverän mit meinem Vater und ich kann meine Augen nicht von ihm nehmen. In der Nacht wache ich immer wieder auf, mache kurz Licht und schaue ihn liebevoll an. Sanft streiche ich ihm eine Strähne aus der Stirn und er kuschelt sich seufzend enger an mich.

Morgens frühstücken wir zusammen, bevor sich Louis auf den Weg macht, um vor der Arbeit noch bei seiner Wohnung vorbeizufahren. An der Haustür küssen wir uns zärtlich und ich schaue ihm hinterher, als er wegfährt. Danach räume ich drinnen ein wenig auf, der Cateringservice kommt, um das Buffet abzubauen und sauber zu machen. Ich bezahle die Leute und gebe ihnen ein gutes Trinkgeld.

"Das Essen war Spitze. Ich werde sicher wieder bei Ihnen bestellen", verspreche ich.

Nach einer Stunde sind sie fertig und ich rolle ins Studio, um noch ein wenig zu arbeiten. Auf dem Keyboard spiele ich eine Melodie, die mir seit der Nacht im Kopf herum spukt. Ich lasse den Laptop mitlaufen, um alles aufzuzeichnen, was ich spiele. Da ich völlig in mein Spiel versunken bin, erschrecke ich, als plötzlich mein Handy klingelt.

"Hallo Gloria, schön, dass du anrufst. Was kann ich für dich tun?"

"Hallo Liam, du könntest Louis aus dem Bett jagen und herschicken. Er hat die Spätschicht und ist bereits über eine Stunde zu spät."

Mir wird schlagartig eiskalt, Übelkeit ballt sich in meinem Magen zusammen. "Lou ist vor zwei Stunden gefahren. Er wollte noch in seine Wohnung und dann zur Arbeit. Denkst du...ihm ist was passiert?"

"Mach nicht gleich die Pferde scheu, Liam. Ich rufe ihn nochmal an, er hat sicher nur die Zeit vergessen."

"Das sieht ihm aber nicht ähnlich und das weißt du auch. Ich fahre mit Niall zu ihm, da stimmt was nicht."

"In Ordnung. Gib mir bitte Bescheid, wenn du was weißt."

Nachdem ich ihr das versprochen habe, rufe ich meinen besten Freund an. Er ist kurz darauf bei mir, um mich abzuholen. Der Weg bis zu Louis' Wohnung dauert viel zu lange und ich knete nervös meine Hände. Da die Wohnung im zweiten Stock liegt, geht Niall alleine hinauf. Das Auto meines Freundes steht vor dem Haus, deshalb hoffe ich, dass er gleich mit Ni herauskommt und sagt, das alles gut ist.

Diese Hoffnung zerschlägt sich aber schnell, als der Ire allein aus dem Haus kommt. Er steigt ein und schüttelt den Kopf.

"Ich habe Sturm geklingelt, aber Louis scheint nicht da zu sein. In der Wohnung war alles ruhig und es gibt keine Zeichen für einen Einbruch."

"Sein Auto steht vor der Tür, er kann nicht weit sein. Lass uns zum Café fahren, vielleicht ist er ja dort aufgetaucht."

Er dreht sich zu mir und unsere Blicke finden sich. "Ich mache mir Sorgen, Li. Der Louis, den ich kennengelernt habe ist zuverlässig, pünktlich und über beide Ohren in dich verliebt. Er würde nicht einfach verschwinden, ohne dir Bescheid zu geben."

"Denkst du, ich weiß das nicht. Ich werde verrückt vor Angst, aber ich muss mich zusammen reißen. Bitte fahr mich zu Gloria. Wahrscheinlich ist er doch dort und wir machen uns umsonst Sorgen."

Doch schon wenige Minuten später, wissen wir, dass Louis nicht im Café ist. Eine völlig fertige Gloria bedient die Gäste und versucht krampfhaft, die Tränen zurück zu halten. Niall umarmt sie und sie klammert sich an ihm fest. Meine Gedanken laufen im Kreis und mir wird klar, dass das alles mit mir zu tun haben muss.

"Wir müssen die Polizei rufen. Ich vermute, dass Louis entführt worden ist."

"Was? Das ist nicht dein Ernst", vernehme ich Kadens Stimme hinter mir.

Langsam drehe ich mich zu ihm um. Er ist gerade hereingekommen und hat meine letzten Worte gehört. Jetzt geht er vor mir in die Hocke und schaut mich fassungslos an. In seinen grauen Augen schwimmen Tränen, er schluckt hektisch und wischt sich über die Augen.

"Er wollte vor der Arbeit noch in seine Wohnung. Das Auto steht dort, aber von Louis fehlt jede Spur." Plötzlich fällt mir etwas ein, aber ich glaube nicht, dass Kaden ein so guter Schauspieler ist. Trotzdem muss ich ihn das fragen. "Hast du was damit zu tun?", flüstere ich.

Kaden reißt die Augen auf und schüttelt energisch den Kopf. "Nein, auf keinen Fall. Ich gönne dir und Louis euer Glück und freue mich sehr für euch. Ihr seid ein Traumpaar und ich würde mich nie zwischen euch drängen."

Ich nicke und lege ihm die Hand auf den Arm. "Schon gut. Ich wollte nur sicher gehen, dass du ehrlich zu mir bist."

In der Zwischenzeit hat Niall die Polizei verständigt und nach einer Weile kommen zwei Polizisten herein, um mit uns zu sprechen. Nacheinander schildern wir, was wir wissen und auch, dass Louis nie einfach abhauen würde. Natürlich werde ich erkannt und es werden Fragen nach meinem privaten Umfeld gestellt. Wer etwas gegen die Beziehung haben könnte. Ob die Familie Vorbehalte dagegen hat oder irgendwelche Freunde. Aber mir fällt niemand ein, der uns das antun würde.

"Vermutlich geht es um Geld. Ich bin nicht unvermögend und es gibt viele Neider auf der Welt."

"Haben Sie schon ein Erpresserschreiben bekommen?"

"Nein, bis jetzt nicht." Mein Handy meldet den Eingang einer neuen Nachricht und ich ziehe es eilig aus der Tasche. "Eine Nachricht von einer mir unbekannten Nummer."

"Öffnen Sie die Nachricht und lesen uns vor was drin steht, bitte."

Kaum habe ich die Nachricht geöffnet, springt mir ein Bild ins Auge, dass mich leise wimmern lässt. Louis liegt gefesselt auf dem Boden eines Gebäudes, dass ich nicht identifizieren kann. Er blutet aus Mund und Nase, an der Schläfe ist ein großer Bluterguß zu erkennen. Seine Augen sind geschlossen, er ist wahrscheinlich bewusstlos.

"Oh nein, mein Engel. Bitte nicht", schluchze ich.

'Wenn du deinen Freund lebend wieder sehen willst, bring morgen Nachmittag um 14 Uhr zwei Millionen Dollar in den Park, in der Nähe des Cafés. Dort deponierst du das Geld im Mülleimer nach dem Eingang. Komm allein. Merke ich, dass ich verfolgt werde, stirbt dein kleiner Toyboy.'

Weinend sinke ich in mich zusammen. Schluchzer schütteln mich, kalte Schauer laufen über meinen Rücken, mir ist schrecklich übel. Sanfte Arme legen sich um mich, halten mich fest und eine leise Stimme flüstert mir beruhigende Worte ins Ohr. Jetzt weiß ich auch, warum Louis Kaden so sehr mag. Der Mann ist gerade mein Fels in der Brandung, bleibt beherrscht, weil wir anderen dazu nicht fähig sind.

"Mr Payne, wir lassen Sie auf keinen Fall alleine zu der Übergabe gehen. Zehn Polizisten werden im Park verteilt alles überwachen und hoffentlich den Kerl schnappen, der Ihrem Freund das angetan hat. Wir finden Louis, das verspreche ich Ihnen."

"Was wenn der Kerl etwas bemerkt? Dann tötet er Louis und ich bin wieder alleine."

"Niemand wird mitbekommen, dass wir da sind. Sie werden außerdem verkabelt, um alles mitzubekommen. Können Sie das Geld aufbringen?"

"Das ist kein Problem. Ich würde auf alles verzichten, wenn ich nur meinen Engel wiederbekomme."

Wir planen alles genau. Gloria hat das Café geschlossen, kocht Tee und Kaffee und stellt die Sachen auf den Tisch. Auch Kuchen und Sandwiches stellt sie bereit. Als ich sie anschaue, erkenne ich die Panik in ihren Augen und weiß, dass sie krampfhaft versucht, sich abzulenken. Niall übernimmt es, sie zu trösten, nachdem ich ihn unauffällig angestupst habe.

"Sie finden ihn. Wir bekommen Louis gesund und munter zurück. Ganz bestimmt", murmelt er vor sich hin.

Warum kann ich nicht einfach nur glücklich sein? Hat der Unfall denn nicht gereicht? Ich bin doch wirklich gestraft genug. Wieso muss man mir jetzt den Mann wegnehmen, mit dem ich mein ganzes Leben verbringen wollte? Das ist einfach nur unfair. Hilflos klammere ich mich an Kadens Hand fest.

"Danke, dass du für mich da bist. Ich war nicht wirklich freundlich zu dir und du bist trotzdem bedingungslos an meiner Seite. Du bist ein wahrer Freund, Kaden."

"Liam, ich war nie dein Feind und werde immer für dich und Louis da sein."

Nach zwei Stunden Planung verabschieden sich die Polizisten und Niall fährt mich nach Hause. Kaden begleitet uns bis zu mir. Ich will sie wegschicken, aber die beiden lassen sich auf keinen Fall von mir abwimmeln. Trotz Protesten folgen sie mir ins Haus. Niall verschwindet in der Küche und ich höre ihn mit Töpfen und Besteck klappern. Der Ire isst nicht nur gerne, er kocht auch voller Leidenschaft.

"Darf ich deine Toilette benutzen?"

"Na klar. Du kennst dich ja aus. Ich bin im Wohnzimmer."

Ich rolle in den Raum und stoppe den Rollstuhl abrupt. Dort steht noch immer das Klavier, auf dem Louis gestern Abend gespielt hat. Erneut steigt ein Schluchzer in meiner Kehle auf. Ich kann ihn nicht zurückdrängen, er bricht sich Bahn und hallt in dem leeren Raum wider.

"Louis, Louis, Louis", wimmere ich und schlinge die Arme um mich, um nicht in Millionen Teile zu zerbrechen.

Wieder legen sich starke Arme um mich, schenken mir Trost und Halt. Ich schluchze, mein ganzer Körper ist ein einziger Schmerz. Mir wird schwindelig, schwarze Punkte tanzen vor meinen Augen, dann sinke ich in die Dunkelheit.

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