25. Liam

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Am nächsten Tag wird Louis auf die normale Station verlegt und bittet mich, die Polizei anzurufen. Er will die Befragung so schnell wie möglich hinter sich bringen, um das Thema abschließen zu können. Mir ist klar, dass er die Entführung nicht einfach wegstecken kann, aber ich werde ihm bei allem helfen, was noch auf uns zukommt.

Auch während er seine Aussage macht bin ich unerschütterlich an seiner Seite. Er klammert sich an meiner Hand fest und spricht mit leiser, aber fester Stimme. Immer wieder laufen mir Schauer über den Rücken, als ich höre, was Frank ihm angetan hat. Dafür gehört dieser Mistkerl lebenslang hinter Gitter. Mir ist klar, das sich dieser Wunsch nie erfüllen wird. Louis hat zum Glück überlebt und für Körperverletzung und Entführung gibt es höchstens ein paar Jahre.

"Mr Tomlinson, für jetzt wäre das alles. Es kann allerdings sein, dass Sie vor Gericht aussagen müssen."

"In Ordnung", sagt er leise. "Mir wäre es aber lieber, wenn ich den Kerl nie wiedersehen müsste."

"Da er in vollem Umfang geständig ist, wird das vielleicht auch gar nicht nötig sein. Sie bekommen auf jeden Fall Post von der Staatsanwaltschaft, dort wird alles wichtige drin stehen. Erholen Sie sich und werden Sie schnell wieder ganz gesund."

Nachdem die beiden Polizisten weg sind, zieht sich Louis die Decke über den Kopf und sperrt mich damit aus. Er schnieft und es tut mir im Herzen weh, dass ich ihm diese Bürde nicht abnehmen kann.

"Lou, kann ich etwas für dich tun?", frage ich leise.

"Ich möchte alleine sein", murmelt er.

"Bist du dir sicher?"

"Ja, bitte geh einfach."

Obwohl mir der Gedanke nicht behagt, ihn alleine zu lassen, respektiere ich seinen Wunsch. Ich nehme meine Sachen und verlasse das Zimmer. Auf dem Flur ziehe ich mein Handy aus der Tasche und rufe Niall an.

"Li, wie geht es Louis?"

"Es geht ihm etwas besser, aber er möchte im Moment alleine sein. Die Polizei war grade da, um ihn zu befragen. Kannst du mich abholen? Ich will ihn auf keinen Fall bedrängen, auch wenn ich ihn ungern hier zurück lasse."

"Natürlich hole ich dich ab. Ich bin in etwa 15 Minuten da."

"Danke Niall."

Mein bester Freund bringt mich nach Hause, wo ich mich ins Studio verziehe und versuche meine Gefühle in einem Lied zu verarbeiten. Niall hat mich alleine gelassen, er weiß, dass ich mich melde, wenn ich seine Hilfe brauche. Zwei Stunden später klingelt mein Handy und ich tauche aus meiner Versunkenheit auf.

"Hallo?"

"Hallo Li", höre ich Louis' Stimme.

"Hey, wie fühlst du dich?", frage ich leise.

"Müde und traurig", flüstert er. "Es tut mir leid, dass ich dich weggeschickt habe, aber ich brauchte Zeit für mich. Die Befragung hat alles wieder aufgewühlt und ich wollte dich nicht belasten."

"Es ist dein gutes Recht, dir Zeit für dich zu nehmen. Mach dir keine Sorgen um mich, ich bin in Ordnung."

"Bist du dir sicher?"

"Auf jeden Fall. Ich liebe dich, Lou."

"Ich liebe dich auch. Kommst du zurück?"

"Na klar. Soll ich dir was mitbringen?"

"Tee und einen Muffin, bitte."

Da ich nicht schon wieder Niall nerven will, rufe ich Kaden an. Der erklärt sich sofort bereit, mich zu Louis zu fahren. Unterwegs holen wir Muffins, Tee habe ich Zuhause gekocht und in eine Thermoskanne gefüllt. An der Klinik angekommen, hilft Kaden mir mit dem Rollstuhl und wir machen uns auf den Weg zu Lou.

Ich klopfe an, öffne die Tür und schiebe sie weit auf. Mein Freund sitzt im Bett, Kopfhörer in den Ohren und ein kleines Lächeln auf den Lippen. Wir gehen ins Zimmer und er hebt den Kopf, als er merkt, dass er nicht mehr alleine ist.

Er zieht die Kopfhörer ab und begrüßt uns. Obwohl Louis lächelt, spüre ich, dass er innerlich noch sehr mit sich kämpft. Kaden tritt zu ihm ans Bett, umarmt ihn schweigend und mein Freund klammert sich an ihm fest.

"Schön, dich zu sehen, Louis. Ich bin so froh, dass du endlich wieder wach bist. Wir haben uns alle solche Sorgen um dich gemacht."

"Ich dachte, ich sehe euch nie wieder."

Erneut schimmern Tränen in den blauen Augen, aber er hält sie tapfer zurück. Ich stelle Tee und Muffins auf den Nachttisch und schenke meinem Schatz ein liebevolles Lächeln. Er erwidert es zaghaft und streckt die Hand nach mir aus.

"Nimmst du mich in den Arm?"

Vorsichtig hebe ich mich zu ihm aufs Bett und schlinge die Arme fest um ihn. Er schmiegt sich eng an mich und lässt sich halten. Ich kann spüren, dass er am ganzen Körper zittert.

"Ich bin bei dir, Schatz. Es wird alles wieder gut."

Kaden verlässt das Zimmer, gibt uns ein wenig Raum für uns. Lange halte ich Louis einfach nur im Arm, wiege ihn sanft hin und her und murmele beruhigende Worte. Irgendwann hebt er den Kopf von meiner Schulter und schaut mich an.

"Glaubst du wirklich, wir schaffen das? Unsere Beziehung ist noch so frisch und wir haben schon einiges durchgemacht. Denkst du, dass wird unsere Liebe belasten?", fragt er unsicher.

"Wahrscheinlich werden wir viel miteinander reden müssen und wenn du möchtest, können wir einen Therapeuten aufsuchen. Es tut sicher gut, mit jemandem zu reden, der nicht in die Sache verwickelt ist."

Louis verzieht zuerst das Gesicht und ich denke schon, er lehnt das Angebot ab. Aber dann nickt er zaghaft und schenkt mir ein winziges Lächeln.

"Holst du Kaden wieder herein? Lass uns die Muffins essen und ein wenig reden. Ich brauche Ablenkung von dem ganzen Mist."

"Na klar. Kaden und ich haben uns übrigens angefreundet und ich bin froh, dass er in der schweren Zeit für mich da war. Er hat ohne zu zögern einfach die Initiative ergriffen und mir geholfen. Er ist ein guter Mann und es ist schön, dass er unser Freund ist."

Zwei Stunden bleibt Kaden bei uns, wir trinken Tee, essen Muffins und unterhalten uns. Ich spüre, dass Louis sich langsam entspannt und bin sehr froh darüber. Frank sitzt in Untersuchungshaft, er kann ihm nichts mehr tun.

Nachdem Kaden gegangen ist, kuscheln wir uns in dem schmalen Bett zusammen. Lou lehnt den Kopf an meine Schulter und seufzt leise.

"Ich bin froh, dass du und Kaden miteinander klar kommt. Er ist ein wirklicher Freund, man kann sich stets auf ihn verlassen."

"Er hat mich sehr beeindruckt, weil er als einziger einen kühlen Kopf behalten hat. Ich habe sogar gedacht, er hätte etwas mit deinem Verschwinden zu tun."

"Liam", schnaubt Louis aufgebracht.

"Reg dich bitte nicht auf, Love. Für mich war in dem Moment jeder verdächtig."

"Sogar Gloria?", fragt er amüsiert.

"Nein, die nicht. Die arme Frau ist fast durchgedreht vor Sorge um dich. Wir alle waren krank vor lauter Angst. Ich dachte, ich sehe dich nie wieder. Dabei habe ich dich doch gerade erst gefunden. Versprich mir, dass du mir nie wieder so einen Schreck einjagst."

Ernst, aber voller Liebe schaut Louis mich an und legt seine Hand an meine Wange. "Ich habe nicht vor, mich erneut entführen zu lassen."

Zitternd schmiegt er sich an mich, ich hülle uns in die Decke ein und halte ihn liebevoll fest. Er wird Hilfe brauchen, aber ich will davon jetzt auf keinen Fall erneut anfangen. Ich kenne Louis mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass er sich komplett verschließen würde, wenn ich das Thema anschneide. Dazu ist noch Zeit, wenn er ganz genesen ist.

"Ruh dich aus, Love. Ich bin hier und passe auf dich auf. Du bist nicht allein."

Louis nickt nur und vergräbt sein Gesicht an meinem Hals. Ich spüre, dass seine Tränen auf meine Haut tropfen und streiche ihm zärtlich über den Rücken. Leises Schniefen ist zu hören, deshalb flüstere ich ihm liebevolle Worte ins Ohr. Langsam wird er ruhiger, sein Atem geht gleichmäßig und ich weiß, dass er eingeschlafen ist.

Er wacht erst auf, als eine Schwester das Abendessen bringt. Gähnend streckt er sich und lächelt mich schüchtern an. Sanft streiche ich ihm über die Wange und hauche einen Kuss auf seine Wange.

"Setz dich hin und iss. Du brauchst Kraft, um wieder gesund zu werden", ermuntere ich ihn, sich aus meiner Umarmung zu lösen.

"Du musst auch was essen, Schatz", murmelt er.

"Ich werde Niall bitten, mir eine Pizza zu bringen." Sein Blick bringt mich zum Lachen. "Ich teile auch mit dir, wenn du das möchtest."

Er nickt eifrig und küsst mich auf die Wange. "Dann kann ich das da ja stehen lassen", meint er.

"Auf keinen Fall, Love. Iss wenigstens ein wenig davon."

"Teilen wir?"

Ich nicke ergeben und er strahlt mich glücklich an. Gemeinsam vertilgen wir das Essen, das gar nicht mal so schlecht schmeckt. Danach rufe ich Niall an und er verspricht, in einer Stunde da zu sein.

"Denkst du, ihn darf duschen gehen?", fragt er zaghaft.

"Ruf die Schwester, die kann dir die Frage sicher beantworten."

Louis bekommt die Erlaubnis, zu duschen und grinst vor Freude. Da er noch ein wenig wackelig auf den Beinen ist, begleite ich ihn ins Bad. Ich will nicht, dass ihm was passiert und weiche deswegen auf keinen Fall von seiner Seite. Er seufzt vor Wonne, als er unter dem warmen Wasserstrahl steht und sich einseift.

"Du bist wunderschön", wispere ich und lasse meinen Blick über ihn gleiten.

Seine Wangen färben sich rosa, er kann mich nicht mehr ansehen. "Sag doch sowas nicht. Ich habe noch überall blaue Flecken und die Narben sind auch nicht schön."

"Du bist trotzdem schön, Love. Zweifle nie daran. Ich liebe dich über alles. Mit oder ohne Narben."



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