26. Louis

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Ich muss noch zwei Wochen im Krankenhaus bleiben und meine Sehnsucht nach Zuhause wächst mit jedem Tag. Ich kann es kaum noch erwarten, wieder bei Liam zu sein, aber der Arzt macht mir einen Strich durch die Rechnung.

"Guten Morgen, Mr Tomlinson. Ich habe tolle Neuigkeiten für Sie", begrüßt er mich morgens fröhlich.

"Guten Morgen, darf ich endlich nach Hause?"

"Nein, ich habe einen Platz in einer der besten Reha - Einrichtungen der Stadt für Sie ergattern können. Sie werden morgen nach dem Frühstück hier abgeholt und hingebracht. Dort werden Sie in den nächsten Wochen gut betreut und wieder fit gemacht."

"Was? Nein, auf keinen Fall. Ich will nach Hause."

"Mr Tomlinson, das ist wirklich wichtig für Sie. Ihre Verletzungen waren sehr schwer und sie können nicht einfach in ihr Leben zurückkehren."

"Vergessen Sie es, ich gehe da auf keinen Fall hin und jetzt raus hier."

"Mr Tomlinson, Sie müssen..."

"Raus hier, verschwinden Sie. Niemand kann mich dazu zwingen, diese Reha zu machen."

Ich drehe ihm den Rücken zu und ziehe mir die Decke über den Kopf. Heiße Tränen laufen mir über die Wangen. Mein Herz schlägt schwer, der Druck auf meiner Brust schnürt mir die Kehle zu, ich kann kaum noch atmen. Schluchzer entkommen mir, die Enttäuschung ist wie eine riesige Welle, die über mir zusammenschlägt, mich aufs Meer hinauszieht und nie wieder freigibt.

Eine sanfte Berührung an meinen Haaren zeigt mir, dass ich nicht mehr alleine bin. Ich rühre mich allerdings nicht, bleibe einfach liegen und schniefe leise. Ganz vorsichtig wird mir die Decke weggezogen und jemand wischt mir die Tränen weg. Die Augen lasse ich geschlossen und hoffe, ich werde wieder alleine gelassen.

"Louis, was ist passiert?", höre ich Harrys Stimme und öffne nun doch die Augen.

"Nichts", krächze ich.

Er lacht und streicht mir durch die Haare. "Ich habe dir Tee und Kuchen mitgebracht. Möchtest du eine Tasse?"

"Ja bitte."

Ich setze mich auf, wische mir übers Gesicht und schenke meinem besten Freund ein schiefes Grinsen. Er gießt mir Tee ein und ich atme den herrlichen Duft ein.

"Wo ist denn Zayn?"

"Mit seinen Schwestern auf Shoppingtour. Wahrscheinlich fällt er heute Abend todmüde ins Bett", kichert er.

"Es ist schön, dass du glücklich bist. Zayn tut dir gut. Halt ihn gut fest, Hazza."

"Ich habe nicht vor, ihn jemals wieder loszulassen", erwidert er. "Sagst du mir, warum du geweint hast?"

"Ich soll morgen auf Reha gehen", flüstere ich. "Ich will endlich nach Hause zu Liam. Wir sind schon viel zu lange getrennt."

"Denkst du nicht, das die Behandlung dir gut tun würde? Du warst schwer verletzt und solltest dir Zeit nehmen, um ganz gesund zu werden."

"Aber ich habe solche Sehnsucht nach Liam", wende ich ein.

"Das kann ich mir gut vorstellen, Boo. Trotzdem solltest du diese Chance nicht wegwerfen. Es ist wichtig für deine Gesundheit. Liam wird das bestimmt verstehen."

"Was werde ich verstehen?" Mein Freund kommt hereingerollt und schaut uns fragend an.

"Dass Louis unbedingt die Reha machen sollte, die der Arzt vorgeschlagen hat", antwortet Harry, ehe ich etwas sagen kann.

"Das war nicht die Idee des Arztes, sondern meine."

Es dauert ein paar Sekunden, bis die Worte in mein Hirn gesickert sind. Dann ruckt mein Kopf zu ihm herum und ich starre ihn entsetzt an.

"Deine Idee?", hauche ich. "Willst du mich nicht mehr bei dir haben?"

"Natürlich will ich dich bei mir haben, aber du musst erst ganz gesund werden. Die Klinik ist eine der Besten, du wirst dort gut versorgt und bekommst du Behandlungen, die du brauchst."

"Was, wenn ich nicht zur Reha gehe?", will ich trotzig wissen.

Liams Blick wird kurz traurig. "Du musst nicht, wenn du partout nicht willst. Trotzdem wäre es gut für dich und ich komme dich natürlich regelmäßig besuchen. Drei Wochen sind doch schnell vorbei und dann können wir in Ruhe unsere Zukunft planen."

"D-Drei Wochen?", stottere ich fassungslos.

"Ich war nach meinem Unfall länger in der Klinik, Lou. Wir haben es damals geschafft und schaffen es auch diesmal."

Ich schaue ihn an als wären ihm plötzlich drei Köpfe gewachsen. Das kann doch unmöglich sein ernst sein. Wieder nimmt mir die Enttäuschung die Luft zum Atmen.

"Verschwindet", zische ich aufgebracht.

"Louis", rufen sie gleichzeitig, aber ich hebe abwehrend die Hand.

"Ich will alleine sein."

Danach drehe ich mich um, schließe die Augen und brülle innerlich frustriert. Zuerst denke ich, das die beiden einfach bleiben, aber dann höre ich Schritte und das Quietschen der Rollstuhlreifen, bevor die Tür hinter ihnen ins Schloß fällt. Als ich sicher bin, dass sie weg sind, klingle ich nach der Schwester und bitte sie, den Arzt herzuschicken.

Nach einer kurzen Diskussion habe ich alles geregelt und greife nach dem Telefon, um Kaden anzurufen. In knappen Worten erkläre ich ihm, was los ist und er verspricht mir, herzukommen. Eine halbe Stunde später klopft es und er betritt lächelnd das Zimmer.

"Hallo Louis." Kaden umarmt mich fest und ich genieße einen Moment seine Nähe.

"Hallo Kaden. Danke, dass du da bist. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich machen sollte."

"Dafür sind Freunde da, auch wenn Liam mir für diese Aktion den Kopf abreißen wird."

Ich seufze leise. "Tut mir leid, dass ich dich in Schwierigkeiten bringe."

"Schon gut, Lou. Komm, lass uns von hier verschwinden."

Er hilft mir, mich anzuziehen und stützt mich auf dem Weg nach draußen. Hoffentlich verheilen auch die letzten Verletzungen schnell, weil ich mich fühle als wäre ein alter Mann. Ich lasse mich auf den Beifahrersitz fallen und atme tief durch. Kaden sieht mich besorgt an, ist aber klug genug, nichts zu sagen.

Bei ihm Zuhause angekommen, sperrt er die Tür auf und bittet mich in die Wohnung. Dort zeigt er mir das Gästezimmer und ich sinke dankbar auf die Kante des gemütlichen Bettes. Mein Freund setzt sich neben mich und ich lehne den Kopf an seine Schulter.

"Geht es dir gut?"

"Nein", gebe ich ehrlich zu. "Mein Körper ist ein Wrack und mein Herz tut unglaublich weh. Ich bin enttäuscht und verletzt, weil Liam mich einfach abschieben will."

"Ich glaube, so ist das nicht. Dein Freund macht sich, verständlicherweise, Sorgen um dich. Liam will nur das Beste für dich, Lou. Hör mal, du hast ihn nicht gesehen als er glaubte, dich für immer verloren zu haben. Er war unglaublich verzweifelt und ich habe gedacht, er tut sich was an, wenn wir dich nicht lebend wiederfinden. Ich hatte genauso viel Angst um Liam, wie um dich."

Plötzlich habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich mich im Krankenhaus aufgeführt habe, wie ein kleines Kind, aber ich konnte nicht klar denken. Verdammt, ich glaube, ich habe einen Fehler gemacht. Hilflos schaue ich Kaden an, erneut brennen Tränen in meinen Augen.

"Was soll ich denn jetzt machen?"

"Ruf Liam an, entschuldige dich bei ihm und morgen bringe ich dich in die Reha-Klinik. Du brauchst diese Behandlung, dann geht es dir auch schnell besser."

"Ja, wahrscheinlich hast du recht. Danke, du bist ein wahrer Freund."

Ich ziehe mein Handy aus der Tasche und wähle Liams Nummer. Es klingelt lange, bis er sich endlich meldet.

"Hallo Lou", sagt er atemlos.

"Störe ich dich gerade?"

"Nein, ich war im Studio und das Telefon lag in der Küche. Geht es dir gut?"

"Nein, ich fühle mich schrecklich. Es tut mir leid, dass ich ungerecht zu dir war."

"Schwamm drüber. Ich kann dich verstehen, du möchtest lieber nach Hause. Soll ich noch vorbeikommen?"

"Ähm, da gibt es ein Problem", sage ich zerknirscht.

"Welches?"

"Ich bin nicht mehr im Krankenhaus", murmele ich.

"Bist du verrückt geworden? Wo bist du, Louis? Du kannst doch nicht einfach abhauen."

"Ich habe mich selbst entlassen. Kaden hat mich abgeholt und er bringt mich morgen in die Reha-Klinik. Und nein, ich bin nicht verrückt geworden."

"Du bringst mich um den Verstand, Louis Tomlinson", knurrt Liam. "Komm bitte nach Hause. Wenn du schon aus dem Krankenhaus raus bist, möchte ich die Nacht mit dir verbringen."

"Nur, wenn du Kaden nicht den Kopf abreißt."

"Das kann ich nicht versprechen", sagt er gefährlich leise.

"Ich bin in einer halben Stunde da."

Lächelnd bringt Kaden meine Tasche zum Auto und fährt mich zu Liam. Der wartet ungeduldig an der Haustür auf uns und will sofort losschimpfen, aber ich küsse ihn und schneide ihm damit das Wort ab. Er erwidert den Kuss und ich höre, dass Kaden vom Hof fährt und uns alleine lässt.

"Hi Babe", nuschle ich zwischen zwei Küssen.

"Hallo Liebling. Komm rein, du musst erschöpft sein."

Nachdem ich die Tasche im Flur abgestellt habe, folge ich Liam ins Wohnzimmer und sinke auf das Sofa. Er setzt sich neben mich, schiebt den Rollstuhl zur Seite und ich kuschle mich an ihn. Sein Arm gleitet um meine Taille, er zieht mich noch näher an sich und küsst mich erneut. Wir sollten miteinander reden und dieses Missverständnis aus dem Weg räumen, aber ich will mich den süßen Küssen auf keinen Fall entziehen.

Nach einer Weile lösen wir uns atemlos voneinander und sehen uns in die Augen. Sorge und Angst spiegeln sich in Liams braunen Iriden, aber auch Liebe.

"Jag mir nie wieder einen solchen Schrecken ein, mein Liebling. Ich liebe dich über alles und will nur das Beste für dich."

"Es tut mir leid, Babe. Ich liebe dich auch über alles und wollte dir keine Sorgen machen. Ich gehe in die Klinik, das verspreche ich dir. Ihr habt ja alle recht, ich war nur so enttäuscht, weil ich dachte, ich kann endlich zu dir nach Hause kommen."

Liebevoll streicht er mir über die Wange und lächelt mich an. "Alles in Ordnung, Lou. Wir schaffen das gemeinsam, ich bin stets an deiner Seite."

Seine Worte machen mir Mut und ich weiß, dass wir zusammen alles schaffen können.

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