-Prolog, oder sowas in der Art-

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Hallo, hörst du mich?

Wie ich zu den Wolken sprech'?

Ich frage mich, wie es dir geht, denn du bist nicht hier,

schaust von dort oben auf mich herab,

passt auf mich auf, was ich auch „mach",

manchmal glaube ich deine Stimme zu hören, doch dein Gesicht zu vergessen,

es tut so weh dich zu vermissen,

es gibt noch so viel zu sagen,

doch bleibt es unausgesprochen,

wenn ich frage „Warum?" gibst du keine Antwort,

und irgendwann, ganz unbemerkt, war dann auch ich fort.

- Mina Landers -


...und dabei hatte das Mädchen, dass mit niemandem sprach doch so viel zu erzählen.

- Colliah Collins -

                                                                                        ∞



Lasst mich zu Beginn in euren Gedanken ein Bild für euch malen.

Stellt euch eine Stadt vor.

Sie ist nicht schöner oder schmutziger oder in irgendeiner Weise anders als alle anderen. Sie liegt am Meer mit einem Wald auf den Klippen, um welche ein reger Wind pfeift. Die Wellen schlagen in stetigem Rhythmus gegen den, teils bröckeligen, Fels. Im Wald darüber wimmelt es von Eichhörnchen, Igeln und Vögeln. Es knistert und knackt, im Wind durchwehten Unterholz. Dahinter liegt die Schule, am Rande der ansonsten größtenteils in Rastern angelegten Stadt. Das monumentale rote Gebäude sticht, mit seiner ebenso enormen Uhr an der Spitze, aus dem Konzept heraus. Es ist das älteste der Häuser und hatte schon viele Facetten. Darüber hinaus breitet sich die Stadt auf der Fläche aus, wächst zu kleinen verzweigten Gässchen heran. Mal mit Bäumen bestückt, mal mit Blumen, vereinzelt streckt hier und dort eine Schaukel ihre Sitze in den Wind. Die Stadt schläft noch, denn der Sonnenaufgang ist noch hin. Manch eine Gasse mag einen, leicht niederländischen, Flair versprühen, eine andere wiederum einen klassisch amerikanischen. Ihre Häuser reichen von gänzlich unspektakulären Reihenhäuschen bis hin zu höheren gläsernen Bankgebäuden, aber keine Wolkenkratzer. Diese Stadt macht dem Himmel keinen Platz streitig. Irgendwo in diesem Gewirr, zwischen den aufsteigenden Dampfschwaden der Schornsteine, leben zwei sich derzeit noch quasi unbekannte Menschen.

Stellt euch jetzt ein Mädchen vor.

Wie es in einem Zimmer aus Lavendeltönen schläft. Das Zimmer ist spärlich eingerichtet, denn seine Bewohnerin behält Persönliches lieber für sich, ganz für sich, in ihren Gedanken. Nicht, dass sie eine Reihe von Fotos mit Freunden oder Familie gehabt hätte, mit denen sie das Zimmer hätte dekorieren können, denn sie besitzt im Grunde weder noch. Sagt sich, das wäre egal, denn was bleibt einem schon anderes übrig? Aber ganz allein ist sie nicht, sie lebt in ihrer eigenen kleinen Mini-Patchworkfamilie. Besonders eines enthält das Zimmer. Bücher. Bücher über Bücher über Bücher, ein kleines Bekenntnis zur Realitätsflucht. Doch das noch schlafende, stille Mädchen ist keinesfalls bemitleidenswert, denn sie hat auch keins mit sich selbst. Versucht nur weitestgehend in der Masse der Öffentlichkeit unterzugehen. Auf bestem Weg zur Abschlussbesten kommt sie nicht umhin zu träumen. Vom Leben, auch außerhalb der Stadt. Denn sie hat noch nie ihre Grenzen verlassen und trotzdem schon mehr erlebt, als andere, die über die Stadt hinaus gehen.

Die Träume der jungen Frau sind in einem kleinen ledrigen Buch festgehalten.

Könnten wir die ersten Seiten aufschlagen würden wir eine Liste finden. Buchstabe für Buchstabe ein Hunger nach dem Geschmack der Welt. Nach dem Leben eines Menschen, der sie noch nicht sein konnte, aus Angst, Unsicherheit und dem Mangel an Möglichkeiten. Doch einige ihrer Bleistiftträume werden bald nicht mehr nur noch Partikel auf Papier sein.

Sie schlägt ihre bunten Augen auf.

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