dreißig

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,,Und wieso gehen wir nochmal extra vor seine Haustür, um ihn mit zu nehmen?", grummelte Yoongi leise neben ihm, als sie sich in den Aufzug stellten und Stockwerk für Stockwerk erklommen. Taehyung seufzte nur und zuckte halbherzig mit den Schultern, während er die Ziffermanzeige über ihren Köpfen im Auge behielt.

,,Ich habe ihm versprochen, ihn wieder mit zu nehmen. Da er einfach nicht ans Handy geht, sollten wir wenigstens zwei mal klingeln oder so, sonst habe ich ein schlechtes Gewissen", erklärte er seine Sichtweise, sein Verständnis von Freundschaft.

,,Ich hoffe für ihn, dass wir deswegen nicht zu spät kommen", merkte Yoongi noch an, als sie die Kabine verließen und durch den großen Flur des teuren Wohnkomplexes gingen, auf Jungkooks Wohnung zusteuerten. Taehyung klingelte einmal, zweimal. Er klopfte dann, sein Assistent der nun nach Feierabend nur noch sein Freund war, lehnte sich mit dem Rücken an die Wand und schloss die Augen.

,,Wo bleibt er nur, er ist doch sonst immer so-", bevor Taehyung zu Ende sprechen konnte, öffnete sich die Tür vor ihm und ihm wurde ein sehr außergewöhnlicher Anblick seines besten Freundes gewährt.

Mit rosafarbenen Hasenohren und aufgemalten Schnurrhaaren, stand dort ein verzweifelter junger Mann, dessen hilfesuchender Blick amüsanter war, als er es eigentlich sein sollte. Allerdings wussten Taehyung und Yoongi nicht, ob ihnen mehr nach weinen oder lachen zu Mute war, so geschockt waren sie beide.

,,Bunnybooyy", flötete eine helle Kinderstimme aus dem Inneren und der sonst immer so lässig coole Musiker zuckte zusammen und zwang sich zu einem Lächeln.

,,Bunnyboy muss jetzt leider los, Jaesi", rief er hinter sich und kurz darauf wurde die Tür komplett geöffnet. Seine dunkelhaarige Freundin stand dort, mit einem Kleinkind auf dem Arm, welches Jungkook glücklich anstrahlte.

,,Aber vorher musst du noch deine Mörchen aufessen", bat das kleine Mädchen in ihrer herzerwärmenden Stimme, als dann endlich Eunha sich erbarmte und das Energiebündel in ihren Armen etwas beruhigte: ,,Onkel Jungkookie hat jetzt eine Verabredung mit seinen Freunden, das Mörchenessen müssen wir etwas verschieben, Süße."

Nachdem Jungkook das hörte und Jaesi sich ebenfalls mit dem Gedanken anfreundete, küsste er seine Freundin aus Dankbarkeit und zum Abschied, schnappte sich seine Jacke und nahm sich den Haarreif mit den Ohren ab. Er schlug noch bei dem Zwerg ein, ehe er mit Taehyung und Yoongi die Wohnung verließ.

Auf dem Weg zum Auto brach dann Yoongi als Erster die Stille, zupfte das kleine Büschel von Jungkooks Hintern und drückte es ihm grinsend in die Hand: ,,Du hast vergessen dein Hasenschwänzchen abzunehmen."

Eingeschnappt stopfte dieser den Wattebausch in seine Jackentasche und verdrehte die Augen.

,,Eunha muss heute auf ihre Nichte aufpassen und dann sind die Beiden rüber gekommen und ich hab mit der Kleinen einfach ein Bisschen herumgealbert..."

,,Soso", lachte Yoongi leise, als sie sich allesamt ins Auto setzten und endlich losfuhren: ,,Du scheinst es aber wirklich genossen zu haben, dass du dann sogar die Zeit vergaßt."

,,Maaan können wir einfach aufhören darüber zu reden", schmollte Jungkook wütend und Yoongi hob seine Hände und lehnte sich mit einem zufriedenen Grinsen zurück.

,,Taehyung hilf mir doch", bat der Gepeinigte und der Fahrer lugte kurz zu ihm rüber, ehe er sich grinsend wieder auf die Straße konzentrierte.

,,Du hast da noch Schnurrhaare im Gesicht, BunnyBoy."

Yoongi konnte sich sein Prusten nicht mehr verkneifen und auch Taehyung kicherte stumpf drauf los, während sich der Dritte im Bunde beleidigt von ihnen wegdrehte und sich mit rotem Gesicht im Seitenspiegel des Wagens die schwarzen Schnurrhaare aus dem Gesicht rieb.

,,Wir ziehen dich doch nur auuuuf", versuchte Taehyung ihn zu beschwichtigen, doch Jungkook ignorierte dies komplett und bemitleidete sich lieber selbst mit verschränkten Armen.

,,Hey komm, deswegen verzeihe ich dir deine Unpünktlichkeit", warf Yoongi ein, dem das Grinsen einfach nicht aus dem Gesicht weichen wollte.

,,Es war noch nicht mal wirklich meine Schuld", fiepte Jungkook leise aber gab es auch so langsam auf, musste wenn er darüber nachdachte ein wenig schmunzeln. Naja, BunnyBoy hin oder her, die Kleine hat ihm echt den Tag versüßt. Dementsprechend pfeifen tat er dann schlussendlich auf die Bemerkungen seiner Freunde, da ihm eine wunderbare Erinnerung bleiben würde.

Sie kamen an dem Standort an, an dem die nächste Show stattfinden wird; in einem alten, von außen sehr schönem Bauwerk, welches als Theater diente. Sie parkten den Wagen etwas abseits und gingen dann rein, stellten sich im Eingangsbereich an die Schlange an, in welcher die Tickets überprüft wurden, bevor man in den Vorstellungssaal weiter gelassen wurde.

Die drei jungen Männer versteckten sich selbst tiefer in ihren Rollkrägen und Manteln, in der Hoffnung nicht aufzufallen und mit der Masse zu verschmelzen, damit sie niemand wiedererkennen konnte. Aber es lief reibungslos, sie fanden ohne Zwischenfälle zu ihren Plätzen. Im Grunde war die Sorge von Ihnen auch unbegründet gewesen, denn genau jetzt gilt die Aufmerksamkeit des anwesenden Publikums lediglich der Bühne und der anstehenden Vorstellung. Schließlich war Maya der Grund, weshalb sich ein paar hundert Leute an einem Abend wie diesem zusammen fanden. Taehyung war einer von ihnen. Maya, oder auch Sunny, so wie nur er sie kannte, würde ihn auch heute wieder verzaubern können und mit sich reißen.

In eine Welt entführen, in der sämtliche Grenzen des menschlichen Verstandes überwunden werden konnten.

Der Raum war in tiefen Rottönen gehalten, mit hellen Holzelementen hier und dort. Generell herrschte ein vertrautes, wohliges Ambiente, welches einen an eine längst vergangene Zeit erinnerte, an die man jedoch gerne zurückdachte. Wie in den Büchern und Filmen, in denen die hohe Gesellschaft die Opern besuchte, so ähnlich fühlte sich Taehyung gerade. Er, der wohlhabende Geschäftsmann, der einen Abend wahrlich zu genießen wünscht und sie, die geheimnisvolle aber verführerische Opernsängerin, die ihm binnen weniger Sekunden um den Finger wickeln konnte und seine Sehnsucht zu vertiefen verstand. Sie, die ihn so unsagbar stark faszinierte.

Und dann war es wieder soweit, als sich die Lichter allmählich dimmten, die Gespräche eingestellt wurden und die allgemeine Aufmerksamkeit auf der großen Bühne am Ende des großen Saals lag. Yoongi und Jungkook hatten ihre Diskussion vorerst ebenfalls auf Eis gelegt, auch sie erwarteten eine Stunde voller verblüffender Illusionen, die sie zum Nachdenken bringen würden, bis sie daran dann zerbrachen.

Taehyungs Mundwinkel zuckten. Sie war perfekt. Sie war wie er, sie hatte eine große Last durch ihren großen Namen. Er war wohl derjenige, der ihr am Ehesten nachfühlen konnte. Er wusste selbst nicht, was dieses Gefühl in seinem Bauch zu bedeuten hatte, dass er für sie empfand, aber er würde sich die Zeit nehmen und es auskosten, bis zum letzten Bisschen der innigen Leidenschaft, die aus ihrer Bindung hervorgehen würde. 

Sie machte etwas mit ihm, was selten jemand geschafft hatte. Sie brachte ihn aus dem Konzept, mit ihrem bloßen Existieren. Und so ein Zwischenfall wie der Kuss an jenem Abend.. er war gespannt, was diese junge Frau, mit der Vorliebe fürs Sockensammeln noch alles parat hatte, er war erpicht darauf sie kennen zu lernen, in jeder ihrer Facetten.

,,Willkommen meine Damen und Herren!", hallte ihre Stimme durch den Raum. Man konnte dieser ein Lächeln entnehmen. Seine Nackenhaare stellten sich auf.

,,Ich begrüße sie zu einem weiteren Abend, an dem ich Ihnen die Kunst der Wahrheit und ihren Lügen vor Augen führen werde."



Jeon Jungkook

Es ist eine Seite die er noch nicht entdeckt hatte, diese Kinderliebe. Sie ist eine von Vielen, die weder er, noch seine Mitmenschen gesehen haben, bevor es dann wirklich passiert ist.


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