dreiundsechzig

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Eunjin riss den Revolver zurück und zielte auf Sunny und Taehyung, allerdings befand sich keine Munition mehr in der Waffe. Die letzte Kugel hat der Mann eingefangen, der zu Boden fiel. Und selbst wenn Eunjin noch hätte schießen können - Sunny hätte es nicht interessiert. Denn Alles wurde ausgeblendet, als sie in seine Augen sah, sein Lächeln registrierte und wie er genauso wie Namjoon zuvor, in sich zusammenbrach.

Wie sein Körper so verletzlich, so zerbrechlich aussah, als er aufprallte und sich krümmte, die Augen zusammen kniff. Sonst war er doch immer unbesiegbar gewesen. Er war immer, immer da gewesen, wenn sie ihn gebraucht hat, ganz gleich was kam, er hat es mit einer Leichtigkeit gemeistert, die man hinterfragen sollte. Und jetzt.. gerade jetzt, wo sie neben ihm kniete und ihn schluchzend auf ihren Schoß zu ziehen versuchte, da wurde ihr die Sterblichkeit des Menschen vor Augen geführt. Die würde jeden treffen, selbst die Stärksten.

,,Ich ..ich hab doch gesagt, dass... ich.. dich beschützen.. werde", krächzte er unter Schmerzen hervor und Sunny liefen noch sehr viel mehr Tränen über die Wangen. Wegen ihr lag er hier. Wegen ihr hatte er eine Kugel in seinem Bauch. Wegen ihr würde er..-

,,Halte durch. Bitte, halte durch, es wird alles gut, ich versprech's", hauchte sie und strich durch sein Haar, drückte seinen Kopf gegen ihre Brust und flüsterte die ganze Zeit Entschuldigungen, aufbauende Worte und wie viel er ihr bedeutete. Sie konnte nicht aufhören zu weinen, während sie das tat. Und auch Hoseok merkte, wie ihm die Augen feucht wurden.

,,ICH BRING DICH UM", schrie Eunjin und schmiss die Waffe in ihrer Hand schwungvoll von sich, machte Andeutungen, in die Richtung der Beiden am Boden gehen zu wollen, als sie urplötzlich von den Füßen gerissen wurde.

,,Pff, versuch es doch", fluchte Jimin, der ihr die Arme auf den Rücken drehte und sie mit seinem Körpergewicht nach unten drückte, während sie jammerte und schrie und sich hysterisch versuchte zu befreien, was ihr misslang. Er wollte sie von hier weg bekommen und Taehyung half ihm, die Schwarzhaarige in einen kleinen Schuppen zu sperren. Danach gingen sie langsam wieder zurück, hatten Polizei und Rettungsdienst schon längst informiert.

Er fühlte sich so fehl am Platz, als er zu ihnen sah, dennoch drängte ihn die Wehmut in seinem Körper zum Handeln. Jimin, der neben ihm stand und noch immer ein Auge auf den Schuppen hatte, entging dies nicht und er nickte dorthin: ,,Na los."

Fragend sah Taehyung ihn an: ,,Was meinst du?"

,,Geh zu ihr. Zu ihm. Hab keine Angst. Mach irgendwas, aber steh' nicht einfach so hier herum."

Er seufzte leise und schloss die Augen, atmete tief durch, ehe er Jimins Rat befolgte und sich der schluchzenden Sunny näherte, die eine Hand auf Hoseoks Bauchgegend presste, mit der Anderen versuchte, ihn zu beruhigen.

,,H-hey..", flüsterte er und legte seine Hand auf ihren Arm, doch sie zuckte sofort weg und presste den Mann an ihrer Brust enger an sich, funkelte Taehyung an: ,,Fass mich nicht an."

Erst als Hoseok seine Hand vorsichtig auf ihr Handgelenk gelegt hatte, konnte sie ihren fast schon hasserfüllten Blick von Taehyung lösen und wieder versuchen, ihrem Partner die Schmerzen so angenehm wie nur möglich zu machen, was schon ein Gegensatz in sich war.

Taehyung, der das Ganze mitansah, lehnte sich etwas zurück und knetete seine Finger, nervös, unsicher. Die Sirenen waren bereits von weitem zu hören. Er wollte Sunny nicht alleine lassen, auch wenn sie genau das von ihm erwartete. Es war einer der wohl unangebrachtesten Momente, irgendwie über die eigenen Empfindungen nach zu denken, wo direkt vor ihm ein Mann im Sterben lag und trotzdem tat er es. Es tat ihm in der Seele, im Herzen weh, ihre Ablehnung akzeptieren zu müssen.

,,W-wann..?", fragte Hoseok leise, seine Augen konnte er nur noch halb offen halten. Seine Hände krallten sich mittelstark in ihre dicke Winterjacke, während ihn momentan der Wunsch nach mehr ihrer Wärme, ihres beruhigenden Geruches beschlich. Er wollte den Schmerz endlich loslassen und einfach so in ihren Armen liegen können.

,,Der Krankenwagen ist gleich da", schluchzte Sunny leise und legte ihre Lippen zitternd auf seinen Kopf, als Geste der Zuneigung.

Der junge Mann nickte nur schwach und seine Mundwinkel zuckten. Selbst jetzt versuchte er noch zu lächeln. Selbst jetzt behielt er seinen Humor bei. Denn wie konnte er auch anders - sein ganzes Schicksal war bestückt mit ironischen Wendungen, die ihm immer einen Strich durch die Rechnung machten.

,,H-hätte ich.. gewusst.. dass d-du mich.. so um..armst..", flüsterte er und entspannte sich tiefer in ihren Armen, der Krankenwagen kam soeben auf das Grundstück gefahren, die Sirenen wurden ausgeschaltet, die Sanitäter stiegen aus.

,,-dann.. h-hätte ich.. mich.. schon v-viel früher.. anschießen..l-lassen.."

Sunny schluchzte auf und wollte gerade hinterfragen, dass es nie so weit hätte kommen müssen, als ihr auffiel, wie Hoseok sein Bewusstsein verloren hatte. Wimmernd versuchte sie ihn durch sanftes Schütteln wieder zu wecken, doch er öffnete kein weiteres Mal seine Augen. Die Notärzte rissen ihr den Körper des Verletzten förmlich aus den Armen, um ihn zu versorgen, auf eine der Liegen zu packen und auf dem schnellsten Wege in eines der Krankenhäuser zu verfrachten, in der Hoffnung dort sein Leben zu retten, falls es vorher nicht schon zu spät sein wird.

Als gefragt wurde, ob Sunny mitfahren wolle, antwortete sie nicht sondern sprang einfach mit in den Krankenwagen, der mit Blaulicht und Sirene direkt wieder losfuhr.

Und wieder war etwas in wenigen Sekunden passiert.

Taehyung sah dem Fahrzeug hinterher und starrte auch weiterhin in die Richtung, selbst als der Krankenwagen verschwunden war. Für einen Moment nämlich, konnte er diese Stille, diese Ruhe genießen. Für einen Moment konnte er sich und sie in seinem Bett vorstellen, an jenem Morgen, an dem sie gemeinsam aufgewacht waren.

,,Du scheinst sie wirklich zu lieben oder?", fragte Jimin leise neben ihm. Taehyung warf ihm einen Seitenblick zu, hatte ihn nicht kommen gehört. Dann nickte er.

,,Das tue ich. Mehr, als gesund ist, falls die Liebe überhaupt gesund sein kann."

Jimin schmunzelte und schob dann seine Hände in seine Hosentaschen.

,,Ich würde ja hinterher fahren, um ihr beizustehen, weil sie sonst niemanden hat, aber ich werde das von eben nur noch dieses Mal wiederholen", der Silberhaarige drehte seinen Kopf zu dem jungen CEO.

,,Wenn dir wirklich was an ihr liegt, fährst du hin und ihr klärt das Ganze endlich."

,,Aber hier.. ist doch so viel..", versuchte Taehyung sich zu drücken, mit einer umfassenden Handbewegung in Richtung des großen Anwesens. Er fürchtete sich vor mehr Worten, mehr Aussagen, die ihm das Herz brechen könnten.

,,Ich werde mich darum kümmern. Die Polizei ist schon auf dem Weg, ich werde ihnen in deinem Namen Alles sagen."

Taehyung nickte und bekam von Jimin die Autoschlüssel des Wagens in die Hand gedrückt, mit dem sie hergefunden hatten. Aufmunternd klopfte er ihm gegen die Schulter.

,,Der Rest liegt bei dir."

,,Aber.. sicher, dass die Polizei dich.. bei deiner Geschichte..?", fragte er ein letztes Mal zaghaft und Jimin lächelte nur und schloss die Augen, legte den Kopf etwas in den Nacken und reckte sein Gesicht gen Himmel. Dann zuckte er mit den Schultern.

,,Ich weiß' nicht. Wenn es so sein soll, dann wird es so kommen. Ansonsten komme ich geschmeidig aus der Nummer raus und bin bald auch wieder weg."

,,Wie bald..? Sunny braucht dich doch jetzt am mei-"

,,Und wieder falsch", unterbrach Jimin ihn und sah ihm jetzt tief in die Augen.

,,Zum letzten Mal, Taehyung. Der, den sie braucht, bist du. Bist du schon immer gewesen."

Park Jimin

Ein Freigeist, der auf das Schicksal vertraut und nach ehrlichen und simplen Moralen lebt. Jemand, der das Richtige für Andere erkennt, aber für sich immer etwas länger braucht.


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