dreiundvierzig

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,,Dich hat es also hierher gezogen? Nach Seoul?", fragte Jimin beiläufig und versuchte eine Unterhaltung aufzubauen, während er zusammen mit ihr und Hoseok im Auto saß und zu dem Standort der letzten Show fuhr. Letzterer hatte seinen Blick einfach konzentriert auf die Straße gerichtet, während Sunny leise seufzte und die Augen schloss, als sie ihren Hinterkopf gegen die Kopfstütze lehnte.

,,Du kennst die Geschichte doch."

,,Ich kenne sie nur bis zu dem Tag, als wir den kleinen Juwelier ausgeraubt haben und du am Ende meintest, du wolltest etwas Anderes."

Sie wusste genau, was er meinte. Sie erinnerte sich zurück, an die Nacht, in der der junge Mann auf der Rückbank und ihre Wenigkeit es fertig gebracht haben, einen Überfall auf ein Schmuckgeschäft durchzuziehen und bis heute unentdeckt vor der Polizei geflohen waren. Sie musste etwas schmunzeln, als ihre Arme von einer Gänsehaut überzogen wurden und sie die Aufregung und das Kribbeln dieser Vergangenheit in sich aufleben spürte.

,,Warte- ihr-du- seid kriminell?", fragte Hoseok dann und räusperte sich leise, ignorierte den Fakt, dass er sehr bald ebenfalls diese Eigenschaft zugeschrieben bekommen wird.

Jimin kicherte und stützte seine Ellenbogen auf den vorderen beiden Sitzen ab, lehnte sich etwas vor und leckte sich kurz stolz über die Lippen.

,,In den letzten Wochen war mehrmals ein Raubüberfall auf eine bestimmte Bank in den Nachrichten, nicht?"

Hoseok runzelte die Stirn und nickte langsam: ,,NORTHfield oder so hieß sie oder?"

,,Ganz genau. Und es freut mich dir mitzuteilen, dass dieser wundervolle Überfall auf meine Kappe geht."

,,Warte - was?!"

Sunny verdrehte die Augen leise seufzend und bedeutete Jimin sich wieder richtig hin zu setzen, als sie ihren Partner so verdutzt sah, wie ihm einfach die Worte fehlten.

,,Du hast einfach so.. 30.. Millionen US-Dollar..?"

,,Jepp", grinste er wieder so breit, dass seine Augen verschwanden.

Jimin war bereits in seiner Kindheit ein gerissener kleiner Frechdachs gewesen. Er hat angefangen Obst von den kleinen Marktständen unauffällig zu klauen, war so schlau es seinen Freunden in die Schuhe zu schieben, falls er gefasst wurde. Denn dem armen, unschuldigen Jungen, der keiner Fliege etwas zu Leibe tun konnte vertraute man auch damals schon ohne Umschweife. Das war für Jimin ein riesengroßer Vorteil, wenn nicht sogar eine Gabe. Während er aufwuchs, hat er gelernt Menschen zu manipulieren, hat seine diebischen Fähigkeiten aufgebessert und spielte nun in der Liga der gerissensten Räuber der heutigen Zeit mit.

,,Kannst du es dir erlauben.. hier so.. einfach mit uns..? Ich meine sucht dich nicht.. die Polizei oder so?", stammelte Hoseok vor sich hin, doch der geoutete Bankräuber hinter ihm zuckte nur mit den Schultern und sah mit einem entspannten Lächeln aus dem Seitenfenster des Fahrzeuges, beobachtete die Umgebung, die an ihm vorbei schoss.

,,Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Sie haben mich nie gesehen, ich bin ein Phantom. Ich bin der Schattenprinz, ein unerklärliches Verbrechen."

Sunny wusste, wie gut er war. Sie hatte sich ja sogar selbst davon überzeugen können. Und aus genau dem Grund würde er ihr auch eine große Hilfe sein in dem, was in naheliegender Zeit passieren würde.

,,Hast du die Dinge für mich herausbekommen, die ich haben wollte?", fragte sie leise, nachdem es eine Weile sehr ruhig in dem Auto war. Nur der Motor war leise zu hören, das Radio befand sich auf der niedrigsten Lautstärke.

,,Ich denke sogar noch sehr viel mehr", antwortete Jimin von hinten und Hoseok sah kurz durch den Rückspiegel zu dem Neuen im Team. Allerdings war Jimin gar nicht so neu. Sunny kannte ihn bereits seit einigen Jahren, vertraute ihm und somit würde er es wohl oder übel ebenfalls machen müssen.

Außerdem wusste Jimin von ihren Plänen. Jedenfalls wusste er genug darüber. Er hatte selbst darum gebeten ihm nur das Nötigste anzuvertrauen. Jimin war sich auch die ganze Zeit darüber im Klaren, dass Sunny ein falscher Name war, eine Maske für ihren Echten. Aber er fragte nicht, denn das musste er nicht.

,,Also, da die KIMcompany die NORTHfield seit gestern offiziell übernommen hat und deren Systeme etc. integriert hatte, konnte ich mich bei ihm einschleusen."

Mit ihm meinte er Taehyung, die Person die er in erster Linie hat ausspionieren wollen: ,,Ich habe seine Kontodaten leider nicht rausbekommen können, aber dafür etwas Besseres."

Er grinste, lehnte sich wieder etwas vor.

,,Statt der Kontodaten und dem direkten Zugriff auf das Geld habe ich Ein- und Auszahlungen einsehen können, die bereits Jahre zurück lagen. Und der größte Banküberfall in Südkoreas Geschichte, vor 15 Jahren, als die zehn Milliarden US-Dollar die sich aus den ganzen Verbrechen davor summierten, die überwiegend ungeklärt blieben.. ich denke sie wurden damals in die KIMcompany eingezahlt."

Sunny drehte sich ruckartig und starrte Jimin perplex an, Hoseok krallte seine Hände in das Lenkrad, seine Augen weiteten sich.

,,Kein Scheiß jetzt?"

Der junge Mann schüttelte den Kopf: ,,Auch wenn ich nie besonders Schuldgefühle hatte für einen Überfall, bei ihm werde ich es richtig genießen. Nur wie gesagt, ich brauche die Kontodaten, die er nicht im Firmengebäude gespeichert hat. Die scheinen allesamt bei ihm zu Hause gespeichert zu sein."

,,Das ist kein Problem, du kriegst das was du brauchst", antwortete Sunny und setzte sich wieder richtig hin, hatte soeben noch etwas mehr ihres Glaubens verloren. Sie schrieb einen verdammten Artikel über den legendären Raubüberfall und jetzt hat ihr ihr alter Freund ganz beiläufig erzählt, wohin das Geld gewandert war. Ein weiterer Grund für sie und für die Welt, wieso Geld und Menschen die zu viel davon besaßen, das wahre Unglück der Gesellschaft waren.

,,Doch zuerst muss ich Jeongyeon treffen, sie soll die Erste sein die erfährt, dass ich gekündigt habe", murmelte sie mehr zu sich selbst und zog aus ihrer Tasche eine schwarze Mappe, in welcher sich alle Unterlagen ihrer Arbeit befanden, sämtliche Entwürfe und Notizen und natürlich die Kündigungspapiere.

,,Hoseok, fahr mit Jimin direkt weiter, baut weiter auf, geht alles durch. Alles was problematisch werden könnten, besprechen wir dann, wenn ich wieder zurück bin."

Der Fahrer nickte, kurz bevor er anhielt. Sunny hatte sich bereits fertig gemacht, stieg aus dem Auto, welches direkt weiterfuhr und ging in das Café, vor dem sie stand. Ihre noch Arbeitskollegin winkte ihr bereits von weitem.

,,Ich bin so schnell hergekommen, wie ich konnte", grinste sie nach der Umarmung und Sunny spürte, wie ihr Herz leicht zog.

Es war nun an der Zeit, die Maske Stück für Stück abzulösen. Sie hat sehr lange darauf gewartet, sich auf den Schmerz vorbereitet. Aber man weiß immer erst dann wirklich Bescheid, wenn man es auch wirklich erlebt.

Sunny

Sie wird es durchziehen, sie wird bis zum Ende das durchziehen, was sie damals wollte. Erst danach wird ihr auffallen, dass sie das von damals gar nicht mehr will.

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