zweiundvierzig

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Fast schon leblos wirkte sie, so regungslos wie sie dort saß. Sie starrte ins Leere, hat es sich auf dem Sofa in dem gemeinsamen Apartment mit Jin gemütlich gemacht. Dieser war arbeiten, würde erst im späten Nachmittag wieder nach Hause kommen. Dementsprechend war es auch für Hoseok möglich hier zu sein, ohne dass ihr Mitbewohner davon erfuhr. Es war erst kurz vor zwölf Uhr am Tag.

Ihr Partner saß neben ihr, spielte mit seinen Fingern und wartete darauf, dass sie etwas sagte. Doch sie wollte nicht reden. Sie konnte nur denken im Moment. Darüber, wie große Vorwürfe sie sich machte, die ganzen Liebesflecken vor Hobi verstecken zu müssen. Sie sollte es bereuen, sie hat ihm Hoffnungen gemacht, hat sich selbst ebenfalls irgendwie eine bessere Zukunft vorgegaukelt und schlussendlich haushoch rein geschissen. Aber nein, bereuen tat sie es nicht. Es hat gut getan, sie hat sich geliebt und erwünscht gefühlt, durfte nach längerer Zeit wieder diese Form von Zärtlichkeit von ihm erfahren.

Doch als sie den Kopf leicht drehte und den neben sich sitzenden jungen Mann betrachtete, da fragte sie sich, wieso es sie nicht nach seinen Küssen, seinen Berührungen sehnte. Er war einfach ideal und das jetzt nicht nur unbedingt für sie - er wäre der liebenswürdigste, fürsorglichste und zuvorkommendste Freund und Liebhaber, den sich eine Frau nur denken konnte. Und trotzdem kribbelte es nicht in ihren Fingerspitzen, wenn sie seine Haut berührte. Sie fühlte sich wohl bei ihm, wohler als bei Jin oder Jeongyeon, einfach weil er ihr Sicherheit gab. Aber nicht auf der Ebene, die es Taehyung ihr bot.

Sie starrte wieder in ihren Schoß. Nicht nur, dass sie sich wie eine bessere Hure fühlte, weil sie rückblickend eines versprach und etwas anderes tat, sich dafür hasste, dass sie Hoseok nicht die Person sein konnte, die er brauchte und dafür, dass sie nicht schon viel früher realisiert hatte, dass Kim Taehyung nun mal Kim Taehyung war. Der Mann, der vor aller Öffentlichkeit den Autounfall indem sein Vater ums Leben kann als großes Unglück dargestellt hat, ohne mit der Wimper zu zucken. Ohne nachzuforschen. Sie musste es ja wissen.

Sie ist damals vor acht Jahren ebenfalls in dem Auto gewesen, mit Taeyang, als sie von der Straße abgedrängt wurden und verunglückten.
Sie ist es gewesen, die alleine in einem Krankenhaus aufgewacht war, als ihr gesagt wurde ihre Vaterfigur sei tot und ihre große Liebe würde ihre Existenz verleugnen.
Sie ist es gewesen, die sich daraufhin Rache schwor, für Taeyang und sich selbst, an Taehyung, dem Mann, der ihr ihr Leben genommen hat.

,,Ich.. ich habe immer weiter getanzt", hauchte sie leise, erhob ihre Stimme und Hoseok sah sie sofort an, hörte ihr aufmerksam zu.

,,All die Jahre habe ich weiter getanzt", umschreibt sie die Hoffnung, die sie gehabt hat und immer in sich hineingefressen hatte. Die Hoffnung, dass Taehyung doch unwissend war, dass er nichts mit dem zu tun hatte, was vor acht Jahren war.

,,Und erst heute fiel mir auf, dass die Musik schon lange nicht mehr spielte."

Sie sah dann auf ihre Hände, wurde aus ihrer Trance gerissen, als sie die warmen Finger spüren konnte, die sich zwischen ihre Eigenen drängten. Aber ganz sanft, ohne Zwang. Vorsichtig zog er ihre Hand zu sich und legte seine Lippen an ihren Fingerknöchel. Schwach lächelte sie, bei dem Versuch, sie aufzumuntern. Ihr Herz weinte gegen ihre Verstand lauter denn je, wehmütiger, als es sich jedoch an Taehyung erinnerte und wie seine Lippen zuvor dieses übernommen hatten.

,,Es tut mir so leid", räusperte er sich: ,,Aber er wird dafür büßen. Er wird bezahlen für das, was er Taeyang und dir angetan hat."

,,Das wird er. Die letzte Show ist schon sehr bald", stimmte sie ihrem Partner zu, welcher ihr tief in die Augen sah. Auch er sagte in dem Moment nichts. Er bemerkte, wie gebrochen sie war. Ihm wurde schlecht, wenn er daran dachte, dass sie wegen Taehyung so mitgenommen war. Er sah es nicht ein, dass sie solche Gefühle überhaupt verspüren durfte, schließlich waren sie Geschwister.

Bei dem Gedanken an die Frau und den Mann, den Wagen und die schlechten Kopie der Unterlagen, welche er schlussendlich nur als Geburtsurkunde identifizieren konnte, wurde der Geschmack in seinem Mund ganz fad. Laut der Frau müsse er ganz genau so weitermachen wie zuvor, dürfe ihr erst mal rein gar nichts verraten. Er hatte anfangs mit sich gehadert, weil er sie nicht belügen wollte, doch im Grunde log er sie ja nicht wirklich an, oder? Sie weiß ja nicht einmal was davon.

Sie löste ihre Hand aus der Seinen als es klingelte und stand auf, um die Tür aufzumachen. Es dauerte zwei Sekunden, bis Hoseok realisierte, dass er gar nicht hier sein durfte und sich verzweifelt nach einem Versteck umsah. Sunny lachte nur leise auf und winkte ab: ,,Das ist nicht Jin."

,,Aber wer ist es dann?", fragte er verdutzt und schaute mit einer Mischung aus Neugier und noch immer in den Knochen sitzender Panik um die Ecke zur Haustür.

,,Ein alter Freund. Ich habe ihn eingeladen."

Sie öffnete die Tür und erwiderte das Grinsen eines jungen Mannes, welcher in überwiegend dunklen Farben gekleidet war und dann seinen Rucksack zu Boden fallen ließ und seine Arme ausbreitete.

,,Sunny - wie lange ist es her? Es fühlt sich jedenfalls an wie eine Ewigkeit."

,,Jimin, oder sollte ich eher sagen Shadowprince? Bist du gewachsen? Und was hast du mit deinen Haaren gemacht?", lachte sie leicht, ehe sie den jungen Mann in eine herzliche Umarmung schloss und ihn danach in das Apartment zog. 

Hoseok beäugte das Schauspiel eher skeptisch, war sich nicht sicher, ob der Typ wirklich so korrekt war, wie Sunny glaubte. Er kannte diesen Jimin nicht, hatte ihn noch nie zuvor gesehen. Höchstens war einmal sein Name gefallen, als  Sunny ihm in einem der wenigen Momente ihre Vergangenheit offnbart hatte.

,,Jimin, das ist Hoseok, Hoseok - Jimin", stellte sie die zwei einander vor und Hoseok nickte nur kurz, während Jimin ihm ein verdammt breites Grinsen schenkte, sodass seine Augen verschwanden und sich seine Zähne zeigten.

,,Freut mich. Sunnys Freunde sind auch meine Freunde."

,,Die Freude ist ganz meinerseits und leider kann ich nicht dasselbe behaupten."

,,Er gefällt mir, er passt bestimmt gut auf dich auf, oder Sun?", kicherte der Mann mit dem silbergrauen Haar, hielt sich eine Hand vor den Mund. Besonders wenn Jimin lachte, merkte man ihm seine weichen Gesichtszüge an, sein ansteckendes Lächeln war dann natürlich nicht zu übersehen. Aber auch wenn er mal nicht besonders breit lächelte, besaß der gutaussehende, schlanke Junge eine so  warme und sympathische Aura, dass es selbst dem geübten Hoseok schwer fiel, ihn etwas kritischer zu betrachten.

,,Das tut er allerdings. Wollen wir gleich eigentlich los?"

,,Klar, nur muss ich vorher auf Klo. Nach deinem Anruf habe ich mich sofort fertig gemacht und bin her geflogen, da blieb keine Zeit für", entschuldigte sich Jimin mit einem Grinsen und ging danach direkt ins Bad.

,,Warte, wohin los?", fragte Hoseok erneut, diesmal etwas verwirrter.

,,Wir haben noch so einige Vorbereitungen zu machen, Hobi", erklärte Sunny und zog sich ihre Jacke an, lugte zu ihrem Assistenten herüber: ,,Jimin wird uns dabei helfen."



Park Jimin

Ein alter Freund passt vorerst am Besten auf seine Beziehung zu Sunny. Sie würde ihm ihr Leben anvertrauen, wenn es darauf ankommt, genauso umgekehrt.


A/N.: Erstmal bis hier - Redet zu mir! ☀️
Wie findet ihr die Geschichte bisher, habt ihr irgendwelche Fragen, Vermutungen oder Gedankengänge? 🌝 Teilt sie gerne mit mir! 🌙🤗

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