neunundvierzig

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Der Glaube ist das, was wir wollen, worauf wir vertrauen. Aufbauen tut es meist nur auf Lügen, bestehen, zum größten Teil aus diesen. Aber dieser Ausschnitt des Ganzen, dieser winzige Film, der sich über die Realität legte und die Illusion einer heilen und korrekten Welt erschuf, diese Blendung, der sich die Bedürftigen hingebungsvoll zuwandten - sie war die Zauberei in ihrem Leben, das Funkeln, das ihnen fehlte. Wenn ein Mensch in seinem Leben nichts von Wert sah, beendete er entweder sein Dasein, oder suchte kämpfte darum, etwas zu finden, was ihm des Weiterlebens wert genug war.

Und RM, früher Kim Namjoon, war einer der Menschen die zwischen den Wegen, irgendwo im nirgendwo umher irrten und versuchten den Wert, den sie nicht nur einmal, sondern schon öfter gehabt hatten, irgendwie wieder zu erlangen. Erst die Karriere verlor ihr Feuer, dann seine große Liebe ihr Leben. Und zum Schluss, verlor er auch den Glauben in den guten Menschen, als ihm Eunjin zeigte, was für Ein- und Auszahlungen die KIMcompany tätigte, unter der Führung von Taeyang.

Er war es gewesen, der damals der Sechzehnjährigen beim Schlafen zusah, auf dem Plastikstuhl im Krankenhauszimmer abwartete und ihr sobald sie aufwachte auf Eunjins Befehl hin die Lage der Dinge erklären müsste. Acht Jahre ist es nun her, dass er sie angelogen hat, dass Taehyung angelogen wurde. Acht Jahre ist das Attentat nun her, was leider nur zum Teil funktioniert hatte. Denn es ist ein Leben mehr zerstört worden, statt dass es beendet wurde und vor einem Schicksal wie diesem bewahrt werden konnte.

Er starrte starr geradeaus ins Leere, wartete auf seine Chefin, die er begleiten würde, zur Show, die in wenigen Minuten beginnen würde. Die Schwarzhaarige machte sich fertig, trat dann aus der Tür und ging direkt auf den bereitstehenden Wagen zu, in welchem der Fahrer bereits auf sie wartete. Sobald sie im Auto saßen fuhren sie los, schwiegen sich an. Es gab nichts zu besprechen, rein gar nichts, worüber sie reden konnten.

Heute würde Eunjin endgültig das erlangen, was sie seit Jahren haben wollte. Die Firma. Und wenn Alles glatt lief, genauso, wie sie es einschätzte, würde ihr Sohn persönlich die Papiere Unterschreiben. Was mit dem Gör passierte war ihr egal. Sie vermutete, dass ihre verloren geglaubte fast schon Ziehtochter, untertauchen würde, ganz zu ihrem Vorteil. Und dann stünde ihr nichts mehr im Wege. Kein ungewollter Sohn, kein verlogener Ehemann, denn ihr allein würde die Firma rechtmäßig gehören.

Alle dreckigen Geschäfte die sie abgewickelt hat, um der Firma zu ihrem jetzigen Glanz zu verhelfen, hat sie auf ihren undankbaren Ehepartner geschoben. Ein wenig auf die Tränendrüse drücken et voilà, ihr schenkte selbst der damalige beste Freund Taeyang mehr glauben als ihm und arbeitete nun ganz persönlich für sie. Während sie darüber nachdachte, wie sie danach ihr erfülltes Leben weiterleben könnte, ihr Paradies verschönern könnte, hielt der Wagen und der Fahrer öffnete die Tür.

,,Wir sind da Mrs. Kim."

Die Schönheit nickte kurz und ließ sich aus dem Auto helfen, Namjoon folgte kurz darauf und sah sich mit einem kühlen Ausdruck im Gesicht um. Seine Aufgabe war der Schutz der Geschäftsfrau, während sie sich der Öffentlichkeit anschloss, und der jungen Illusionistin zusehen wollte.

Sie ließen sich auf der Terrasse eines Hotels nieder, Eunjin bestellte eine Flasche Wein, zog ihrem Mantel enger um sich, sah zu dem Denkmal hinüber, auf welchem die junge Frau stand, die sie seit acht Jahren nicht mehr gesehen hatte. Von hier konnte sie nicht viel erkennen, aber selbst wenn sie genau vor ihr stünde, hätte sie niemals gedacht, dass diese Frau, Maya oder Sunny, wie sie sich heutzutage nannte, einst Sunhee gewesen war. Die Sunhee, die Eunjin damals kennengelernt hatte, war ein schüchternes Mädchen gewesen, in sich zurückgezogen und besaß das Selbstbewusstsein von der Größe einer Erbse. Die Atmosphäre, die sich über hunderte, tausende Zuschauer legte, ging allein von der Frau aus, der der tosende Applaus galt. Und Sunhee, das Kind, was nicht einmal ihrem Blick hat standhaft halten können, war ganz bestimmt nicht die Frau dort oben.

,,Frohe Weihnachten", lächelte Eunjin und hob ihr Glas an, stieß es gegen das von ihrem Begleiter, ehe sie von dem vorzüglichen Wein probierte und sich zufrieden zurück lehnte, die Show genießen würde, so wie jeder andere Mensch auch.

Inmitten der vielen Massen befanden sich sogar Fernsehteams, die alles aufzeichneten und live übertrugen, dass in ganz Korea und auch über das Internet weltweit gestreamt werden konnte. Jeder wollte wissen, wer Maya war, was heute passieren würde.

,,Und das ist Sunny..?", fragte Jin leise Jeongyeon, die kurz zu dem jungen Mann aufsah und dann zurück zu Maya schaute.

,,Meinen Recherchen nach, ja. Ich werde nach dem Ganzen einen letzten Beweis holen müssen, ich werde sie demaskieren, ganz persönlich. Und da du sie ja noch sehen wolltest und auch jedes Recht dazu besitzt, wollte ich dich mitnehmen."

,,Dankeschön", meinte der Blonde nur, während er zu der Illusionistin aufsah, und versuchte, seine ehemalige Mitbewohnerin in ihr wieder zu erkennen. Es ging nicht in seinen Kopf rein, dass Sunny, das Mädchen, mit dem er Pfannkuchen gemacht und sich in dreckigen Sprüchen gebattlet hat, die ganze Zeit über ein Trugbild war. Sie hatte die Monate durch eine zweite Identität und er fühlte sich so verdammt inkompetent, wenn er sich vor Augen führte, wie blind er gewesen war, dass er das nie auch nur annähernd bemerkt hatte.

,,Es freut mich, Sie hier Willkommen zu heißen! Fröhliche Weihnachten, meine Damen und Herren!", rief sie mit fester Stimme und mithilfe des Headsets und mehrerer Lautsprecher, hörte sie auch der Letzte Zuschauer, in der allerletzten Reihe sehr deutlich.

,,Pssscht, es fängt an", zischte Yoongi, Eunha und Jungkook bemühten sich, ihr Gekichere und Geturtele einzustellen oder mindestens leiser fort zu führen. Taehyung schaute nach vorne, blendete alles Andere aus. Den in diesem Moment zählt für ihn nur die junge Darstellerin, deren Gesicht von einer aus goldenen Fäden gewobenen Maske verdeckt war und in einem funkelnden, majestätischen Kleid verzauberte, welches sich am ehesten mit flüssigem Gold vergleichen ließ.

,,Heute.. heute werde ich ihnen Allen ein Weihnachtsgeschenk auf meine persönliche Art und Weise machen", rief sie grinsend in die Menge und richtete kurz ihr Headset.

Taehyung versteifte sich leicht, Yoongi, Jungkook und Eunha schauten nun zu ihr hinauf. Jeongyeon und Seokjin hingen ebenfalls an ihren Lippen. Selbst Eunjin lauschte ihr interessiert, während RM mit einem gemischten Blick seine Aufmerksamkeit auf sie richtete.

Kim Namjoon

Er fängt an zu bereuen, was einst geschehen war. Dass ihn das seinen Kopf kostet, ist ihm nicht klar.



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