neunzehn

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,,Und du bist dir wirklich sicher, dass tun willst?", fragte Hoseok leise und hielt kurz inne, sah von seinem Laptop auf und zu der Schönheit hin, die ihr Kleid zurecht zupfte und sofort.

,,Hundertprozentig sicher. Das ist die Chance für uns, einfacher kann er es uns nicht machen", meinte sie motiviert, glücklich. Sie würde ihrem Traum, ihrer großen Show einen Schritt näher kommen. Und auch ihr stiller Verehrer wusste dies. Seine Augen richteten sich wieder auf den Bildschirm, von welchem aus er nach einer Weile die Kontrolle über beinahe die gesamte Elektronik für sich gewonnen hatte. Alles zu ihren Gunsten, zu ihrem Schutze.

,,Da drinnen bist du auf dich alleine gestellt, ich werde von hier aus versuchen, dir den Rücken frei zu halten."

Sunny nickte nur und drückte sich den kleinen Hörer in ihr Ohr, um sich weiterhin mit ihrem Partner verständigen zu können. Sie legte sich die Maske um, band die Schleife fest und sah ein letztes Mal mit einem schiefen Lächeln zu Hoseok, der sich allergrößte Mühe gab, sie nicht wieder zurück ins Auto zu zerren, als sie dieses verließ. Durch die Fensterscheibe sah er sie in den Schatten verschwinden, die die junge Nacht überall hin warf.

Sie war so schön, sie war zu schön. Das Kleid war eng anliegend, schmeichelte ihrer Figur und besaß einen langen Schlitz an der linken Seite. Der tiefrote Stoff hob ihre helle, makellose Haut nur noch mehr hervor. Ihr goldiges Haar war zu einer aufwendigen Hochsteckfrisur drapiert und mit zwei frischen Rosen dekoriert worden. Das Kleid besaß einen tiefen Rückenausschnitt, der so manchem Mann den ein oder anderen unsittlichen Gedankengang bescheren würde. 

Und während er hier sitzen würde, sich Sorgen um seine Angebetete machte, würde diese inmitten von hunderten genauso fein gekleideten Menschen ihrem Plan nachjagen. Seufzend ließ er seinen Hinterkopf gegen das Polster seines Sitzes sinken.

Er wusste wer sie war, was dieses Mädchen welches sich selbst Sunny nannte bereits erlebt hatte. Er wusste vielleicht nicht Alles, nicht jedes Detail, er wusste auch nicht wie ihr eigentlicher Name gewesen war, da sie diesen niemandem verriet. Doch dadurch, dass er mit ihr zusammenarbeitete und gelernt hatte sie zu lieben - dadurch möchte er behaupten, sie besser zu kennen, als der ganze Rest dieser Welt. Er möchte behaupten, sie so lieben zu können, wie sie es bräuchte und so für sie da zu sein, wie es ihr Herz höher schlagen ließe. Er schloss die Augen. Und dennoch gab es diese Augenblicke, in denen er nicht er selbst sein wollte, sondern jemand, den sie sah, jemanden wie ihn. Wie Kim Taehyung. Oh was für einen Groll er ihm entgegenbrachte, für einen Ekel er gegenüber einer so falschen, so hinterhältigen und verlogenen Persönlichkeit empfand.

Und trotzdem war es dieser Bastard, der den Abend mit ihr verbringen würde, der sie sehen und mit ihr sprechen, flirten dürfte, wenn nicht auch mit ihr tanzen. Was würde er dafür geben, ihre Illusion zu sein, ein Teil ihrer Fantasie, die Verkörperung der Versuchung, der sie sich einfach nur hingeben musste, weil sie nicht anders könne. Das war es, was er wollte. Er und allein er wollte der Mann in ihrem Leben sein.

,,Hoseok ich bin da", rauschte es durch den Lautsprecher an seinem Laptop und er besann sich schnell wieder, klickte sich durch die verschiedenen Kameraperspektiven, um sie anschließend auf einem der vielen Balkone stehen zu sehen, die gefährlich nahe zu dem angrenzenden Waldstück ausgerichtet waren. Er wusste, dass sie ganz altmodisch auf einen der Bäume geklettert war, um über den 2. Stock in das Anwesen kommen zu können.

,,Gib mir eine Sekunde", murmelte er und gab Codes und Kennwörter in sein Programm ein, die Balkontür war mit einem elektrischen Schloss gesichert, welches sich kurz darauf öffnete. Sobald Sunny in dem Gebäude verschwunden war, schloss es sich wieder und es sah so aus, als wäre es nie anders gewesen. Als hätte es nie eine kleine Lücke gegeben. Alle würden glauben, sie sei wie aus dem Nichts aufgetaucht und so wird sie auch am Ende wieder verschwinden. Durch einen gut geplanten Fluchtweg, von denen sie mehrere ausgearbeitet hatten, da ein guter Illusionist auch wenn er auf Perfektion aus war, nicht nur eine Art und Weise festlegte.

Doch trotzdem, würde man wieder einfach glauben, es wäre Magie gewesen. Denn auch heute waren die Menschen einfach gestrickt. Entweder sie waren zu faul genau über solch banale und im Grunde einfachen Dinge nachzudenken, oder zu eitel, um sich Fehler in ihren eigenen Reihen einzugestehen. Natürlich war es dann einfacher, alles mit den Worten "Teufelshandwerk" zu übertönen und sich guten Gewissens wieder auf die Realität zu konzentrieren. So war es schon immer gewesen.

,,Ich höre schon die Musik, ich werde wohl oder übel einfach darauf zu laufen müssen. Ich melde mich wieder bei dir"; war ihre letzte Nachricht, bevor er sich wieder etwas entspannte, seine Augen jedoch weiterhin wachsam auf den vielen Überwachungskameras lagen, über die er verschiedene Einblicke in das Geschehen bekam.

Irgendwann, würde auch er sein Ziel erreichen. Und dafür würde er jeden seiner Zweifel und all seine Trauer, seine Wut und seinen Hass aufsparen, bis zu dem Moment, wenn sie dort war wo sie schon seit langem stehen wollte. Denn dann würde er sein Chaos an Gefühlen wieder in Zuneigung umwandeln, um sich ihr mit Allem was er besaß zu offenbaren. Sie würde ihn dann nicht abweisen können, so war seine Hoffnung und sein Glaube. Andernfalls würde er daran zerbrechen, zu Grunde gehen.

Und es würde ihn nicht einmal mehr kümmern.

Denn wenn die Liebe zu ihr nicht möglich war, dann wolle er keine Minute länger in einer grausamen Welt wie dieser ein unerfülltes Dasein fristen. Dann würde selbst der Tod, mit seinem kalten, nichtssagenden Atem ihm einen Teil des Friedens geben können, den er sich an der Seite Sunnys ausmalte.

Jung Hoseok

Er verliebt sich immer weiter in sie, weiß nicht, wo sein Herz den Platz nimmt, um die ganze Sehnsucht darin zu verstecken. Auch wenn er es bereits ahnt, so erhofft er sich, irgendwann derjenige zu sein, der Sunny die Maske für immer abnehmen darf.

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