zweiunddreißig

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

,,Wie ein Phönix aus der Asche, so würde ich ihre letzte Show beschreiben. Ich meine du hättest es sehen sollen, sie ist einfach.. verbrannt. Man hat sie schreien gehört, wollte gerade zu ihr stürmen- da stand sie quicklebendig in den hintersten Reihen. Ich meine WIE? Wie macht sie das?", ratterte Jeongyeon hinunter. Sie störte es nicht, dass Sunny ihr nur mit halbem Ohr zuhörte, während sie gemeinsam in einem der Cafés saßen und die Mittagspause zusammen verbrachten. Die aufgeweckte Enthüllungsreporterin redete sowieso mehr zu sich selbst, als zu ihrer Freundin, sie versuchte ihre Berge an Notizen und Material zu sortieren, in denen sie keine Verbindung sah.

,,Man Sunny, ich glaub die ist mir zu krass", jammerte sie schließlich frustriert und Sunny schluckte ihr Grinsen herunter und schob ihr den Teller mit dem Kirschkuchen darauf vor die Nase.

,,Iss erst einmal was, das wird schon. Wenn du die ganze Zeit ohne Pause arbeitest, kannst du ja auch nicht schlau daraus werden."

Mit einem theatralischen Seufzen nickte ihre Kollegin dann und machte sich ohne Widerworte über das Stück Kuchen her, dass ihr angeboten worden war.

,,Du musst echt mal mitkommen, das würde dir echt super gefallen", meinte Jeongyeon während sie kaute, Sunny nippte nur an ihrem Tee. Das würde schlecht gehen, doch davon weiß ihre Freundin ja nichts.

,,Wieso warst du eigentlich jetzt gestern Abend nicht dabei?", wurde sie gefragt, eine Gabel und ein bohrender Blick auf sie gerichtet. Sunny lächelte sie einfach nur an, ehe sie ihren Blick wieder in ihre Tasse richtete.

,,Ich treffe jemanden."

,,DU TUST WAS?", fragte ihre Gegenüber in einer viel zu hohen Lautstärke, als es für ein kleines Café üblich war, weshalb ihnen die übrigen Gäste genervte Blicke zuwarfen, ehe sie sich wieder ihren eigenen Dingen widmeten.

,,Wieso weiß ich davon nichts??", wiederholte ihre Freundin die Frage diesmal in einem gemäßigteren Tonfall, aus ihren Augen sprach weiterhin der pure Schock: ,,Seit wann?!"

,,Noch nicht besonders lange", antwortete Sunny schulterzuckend und ergötzte sich an der Reaktion der jungen Frau neben ihr.

,,Und wieso weiß ich davon nichts?"

,,Jetzt weißt du es."

,,Man, du weißt was ich meine!"

,,Er ist übrigens auch der Grund, weshalb ich gleich frei habe", umging sie die schwersten Fragen, doch Jeongyeon schien nun noch stärker vor den Kopf gestoßen. Ihr schienen die Augen aus dem Kopf zu fallen, als Sunny auf ihre Uhr sah, das Geld für ihren Tee und den Kuchen auf den Tisch legte und sich den Schal um den Hals band.

,,W-wie alt..? Wie sieht er aus? Name? Wer ist er? Was macht ihr gleich?"

Sie schüttelte leise lachend den Kopf, während sie aufstand und sich in ihren Mantel hüllte. Sie musste unwillkürlich an ihren Mitbewohner denken, der sich ganz ähnlich aufgeführt hatte, als sie ihr erstes Treffen mit Taehyung hatte.

,,Ich werde dir alles ausführlich erklären, sobald wir mehr Zeit haben, aber ich muss jetzt los", verabschiedete sich Sunny und zwinkerte ihrer Freundin zu: ,,Schließlich möchte ich pünktlich sein."

Als sie das Café verlassen hatte, breitete sich ein zufriedenes Glücksgefühl in ihrem Körper aus. Sie war auf dem Weg zu einem Treffen mit Taehyung und nun war eine weitere Person davon in Kenntnis gesetzt, dass sie jemanden traf. Richtiges daten würde sie es jedoch nicht nennen. Denn Liebe empfand sie nicht. Nicht für einen Menschen wie ihn, nicht für Kim Taehyung. Sobald sie an seinen Namen dachte, verdrehte sich ihr der Magen. Ihr Mund trocknete aus und ihr lag ein ganz fader Nachgeschmack auf der Zunge. Ein Mensch wie er hatte keine Zuneigung verdient, kein Vertrauen. Er war falsch, durch und durch und das hat sie auf die harte Tour lernen müssen.

Und jetzt, stand sie genau dort wo sie zu sein hatte. Noch ein kleines Bisschen länger und es würde brennen, die KIMcompany würde zerfallen und sich selbst zerstören. Und er, er würde am Boden liegen und betteln und flehen und jammern. Sobald dieser Moment eintrat, würde sie ihr Ziel erreicht haben. Denn dann würde sie sich umdrehen und einfach verschwinden. Sie würde ihn gebrochen und vollkommen zerstört zurücklassen und ihn aus ihrem Leben streichen. Als hätte er nie existiert, als hätte sie ihn nie zu Fall gebracht. Sie würde es ihm heimzahlen, so wie er es einst mit ihr getan hatte.

Sie stand auf der Kanalpromenade, an der ihr erstes Treffen in dem Kuss geendet hatte. Hier würde er sie abholen kommen. Und sie wartete und musterte das Wasser vor sich, wie er es am vergangenen Abend getan hatte. Sie sah die schimmernden Nuancen des Blau, dass sich mit dem Grün mischte, welche sich zudem noch mit den Sonnenstrahlen verbanden, welches sich auf der Oberfläche widerspiegelte.

Sie spielte den Kuss ein weiteres Mal in ihrem Kopf ab. Allein schon dafür hätte sie sich ohrfeigen können. Das Thema war schon längst abgeschlossen und dennoch zwang sie der Part in sich, der nicht in direkt in Hassstarre verfiel, wenn sie an den CEO dachte, diese kleine Szene immer wieder und wieder abzuspielen. Und jedes Mal fingen ihre Lippen an zu kribbeln. Jedes Mal. Sie wurde praktisch wütend auf sich selbst, denn das größte Risiko in diesem ganzen Theater stellte sie sich immer noch selbst. Und es dürfte nicht scheitern, denn egal wie sehr sie ihn hasste und wie groß ihr Wille war, sich an ihm für ihr gebrochenes Herz zu rächen- sie würde ihn auch noch für die andern Menschen leiden lassen, die er falsch behandelt hatte.

Als sich eine Hand auf ihre Schulter legte zuckte sie zusammen und fuhr herum, um einem Taehyung gegenüber zu stehen, der seine Hände mit einem schiefen Lächeln angehoben hatte: ,,Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken."

Sie atmete einmal kurz durch, verbannte alle Gedanken, alle Zweifel aus ihrem Körper, ihrem Herz und zog wieder die Maske an, die sie besser beherrschte als ihr eigentliches Leben und winkte dann schmunzelnd ab: ,,Ach, alles gut."

,,Wollen wir dann? Es ist ziemlich frisch", meinte er und nickte mit dem Kopf in Richtung der Straße, in dem wahrscheinlich sein Auto geparkt war. Sein Atem bildete kleine Wölkchen, er schob seine Hände noch tiefer in seine Manteltaschen.

,,Natürlich", antwortete sie und sie wandten sich zum Gehen.

Yoo Jeongyeon

Unsere Wahrnehmung täuscht uns tagtäglich. Und ihre Situation gibt diesen Satz am Besten wieder.

A/N.: Ich hab das Gefühl die Kapitel ziehen sich in die Länge und sind voll langweilig geworden :( Wir kommen bald zum wahren Geschehen, noch ein kleines Bisschen durchhalten, ich baue mir langsam alles auf, please have mercy on me

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro