0 | das Ende naht

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Der Regen prasselte unerbittlich auf die Erde, verwandelte das Moor in einen Sumpf und durchnässte den Pelz des Katers.

Obwohl dieser nichts mehr verabscheute als Wasser, verließ er seine Position nicht. Suchte nicht in den schützenden Bauen des Lagers oder einer der Höhlen, die das Territorium, das er seine Heimat nannte, prägten, Deckung.

Er wusste, dass das Ende nahte. Seit dem Morgengrauen spürte er ein Ziehen in seinem Geist. Eines, das seine Clangefährten nicht spüren konnten. Noch nicht.

Der weiße seufzte. Er war zu jung, um zu sterben. Zu jung, um die Verantwortung eines ganzen Clans auf seinen Schultern lasten zu haben. Dennoch war es genau so. Er würde heute sterben, ebenso wie sein gesamter Clan.

Einzig und allein, weil er die falsche Entscheidung getroffen hatte. Obwohl, war es wirklich die falsche Entscheidung gewesen? Egal was der Kater getan hätte, er hätte es im Nachhinein bereut.

Er schüttelte den Kopf. Es brachte nichts, weiter darüber nachzugrübeln. Was geschehen ist, ist geschehen und es war nie gewiss, dass dieser Tag wirklich eintreten würde.

Dann hörte der weiße ihn. Den ersten Schrei. Es war ein langgezogener Klagelaut, in dessen Ton Angst, Verwirrung und tiefe Trauer lag. Nun würde es nicht mehr lange dauern, dann würde das unvermeidliche vollends eingetreten sein.

Seine Vorahnung wurde bestätigt, denn kurz darauf gesellten sich weitere Stimmen zu dem ersten Jaulen, welche sich jedoch stetig änderten. Für jede neue, die dazu kam, hörte eine andere auf, ihre Gefühle in die Nacht hinaus zu schreien.

So lange, bis es schließlich ganz abbrach.
Nun war es an ihm, die Welt der Lebenden zu verlassen.

Wehmut überkam ihm. Er hatte vieles in diesem Leben erreichen wollen. Hatte Ziele gehabt, Wünsche und Sehnsüchte. Doch nichts davon war ihm vergönnt.

Als das Ziehen in seinem Geist stärker wurde, begann er zu akzeptieren. Dem Schicksal konnte man nicht entrinnen, wieso sollte man also dem Leben, welches man sowieso nie gelebt hätte, hinterher trauern? Es war nie leicht, seine Sehnsüchte verschwinden zu sehen, doch genau so war das Leben auch.

Der Blick des Katers schweifte ein letztes Mal über die Weiten des Territoriums, dann war seine Zeit abgelaufen und ein unendlicher Schmerz breitete sich in seinem Inneren aus, jedoch nur für wenige Herzschläge.

Kurz darauf war dort, wo der weiße Kater gesessen hatte, nicht mehr als plattgedrücktes Gras. Er selbst war fort.

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