1 | Irrlichtschimmer

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

An einem lauen Blattfrischemorgen war im Blick der Königin nichts als Liebe zu erkennen, als ihre Augen auf ihren Jungen ruhten. Erdjunges, Windjunges, Nachtjunges und Wellenjunges waren alles für sie.

In jedem von ihnen waren Merkmale ihre Eltern vereint, vom Vater und der Mutter. Ihr Vater war Klippenstern, der Anführer des BruchsteinClans. Nicht Wirbelpfote, der Schüler des AschenClans, wie sie es sich einst gewünscht hatte.

Wie die vier wohl aussehen würden, wenn ihr Vater ein anderer wäre? Ob Erdjunges und Nachtjunges Augen dann statt blau die Farbe von Bernstein gehabt hätten? Wäre Windjunges Pelz heller und Wellenjunges Musterung ungleichmäßiger? Sie wusste es nicht und würde es nie erfahren.

Was Irrlichtschimmer jedoch wusste, war, dass diese Gedanken unfair gegenüber ihrem Gefährten waren, daher gestattete sie sich diese nur selten. Doch manchmal, wenn die Sehnsucht in ihrem Herzen zu groß wurde, konnte sie diese nicht mehr abhalten.

Die Kätzin hatte nie ganz aufgehört, den Kater zu lieben, auch wenn sie jetzt mit einem anderen zusammen war. Daher hatte sie auch nie aufgehört, sich um ihn zu sorgen.

Dass sie nun schon so lange nichts mehr von ihm gehört hatte, machte es nicht besser. Denn sein Clan war vor Monden verschwunden und Wirbelpfote mit ihm.

Da riss das erfreute Quieken ihrer Jungen sie aus ihren Gedanken. Als die Königin nach der Quelle der Freude der kleinen Ausschau hielt, entdeckte sie Sumpfblick und Achatspringer. Kurz flammte Erleichterung in ihr auf, dass die Gefährtin des Katers nicht dabei war, als diese auch schon hinterher kam.

»Es ist mir wirklich ein Rätsel, wie Klippenstern es mit dir aushält«, setzte Neumondabend sofort zu ihrer üblichen Schimpftirade über sie an. »Du bist nicht nur ihm, sondern dem gesamten Clan ein Klotz am Bein.« »Du kannst ja nicht einmal sprechen«, fielen die anderen beiden sofort mit ein.

»Lasst sie in Ruhe!«, erklang da plötzlich eine helle Stimme. Erdjunges hatte sich neben seiner Mutter aufgebaut und funkelte die Krieger wütend an. Er war zu klein und es sah viel zu niedlich aus, um einschüchternd zu wirken, dennoch blitzte so etwas wie Respekt in Achatspringers Augen auf.

Der Kater unterteile die Welt, seit sie ihn kannte, in schwache und starke. Wer schwach war, hatte kein Recht darauf, Respekt entgegengebracht zu bekommen. Wer in seinen Augen jedoch stark war, den sah er als vollwertigen Clangefährten an.

Durch diese Verteidigung hatte der kleine sich wohl seinen Respekt verdient, anders als seine Mutter. Doch die Königin war zufrieden, wenn es wenigstens ihren Jungen gut ging.

Neumondabend hingegen zeigte keinerlei Reaktion gegenüber ihm. Kurz nachdem sie zum Clan kam, hätte sie vermutlich auch ihn angegriffen, doch seit der Geburt ihrer eigenen Jungen war sie bei diesen sensibler geworden.

»Nun lässt du dich auch schon von Jungen verteidigen? Wie erbärmlich.« Nach Sumpfblicks Worten fiel der Blick der drei auf eine hellbraune Katze, die mit langen Schritten näher kam und sie machten sich schnell aus dem Staub. Gegen ihren Anführer kamen sie nicht an, daher hatten sie auch kein Interesse, sich mit ihm anzulegen.

Wut stand in den Augen des Katers, als er bei seiner Gefährtin ankam. »Wie können sie es wagen«, fauchte er aufgebracht. Mehr sagte er jedoch nicht, da nun auch die kleinen auf ihn aufmerksam geworden waren.

»Klippenstern«, quiekten sie aufgeregt und sprangen ihn an, begruben ihn unter ihrem Gewicht. Glück verdrängte den Kummer in Irrlichtschimmers Herzen und sie schaute ihrer kleinen Familie beim raufen zu.

Mochte ihre Welt auch noch so kaputt sein, diese fünf setzten alles daran, sie wieder zu reparieren, auch wenn sie es selbst nicht wahrnahmen.

Nach kurzer Zeit verabschiedete sich der Anführer jedoch schon wieder. »Ich muss nun gehen, eine Kriegerzeremonie steht an.« Irrlichtschimmer nickte verständnisvoll. Es war höchste Zeit, das Böenpfote und Quellenpfote ihre vollen Namen erhielten.

»Alle Katzen die alt genug sind, ihre Clangefährten zu beschützen, mögen sich hier, am Steinfelsen, zu einem Clantreffen versammeln.«

Die Königin folgte dem Ruf des Katers nicht, sie wusste, das sie nicht erwünscht war. Wäre eine andere Katze Anführer des Clans, hätte dieser sie längst verbannt, vermutlich unter dem Vorwand, dass sie „nicht vertrauenswürdig" war.

»Wolkenfänger, bist du davon überzeugt, dass deine Schülerin dazu bereit ist, eine Kriegerin zu werden?«, fragte Klippenstern, nachdem alle Katzen anwesend waren. »Das ist sie.« Stolz glühte in den Augen des Katers, als sein Blick erst auf seinem Anführer, dann auf seiner Schülerin ruhte.

Der Anführer nickte kurz, dann fuhr er fort. »Ich, Klippenstern, Anführer des BruchsteinClans, rufe meine Kriegerahnen an und bitte sie, auf diese Schülerin herabzublicken. Sie hat hart trainiert, um euren edlen Gesetzen gehorchen zu können, und ich empfehle sie euch nun als Kriegerin. Lichterpfote, versprichst du, das Gesetz der Krieger einzuhalten und den Clan zu beschützen und zu verteidigen, selbst wenn es dein Leben kostet?«

»Ich verspreche es.« »Dann gebe ich dir, mit der Kraft des SternenClans, deinen Kriegernamen. Lichterpfote, von diesem Augenblick an wirst du Lichtertanz heißen. Der SternenClan ehrt deine Geschicklichkeit und dein Einfühlungsvermögen und wir heißen dich als vollwertige Kriegerin des BruchsteinClans willkommen.«

Klippenstern sprang von seinem Felsen und legte die Schnauze auf den Kopf der jungen Kriegerin, welche vor Stolz glühte. Als dann auch noch der Clan ihren neuen Namen rief, schien sie und besonders ihre Mutter Gräserspur vor Glück zu sprühen.

Dann sprang der Kater wieder zurück und richtete nun seinen Blick auf die zweite Anführerin des Clans.

»Enzianfährte, bist du davon überzeugt, dass deine Schülerin dazu bereit ist, eine Kriegerin zu werden?« Die Kätzin schaute kurz zu ihrer Schülerin und Zweifel schlich sich in ihren Blick, als sie deren Ausdruck bemerkte. Doch kurz darauf hatte die schwarze sich wieder im Griff und antwortete: »Das bin ich.«

»Ich, Klippenstern, Anführer des BruchsteinClans, rufe meine Kriegerahnen an und bitte sie, auf diese Schülerin herabzublicken. Sie hat hart trainiert, um euren edlen Gesetzen gehorchen zu können, und ich empfehle sie euch nun als Kriegerin. Böenpfote, versprichst du, das Gesetz der Krieger einzuhalten und den Clan zu beschützen und zu verteidigen, selbst wenn es dein Leben kostet?«

Die Schülerin zögerte, doch dann richtete sie ihren Blick voller Entschlossenheit auf ihren Anführer. »Nein.«

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro