Der Buschmensch

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Araminta sah mich mit schreckensweiten Augen und einem Ausdruck von Enttäuschung an. Ich würde das Baby nicht erschießen, dass konnte ich Araminta allerdings schlecht sagen, ich konnte andererseits auch nicht anfangen wild um mich zu ballern, da ich die einzige mit einer Schusswaffe war, würden wir dann definitiv draufgehen. Mir bleib also nur die Möglichkeit dass einzige zu bedrohen, dass sie haben wollten damit sie uns nicht gleich alle erschossen. Das Baby. Wieso auch immer.
Mal abgesehen davon, dass ich bezweifelt das Baby überhaupt zu treffen, zumal ich die Waffe in der rechten Hand hielt, was soweit auch ging, allerdings war ich eigentlich etwas zu klein um diese Art von Waffe einhändig zu bedienen. Mal abgesehen davon, dass ich, wenn ich wirklich schießen sollte, den Lauf, dank des Rückstoßes, der bei dieser Waffe wohl recht groß sein dürfte, völlig verreisen würde und somit wahrscheinlich nicht einmal Araminta treffen würde. Das wusste allerdings niemand von denen, und das sollte möglichst auch so bleiben.
Sehr viel weiter hatte ich bei meinem Plan allerdings nicht gedacht, zum Glück wurde mein nicht vorhandener Plan unterbrochen. Eine gebieterische Stimme schaltet über die Lichtung. „Wer hat meinen Sohn umgebracht?“
Bevor noch irgendjemand anderes etwas sagen konnte, richtete ich den Gewehrlauf auf den Mann der da gerade zwischen den Bäumen hervor kam und zeigte gleichzeitig mit der Linken Hand, die recht blutig war und in der ich immer noch das blutige Messer hielt auf das Gebüsch zu meiner Linken und rief: „Der Mann der da in dem Gebüsch versteckt ist!“ Ein reiner Reflex, für den ich absolut nichts konnte. Der Mann sah mich irritiert an und ich registrierte erst jetzt, dass ich da ja noch die Mordwaffe in der Hand hielt. Ich versteckte also meine Linke Hand schnell hinter meinem Rücken, der Mann beobachtete mich nur mit hochgezogener Augenbraue. Ich grinste möglichst unschuldig. „Nun, wenn das so ist.“, stellte er also fest, gab den Männern um uns ein Handzeichen und diese richteten teilweise ihre Waffen auf das Gebüsch, auf das ich gerade noch gezeigt hatte und er rief: „Wer auch immer sich dort versteckt, wenn denn überhaupt jemand dort ist, der möge mit erhobenen Händen raus kommen sonst lasse ich das Gebüsch mit Kugeln durchsieben! Ich zähle bis Drei! Eins, Zwei …“ weiter kam er nicht, da tatsächlich ein Mann mit erhobenen Händen heraus kam. Er war vollkommen schwarz angezogen und bis an die Zähne bewaffnet. Er blieb zwei Schritte vom Gebüsch entfernt stehen und sah grimmig in die Runde.
Araminta entfuhr ein leises: „Tanner.“ Luna hingegen runzelte irritiert die Stirn und murmelte: „Was ist dass den für ein schräger Name?“ während ich den Mann erstaunt anstarrte. „Da war wirklich jemand im Gebüsch.“, murmelte ich so leise, dass wahrscheinlich nur Luna es gehört hatte. Schließlich fixierte der Mann der gerade aus dem Gebüsch kam, mich und fragte grimmig: „Woher wusstest du, dass ich dort war?“ „Ähm… Weibliche Intuition!“, rief ich aus, ich konnte ja schlecht sagen dass das Zufall gewesen war. Er sah mich noch grimmiger an, wenn das überhaupt möglich war. Bevor er jedoch noch etwas dazu sagen konnte, fragte Luna: „Du hast weibliche Intuition?“ Ich warf ihr einen verwirrten Blick zu, „Ich bin eine Frau, natürlich habe ich weibliche Intuition.“, klärte ich sie auf. „Ist mir noch gar nicht aufgefallen.“, stellte sie fest. Ich sah sie irritiert an, „Wir kennen uns jetzt seit über 7 Jahren, welches Geschlecht glaubst du habe ich?“, fragte ich sie herausfordernd. „Kein Ahnung, du benimmt dich weder wie eine Frau noch wie ein Mann. Ich dachte immer du schwebst über all diesen Definitionen von Geschlechtern und so.“, erklärte sie sich. Ich spürte die irritierten Blicke der andern auf mir, das war mir allerdings gerade ziemlich egal. „Wann soll ich mich den bitte wie eine Frau benehmen wenn ich entweder Arbeite oder auf dich aufpassen! Ich hab überhaupt keine Zeit um Frauensachen zu machen!“, warf ich Luna vor. „Und wenn du dich noch einmal bewegst, schieße ich dir die Knieescheiben weg!“, knurrte ich den Mann, dessen Sohn ich wohl umgebracht hatte, böse an, ohne ihn direkt anzusehen. Die Waffe hielt ich allerdings immer noch auf ihn gerichtet. Ich hatte seinen Bewegung, mehr Instinktiv gespürt, als dass ich sie gesehen hätte. Vielleicht lag das an der Erfahrung, dass Menschen die ich bedrohte, meist irgendetwas versuchten, wenn sie dachten ich währe durch Luna abgelenkt. Nun, er währe nicht der erste mit zertrümmert Kniescheibe. 
„Du bist doch selbst schuld daran! Immerhin musst du nicht immer auf mich aufpassen!“, ging Luna auf den Streit ein. „Ach, und was passiert dann? Die sperren dich in ne geschlossene Anstalt für den Rest deines Lebens!“, hielt ich ihr entgegen und warf dem Typen, dessen Sohn ich getötet hatte, einen warnenden Blick zu, als dieser sich wieder versuchte zu bewegen.
„Das kann doch dir egal sein! Ob ich nun weggesperrt werde oder nicht!“ rief Luna aufgebracht. „Willst du denn weggesperrt werden?“ fragte ich sie herausfordernd und sah dabei den Typen vor mir an. Der dessen Sohn ich umgebracht hatte und auf den ich immer noch zielte. Ich glaube er war sich nicht ganz sicher ob die Frage an Ihn oder an Luna gerichtet war, da er mich verwirrt ansah. Oder er war darüber verwirrt, dass wir in solch einer Situation, solch eine Unterhaltung führten.
„Nein, aber wie gesagt, dass kann dir im Prinzip doch egal sein oder?“, behaarte Luna. „Nein kann es nicht.“, widersprach ich ihr. „Warum?“, wollte jetzt der Typ vor mir wissen, ihr wisst schon, der dessen Sohn ich umgebracht habe.
„Weil ich es ihrer Mutter versprochen hatte.“, erklärte ich ihm. Er wollte darauf etwas sagen, allerdings unterbrach Luna ihn, bevor er überhaupt anfangen konnte zu sprechen und fragte mit einer Mischung aus Verwirrung und Argwohn: „Woher kennst du meine Mutter?“

Ich warf Luna eine Dein-Ernst-Blick zu und seufzte genervt: „Luna, ich habe fast ein Jahr bei dir zuhause gewohnt! Daher kenne ich deine Mutter!“ „Mhm… stimmt.“, murmelte Luna nachdenklich. „Was machen wir eigentlich jetzt?“, fragte sie dann neugierig in die Runde. „Gute Frage.“, stimmte ich zu und sah abwartend zu dem Mann vor mir. Ich hatte irgendwie den Eindruck, er war der einzige hier, der zumindest irgendeine Art von Plan hatte. Ich zumindest hatte keinen, und mir sollte doch recht zügig einer einfallen, da ich die Erschöpfung und der Blutverlust immer mehr zu spüren bekam. All zu lange würde ich nicht mehr durchhalten.
„Zu allererst würde ich vorschlagen, dass uns unser Neuankömmling mal sagt wer er ist und was er hier macht.“, schlug der Typ vor mir vor und sah dabei bedeutend zu dem Mann, der aus dem Busch kam, hin. Ich nickte zustimmend. „Das hört sich gut an.“ Zumindest gab es mir noch ein bisschen Zeit mir endlich einen Plan zu überlegen, wie ich hier rauskommen sollte. Und irgendwie interessierte es mich auch, wer der Mann war.
Der Typ aus dem Gebüsch sah grimmig in die Runde, schwieg aber. Erst als etwa die Hälfte der Gewähre auf dieser Lichtung auf ihn gerichtet waren presste er ein knappes „Tanner.“ hervor. Das war wohl sein Name. Mehr kam da allerdings nicht. „Nun, Tanner, was machst du hier?“ fragte ihn der Mann mit dem toten Sohn.
Mal abgesehen davon, dass dieser Tanner nicht wirklich aussah als würde er antworten, kam er gar nicht dazu, denn Luna fiel mal wieder etwas sehr sinnvolles ein, was sie unbedingt loswerden wollte. „Er ist ein Buschmensch! Das siehst du doch! Außerdem ist Tanner ein wirklich seltsamer Name. Er heißt bestimmt eigentlich Hanna und ist eine Frau und gibt sich jetzt nur als Mann aus, weil es ihr peinlich ist, dass sie als Frau in einem Busch leben muss. Zumindest mir währe es peinlich wenn ich in einem Busch leben müsste.“
Ich glaube, zu sagen dass die Menschen um uns herum verwirrt waren, war untertrieben. Die meisten sahen Luna an, als währe ihr gerade ein zweiter Kopf gewachsen. Einzig der Buschmensch namens Tanner und der immer noch Namenlose Mann, mit totem Sohn, schafften es einigermaßen ihr Pokerface zu behalten und keine Miene zu verziehen. Ich sah Luna ebenfalls verwirrt an, fasste mich aber schneller als die Menschen um mich herum, da ich den Schwachsinn, den sie manchmal von sich gab, schon gewohnt war. Der Rest allerdings schien absolut nicht zu begreifen, was da gerade passiert war. Und vor allem, schienen sie einen Moment lang zu vergessen was um sie herum passierte und vor allem, wieso sie überhaupt hier waren. In diesem Moment kam mir eine Idee wie wir vielleicht doch noch entkommen könnten, zumindest einen Versuch währe es wert. Was bleib mir denn anderes übrig? Ich trat also möglichst unauffällig einen halben Schritt zurück und stand direkt neben Luna. „Nimm und schieß notfalls auf alles was sich bewegt außer mir. Und mach das nochmal.“, hauchte ich ihr leise ins Ohr. Sah sie bedeutungsvoll an und übergab ihr die Halbautomatik. Dann hob ich meinen Stecken, den ich vorher als Krücke genutzt hatte, auf und stützte mich darauf. Mir wurden langsam die Knie weich und dieses spezielle Schwindelgefühl, dass man bekam, wenn man zu viel Blut verlor, setzte ein. Es war noch nicht stark, aber ich wusste ich hatte nicht mehr viel Zeit und Kraftreserven, bevor mein Körper an seine Grenzen stoßen würde. Die Schmerzen indessen versuchte ich weitestgehend zu ignorieren.
Luna nahm die Waffe und zielte weiterhin auf den Mann, mit Toten Sohn, und warf mir einen verstehenden Blick zu. Sie hatte verstanden was ich vor hatte, das hoffte ich zumindest. Einzig Tanner schien zu bemerken, dass da etwas vorging und dass ich einen Plan hatte. Er nahm Augenkontakt mit mir auf und schenkte mir einen Grimmigen Blick, bevor er kurz mit seinen Augen auf Araminta deutete und dann mich wieder ansah. Ich nickte fast unmerklich zustimmend und sah noch wie er unauffällig, leise irgendetwas wohl in ein verstecktes Funkgerät sagte. Dann wandte ich meine Aufmerksamkeit wieder zu dem Mann, dessen Sohn ich umgebracht hatte. Eine stumme Unterhaltung mit den Augen, nicht einmal 3 Sekunden lang. Niemand um uns herum hatte sie mitbekommen, und doch hatten wir plötzlich einen Fluchtplan. Ich hoffte zumindest meine Interpretation von diesen Gespräch mit den Augen war auch das, was Tanner meinte. Es könnte auch etwas völlig anderes heißen und dann währen wir alle tot. Das war mir klar, aber ein bisschen Glück sollte uns doch auch mal vergönnt sein. So hoffte ich jedenfalls.

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