27 - Beorn Ironclaw

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

˚☾⋆

Ich wirbelte herum.

Eine Wand aus breiten Schultern und Muskeln baute sich vor mir auf und ich sah einem grimmigen Mann mit raspelkurzen Haaren und heruntergezogenen Mundwinkeln ins Gesicht.

Das musste Beorn sein, der Stammhalter der Bären.

Die Nacht spiegelte sich nicht nur in seinen Augen, sondern auch in seinen düsteren Zügen. Ein zerrissener Bärenpelz drapierte seine Schultern, sein Oberkörper war nackt und die Hose hing tief an seiner Hüfte.

Er packte mich an der Kehle und zerrte mich ins Haus.

Grässliche Trophäen hingen an den dicken Wänden aus Eichenholz. Etliche Schädel von Raubtieren mit spitzen Reisszähnen, an deren Knochen teilweise noch Fetzen von Haut und Fell hingen, direkt daneben wunderschöne Geweihe, einige zerbrochen, einige noch ganz, und im Zentrum dieser abartigen Opferwand ein menschlicher Totenkopf.

Beorn lachte dicht hinter mir. „Nett, mir einen Besuch abzustatten. Ein frühmorgendlicher Fick kommt mir sehr gelegen!"

Seine Hände fummelten an meinem Kragen und dann riss er meine Jacke auf. Die Knöpfe kullerten zu Boden. Erschrocken japste ich nach Luft und versuchte, seine Finger von mir zu kriegen, doch er schlug sie weg und griff nach Lycans Hemd, das ich darunter trug.

„Wenn du denkst, es wäre schlau gewesen, hierher zu kommen, um deine zwei Freundinnen zu retten, dann hast du dich geirrt. Ich werde dir zeigen, wie sehr dir etwas leid tun kann—"

Der Leinenstoff des Hemdes gab nach und riss ein, bis die Erhebung meiner Brüste zum Vorschein kam. Beorns Blick sank in die Tiefe meines Ausschnittes und offenbar gefiel ihm, was er sah. Er verlor sich darin und leckte sich über die Lippen.

Ich nutzte seine Ablenkung aus und griff nach meinem Dolch am Oberschenkel. Mit der Präzision, die mir Thorne beigebracht hatte, stach ich ihm die Spitze zwischen die Beine. So tief, dass er ganz genau spürte, was ich ihm an den Schwanz hielt. Beorns Augen weiteten sich und er blähte die Nasenflügel.

„Wenn ich du wäre, würde ich das sofort sein lassen!", spuckte ich ihm förmlich ins Gesicht.

Beorns Finger krallten sich fester in den Stoff meines Hemdes, als müsste er überlegen, ob ihm sein jämmerlicher Hodensack tatsächlich weniger wichtig war, als die Aussicht, sich an meinem Fleisch zu weiden. 

Die Vernunft fand ihn dann trotzdem und leise zischend liess er von mir ab.

Ich trat zwei Schritte zurück, um mehr Abstand zwischen uns zu bringen. Der Bärenkot hatte vielleicht geholfen, unentdeckt in seine Siedlung zu dringen, aber nicht, um diesen Kotzbrocken von mir fernzuhalten.

Als ich den Dolch in seine Richtung streckte, zitterte meine Hand nicht. Beorn sah von der scharfen Klinge zu mir.

„Sieh an, sieh an", sagte er mit Spott in der Stimme. „Immerhin eine, die sich zu wehren weiss."

Die Wut, die mich erfasste, war überwältigend und es kostete mich meine ganze Selbstbeherrschung, sie in ihrem heissen Keim wieder zu ersticken. Allzu gerne wollte ich ihm dieses Messer in die Brust rammen, doch ich hatte dem Chief versprochen, dass ich den Konflikt nicht weiter anheizen würde. Ich wollte nicht herausfinden, welche Konsequenzen der Mord eines Stammhalters auf der Mondseite mit sich ziehen würde und allem voran musste ich erst Lyra finden. Dafür brauchte ich dieses Ekel.

Ausserdem hatte mich Lycans Nahkampftraining etwas gelehrt: Ein falscher Handgriff genügte und Beorn würde mich überwältigen können. Im Augenblick jedoch steuerte ich die Dynamik unserer Körper mit der Klinge zwischen uns — die einzige Waffe, die ich hatte. Ich durfte meine vorteilhafte Position nicht verlieren, denn ich war diesem Bärenbändiger körperlich mehr als unterlegen.

„Ich bin gekommen, um einen Tausch auszuhandeln", verkündete ich.

Beorn sah mich noch grimmiger an. „Ich tausche nicht mit Wölfen!"

Er sagte das mit Abschaum in jeder Silbe.

„Dann ist ja gut, dass ich keine Wölfin bin."

Etwas veränderte sich in seinem Blick und ich hätte wetten können, dass ich Verwunderung sah. Seine Augen glitten über meinen Körper und blieben schlussendlich an meinem goldenen Zopf hängen. Ich hoffte, dass er mich als das erkannte, was ich war: Ein Sonnenkind.

„Du trägst die Kleider des Wolfsstammes und bewegst und verteidigst dich wie eine von ihnen. "

Ich reckte mein Kinn in die Höhe, denn ein sonderbarer Stolz überkam mich.

„Aber ich bin keine von ihnen", beteuerte ich. „Ich bin auf der anderen Seite der Mauer geboren. Auf der Sonnenseite."

Beorn legte den Kopf schräg und der Ausdruck veränderte sich schlagartig in etwas Finsteres. Ein Mundwinkel zuckte in die Höhe.

„Eine Abtrünnige des Sonnenvolkes", knurrte er.

Er machte einen Schritt auf mich zu, als hätte das nun wieder sein widerliches Interesse geweckt, doch ich streckte ihm den Dolch energischer entgegen, damit er sich ja nicht noch weiter näherte. Beorn blieb stehen.

„Von der Sorte hatten wir schon lange keine mehr in unseren Betten."

Ein ekliger Schauer erfasste mich, doch ich zeigte es nicht nach aussen. Beorn begann, mich zu umrunden, stets eine Armlänge von mir entfernt. Seine Augen fuhren über meinen Körper, von den Beinen über meinen Hintern und schliesslich — als er mich einmal komplett umrundet hatte — über meine Brüste. Er schien sie sehr zu mögen.

„Wer bist du?", fragte er, ohne mir in die Augen zu schauen.

„Mein Name ist Faye Gleamridge. Ich bin die Tochter des Grafen Thomas Gleamridge und mir wurde das heilige Recht von Sola und ihren Gesandten benedeit, als Mätresse in den Dienst des Sonnenkönigs zu treten."

Die Worte schmeckten wie bitterer Tee auf meiner Zunge.

Meine Verdammnis. Meine Zukunft. Die höchste Strafe, die man mir hatte geben können. Lange war es her, seit ich überhaupt darüber nachgedacht hatte.

Beorn wirkte des Redens nicht mehr mächtig. Er starrte und starrte und starrte mich an, als hätte er soeben die Mauer berührt und wäre von ihr versteinert worden.

„Ich bin eine auserwählte Mätresse des Sonnenkönigs", wiederholte ich, um sicherzugehen, dass er mich gehört hatte.

Endlich kam Bewegung in den Mann.

„Eine Königshure!", stiess er voller Verachtung aus.

Ich erkannte dieselbe Abneigung in Beorns Ausdruck, die ich vom Sonnenvolk gewohnt war. Menschen urteilten schnell und nachlässig.

„Noch bin ich es nicht", sagte ich. „Ende dieses Sommers sollte ich an den Hof gebracht werden, um des Königs zweite Dame zu werden."

Ich hoffte, dass dieser einfältige Kerl wusste, was das bedeutete, dass die Geschichten der Sonne es über die Mauer geschafft hatten und dass er verstand, wie hoch der Wert meines Lebens für die Gesandten des Sonnenkönigs war. Die zweite Dame war die favorisierte Mätresse. Die Frau, die der König sogar öffentlich über seine eigene Gattin stellen durfte, wenn er es wollte. Ich war die kostbare Perle unter Goldstücken.

Die ganze Farbe wich Beorn aus dem Gesicht, was mir zeigte, dass er die Tragweite meiner Existenz und besonders meiner Anwesenheit in seiner Hütte endlich erfasst haben musste. Er sah mich an, als hätte ich vor seinen Augen Belial gebärt.

Davon bestärkt, straffte ich die Schultern und zeigte Beorn den Griff meines Dolches.

„Dies ist mein Familienwappen und—" Ich blickte ihn prüfend an. „—falls du lesen könntest, würdest du hier auch den Namen meiner Familie sehen kö—"

Beorn packte mich am Handgelenk. „Ich kann lesen!"

Er untersuchte den goldenen Griff sehr genau. Mehrmals fuhren seine rabenschwarzen Augen über die Schrift meines Fluches. Faye Gleamridge stand dort in goldenen Buchstaben und direkt darüber prangte das Siegel des Sonnenkönigs, das er nur auf die Gegenstände stanzen liess, die ihm gehörten.

Als Beorn fertig war, entriss ich meinen Arm aus seinen Fingern.

„Also", sagte ich etwas ungeduldiger. „Zu unserem Tauschhandel: Du kriegst mich, dafür lässt du Lyra und Wren frei."

Die Zeit dehnte sich, in welcher Beorn mich einfach nur betrachtete. Es kam mir so vor, als denke er tatsächlich über mein Angebot nach. Zu meiner Enttäuschung verschränkte er dann die Arme vor der Brust und deutete ein Kopfschütteln an.

„Es hat zu viele Wölfe in diesem Wald. Ich lasse ganz gewiss keine Wolfskriegerinnen frei. Ich behalte euch alle drei und lasse meine Männer mit euch spielen, bis ihr uns anfleht, euch zu Luna zu schicken!"

Ich schluckte meine aufkeimende Übelkeit herunter. Thorne hatte nicht übertrieben. Beorn war krank. Dass er sowas sagen würde, hatte ich schon befürchtet. Nun kam meine nächste Taktik zum Zuge. Jene, die ich zwar äusserst selten angewandt, aber bei meinem Vater immer funktioniert hatte. Meine Hand mit dem Dolch schnellte an meine eigene Halsschlagader. Ohne Vorsicht drückte ich die scharfe Klinge in die Haut, bis Blut an die Oberfläche drang.

Beorns Augenlid zuckte und er machte eine winzige Bewegung mit seiner Hand, als wollte er mich davon abhalten, mir selbst die Kehle aufzuschlitzen.

Ich grinste. Hatte ich ihn also doch in der Hand. Männer waren wirklich einfacher zu spielen als Handpuppen. Für den Effekt fletschte ich die Zähne. Das hatte ich von Lycan und Thorne abgeschaut und fand, dass es besonders bedrohlich wirkte.

„Wie es aussieht, hast du verstanden, was ich dem mächtigsten Mann auf der Sonnenseite bedeute."

Beorn presste die Lippen fest zusammen, sodass sie ganz weiss wurden, doch bevor er etwas erwidern konnte, sprach ich weiter:

„Vor dir steht deine einzige Chance auf eine Allianz mit dem Sonnenkönig. Was kümmern dich die Wölfe und euer Territorium im Wald noch, wenn dir der Herrscher des Sonnenvolkes so viel mehr geben könnte? Unendlicher Reichtum, Frauen in allen Formen und Geschmäckern, Waffen — alles, was dein Herz begehren könnte."

Beorn regte sich nicht, sondern schien immer noch nach einem Weg zu suchen, um mich auszutricksen. Seine Miene war unleserlich.

Mein Geduldsfaden riss. Dann musste ich eben zu noch brachialeren Mitteln greifen! Ich bohrte mir die Klinge tiefer in die Haut und spürte den warmen Blutstrom, der herausfloss. Den schneidenden Schmerz, der mir deswegen durch den Hals jagte, fing ich auf und vergrub ihn umgehend. Dann begann ich, den Dolch über meine Kehle zu ziehen.

Die nachtschwarzen Augen des Bärenbändigers weiteten sich. „Warte!", rief er aus.

Meine Finger hielten inne.

„Ich fürchte den Tod nicht, Beorn!", zischte ich. „Also denke nicht, dass die Hand an dieser Klinge jemals zögern würde, ihre eigene Kehle zu durchschneiden! Tot bin ich dem Sonnenkönig nichts wert! Ich wiederhole mich nur noch einmal: Lass meine Freundinnen frei oder der grösste Reichtum deines Lebens findet nie seinen Besitzer."

⋆☽˚。⋆

Hektisch sah ich mich um, als Beorn mit mir aus seiner Hütte marschierte.

Er stampfte direkt auf den Schuppen zu, der nach Talas Angaben die Gefangenen beherbergte. Es kam mir merkwürdig vor, dass er keine Wachen aufgestellt hatte, um die Hütte zu bewachen, denn die rostige Kette, die er mit einem Schlüssel aufschloss, hatte auch schon bessere Tage gesehen. Jemand hätte sie mit Leichtigkeit aufbrechen können.

Die Tür quietschte schrecklich, als Beorn sie öffnete.

Ich wartete, bis er als Erstes hineintrat, nur um zu vermeiden, dass er mich darin einschloss. Den Dolch hielt ich fest in meiner Hand umklammert, jederzeit bereit, mich damit selbst zu erstechen, wenn er sich mir nicht fügen würde. Schweiss rann mir den Rücken hinunter, doch ich fokussierte mich darauf, meine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen.

„Hier hast du deine Freundinnen", murrte Beorn und wedelte auf die beiden Gestalten im Raum.

In einer Ecke kauerte Lyra und auf einem Bett ausgestreckt lag Wren.

Bei Sola — sie sah nicht gut aus.

Als sie den Kopf in meine Richtung drehte, liess sie ein leises Stöhnen von sich. Sie hatte eine dicke Beule auf der Stirn und ihre Lippe war aufgeplatzt. Ihre Arme und Beine wurden von schweren Schellen festgehalten. Sie war angekettet.

Ein Schauer rieselte meine Wirbelsäule hinab, als das Eisen mit ihrer Bewegung rasselte. Ich blieb wie angewurzelt an der Türschwelle stehen.

„Faye?", krächzte Lyra von der Seite. Sie löste sich aus der Ecke und stellte sich auf die Füsse. „Was machst du hier?"

Im Gegensatz zu Wren sah sie unbeschadet aus — abgesehen von den Kratzern auf ihrem Kinn und dem Dreck an ihrem Körper. Mit ihr hatten sie noch nicht begonnen, aber allem Anschein nach hatte Lyra mitansehen müssen, was sie mit Wren getan hatten.

„Ich hole euch hier raus", antwortete ich mit fester Stimme.

Lyra blickte von mir zu Beorn, den ich keinen Augenblick lang aus den Augen gelassen hatte. Dieser grinste, was ich als äusserst schlechtes Zeichen deutete. Hatte er sich dummer gestellt, als er wirklich war oder genoss er schlicht den Anblick von hilflosen, geschlagenen Frauen? War ich in eine Falle getappt? In meinem Kopf rasten die Gedanken mit meinen Zweifeln um die Wette.

„Mach sie augenblicklich los!", verlangte ich und fuchtelte mit meinem Dolch vor ihm herum.

Ein Schulterzucken. „Wie du willst, Königshure. Wenn du mir das gibst, was du versprochen hast, bekommst du das, was du verlangt hast."

Beorn ging zu Wren, um ihre Fussschellen und dann ihre Handschellen zu lösen. Dasselbe tat er mit Lyra, die verwirrt in der Ecke stehenblieb, als könne sie nicht glauben, was geschah.

„Faye, wovon spricht er?", fragte mich meine Freundin. Sie sah mich von der Seite an, doch ich schaffte es nicht, ihrem Blick zu begegnen. Ich musste Beorn im Auge behalten.

„Ihr könnt gehen, Faye bleibt hier", sagte Beorn, sein Grinsen wurde breiter, triumphierender. „Bei mir."

„Nein!"

Lyras Protest klang zwar laut, war aber heiser.

Beorn warf ihr einen gelangweilten Blick zu. „So leid es mir tut, aber sie ist wertvoller als du, kleine Chiefstochter. Und wer es glaubt oder nicht, ein Handelsmann nimmt statt barer Münze nur ungern Scheisse an!"

Er ging auf Wren zu und schmiss sie aus dem Bett. Völlig entkräftet brach sie zusammen. Lyra und ich sprangen gleichzeitig nach vorne, um ihr auf die Beine zu helfen. Ihr ganzer Leib war grün und blau geschlagen und sie stank nach Urin.

Beorn nahm die Fussschellen und fuhr mit den Fingern über die Bügel. Es war eine fast zärtliche Berührung.

„Tausch ist Tausch", sagte er. „Verzieht euch, bevor ich es mir anders überlege und kommt ja nicht auf die Idee, noch einmal hier aufzutauchen." Er blickte auf und sah mich an. „Und du, Hure, nimmst den Platz deiner Freundin ein — auf der Freudenbank." Er tätschelte das Bett. „Und wage es nicht, dich wie deine Freundin einzupissen. Das verdirbt den ganzen Spass."

Eine Schnur wickelte sich um meine Kehle und das lag nicht an den Blutflecken auf der Matratze oder dem schmutzigen Kissen, sondern an dem eisernen Gegenstand in seinen Händen. Eisenketten.

„Bevor dich der König haben kann, sollen meine Männer eine Kostprobe bekommen. Wäre ja sonst eine Verschwendung."

„Du bist so ein Bastard!", brüllte Lyra. „Wenn dich Lycan in die Finger kriegt, dann bist du tot!"

Beorn lachte auf, sodass seine Muskeln an seinem Oberkörper heftig zuckten.

„Denkst du, ich wusste nicht, dass er hier vorbeikommen würde, um seine geliebte Schwester zu retten? Natürlich wusste ich das! Ihr Wölfe seid mit eurem Rudelverhalten einfach so berechenbar! Darum habe ich dafür gesorgt, dass ihm ein paar Bären in die Quere kommen, um ihm den Weg hierher zu erschweren." Beorn zeigte auf mich. „Mit der hier habe ich aber nicht gerechnet. Dass es ein Wolf wagen würde, sich ganz alleine anzuschleichen, ohne Rückendeckung, ohne Unterstützung, ohne irgendein dummes Rudel... das ist äusserst... verrückt."

Er klang beinahe so, als bewunderte er mich.

„Sie hat mir etwas viel Besseres angeboten, als es dein Bruder jemals gekonnt hätte", fuhr Beorn fort. Er trat einen drohenden Schritt auf Lyra zu. „Also sei dankbar und schwing deinen Hintern aus meinem Schuppen!"

Meine Freundin wich keinen Fussbreit zurück. Viel eher sah sie aus, als würde sie ihm gleich an die Gurgel springen, wenn Wren nicht an ihrer Schulter hinge. Ich löste mich von Lyra und stellte mich zwischen sie und dem Bärenbändiger.

„Geh, Lyra."

Ihre hellblauen Augen waren vor Schock geweitet. „Das kannst du nicht von mir verlangen! Du gehörst zu meinem Rudel! Zu meiner Familie!"

Das Brennen in meiner Brust raubte mir vorübergehend die Luft zum Atmen. Ich biss die Zähne zusammen.

„Geht! Bitte! Und sagt Lycan, dass er umkehren soll."

Mehr brachte ich nicht heraus, denn die Flammen züngelten immer wütender unter meinen Rippen, trieben mir das Wasser in die Augen.

Lyra bewegte sich nicht, weshalb ich sie rückwärts wegschob, bis sie einen Schritt zurückweichen musste. Und dann noch einen. Und noch einen. Wren stöhnte an ihrer Schulter.

„Faolan wird dir den Hals umdrehen, wenn du ihr nicht hilfst", redete ich auf meine Freundin ein. „Wren braucht dringend Hilfe."

„Faye...", krächzte Lyra. Sie schüttelte den Kopf, sodass ihre kinnlangen Haare herumwirbelten. „Ich kann nicht."

Wir standen bereits bei der Tür. Hinter uns kroch die Sonne immer weiter in den Himmel. Sie musste sich wirklich beeilen, bevor es in der Bärensiedlung nur so von Beorns Männern und ihren Biestern wimmeln würde.

„Du musst es können", sagte ich. „Für Wren."

Lyras Kinn zitterte und ich spürte, wie sich ihr Herz gegen die Idee auflehnte, mich hier zurückzulassen. Es ging gegen alles, was sie war und was sie kannte.

Ein letztes Mal schloss ich sie und Wren in meine Arme.

„Es wird keinen Schmerz für mich geben", flüsterte ich ihnen ins Ohr. „Versprochen."

─── ⋆。˚⭒⋆.☾⋆🌑⋆☽.⋆⭒˚。⋆ ───

Author's notes: 

Hallo ihr Süssen,

So, wir sind beim Kuschelbär Beorn angekommen und Fayes Plan ist aufgegangen. Ausgerechnet dem Bärenkerl verrät sie ihr kleines Geheimnis. Upsi ...

Eigentlich wollte ich das Kapitel noch überarbeiten, aber ich bin nicht wirklich dazu gekommen. Ich hoffe, es hat euch dennoch gefallen. 

Wir schreiben uns Samstag!


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro