28 - Erwartungsangst

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Mein Herz brannte fürchterlich.

Ich beobachtete, wie Lyra Wren durch das Unterholz in den Wald schleppte, den Hang hinab zurück zum Wolfsbau. Weg von Beorn und von mir. Ihre Silhouetten wurden vom satten Grün der Bäume verschluckt und endlich stiess ich den Atem aus, den ich angehalten hatte.

Sie waren in Sicherheit.

Ich spürte Beorns Aura hinter mir. Den Dolch hielt ich zwar noch griffbereit in meiner Faust, aber nun, da ich Lyra und Wren gerettet hatte, konnte ich meine taktische Maske ablegen, denn es spielte keine Rolle mehr, was geschehen würde. Seufzend steckte ich die Waffe zurück in meinen Halfter am Bein und es war mir einerlei, was sich Beorn dabei denken musste.

Ein Schnauben erklang.

„Du musst wirklich lebensmüde sein", hörte ich ihn hinter mir sagen und er klang fast so, als realisierte er erst in diesem Moment, was wir ausgehandelt hatten.

„Sie waren meine Rudelschwestern", erklärte ich, die Stimme rau. „Das war es mir wert."

Beorn schnalzte abschätzig mit der Zunge. „Verdammte Wölfe."

Er trat von hinten an mich heran und die Hitze seines grossen, breiten Leibes ätzte sich in meinen Rücken.

„Nur damit das klar ist: Sollten sich deine Behauptungen als falsch erweisen, werde ich dich mit meinen Eisenkrallen persönlich häuten und deinen Schädel über meinem Bett an die Wand nageln", flüsterte er in mein Ohr.

Mein Magen zog sich bei der Vorstellung zusammen und ein flatterhaftes Gefühl machte sich dort breit. Ein Gefühl, das nicht mir gehörte. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und ignorierte es.

„Es ist die Wahrheit", flüsterte ich mehr, als dass ich es laut sagte. „Wenn du mich lebend zu meinem Vater bringst und mit ihm verhandelst, wird er dich reichlich belohnen und dir die Tore zum Sonnenhof öffnen."

„Das will ich für dich hoffen", knurrte Beorn so nahe an meinem Gesicht, dass seine Lippen meine Ohrmuschel streiften.

Von hinten legte er seinen Arm über mich und packte meine Kehle mit seiner grossen Pratze. Er drückte zu.

„Ich werde dich heute nehmen", hauchte er, „aber nicht in dieser Flohschleuder, sondern in meinem Bett."

Meine Nackenhaare stellten sich mit der unangenehmen Gänsehaut auf, die über meine Haut zog. Ich schloss die Augen und liess zu, dass seine Finger sich enger um meinen Hals schlossen. Dass sie daraufhin hinunter zu meinen Brüsten glitten und er einmal fest zupackte, sodass es schmerzte. Das Wimmern verbiss ich mir.

Beorn brummte begierig. Sein stahlharter Leib lehnte sich gegen meinen. Ich konnte seine Erregung nahezu riechen. Ich zog die Nase kraus, doch rührte ich mich nicht vom Fleck.

„Du wirst für deinen König reichlich mit mir üben können."

Er strich meinen Zopf zur Seite, eine fast fürsorgliche Geste, die mir die Galle in die Kehle trieb.

Ich hatte ja geahnt, worauf ich mich mit diesem Tausch eingelassen hatte. Alles, woran ich allerdings in dem Moment denken konnte, war Lyra. Ich hoffte, dass sie es mit Wren zurück nach Hause geschafft hatte und dass Lycan, Farkas und Thorne wohlauf waren. Bestimmt hatte Lyra über die Wölfe bereits mit ihnen gesprochen und sie über ihre Freilassung in Kenntnis gesetzt, damit sie sich zurückzogen und von hier fernhielten.

Beorn liess von mir ab und verfrachtete mich zurück in seine Hütte. Er verriegelte seine Haustür, als wir eintraten.

Meine Augen huschten zu seinem Bett, das ich bei meinem ersten Eintreten nicht wirklich in Augenschein genommen hatte. Erleichterung überkam mich, als ich keine Ketten erkennen konnte. Alles würde ich ertragen können, aber bloss keine Fesseln aus kaltem Eisen und ein Zimmer ohne Fenster.

„Setzen", wurde mir befohlen.

Ich gehorchte und liess mich auf einen harten Stuhl nieder. Beorn setzte sich auf den Stuhl mir direkt gegenüber. Zu seinen Füssen befand sich ein runder Bottich, den er mir sodann mit dem Fuss zuschob. Das Wasser darin schwappte hin und her.

„Wasch dich, Hure. Du stinkst."

Langsam beugte ich mich vor und zog den Lappen aus dem Bottich. Das Wasser sah frisch aus. Er musste sich selbst erst noch in der Früh damit abgeschrubbt haben.

Beorns schwarze Augen glänzten, während er mich beobachtete. Ich hasste die Art, wie er mich betrachtete, denn ich wusste, dass er die Gedanken, die ihm dabei durch den Kopf gingen, zur Realität machen würde, sobald ich sauber war. Ich würde bei meinem Bad Zeit schinden müssen, bis die Taubheit meinen Geist und meinen Leib ganz erobert hatte.

Er begann zu grinsen, als spürte er meine innere Abneigung gegenüber dem, was mir bevorstand. Zu allem Überfluss holte er etwas hinter seinem Rücken hervor: Die rostige Eisenkette mit dem Fusseisen, an welcher Wren vorhin noch gefesselt gewesen war.

Mir wurde auf einen Schlag kalt und ich verlor beinahe den Waschlappen aus meinen Fingern.

Das klappernde Geräusch von Ketten hörte ich manchmal in meinen Albträumen. Allein die Vorstellung, wie das schwere Eisen an meinem Knöchel hing und in meine Haut schnitt, mich langsam machte, mich festband, liess meinen Puls in die Höhe jagen.

Angst. Angst machte sich in mir breit, wie ich sie schon lange nicht mehr gefühlt hatte.

Beorn schien das zu wittern. Seine Augenbraue zuckte.

„Es wird mir eine Freude sein—"

Ein Klopfen unterbrach ihn.

„Beorn!", donnerte eine Stimme von draussen.

Der Bärenbändiger drehte sich im Stuhl ruckartig um und blickte böse zur Tür.

Was?", fauchte er.

„Es ist Kenai!", erwiderte die Stimme. „Er ist schwer verwundet!"

Beorn sprang fluchend auf die Beine und warf die Eisenkette so heftig auf den Tisch, dass ich zusammenzuckte.

„Wie ist das passiert?", schrie er.

„Ein räudiger Streuner hat ihn angefallen. Am Fluss. Wir wissen nicht, ob er... naja ... ob er es schaffen wird. Es sieht nicht gut aus!"

Die Lust blätterte von Beorn wie Laub von einem toten Baum. Plötzlich war ich nicht mehr wichtig. Im Handumdrehen entriegelte er die Tür, riss sie auf und schloss sie so schnell wieder hinter sich, dass der Kerl, der geklopft hatte, keine Gelegenheit hatte, mich in der Stube zu erblicken.

Vor lauter Eile hatte Beorn vergessen, mich anzuketten.

Die Tür wurde abgeschlossen, dieses Mal von aussen. Ich vernahm Beorns Stimme und dass er aufgeregt mit dem anderen Mann sprach, aber ansonsten verstand ich nichts.

Als die Männer vor dem Haus verschwanden, stiess ich den zittrigen Seufzer aus, der in meiner Brust gehockt hatte, und lehnte mich im Stuhl zurück.

Ich war zwar eingeschlossen, aber ohne Fesseln. Das war gut, redete ich mir ein.

Wer auch immer Kenai war, dank ihm und seiner schlimmen Verletzung hatte ich etwas Zeit gewonnen. Ich blickte auf meine Hände hinab, die mehrheitlich sauber waren.

Sie bebten.

Verdammter Mist!

Die Furcht hatte es doch geschafft, aus ihrem Käfig zu entwischen. Sie breitete sich aus und da mir nichts anderes übrig blieb, als die Gefühle zuzulassen, nur damit ich mich danach besser fühlte, liess ich die Angst über mich branden — wenn auch nur für einen kurzen Augenblick. Danach würde ich sie wieder zurück in den dunklen Kerker meiner Seele werfen. Aber mein Leib brauchte das, damit er alles, was spätestens in der Nacht in dieser Hütte folgen würde, ertragen konnte.

Bis sich die Tür zu Beorns Hütte wieder öffnete, würde ich es mir erlauben, alles zu fühlen und danach würde ich wieder zu dem toten Stein werden, den ich gewesen war, bevor ich über die Mauer auf die Mondseite gefallen war.

Kalt und gefühllos. Nichts als ein leeres Gefäss.

⋆☽˚。⋆

Beorn kam nicht zurück.

Der Tag zog sich dahin und das Warten wurde zur Qual.

Es war nicht so, dass ich seine Rückkehr ersehnte, aber wie bei den Lektionen mit meinem Vater, kam der Drang in mir auf, es hinter mich zu bringen. Zu wissen, was einen erwartete und darauf warten zu müssen, war schlimmer als die Züchtigung selbst. So mussten sich jene Menschen fühlen, die kurz vor ihrer Hinrichtung standen. Am Ende war die Strafe fast eine Befreiung.

Ein Gepolter liess mich aufschrecken.

Thornes längliches Gesicht erschien in meinem Blickfeld und mein Kopf benötigte etwas gar lange, um zu realisieren, dass er das wirklich war. Er stand draussen vor dem Fenster und riss das Gitter aus der Verankerung. Dann schlug er das Glas kaputt, bis er mit seinem langen Körper hindurch passte. Er schlüpfte hinein, während jemand an der Eingangstüre rüttelte.

Mein Herz begann heftig zu pochen. War das etwa Beorn, der zur gleichen Zeit zurückkehrte? Thorne musste hier schleunigst wieder raus.

Goldie", hörte ich Thorne sagen. „Da bist du ja!"

Flink wie ein Fuchs kletterte er in die Hütte und ging vor mir in die Knie.

Ich sass am Boden, mit dem Rücken zur Wand, die Augen stets auf die Eingangstür gerichtet. Daran, wann ich mich hierher gesetzt hatte, konnte ich mich nicht mehr erinnern.

„Schnell!", krächzte ich. „Du musst dich verstecken!"

Thorne legte eine Hand an mein Gesicht und zwang mich, den Blick von dem Eisenriegel abzuwenden und ihm in die Augen zu blicken. Wilde Entschlossenheit strahlte mir entgegen. Er sah nicht aus, als würde er sich verstecken wollen. Ganz im Gegenteil. Er war kampfbereit.

„Ich gehe nirgendwo hin, Dummerchen", sagte er, die Augen fest auf mich gerichtet. „Wir sind hier, um dich nach Hause zu bringen."

Eine unbeschreiblich starke, befreiende Welle wusch über mich, liess die Tränen in meine Augen steigen. Ich wusste nicht, woher das kam.

„Was?", hauchte ich

„Was hast du denn gedacht? Dass wir dich bei dem Schinder lassen? Wir waren sowieso auf dem Weg hierher, um die Mädels zu befreien, und dann hat Lyra uns informiert, was du getan hast." Thorne hob mahnend einen Zeigefinger in die Luft. „Übrigens soll ich dir von ihr ausrichten, dass sie dich draussen bei den Mücken übernachten lassen wird, dafür dass du sie gezwungen hast, dich hier zurückzulassen."

Eigentlich hätten mich seine Worte zum Lachen bringen sollen, doch ich schaffte es nicht. Stattdessen rollte eine Träne über meine Wange. Thornes Ausdruck verhärtete sich, als er das sah. Im selben Moment wurde die Tür aufgebrochen und ein grosser, breiter Schatten stand im Rahmen. Ohne es zu wollen, schrie ich auf, denn ich meinte, Beorn dort zu erkennen.

Thorne knallte augenblicklich seine Hand über meinen Mund, um meinen Schrei zu ersticken.

„Shhh! Es ist nur Farkas."

Tatsächlich. Als das Licht auf die breiten Schultern des Waldriesen und sein schiefes Lächeln fiel, erkannte ich ihn auch.

„Hallo Goldlöckchen!", begrüsste er mich.

Ich hatte nicht gewusst, wie sehr ich mich über diesen Kosenamen freuen könnte.

Thorne half mir auf die Beine. Ich taumelte vorwärts, ohne es wirklich selbst zu steuern und warf mich an Farkas' grossen Körper. Sofort wurde ich von seinen starken Armen eingekesselt. Er hielt mich fest und drückte mich einmal kurz. Es war, als würde ich einen Baumstamm umarmen.

„Was hast du dir dabei nur gedacht, Kleines?", hörte ich ihn sagen. „Einfach ganz alleine loszuziehen? Und dann noch in deinem halb verheilten Zustand?"

Ich erwiderte nichts, sondern drückte ihn nur fester. Vermutlich spürte er das nicht einmal.

Er schob mich sachte aus dem Haus. Thorne folgte uns.

„Wo bleibt Lycan?", fragte er.

Farkas machte eine Handbewegung, welcher ich mit den Augen folgte. „Der wollte zur Ablenkung den Bärenschuppen in Brand setzen."

Für einen Moment blieb mir der Atem weg. Flammen so hoch wie die Tannen des Waldes züngelten in den Himmel. Eine Hütte brannte lichterloh, darum herum standen Beorns Männer und versuchten, mit Wasserkübeln das Feuer zu löschen. Panisches Bärengebrüll drang vom Inneren nach aussen und mischte sich mit den gehetzten Rufen der Bändiger. Es herrschte ein riesengrosses Durcheinander. Keiner nahm Notiz von uns.

Thorne schnalzte mit der Zunge. „Das hat man davon, wenn man seine Gefährten ankettet. Zack, passiert ein Missgeschick — alle Biester verkohlt."

An der Vorderseite des Hauses kämpften die Bärenbändiger mit der brennenden Scheunentür. Sie wurde aufgerissen und zwei Mutige stürzten in die Flammen — vermutlich im Versuch, die eingeschlossenen Bären zu befreien.

Auf einmal tauchte ein Schatten hinter dem Schuppen auf und kam auf uns zu. An der Art, wie er sich bewegte, erkannte ich ihn sogleich. Seine mondhellen Augen funkelten.

Lycan.

Er fuchtelte mit der Hand und schien uns etwas signalisieren zu wollen.

„Rennt!"

Seine tiefe, dominante Stimme drang über den Krach zu mir.

Nun schienen Thorne und Farkas auch in Bewegung zu kommen. Sie schoben mich vor und so liefen wir los, zum Wald und zum Schutz der Bäume.

Da verstand ich Lycans eindringlichen Befehl: Er wurde verfolgt.

Direkt hinter ihm raste nämlich Beorn in einer tierischen Geschwindigkeit auf ihn zu, in der Hand eine Axt und in seinem Gesicht purer Zorn. Ihm folgten zwei weitere Männer, die es ebenso auf Lycan und auf uns abgesehen hatten. Bevor Beorns Kerle ihn allerdings verstärken konnten, schossen drei Wölfe aus dem Nichts hervor und machten sich über die zwei her. Shira, Amarok und Kaya — die Wölfe meiner Ausbildner. Sie schnappten und bissen nach ihnen.

„Vorsicht!", brüllte Farkas, als Beorn seine Axt nach Lycan warf.

Mein Herz blieb für einen Schlag stehen.

Lycan hechtete zur Seite und verhinderte, dass die Axt ihn im Rücken traf. Er rollte sich mehrfach auf dem Boden und kam nicht schnell genug wieder auf die Beine. Beorns Abstand zu ihm verminderte sich.

Ich wechselte blitzschnell die Richtung. Nicht, wie vorgesehen, in den Wald, sondern schräg zu Lycan und Beorn. Thorne konnte nicht mehr reagieren und mich daran hindern. Ich entglitt ihm aus den Fingern.

Goldie!", schrie er.

Ich hatte ein klares Ziel vor Augen: Die Axt, die auf dem Boden lag.

Lycan rappelte sich auf die Beine, aber Beorn war schon bei ihm und beförderte ihm seine Faust ins Gesicht. Mein Ausbildner wurde abermals zu Boden geworfen. Dieses Mal so heftig, dass er stöhnend liegen blieb. Beorn türmte über ihm, bückte sich und zerrte ihm die Lederjacke vom Leib. Lycan schien mit der Benommenheit zu kämpfen.

Ich musste ihm helfen! Es war ein dummer Instinkt, aber mein Körper hatte von selbst gehandelt. In drei Sprüngen war ich bei der Axt. Der Griff glitt zwischen meine Finger und dann warf ich sie mit aller Kraft nach Beorn.

Dieser reagierte geistesgegenwärtig und fing sie in der Luft auf. Am Griff.

Nein!

Beorn lachte höhnisch auf. „Kämpfst du jetzt auch noch auf meiner Seite, Hure? Das ist aber nett."

Vor meinem inneren Auge sah ich schon, wie er die Axt in Lycans Körper rammen würde. Hitze jagte wie ein Blitz durch meinen ganzen Leib.

Im selben Moment zerschnitt ein goldener Dolch die Luft und bohrte sich tief in Beorns Schulter.

Mein Dolch.

Ich starrte auf meine Finger. Hatte ich ihn geworfen? Doch da erkannte ich Thornes Silhouette neben mir. Schneller als ein Schatten hatte er mir den Dolch aus meiner Halterung geschnappt.

Ein gellender Schrei verliess Beorns Kehle, als er die Axt fallen liess und sich an die verletzte Schulter fasste. Ich fackelte nicht länger und stolperte auf Lycan zu. Er blutete an der Augenbraue. Ich kniete mich neben ihn hin, um ihn zu stützen und ihm beim Aufstehen zu helfen.

„Lycan—"

Jäh wurde ich am Zopf zurückgerissen.

„Du elende Hure!", schrie Beorn.

Mein Dolch blitzte in seiner Hand auf. Er musste ihn sich aus der Schulter gezogen haben. Blut klebte an der Klinge. Er zerrte mich an den Haaren von Lycan weg, dieser versuchte noch, nach mir zu greifen, doch schnappte er ins Leere. Meine Kopfhaut brannte fürchterlich.

„Lass sie los, oder ich schwöre bei Luna, ich lösche deinen ganzen Stamm aus!", brüllte Lycan und rappelte sich auf die Beine.

Mein Anführer atmete schwer, doch seine Augen glühten. Er war rasend. Noch nie hatte ich ihn so ausser sich gesehen.

Plötzlich war der Zug an meinem Zopf weg und ich fiel vornüber auf die Knie. Meine Haare schwangen nach vorne. Offen und viel zu kurz.

Vor Schock vergass ich, dass sich Beorn noch immer bewaffnet hinter mir befand. Ich vernahm nur das warnende Knurren von Lycan, das so gar nicht nach einem Menschen klang, und dann war da plötzlich Shiras nachtschwarzer Leib, der sich dicht neben mir positionierte. Auch sie knurrte, tief und bedrohlich. Amarok und Kaya schlossen sich ihr an und drohten Beorn mit gefletschten Zähnen und aufgestellten Nackenhaaren.

„Seit wann sind Wölfe denn so blutrünstig?", spottete Beorn.

Schritt für Schritt trat er den Rückzug an. Die Drohung der Wölfe zeigte Wirkung.

Noch immer auf den Knien starrte ich Lycan an, der in dem Moment einem Biest viel ähnlicher sah als einem Mann und mir wurde klar, dass er Beorn am liebsten in Stücke gerissen hätte. Thorne erreichte seinen Anführer und holte ihn aus diesem besorgniserregenden Zustand.

Starke Arme beförderten mich in die Luft. Der Boden war plötzlich weit weg und ich schwebte auf einer unglaublichen Höhe. Alles drehte sich vor meinen Augen und es dauerte einen Moment, bis ich verstand, was passiert war.

Farkas hatte mich über die Schulter geworfen und eilte nun gemeinsam mit Lycan und Thorne in den Wald, ihre Wölfe uns dicht auf den Fersen.

Als Einzige blickte ich zurück und sah Beorn dort stehen, mit blutender Schulter, in der einen Hand meinen Dolch und in der anderen das Ende meines goldenen Zopfes.

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Author's notes:

Ich bin auf der Autobahn in Richtung Paris und hoffe doch sehr, dass euch das Kapitel gefallen hat.

Da hat die liebe Faye noch einmal Glück gehabt. ;-) Die drei Wolfskerle waren zur Stelle, aber da war noch jemand, der geholfen hat. Könnt ihr erraten, wer?

Und wer ist dafür, dass Faye zur Strafe draussen nackt bei den Mücken übernachten muss? Also ich fände das schon angebracht nach diesem Fiasko XD

Habt ein schönes Wochenende!

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