45 - Regen auf nackter Haut

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Es war kurz vor Sonnenaufgang, als ich die Waldquelle erreichte.

Rohan hatte mich hierher geschickt, damit ich meinen leicht unterkühlten Körper wieder aufwärmen konnte. Die Nacht mit ihm im hohlen Baumstamm war schön gewesen. Trotz der kalten Luft hatte ich erstaunlich gut geschlafen und mein Gesicht tief in Rohans Fell vergraben, sodass mich sein Duft bis in meine Träume begleitet hatte.

Der Regen zog in Fäden vom Himmel und malte etliche kleine Kringel auf die sonst spiegelglatte Wasseroberfläche der Quelle. Meine Kleider waren von dem kurzen Rückweg bereits durchnässt und so entledigte ich mich rasch meiner Sachen und watete ins Wasser. Die Wärme brannte auf meiner Haut. Ich seufzte auf, denn es war ein behagliches Gefühl.

Die Luft war vom sanften Prasseln des Regens erfüllt. Für einen Moment schloss ich die Augen und genoss den Frieden, der sich um meine Seele legte. Die Zeit, wenn die Welt erst wieder erwachte, war schon immer meine liebste gewesen. Wenn Solas Licht die Erde mit ihren ersten Strahlen küsste, ihre Bewohner liebevoll aus dem Schlaf weckte und die Schatten der vergangenen Nacht vertrieben, dann schien es, als wäre an diesem neuen Tag plötzlich alles wieder möglich.

Das Wasser schwappte sanft an meine Hüfte und die Regentropfen flossen wie kleine Rinnsale an mir herab, während ich tiefer in den See schritt.

Plötzlich kribbelte es in meinem Nacken.

Ich drehte mich um und erkannte am Rande des Weihers ausgerechnet die Person, die ich als Letztes hier sehen wollte.

Lycan.

Er stand in seiner Festkleidung dort, die Kriegsbemalung in seinem Gesicht war komplett verschmiert, als hätte jemand ungeachtet der Kohlefarbe reingefasst. Es trieb mir die Glut in die Kehle, denn ich wusste, welche Hände für diese Schmiererei verantwortlich waren.

Ambers Hände.

Sein Hemd war am Kragen leicht geöffnet und steckte nicht mehr in seiner Hose. Mir wurde übel, wenn ich daran dachte, dass er die Nacht mit ihr verbracht haben könnte — in dem Bett, in dem ich vor nicht allzu langer Zeit noch selbst geschlafen hatte.

„Was willst du hier?", fuhr ich ihn an.

Er regte sich nicht, sondern starrte mich unentwegt an.

„Wenn du dich waschen willst, weil du diese Eule gevögelt hast, dann sei bitte so gut und warte, bis ich fertig bin. Ich will ganz bestimmt nicht mit ihren Körpersäften in Berührung kommen, geschweige denn sie an dir riechen!"

Das Feuer in meinem Magen tat weh. Ich legte eine Hand auf meinen Bauch und musste feststellen, dass Lycan meine Bewegung mitverfolgte. Seine Augen klebten auf mir wie Harz. Obwohl meine Haare meinen Busen bedeckten, verschränkte ich die Arme vor der Brust und funkelte ihn an.

„Hör auf, mich so anzusehen!", fauchte ich.

Noch immer strafte er mich mit seinem Schweigen, doch es fiel ihm nicht ein, den Blick von mir abzuwenden, nein, ich glaubte sogar zu sehen, wie er die Formen meines Körpers genauer betrachtete, wie er an meiner Taille hängenblieb und tiefer gleiten wollte.

Ich schritt rückwärts davon, damit mich das Wasser verschluckte. Dieser Mistkerl hatte sich soeben mit einer anderen Frau vergnügt und jetzt erfrechte er sich noch, mich wie ein Weiberjäger anzustarren. Das würde ich ihm nicht gönnen!

In einer fliessenden Bewegung entledigte Lycan sich seines Hemdes und entblösste damit seinen Oberkörper. Seine Kraft strotzte aus jeder Muskelfaser.

Ich bekam Schnappatmung, doch schaffte ich es noch, meinen Zeigefinger drohend auszustrecken.

„Wage es ja nicht, hier reinzukommen!", warnte ich ihn. „Du selbst hast es klar und deutlich gemacht, dass ich dir fernbleiben solle! Das versuche ich hier gerade, also mach es bitte nicht noch schwerer für mich!"

Lycan warf sein Hemd achtlos zu Boden.

Meine Stimme versagte, während ich dem zuckenden Muskelspiel seines Oberkörpers zusah und zum allerersten Mal überhaupt seine Körperbemalung richtig betrachten konnte. Ein Mond und eine Sonne waren auf seine Brust gestochen worden, genau über seinem Herzen, und darum herum rankten sich Muster, die aussahen wie Schriftzeichen oder die Arme einer Trauerweide, aber von Weitem konnte ich sie nicht genau erkennen.

Lycans Hände wanderten an seinen Hosenbund. Er fixierte mich noch immer, als stünde ich im Mittelpunkt seines Fokus.

Ich riss die Augen weit auf, als er die Hose aufknöpfte und ... einfach abstreifte.

Er trug nichts darunter!

Mein Blut geriet unmittelbar in Wallung. Hastig drehte ich mich weg und klemmte mir meine Hände unter die Achseln.

„Willst du mich aus dem Wasser treiben? Ich war zuerst hier, nur damit das klar ist!", rief ich über meine Schulter.

Am Platschen hinter mir vernahm ich, dass er ins Wasser schritt — wie die Göttin ihn geschaffen hatte. Barfuss bis zum Hals!

Meine Wangen wurden heiss. Ich stand auch hüllenlos im Wasser, realisierte ich etwas verspätet.

Mist, Mist, Mist! Das konnte doch echt nicht wahr sein! Ich musste schleunigst hier raus, sonst würde ich dem Kerl noch an die Gurgel gehen oder anderweitig handgreiflich werden.

Das durfte keinesfalls passieren.

Mit geschlossenen Augen drehte ich mich dem Ufer zu, in der Absicht, zu flüchten, doch da prallte ich in einen harten Männerkörper.

Meine Hände lösten sich aus meinen Achseln und landeten mitten auf Lycans Brust. Natürlich klappten meine Lider auf und vor mir eröffnete sich die volle Sicht auf straffe Muskeln, die sich unter einer leicht gebräunten Haut spannten. Die Linien seiner Tätowierungen schienen dem natürlichen Lauf seines Leibes zu folgen und zogen sich schwungvoll in etliche Täler und Hügel über seinen Oberkörper.

Meine Fingerspitzen kribbelten und am liebsten wäre ich den Linien nachgefahren — aber das konnte ich nicht. Ich durfte es nicht!

Etwas verhalten nahm ich meine Hände von ihm.

Das Wasser reichte mir bis zum Bauchnabel, aber ihm gerade mal über die Hüftknochen. Auf keinen Fall durfte mein Blick in die Tiefe seiner Lenden sinken!

Auf. Gar. Keinen. Fall.

„Du stehst mir im Weg!", maulte ich ihn an und legte den Kopf in den Nacken, um in seine Augen zu sehen, anstatt mich am Anblick seines blanken Körpers gütlich zu tun.

Mir blieb die Luft im Hals stecken, denn seine Pupillen waren so stark geweitet, dass man kaum das Blau darin erkennen konnte.

„Bist du fertig?", fragte er mit unfassbar tiefer Stimme.

Seine ersten Worte an mich. Und dann noch so ranzig.

„Fertig womit?", schnauzte ich zurück. „Mit Baden wohl kaum. Habe gerade erst angefangen, da bist du gekommen und hast mich gestört."

Er trat einen Schritt näher, aber ich wich nach hinten aus. Der gute Mann musste nicht meinen, dass er sich mir mit seinem freiliegenden Gemächt so nähern konnte!

„Mit dem Rüffeln", sagte er.

Beleidigt schnappte ich nach Luft. „Ich rüffle nicht! Ich lasse nur meinen Frust an dir raus! Du bist mein Ausbilder, also hast du das auch auszuhalten, oder wozu bist du sonst so breit gebaut?"

Lycan sah zu mir herab. „Bist du fertig?", fragte er nochmals.

„Nein!"

„Darf ich jetzt?"

Ich schnalzte mit der Zunge, was er offenbar als meine Zustimmung missinterpretierte. Er hob seine Hände aus dem Wasser, legte sie an mein Gesicht und zwang mich, ihn anzusehen.

„Wo warst du?" Jedes Wort kam äusserst verbissen aus ihm.

Ich entzog mich aus seiner Berührung, denn ich konnte ja nicht wissen, wo diese Hände überall gewesen waren.

„Das geht dich nichts an!"

Irritation zuckte ihm übers Gesicht. „Das geht mich sehr wohl etwas an, wenn der Bärenstamm dir auf den Fersen ist!" Seine Nasenflügel bebten mit dem Atemzug, den er nahm. „Keiner konnte mir sagen, wo du steckst und der Regen hat deine Geruchsspur verdeckt."

Ich wich rückwärts aus, doch Lycan folgte mir, sodass ich es bloss schaffte, ihn auf einen Schritt Abstand von mir zu halten. Wir wateten so durchs Wasser, als ob wir einen Tanz vollbrachten.

„Wo warst du eigentlich, hm?", konterte ich, anstatt auf seine Frage einzugehen. Ich machte noch einen Schritt weg, den er sofort wieder überbrückte. „Und warum interessiert es dich überhaupt, was ich getrieben habe? Du bist ja mit Amber verschwunden. Hast du sie in dein Haus geschleppt, damit mein ekelhafter Gestank von ihrem Duft überdeckt wird?"

Seine Augenbrauen zogen sich am Ansatz seiner Nase zusammen. Wut funkelte mir entgegen, aber es war mir egal.

„Nein." Seine Zähne knirschten hörbar. „Ich war mit ihr in Farkas' Hütte, weil sie wissen wollte, wie er den Fasan zubereitet hatte. Und als ich danach rauskam, warst du weg."

Er rückte näher und dieses Mal wich ich nicht aus, sondern liess zu, dass er sich vor mir aufbaute. Die nächsten Vorwürfe entfielen mir, denn der Anblick seiner Haut raubte mir die klaren Gedanken. Sein Körper war der Inbegriff von Kraft und Leben und die schwarzen Linien seiner Tätowierung unterstrichen die Schönheit seiner Formen.

Bei Sola und Luna! Ich wollte ihn so sehr berühren, das Herz fühlen, das dort zwischen Sonne und Mond gegen seine Rippen hämmerte.

„Ihr habt die Nacht nicht zusammen verbracht?", fragte ich murmelnd.

Ein Kopfschütteln, gefolgt vom Zucken eines Kiefermuskels. „Amber ist nur eine Freundin."

„Eine Freundin, die es liebt, dich anzufassen." Ich hasste es, wie eifersüchtig ich klang.

Lycan neigte den Kopf zur Seite und musterte mich. Die Stille, die sich zwischen uns aufbaute, war unerträglich, und so füllte ich sie mit hastigen, unüberlegten Worten:

„Wenn es euer Ziel war, allen zu zeigen, wie toll ihr zusammenpasst, dann herzlichen Glückwunsch! Das habt ihr wunderbar hinbekommen!"

Ein Knurren entfuhr ihm. „Amber und ich wollen keine gemeinsame Zukunft, nicht als Paar. Wenn es unsere Eltern jedoch sanftmütig stimmt, uns als solches zu sehen, dann spielen wir diese Rolle eben für einen Abend."

Ich wich seinem Blick aus. „Das sah aber nicht gespielt aus."

Der Regen prasselte auf uns nieder und mittlerweile waren meine Haare ganz durchnässt. Auch jene von Lycan, wie ich bemerkte. Die Kohle der Kriegsbemalung löste sich von seinem Gesicht und floss in dunklen Striemen seinem verboten attraktiven Körper hinab.

„Faye... Ich will eine Wölfin zur Partnerin, keine Eule", sagte er.

Mein Herz sackte ab. „Und?" Ich musste leer schlucken. „Hast du eine Wölfin gefunden? Es hatte viele ansehnliche Damen am Fest."

Lycans Hand legte sich an meine Taille. Ich spürte jeden einzelnen Finger, wie sie sich um mich wickelten und sich in mein Fleisch gruben.

„Ich konnte die Richtige nicht finden", raunte er.

Er senkte den Kopf zu mir herab, hielt jedoch direkt vor meinen Lippen inne. Sein Adamsapfel hüpfte auf und ab und ich musste den Drang unterdrücken, meine Zähne genau dort vergraben zu wollen. In seine männliche Kehle, die mir gehörte.

Ich wollte, dass es alle sahen!

„Wo warst du, Faye?", wiederholte er seine Frage. „Ich habe überall nach dir gesucht, aber du warst verschwunden."

Seine Stimme bebte leicht und an der Art, wie er mich ansah, erkannte ich den Grund für seine zerzauste Erscheinung und die verschmierte Gesichtsbemalung. Er hatte sich Sorgen gemacht. Meine Abwesenheit hatte das ausgelöst.

„Ich war bei Rohan", verriet ich. „Weil ich mir lieber ein Messer ins Bein gerammt hätte, als weiter zu beobachten, wie sich Amber an meinen Anführer ranmachte."

Die letzten Worte knurrte ich geradezu.

Ein schiefes Grinsen verzog Lycans Lippen, das ich ihm am liebsten weggeküsst hätte, doch ich beherrschte mich und verharrte in der Position: Den Nacken gestreckt, die Lippen nur einen Hauch von seinen entfernt, sodass die Sehnsucht unserer Körper über das Knistern dazwischen spürbar wurde.

„Erheben wir etwa Ansprüche?", fragte er.

Seine Hand glitt von meiner Taille zu meinem Kreuz und tauchte ins Wasser, tiefer, immer tiefer, bis er meinen Hintern erreicht hatte. Langsam wurde ich an seinen Körper gedrückt, während seine Finger sich in meine Pobacke krallten. Lycan entkam ein kehliger Ton.

Hitze sammelte sich in meinem Unterbauch an, als hätte mein Leib nur auf die Übernahme seinerseits gewartet.

„Möglicherweise", murmelte ich. „Aber es wäre mir lieber, wenn ..." Ich musste mich räuspern, denn meine Stimme versagte. „...wenn diese Ansprüche auf Gegenseitigkeit beruhten."

Obwohl es unmöglich war, weiteten sich Lycans Pupillen noch mehr, bis sie so finster waren, wie die Nacht. Ich erwiderte seinen intensiven Blick und hätte mich darin verlieren können. Diese Augen hatten mich schon immer gefunden, selbst in der tiefsten Dunkelheit und vor ihnen würde ich mich nie verstecken müssen.

„Die Antwort darauf solltest du kennen." Seine Stimme streichelte meinen Körper. Meine Lider flatterten unmittelbar als Reaktion darauf.

„Das dachte ich zuerst auch." Ich machte absichtlich eine Pause. Lycans Augen begannen zu glühen, während er wartete, bis ich fortfuhr: „Aber dann hast du mich aus deinem Haus geworfen und hast zugelassen, dass sich dieses Huhn an dich schmeisst und dich vor der ganzen Festgesellschaft begockelt."

Lycans Griff an meinem Hintern wurde stärker. Ein Grollen ging durch seinen Leib, der sich auf meinen übertrug und mir warme Schauer durch die Blutbahnen jagte.

„Ich habe das nur zugelassen, weil es notwendig war, um—"

„Es wäre mir dennoch lieber, wenn du es mir sagen könntest", unterbrach ich ihn. „Nur damit ich mir sicher sein kann, dass du es ernst meinst."

Ich benetzte mir meine Lippen und sah, wie das Lycan aus gesenkten Lidern beobachtete. Sein Atem ging stossweise, als er den Abstand zwischen uns auf ein absolutes Minimum reduzierte. Ich schmeckte ihn schon beinahe auf der Zunge.

„Ich hatte schon immer nur Augen für dich, Faye", raunte er und dann legte er seine Lippen auf meine.

Mein Herz stolperte über einen Schlag, als er mich eroberte. Lycan fasste in mein Haar und neigte meinen Kopf, sodass er mit seiner Zunge tiefer in meinen Mund vordringen konnte. Ich seufzte, schlang meine Arme um seinen Nacken und drängte mich an seinen Körper.

Hitze und Feuchtigkeit sammelten sich zwischen meinen Schenkeln an und auch an Lycan ging dieses Haut-an-Haut nicht spurlos vorbei. Er wurde hart an meinem Bauch.

Keuchend trennte sich Lycan von meinen Lippen. Sein Blick war unendlich schwer und so voller Sehnsucht.

„Auf dem Fest", sagte er mit belegter Stimme, als hätte ich sie ihm geraubt, „als du so kühn und unerschrocken vor meinem Vater standest, da wollte ich dich am liebsten auf meinen Schoss ziehen." Er fuhr mit der Rückseite seines Fingerknöchels über meine Wange. Es war eine zärtliche Berührung. „Weil du in unserer Kleidung und mit unserer Bemalung so verdammt stark aussahst, dass ich nicht mehr klar denken konnte. Nur noch daran, wie sehr ich dich aus diesem Leder schälen, dich auf meinem Bett ausbreiten und dich schmecken wollte."

Sein verheissungsvolles Geständnis jagte ein Kribbeln durch meine Mitte, was ich nur mit einem leichten Aneinanderreiben meiner Schenkel besänftigen konnte.

Langsam setzte ich meine Finger in Bewegung und fuhr der Linie nach, die vom Mond auf seiner Brust zu seiner rechten Schulter führte. Es waren winzige Schriftzeichen. Lesen wollte ich sie später.

„Was das Ausziehen betrifft...", flüsterte ich. „Das habe ich dieses Mal für dich übernommen, aber die anderen beiden Dinge... die darfst du gerne tu—"

Lycan umschloss mit der Hand meinen Kiefer und starrte mich aus unfassbar finsteren Augen an.

„Faye." Es klang wie eine Warnung. „Wenn du mehr sagst, werde ich dich nehmen. Es hat mich bereits meinen ganzen Verstand gekostet, mich gestern von dir zu reissen. Ein weiteres Mal werde ich das nicht schaffen."

Ich krallte meine Finger in seine Haare am Nacken und reckte ihm mein Gesicht entgegen. Warum musste dieser Mann auch so viel Selbstbeherrschung besitzen und warum musste er solche Angst vor seiner eigenen Begierde haben? Es war an der Zeit, dass er losliess.

„Ich möchte, dass du dir das nimmst, was wir beide wollen", sagte ich und wollte auf die Zehenspitzen stehen, um ihm einen Kuss zu schenken.

Doch plötzlich wurde ich in seine Arme gehievt, sodass es mir den Boden unter den Füssen wegzog und für einen Moment den Atem verschlug. In zügigen Schritten trug Lycan mich durch den Regen und bettete mich schliesslich am Uferrand des Sees auf eine mit weichem Moos bewachsene Stelle.

Unsere nackten Körper dampften in der Luft und ich konnte nicht anders, als ihn abermals zu bewundern. Wie er über mir kniete, mit den dunklen, nassen Strähnen, die ihm ins Gesicht hingen, die verwaschene Kriegsbemalung, die Tätowierungen seiner verstorbenen Freunde, die seinen Körper zusammenhielten und diese eisblauen Augen, die mich begehrten.

Dieser Mann — dieser Wolf — er war einfach atemberaubend.

Er betrachtete mich, wie ich ihm und dem Regen komplett ausgeliefert war. Sein Körper glänzte, als hätte ihn der Himmel eingeölt.

„Was ist?", fragte ich, denn er sah mich einfach nur an und schwieg.

Er schluckte schwer. „Ich kann jederzeit aufhören, wenn du nicht mehr willst..."

Ich streckte meine Hand nach seinem Gesicht aus und bekam seinen Kiefer zu fassen. Er lehnte sich in meine Berührung und schloss für einen Moment die Augen.

Ich lächelte.

„Ich möchte nicht, dass du aufhörst."

Die Sehnsucht in Lycans Blick tat mir beinahe weh. Er liess zu, dass ich ihn zu mir herunterzog und unsere Lippen vereinte. Wenn das der Weg war, um seine letzte Unsicherheit in Luft aufzulösen, dann würde ich nie mehr damit aufhören.

Es war ein heisser und feuchter Zungenkuss, den wir uns lieferten, und welcher dafür sorgte, dass ich mich unter ihm zu winden begann. Ich schmolz unter der geballten Leidenschaft, die er über seinen Mund an mir ausliess.

Wir küssten uns lange und ausgiebig, dann geriet Lycans Mund in Bewegung. Er besprenkelte mein Gesicht, meine Kehle, meine Brust mit federleichten Küssen, als wollte er mich mit seinen Lippen liebkosen. Die zarten Berührungen wurden gieriger, als er meinen Busen erreichte. Immer wieder hörte ich, wie er die Luft einsog, während er mit seinem Mund, mit seinem ganzen Gesicht, jede Kuhle und jede Erhebung meines Körpers erkundete.

„Dein Geruch, dein Körper, dein Herz." Er leckte und saugte den Regen von meiner Haut und dann presste er einen Kuss auf mein Brustbein, unmittelbar zwischen meinen Brüsten. „Es ist der einzige Grund, warum mein Blut durch meine Adern fliessen will. Warum ich noch auf dieser Erde weile."

Mit einer Hand berührte er meine Brust und dann umschloss sein Mund meine zarte Knospe. Von dem Gefühl überwältigt, bäumte ich mich ihm entgegen. Das Stöhnen brach ungehemmt aus meinem Mund.

Lycan liess die Spitze seiner Zunge um meine Brustwarze kreisen, bis Farben vor meinen Augen tanzten und ich ihn anflehen musste, meine andere Brust nicht zu vernachlässigen. Er kam meinem Wunsch mit einem brummenden Lachen nach. Meine Finger vergruben sich in seinem Haar, während er meine Brustwarze zwischen die Zähne zog und daran knabberte, als wollte er mich tatsächlich verspeisen.

Abermals entlockte er mir ein lautes Wimmern, als wollte er meine Geräusche wie Trophäen sammeln.

Lycan zeigte Gnade und liess meine Brust sein, allerdings nur, um noch tiefer zu tauchen.

„Du klingst so viel besser, als ich es mir erträumt habe", raunte er.

Er erreichte meinen Bauch. Ein weiterer Kuss landete auf der Stelle unter meinem Bauchnabel. Alles zog sich in mir zusammen.

„Rohan mag zwar deine Seele haben", sagte er und sah mich von dort unten an. Der Anblick trieb mir die Nässe zwischen die Beine. „Aber ich will dein Herz und deinen Körper."

Die Eindringlichkeit, mit welcher er mich ansah, durchfuhr mich wie ein warmer Schauer. Dann öffnete er vorsichtig meine Schenkel, legte seinen Mund auf meine zarteste Stelle und ich wusste für einen Moment nicht mehr, wer ich war.

„Lycan!", schrie ich auf und zog an seinen Haaren.

Er hob den Kopf aus meiner Mitte und blickte stirnrunzelnd zu mir hinauf.

„Was machst du?" Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Um Solas Willen, er konnte doch nicht...

„Was ich schon immer wollte."

„Du... du willst mit deinem Mund...?"

Ich beendete die Frage nicht, denn ich wusste gar nicht, wie ich das bezeichnen sollte, was er gerade getan hatte.

Etwas funkelte in Lycans Augen auf. „Hat dich noch niemand mit seiner Zunge geliebt, Faye?"

Mein Herz machte einen Satz in der Brust. Geliebt. Geliebt hatte mich noch nie jemand. Nicht richtig. Ich riss mich zusammen, um ihm meine Überforderung nicht zu zeigen.

„Nein", flüsterte ich. „Nicht so..."

Lycans Zunge schoss hervor, als er sich damit die Lippen benetzte, und sein Blick hatte plötzlich etwas Unheilversprechendes.

„Dein Schoss ist ein heiliges Gefäss." Seine warme Hand streichelte die Innenseite meines Schenkels. Vor und zurück, als wollte er ein aufgeschrecktes Tier besänftigen. „Willst du sehen, wie sehr ich dich verehren kann?", fragte er weiter und hauchte einen Kuss auf mein Knie.

Ich schaffte ein schwaches Nicken.

Selbstverständlich wollte ich es sehen, nur war mir diese Art der Verehrung neu und das verunsicherte mich.

Lycan hörte nicht auf, mich zu streicheln, und mit jedem Vortasten seiner Finger kam er meiner Mitte wieder näher. Er beobachtete mich sehr genau, während er das tat, und wartete, bis sich meine Oberschenkel entspannten.

Er gab mir Zeit, als spürte er, dass mich sein Vorstoss aus allen Wolken gerissen hatte. Aber mit dem Gefühl seiner Fingerspitzen auf meiner Haut beförderte er mich genau dorthin zurück, wo ich mit ihm sein wollte: Im Himmel, in der Ewigkeit, bis uns die Welt daraus herausriss.

Seine Lippen tasteten sich vor, und dann waren da nur noch Lycan, seine Zunge, seine Hände und das Gefühl des kalten Regens auf meiner Haut, der gegen die Hitze in meinem Leib ankämpfte.

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So, es hat geklatscht zwischen den beiden xD

Seid ihr glücklich?

Freut euch, es geht nächste Woche sogar noch weiter damit ;-)

Hab euch lieb  ❤️

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