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Ich wunderte mich, wie manche Erinnerungen sich auch nach so vielen Jahren so real anfühlen konnten, so real, dass man dieselben Emotionen von früher jetzt auch fühlen konnte, als wäre alles vor einer Minute erst passiert.

Die Zeit war keine Hilfe, war ein falscher Freund der Hoffnungen. Man kann die Erlebnisse nicht vergessen, man kann sie nicht in eine Kiste verschließen und so tun als wären sie nicht da gewesen.

Sie sind starke Waffen, die einen entweder komplett zerstören oder einen fürs Leben stark machen konnten.

Würde ich es schaffen können, mich in der zweite Kategorie zu finden ?! Das konnte ich noch nicht sagen. Es war mir schwer, alles hinter mir zu lassen und es verfolgte mich immer noch, Tag und Nacht . Ich strengte mich an, dass alles zu besiegen und ein neues Leben zu beginnen.

***********

Zwei Wochen waren schon vorbei, in denen ich mich nur auf Arbeit konzentriert hatte. Zumindest hatte ich versucht, so zu tun, als würde nichts weiteres existieren.

Heute war Freitag und spät am Abend erwartete ich meine Tante. Jetzt war ich aufgeregt, das der Tag gekommen war, an dem ich jemanden der meiner Familie nah stand, in die Augen blicken würde. Aber ich versuchte, mich zusammen zu reißen und mich vorzubereiten auf das, was ich mit ihr besprechen musste. Ich hoffte mich besser zu fühlen, nachdem ich ihr alles gesagt hatte, was in mir vorging, alles, was ich in mich hineingefressen hatte.

Damien fehlen machte das alles nicht besser für mich. In diesen zwei Wochen hatte ich ihn nicht ein einziges mal gesehen. Am Wochenende war ich nicht mehr in Coles Bar gewesen. Genau aus diesem Grund. Ich wollte ihn sehen, aber ich hatte Angst, ihn da zu treffen und nicht in seiner Nähe sein zu können, oder ihn mit Celine zu sehen. Und er selber kam nicht mehr in die Cafèteria. Ich hoffte jeden Tag, aber dann saß ich spät am Nachmittag da und merkte, dass er doch nicht gekommen ist.

Fragen tat ich nicht, und mir wurde auch nicht gesagt, was mit ihn los war oder wo er war. Jack kam schon öfter und wir unterhielten uns. Über Damien aber verlor er kein Wort.

Es tat weh, ihn nicht zu sehen, genau so, wie es weh tat, ihn zu sehen und zu wissen, das er mir nicht gehörte.

Ich vermisste ihn so sehr, dass es schmerzte. So viele Tage seine wunderschönen tiefschwarzen Augen nicht zu sehen, sein Geruch nicht zu atmen, seine Nähe und Wärme nicht zu fühlen tat es weh. Jeden Tag hoffte ich, dass er doch vor mir stehen würde, und jeder einzelne Tag, der verging und er nicht da war, machte den Schmerz noch größer.

So viel ich konnte, versuchte ich, mich abzulenken, aber sobald ich Abends alleine in meinem Bett lag, war der Schmerz noch intensiver . Diese quälende Sehnsucht nach Damien schaffte ich nicht zu unterdrücken. Er hatte so schnell Besitz von mir genommen, das es mir Angst machte. Ich ertrug nicht mehr, ihn weit weg von mir zu wissen .

Mit einem Blick , einer Berührung, einem Kuss erweckte er Emotionen in mir, die ich immer wieder fühlen wollte.
Ich hatte mein Herz verloren und Damien hatte die Kraft dazu, sie zu zerstören. Und das tat er, ob er es wollte oder nicht.

Es war schon spät am Nachmittag, als ich langsam anfing, alles in der Cafèteria aufzuräumen. Nadya und Joe waren schon früher fertig, da sie heute Abend in Coles Bar arbeiten würden. Gegen 19.30 Uhr wollte meine Tante schon da sein. Ich hatte ihr die Adresse gegeben, wo sie hinkommen sollte, da ich nicht bereit war, noch auf sie zu warten. Das hat sie verstanden.

Die Türglocke läutete und erschrocken zuckte ich zusammen und blickte auf die Tür. Das alles machte mich gerade ziemlich nervös. Cole kam gerade rein und ich war überrascht ihn zu sehen. Ich dachte, er sei in der Bar.

"Hallo, Kleine! Wie geht es dir?" Cole näherte sich und drückte mich ganz kurz. Ich hatte mich so sehr an diese Geste gewöhnt, dass ich es komisch finden würde, wenn er es nicht mehr täte. Es gefiel mir, sehr. So fühlte ich mich gut und es wärmte mich zu wissen und zu sehen, dass jemand mich gern hatte .
"Cole, hallo! Ist alles gut?"
"Ach ja, keine Sorge. Ich muss nur ein paar Sachen wegen der Bar mit Nicole besprechen. Ist sie da?"
"Ja , ja . Sie ist hinten in die Küche. "
"Danke. Ich gehe dann sie suchen. "

Cole entfernte sich um Nicole zu suchen und ich fing an die Tische abzuwischen und das übrige Geschirr zu spülen. Immer wieder warf ich einen Blick auf die Uhr und ich merkte, wie ich stärker anfing zu zittern.

Ich war nervös, aufgeregt und unruhig. Warum aber, verstand ich nicht. Es war doch nur meine Tante. Wovor ich eigentlich Angst hatte, waren ihre Augen.
Ich hatte Angst, in ihre Augen zu schauen und so nah dran ihre Stimme zu hören.
Ich hatte Angst, was das alles in mir erwecken würde.
Ich hatte Angst, das ich statt sie ihn sehen werde.
Ich hatte grosse Angst!

Tief in meine Gedanken versunken erschreckte ich, als ich plötzlich ihre Stimme hörte: "Hallo Celeste!"

Ich wollte mich nicht umdrehen und meine Hände fingen noch stärker an zu zittern. Tief durchatmend und mit geschlossenen Augen drehte ich mich dann langsam um. Nochmal atmete ich ein, dann hob ich meinen Kopf und öffnete die Augen.

Die Augen! Diese Augen, die so viel Ähnlichkeit hatten mit den selben, die ich jede Nacht in meinen Träumen sah! Ich konnte das nicht durchziehen. Nein! Das schaffte ich nicht. Ihr so lange ins Gesicht zu schauen und sie so nah zu haben! Das quälte mich noch zu sehr.

"Celeste...schön dich zu sehen!"

Ich war in den Moment so benommen, das ich kein Wort raus bekam. Es kam gar nichts. Und ich versuchte . Ich wollte ihr alles erzählen und vielleicht konnte ich endlich abschliessen und Ruhe finden. Auch wenn nicht er da war sondern sie.

Mit meiner ganzen Kraft die ich noch hatte, versuchte ich mich zu beruhigen, und das, was ich geplant hatte, zu Ende zu bringen.

Ich schloss meine Augen und atmete tief durch.

" Hallo, Tante Marie!"

Sie kam einen Schritt vorwärts, versuchte zögernd die Arme zu heben und mir noch näher zu kommen. Ich ließ es nicht zu und hob meine Hände, um ihr das zu signalisieren.

" Du arbeitest hier. Ich stand schon draußen, ein paar Minuten, und war unsicher, als ich sah, dass hier ein Cafè ist. Dann sah ich dich. "
"Ja, ich arbeite da."
"Das ist toll. Dafür, das du noch nicht so lange hier bist. Ist doch toll. "
"Ich will keinen Smalltalk machen, ganz ehrlich, und ich werde auch nicht anfangen, dir jetzt alles zu erzählen, was mir passiert ist in der letzten Zeit. Setzen wir uns."
"Das verstehe ich, Celeste."
"Willst du was trinken?"
"Nein danke. Alles gut."

Wir saßen schon ein paar Minuten gegenüber und ich hatte so vieles im Kopf, doch trotzdem wusste ich nicht, wo sollte ich anfangen. Was sollte ich ihr jetzt sagen? Ich hatte mir so viele Pläne in den letzten Tagen gemacht. Jetzt war kein einziges Wort mehr da.

"Warum hast du mir nicht geglaubt?", kommt dann plötzlich aus meinem Mund raus.
"Warum hast du nichts unternommen, um mir zu helfen? Ich war 16, als alles angefangen hat."

"Celeste...ich....er hat so oft angerufen und am Telefon geweint. Er war so aufgelöst , so verletzt!"
"Verletzt? Er verletzt?!", so ein Wort im Zusammenhang mit seiner Person konnte nicht stimmen. Wenn er verletzt war, wie war ich dann?

"Celeste, er hat mich fast täglich angerufen und war am Boden zerstört. Es hat ihm so leid getan,....dass er alles verloren hat! Sie war seine große Liebe und dass sie so krank wurde, konnte er nicht akzeptieren. "

"Hör auf! Hör jetzt sofort auf!", ich konnte das mir nicht mehr anhören. Das konnte sie doch nicht ernst meinen! Er tat ihr leid und sie meinte er wäre zerstört und verletzt. Was war dann mit mir ? Wie war ich ? Und was war mit meiner Mutter? Sie hatte keine Unterstützung von ihm bekommen. Sie wurde alleine gelassen.

Ich zitterte schon und wollte nichts mehr hören . Meine Augen brannten und langsam spürte ich schon die Tränen. Wenn sie ihm glaubte und an seiner Seite stand, warum war sie dann hier?

" Du glaubst ihm immer noch. Du siehst ihn als verletzt und zerstört an und denkst, dass er gelitten hat. "

Meine Stimme zitterte, ich war trotzdem laut und konnte mich nicht mehr zurück halten.

"Celeste, ich weiß, das es für dich und deine Mutter sehr schwer war . Er hat mir erzählt, das er nicht gut zu euch war. Er wollte das alles nicht. "

Ich stand auf und blickte sie streng an.

"AUFHÖREN! Es war nicht schwer, es war grausam! Es war die Höhle! Hast du überhaupt gehört, was ich dir die ganze Zeit am Telefon erzählt habe? Anscheinend nicht. "

Ich brüllte und schrie sie einfach an, in die Hoffnung sie würde endlich verstehen, was er getan hat. Ich nahm nichts mehr wahr in meiner Umgebung. Sah gar nichts mehr! Hörte nichts mehr! Und ich hörte auch nicht auf .

"Fast jeden Tag musste ich alles durchmachen. Er schlug mich. Er tratt mich! Er schimpfte mich! Er schrie mich an! Er brachte mich zum bluten! Er tat das alles, bis ich im Krankenhaus gelandet bin, weil ich mich nicht mehr bewegen konnte. Ich hasste meinen Körper und konnte mich nicht mehr im Spiegel ansehen. Ich konnte mich nicht mehr anfassen, weil alles weh tat. Ich war ständig blau und grün und musste mich zusammenreißen...für sie. Für meine Mama, denn sie hatte niemanden. "

Mein Gesicht war schon voller Tränen. Ich konnte sie nicht mehr klar sehen , machte aber weiter und schrie ihr all meinen gesammelten Schmerz ins Gesicht.

"Glaubst du wirklich, das er Mitleid verdient hat? Oder mein Vergeben? Er hat nichts für uns getan. Jeder Tag war ein Albtraum. Wie kannst du sagen, dass er sie geliebt hat? Er hat sie getötet! Hörst du, GETÖTET! Ist das Liebe? Nichts hat er gemacht.
Ich habe mich um ihre Medikamente gekümmert. Ich musste einen Job nach dem anderen suchen, um mit allem klar zu kommen. Was hat er gemacht? Sich andauernd betrinken und dann mich geschlagen bis ich mich nicht mehr bewegen konnte . Das heißt verletzt sein! Das heißt zerstört sein! ", schrie ich mit meiner letzten Kraft und schluchzte laut auf.

"Celeste!", hörte ich plötzlich und drehte mich um, da die Stimme nicht von Tante Marie kam. Ich wischte über meine Augen, um besser sehen zu können und blickte in drei paar Augen die mich geschockt anschauten. Nicole stand da mit Tränen in den Augen. Cole versuchte, etwas zu sagen, kriegte aber kein Wort raus. Und dann er, diese wunderschöne Augen, die ich so sehr vermisst hatte. Damien stand da und sein Blick sagte mir, wie verletzt er gerade war. Ich war so vertieft in meinen Schmerz, dass ich nicht mitbekommen hatte wann er gekommen war. Jetzt war es raus. Gerade hatten sie alle meinen schlimmes Albtraum mitbekommen.

Nach Sekunden hörte ich einen Knall und ich sah wie Cole einen Stuhl durch die Cafèteria geworfen hatte. Mit so einer Wut, das ich mich wunderte, dass er nichts weiteres zerstört hatte. Und dann seine Stimme. Voller Wut! Voller Schmerz! Zitternd. Enttäuscht.

" Ist das wahr ? Ist das wahr, Marie? Sag mir bitte, dass das nicht so ist?"
Er ging mit grossen Schritte zu Marie und packte sie mit Gewalt an der Schulter.
" Hat er das gemacht? SAG ES?"

"Cole?! Nicole?!"

"SAG ES!"

Ich verstand nicht mehr, was gerade hier passierte? Ich wischte andauernd über mein Gesicht, doch die Tränen schienen kein Ende zu nehmen. Nicole kam mit schnellen Schritten und umarmte mich fest.

"Was machst du hier, Marie?", fragte dann Cole wieder, da er keine einzige Antwort bekam. Es war auch nicht nötig, denn er hatte genug gehört.

"Celeste hat mich angerufen und ich bin wegen ihr hier. Was sucht ihr denn hier ? Wie...wie ist das möglich?"

Nur am Rande bekam ich mit, was neben mir passierte. Der nächste Schluchzer überkam mich und ich schaffte es nicht, mich zu beruhigen. Nicole Stimme war warm, und leise versuchte sie mich zu beruhigen .

"Warum ich, Nicole? Warum? "
"Ach Kleine! Jetzt bist du in Sicherheit. Wir lassen nicht zu, das dir was passiert. Nie wieder."

Nicole beruhigte mich langsam und ganz leise war noch mein Schluchzen zu hören. Sekunden später hörte ich wieder Coles Stimme und dann wurde mir klar, was hier gerade los war.

"Was sollte das alles, Marie? Was hat Celeste erzählt? Stimmt das?"
"Cole, ich glaube, du weißt, das hier muss ich mit Celeste klären und nicht mit dir."
"Marie, ich glaube du irrst dich, nein, ich bin mir sicher und das wissen wir beide."
"Willst du das jetzt und hier diskutieren Cole? Genau, das dachte ich mir schon. Celeste Süße, geht's wieder? Es tut mir leid, bitte können wir weiter reden?"

Ich überlegte gerade was hier los war und versuchte das alles zu verstehen. Es sah so aus, als würden sie sich kennen.
Ich löste mich von Nicole und drehte mich um .

"Was soll das alles heißen? Kennt ihr euch?"

Ich blickte abwechselnd von einen zum anderen und versuchte etwas zu sehen, zu verstehen. Keiner machte Anstalten etwas zu sagen. Sie schauten sich gegenseitig an, es kam aber kein Wort heraus.

" Kann mir jemand eine Antwort geben?"

"Wir kennen uns von früher.", fing Nicole an zu sagen.
"Wir waren alle befreundet und verbrachten viel Zeit miteinander. Irgendwann aber sind wir einfach auseinander gegangen. Cole und ich sind zu unseren Eltern hier her gezogen. Am Anfang hatten wir noch Kontakt miteinander. Mit der Zeit aber immer seltener bis irgendwann gar nichts mehr war. Ich werde dir irgendwann alles erzählen."

Wie klein doch die Welt war. Wer hätte gedacht, das ich genau auf die Personen stoßen würde, die früher Personen aus meiner Familien kannten.

"Celeste, können wir uns denn weiter unterhalten?",fragte mich meine Tante.
Ich hatte ehrlich gesagt kein Lust mehr, mich über das alles zu unterhalten. Es war mir gerade zu viel. Mein Kopf platzte fast und ich hatte keine Kraft mehr.

" Ich weiß nicht. Es ist mir zu viel gerade."
"Bitte Celeste. Las uns weiter reden."

"Sie hat aber nein gesagt.", hörte ich plötzlich Damien Stimme.

Er war der ganze Zeit über still gewessen. Hatte sich von seinem Platz nicht weg bewegt und kein Wort gesagt . Das er gerade anfing, war ich überrascht .
Ich drehte mich um und schaute ihn an. Sein Gesicht wirkte traurig und seine Stirn war zusammen gezogen. Die Hände waren zu Fäusten gedrückt und er konnte sich schwer zusammen reißen. Sobald er meine Augen traff, wirkte er ruhig und schaute mich mit einer Wärme an, die ich fast spüren konnte.

Es beruhigte mich und ich würde so gerne gerade seine Hände auf meinem Gesicht fühlen. Seine Küsse, die mich um den verstand brachten.

Sekunden, vielleicht Minuten lang, schauten wir uns in die Augen und wollten uns nicht trennen, bis meine Tante wieder anfing zu reden und was sie sagte, fühlte sich wie ein Schlag in den Magen an.

"Celeste, er will dich sehen?"

Ich brach zusammen und wusste nicht mehr, was mit mir los war. Alles tat weh!

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