9. Sir

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Ich zählte die Tage meiner Geburt.
Jede Sekunde sah er mir zu.
Nein.
Er sah, wie ich hinaussah und spürte, wie ich wuchs.

Wie alles Ich wurde
unter diesem Glas.

Und er wuchs mit mir.

Am Ende seiner Schicht küssten wir uns.
Er atmete anders, roch anders, sprach anders, ging anders.
Das klingt komisch, aber ohne einander sind wir uns fremd.

Einen Namen besaß er übrigens nicht.
Hier nennt man ihn „Sir",
dabei war er erst neunzehn.

Seine Geschichte hat er mir nie erzählt.
Er lebte sie für mich
jeden Tag und schenkte sich.

Vielleicht gab es nichts der Rede wertes.

Vielleicht wollte er mich schonen,
mich die Wiedergeborene
vor
Erinnerungsoverflow.

Memo: Meine Geschichte begann vor der Geburt.

Ob er darauf neidisch war?

Wir küssten uns jeden Tag, körperlos, mit vollen Lippen.
Niemals anders.

Hätte er mich berührt, die Heranwachsende,
meine Haut, Augen, Haare,
all die Ebenheiten
wäre ich durchschaut.

Die Gäste nannten mich übrigens ‚Puppe'.

Es war nie so gemeint.

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