Kapitel 26

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Jeder hat seinen eigenen Weg, um Dinge zu verarbeiten. Und genau wie es andere Wege zum verarbeiten gibt, verarbeiten Menschen die Geschehnisse und Ereignisse, die sie erleben, mal besser, mal weniger gut. Manchmal traut man sich dem besten Freund, der besten Freundin, den Eltern, Geschwistern oder dem Partner oder der Partnerin an. Ich habe gelernt, dass ich die Dinge nun mal für mich behalte. Einerseits wegen den Vertrauensproblemen. Ich meine, als ich mich Shayan anvertraut habe, hat er mich auch verraten. Als ich jünger war, hatte ich nie wirklich Probleme. Klar, wir waren nicht die Reichsten, aber ich war für alles dankbar, was ich hatte. Und auch heute bin ich für alles Glücklich. Denn ohne alle Höhen und Tiefen meines Lebens und den Leuten, die ich kennenlernte und den Sachen, die passierten, wäre ich heute nicht dieselbe Person. Ja, ich wollte manchmal aufgeben, aber letztendlich bin ich noch hier, was doch beweist, dass das Leben weitergehen kann und dass es das auch tut. Und ich bin irgendwie dankbar, dass es so kam. Ich würde so vieles nicht verstehen udn hätte eine total andere Sicht auf die Welt, wenn ich nicht die Dinge erlebt hätte, die ich nunmal erlebt habe. Und deshalb bin ich auch glücklich.

Nur weil man glücklich ist, heißt das nicht, dass man dankbar ist. Man kann auch einfach alles als Selbstverständlich nehmen. Familie, Freunde, Geld, Essen, Trinken...

Aber wenn man dankbar ist, ist man auch glücklich über kleinere Dinge. Ich will nicht behaupten, ich wäre ach so arm dran oder so. Aber ich bin nunmal dankbar für alles, was ich jetzt habe. Meine Schwester, Wyldfyre, die anderen Ninjas, die Möglichkeit, kämpfen zu lernen, die Möglichkeit zu sein, wer ich bin und zu lieben wen ich will...

Okay, mir sind extrem beschissene Dinge passiert, auch wenn ich ungern darüber rede und eher behaupte, es wäre alles in Ordnung gewesen, statt die Wahrheit zu sagen, aber mittlerweile finde ich die Vorkommnisse nicht mehr so schlimm. Ja, ich habe ein- zwei Traumas und ja, ich habe immer noch diese Flashbacks, aber trotzdem bin ich jetzt glücklich. Ich weiss so viele Dinge zu schätzen, die andere nicht zu schätzen wissen und darauf bin ich auch stolz. Klar, das ist wohl kein so großer Flex, wie irgendein teures Sport-Auto zu besitzen, aber ich selbst finde es allemal besser als das. Ich blicke lieber nach vorne, statt nach hinten. Wie soll ich denn zielsicher nach vorne gehen, ohne zu stolpern, wenn ich meinen Blick die ganze Zeit über nach hinten richte? Was geschehen ist, ist geschehen, ich kann es nicht ändern. Meine Elementarkraft ist Jade und nicht die Zeit. Und irgendwann passieren Dinge, die alles andere ausgleichen.

Ich habe eine Zeit lang nicht gedacht, dass ich wieder glücklich sein werde. Als ich mich selbst verletzte, dachte ich, ich würde sterben, ohne jemals wirklich gelebt zu haben. Ohne wirklich Freunde gehabt zu haben (bis auf ein paar Freunde im Alter von zwölf, die aber nicht zu meinen besten Freunden gehörten) und ohne jemals jemanden geliebt zu haben. Ohne mich richtig von meiner Familie verabschiedet zu haben oder bei ihrer Beerdigung gewesen zu sein.

Aber jetzt wird doch alles besser, auch wenn ich in Shayans Haus im Dachboden sitze und Löcher in die Luft starre.

Ich bin glücklicher als je zuvor, habe Harumi wieder an meiner Seite und führe mit ihr Stundenlange Gespräche. Wir streiten und ab und zu ein wenig, wie Geschwister es eben tun. Ich habe endlich wahre Freunde und bin auch noch verkrallt. Nun ja, genau genommen date ich mich ja sogar mit Wyldfyre. Bei dem Gedanken werde ich rot. Wenn jemand im Zimmer wäre, wäre das peinlich, aber ich sitze alleine in der Dunkelheit. Abgesehen von ein paar Spinnen und Ratten ist hier niemand.

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Die Tür schwingt auf und Licht fällt ins Zimmer. Harumi stolpert herein und Anjing verschließt die Tür. Shayan ist etwa seit einer Viertelstunde zurückgekommen. Harumi flucht kurz und kommt dann zu mir und setzt sich. „Moin." Murmelt sie. „Hi", sage ich. Harumi sieht sich um. Der Raum ist recht groß. Die schräge Zimmerdecke ist am Rand der Wand so weit unten, dass man sich dort nicht einmal hinsetzen könnte, ohne sich den Kopf anzuschlagen. Ein gold umrandeter, staubiger Spiegel steht mitten im Raum. Ein Spinnennetz erstreckt sich zwischen den Ecken oben links und dem Dach und ein anderes reicht vom Bein des Spiegels bis zum Boden und ist sichtlich kleiner. Ein Schreibtisch und ein Stuhl sind rechts von der hölzernen Tüt, durch die wir reingekommen sind. Wir sitzen auf einem alten Sofa, welches aus zwei Teilen besteht. Die Hälfte schaut in die Richtung der Tür, die andere gegen die Wand links davon. Wenn man sich auf die zweite Hälfte setzt, muss man aufpassen. Sich den Kopf nicht an der Decke anzuschlagen, da das Sofa so nahe dran geschoben ist, dass die Lehne das Dach berührt. Ich lege mich hin und ziehe meine Beine an. „Was sollen wir jetzt tun?" Fragt Harumi. „Nichts." Murmle ich. „Nichts?!" Ich nicke. „Hört zu, die beiden rechnen doch damit, dass wir versuchen auszubrechen oder so. Wir machen es, wenn sie es am wenigsten erwarten. In einer halben oder einer Woche, mitten am Tag, wenn beide da sind." Erkläre ich flüsternd. „Wieso das denn? Wie schwer willst du es uns denn machen?" „Na weil sie ja damit rechnen, dass wir nachts ausbrechen wollen, oder dann, wenn keiner oder zumindest nur einer zu Hause ist." Sage ich leise. „Achso", meint Harumi. „Du hast recht...", stimmt sie dann leise zu. Ich nehme eines der alten Kissen und lege sie unter meinen Kopf. Dann versuche ich erstmal zu schlafen. Ich bin schon lange nicht mehr so müde gewesen. Auch Harumi legt sich hin und schließt die Augen. „Ich frage mich, was die anderen machen." Murmelt sie. „Wüsste ich auch gerne." Gähne ich. „Denkst du, sie kämpfen noch?" Fragt sie. „Waren sie noch am Kämpfen, als du weggefahren bist?" Frage ich zurück. „Schon, aber es waren nur noch ein Dutzend Anjings oder so übrig, die noch nicht kämpften." Erklärt Harumi. „Wahrscheinlich sind die jetzt schon besiegt und die anderen fragen sich, wo wir hin sind." Sage ich. „Was machen sie denn jetzt?" „Ich denke, sie gehen zurück ins Kloster und versuchen uns irgendwie zu finden." Erkläre ich meine Theorie. „Klingt sinnvoll." Harumi seufzt. „Ich schlage jetzt." Meine ich. „Okay, ich auch", murmelt Harumi und legt sich hin. 

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1058 Wörter

Ja moin, zwei Kapitel an eine, Abend, läuft haha

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