Kapitel 34

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Als ich auf dem flachen Dach des Blocks ankomme, bin ich völlig außer Atem und hole mühevoll Luft. Nur eine halbe Minute später stehen mir Shayan und Anjing gegenüber. Ihre Hände glühen auf und ich tue dasselbe. Nur eben mit dem Unterschied, dass meine Kraft blau und rosa ist.

Anjing zielt auf eine Stelle neben mir. Eine dunkle Kraft schießt auf die Stelle zu und ein Klon taucht neben mir auf. Ich zücke mein Schwert und ramme es dem zweiten Anjing in den Bauch. Keine Sekunde später löst er sich in Luft auf. Auch die darauf folgenden Klone zerstöre ich leicht. Nach kurzem überlegen habe ich eine Idee, wieso die beiden das machen.

Mit der Zeit werde ich müde werden.

Ich benutze meine Kraft und kristallisiere alle Klone, die auf mich zukommen zugleich. Shayan und Anjing werfen sich kurz einen Blick zu, der für mich zwar nicht verständlich ist, aber für die beiden Bände zu sprechen scheint. Anjing erzeugt keine neue Klone mehr, sondern geht rückwärts zurück Richtung Treppenhaus. (Leider kracht er nicht rückwärts in die Tür.) „Hey", schreie ich und will zu ihm rennen, doch Shayan hält mich mit dem drohenden leuchten auf, das sich um seine Hände herum bildet. „Was der kann, kann ich auch", denke ich und lasse zuerst meine Fingerspitzen aufglühen, „nur eben besser." Shayan schießt eine dunkle Wolke auf mich zu, der ich gekonnt ausweiche und sieht mich hasserfüllt an. Wie kann man jemanden denn so sehr hassen? Ich versuche ihn an den beinen zu treffen, scheitere jedoch kläglich beim Versuch.

Keine Ahnung, wie lange der Kampf nun schon dauert, aber ich schwitze mich tot und hab einen grossen Teil meiner Energie aufgebraucht.

Mit der Zeit kommen wir in einen Nahkampf, der zwar mehr oder weniger ausgeglichen, aber genau deshalb sinnlos ist. Shayan schafft es mir so ins Bein zu treten, dass ich rückwärts taumle und hinfalle. Shayan sticht mit dem Schwert, das er von Anjing hat, auf mich ein. Ich weiche knapp aus, indem ich mich zur seite rolle. „Hör mir zu." Sage ich nun, in der Hoffnung, irgendwie die Zeit lang strecken zu können und eine Chance zu haben. „Ich habe es kapiert, okay? Du hasst mich, ich verstehe es. Ich bin nicht dumm. Ich habe es begriffen. Du hasst mich für Dinge, für sie ich nichts kann. Du versuchst mir alles in die Schuhe zu schieben, in der Hoffnung jemand glaubt dir, weil dieser Schuh so voll ist und es jedem auffällt, wie scheisse ich doch bin. Aber weißt du was? Die Stiefel sind mir drei Nummern zu groß und reichen bis zu meinen Knien. Jeder sieht nur, was du anrichtest. Wie du diese Stadt zerstörst und unschuldige tötest, nur weil du mich nicht ausstehen kannst", erkläre ich. „Weisst du was? Es ist mir egal. Egal, wie sehr du mich hasst und wie oft du mich beschuldigst. Ich weiss, dass ich nichts gemacht habe. Es tut mir leid, dass deine Eltern dich ausgesetzt haben, Okay? Aber ich war auch im Waisenhaus. Mir ging es genauso scheisse. Und statt einfach mein Freund zu sein, sodass ich dich unterstütze und dir helfe, hast du dich entschieden mein Feind zu sein." Meine ich. Überraschenderweise hat Shayan aufgehört mich zu attackieren und sieht mich wortlos an. Er scheint etwas dazugeben zu wollen, doch erw Eis genau, dass er unrecht hat. „Weisst du was? Es ist okay. Du verdienst meine Hilfe nicht und das habe ich endlich begriffen. Du hast versucht mir alles zu nehmen. Du hast mir Dinge genommen, die nie wieder zurückkommen können oder werden. Du hast mir meine Fröhlichkeit genommen. Du nahmst mein Selbstwertgefühl. Du gabst mir das Gefühl ein Stück scheisse zu sein und nahmst mir die Motivation zum Leben. Du hast mich dazu gebracht, mich zu verletzen. Ich glaubte ernsthaft, ich wäre das Problem, ohne zu begreifen, dass ich veradmmt nochmal nichts gemacht habe!" Meine Stimme wird lauter und ich werde wütender, desto länger ich die Dinge aufzähle, wofür Shayan verantwortlich ist. Er sieht mich aber einfach nur an wie ein Kind, das nicht realisiert, wie groß die Schuld ist, die es trägt. „Nein, ich heule nicht rum, aber ich habe dir nie etwas getan, trotzdem hast du alles gemacht, um mich zum Weinen zu bringen. Du hast mir meine Schwester auch genommen. Aber das reicht dir immer noch nicht. Du hasst mich so sehr, dass ich es nicht in Worte fassen kann. Du lässt mich leiden und willst sehen, wie ich am seelischen Schmerz verrecke." sage ich in einem leicht spottenden Ton. Trotzdem werde ich wieder ruhiger. „Ich hasse dich trotzdem nicht. Das Leben ist kurz und ich habe zu viele beschissene Dinge erlebt. Ich will nicht immer dran denken, wie scheisse du zu mir bist. Und ich kann auch nicht mehr dran denken. Du könntest auch noch Wyldfyre umbringen, es würde nichts mehr ändern. Nicht, weil ich sie nicht mag. Ich liebe sie und das bleibt auch so, aber du hast es geschafft. Du hast es geschafft, dass ich nicht mehr weinen kann. Ich kann nicht mehr heulen und traurig sein, weil ich weiss, dass das Leben weitergeht. Weil ich weiss, dass ich lerne, mit dem Schmerz zu leben. Falls du einen Beweis dafür brauchst, dass Wunden nicht heilen, sondern der Mensch lernt, mit dem Schmerz umzugehen, hier bin ich, der lebende Beweis. Und ich bin sauer auf mich, dass ich dachte, ich wäre scheisse." Dann mache ich eine kurze Pause, in der ich mich sammle. Eigentlich wollte ich versuchen zu überlegen, wie ich kämpfen kann, aber ich kann nicht auf beides achten. „Ich bin sauer auf dich, Ja. Aber nein, ich hasse dich nicht. Nein, du sollst nicht in der Hölle schmoren und du sollst nicht sterben. Ich vergebe dir. Du kriegst noch eine Chance. Und weißt du, egal wie oft du diese Chance verkackst, du kriegst noch eine. Ich will nicht daran denken, wie scheisse du bist und wie scheisse unfair die Welt sein kann. Ich denke lieber an die schöne Zeiten im Leben, weil dieses viel zu kurz ist, um es mit Hass zu verschwenden." Beende ich mein Statement. Shayan sieht mich an. Er sagt immer noch kein einziges Wort. „Das mit der zweiten Chance heißt nicht, du darfst auf freiem Fuß rumlaufen. Du bist immer noch Krank und verrückt. Aber es gibt verdammt viele Leute, die dir helfen können." Füge ich kalt hinzu.

Shayan starrt mich immer noch wortlos an. Ich rechne mit etwas wie einem homophoben Kommentar, einem anderen gemeinen Satz, einem unlustigen Witz. Es kommt nichts. Ich mache einen Schritt nach vorne und erkenne, dass sein Auge ein wenig feucht ist. Mein Blick gleitet seinen Arm entlang seiner Hand und zu seinen Fingern. Ein leichtes, beinahe unerkennbares graues Leuchten. Dann dämmert es mir: Das ist nur ein Klon. Hinter mir flüstert eine bekannte Stimme. Shayans Stimme. „Es tut mir Leid."

Ich will mich umdrehen, doch der plötzliche Schmerz, der mir durch den Körper fährt, überholt mein Vorhaben. Meiner Kehle entweicht ein schmerzerfüllter Schrei, der in meinen eigenen Ohren Widerhallt. Ich kämpfe dagegen an, aber mein Rücken, mein Bauch und meine Augen brennen so sehr, dass mir Tränen entweichen. „Du verdammtes Stück scheisse!" Kreische ich und drehe mich zu meinem Gegner. Er lässt den Griff des Schwerts los. Meine Hand gleitet zu meinem Rücken und ich ziehe so schmerzlos und so schnell wie möglich die blutige Waffe aus meinem Körper. „Wenn man einmal etwas anfängt", Shayan tritt einen Schritt nach hinten, „...muss man es auch beenden." Sagt er. Ich sehe ihn wütend und enttäuscht zugleich an. „Du lernst nie, oder?!" Schreie ich. Ich höre, wie meine Stimme tiefer wird. Doch gleichzeitig geht sie ein paar Oktaven hoch. Mein Sichtfeld verblasst und ich ächze laut vor Schmerz. „Du wirst nie wieder auch nur einer einzigen Person weh tun!" Brülle ich. Die Wolken um mein Sichtfeld herum sind dunkler, als Shayans Elementarkraft-Erzeugen es jemals hätten sein können. Ich erkenne schwach Shayans ängstlichen Blick. Wenigstens begreift er, welchen Fehler er gemacht hat. Den Fehler, der ihm seinen Untergang bringt, egal ob ich es will oder nicht und ob ich selbst sterbe oder nicht. Um mich herum wird es kalt und dunkel. Was danach passiert, weiss ich nicht. Ich bemerke es nicht.

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1358 Wörter

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