Kapitel 3

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Ein Sonnenstrahl kitzelte meine Nase, langsam öffnete ich meine Augen. Der Schlafsaal war in goldenes Morgenlicht getaucht, die scharlachroten Vorhänge an den Betten waren größtenteils noch zugezogen.
Auf dem Fensterbrett saß Ginny und blickte hinunter auf die Ländereien. Leise stand ich auf und tapste barfuß zu ihr hinüber. Wortlos nahm ich sie in den Arm. Sie legte ihren Kopf auf meine Schulter und ich spürte, wie ihr eine heiße Träne übers Gesicht kullerte.

Ich war mir sicher, dass es noch eine Weile dauern würde, bis Ginny wieder sie selbst war. Lustig und selbstbewusst wie vor dem Krieg. Fred's Tod hatte sie schwer getroffen. Bill und die Zwillinge waren immer die ihrer Brüder, die für sie da waren, wann immer sie jemanden zum reden brauchte, bevor sie nach Hogwarts kam. Ginny und Fred hatten einen sehr ähnlichen Charakter gehabt.
Es tat mir weh eine meiner beiden besten Freundinnen so zu sehen, aber mehr als sie in den Arm zu nehmen und für sie da zu sein konnte ich nicht tun.

Die Wunden würden mit der Zeit verheilen, aber Narben würden immer bleiben. Narben, wie Harry und ich sie hatten. Nicht die Blitznarben auf unseren Stirnen sondern innerliche Narben, Narben, die wir bekommen hatten, als Mom und Dad, als Sirius und als Remus, Tonks und Cedric und all die anderen Menschen die uns etwas bedeutet hatten gestorben waren.

Wenig später saßen wir am Gryffindortisch und aßen schweigend unser Frühstück. Harry sah Ginny immer wieder besorgt von der Seite her an. Natürlich hatte er gemerkt, wie ruhig sie war seit wir wieder in Hogwarts waren. Die Morgende der letzten drei Tage waren genauso verlaufen, wie der heutige. Immer war Ginny die Erste, die wach war und immer saß sie am Fenster und versuchte die Geschehnisse zu vergessen.

Natürlich hatten Harry und ich viel mehr geliebte Menschen verloren, mit der Zeit hatten wir gelernt damit umzugehen. Ginny jedoch hatte noch nie einen ihr so nahestehenden Menschen verloren. Es tat mir weh, meine Freundin, die ich immer für ihre Stärke bewundert hatte so schwach und zerbrechlich zu sehen.

Nach dem Frühstück verließen wir gemeinsam die große Halle und machten uns auf den Weg zu Verteidigung gegen die dunklen Künste. Einige unserer Klassenkameraden warteten bereits in kleinen Grüppchen vor dem Klassenzimmer.
Es dauerte nicht lange, bis Professor Smith kam und die Tür öffnete. Wir strömten in den Raum und suchten uns Plätze.

Neugierig sah ich mich im Klassenzimmer um. Es war der gleiche Raum wie in den vergangenen Jahren, jedoch hatte Professor Smith ihn anders eingerichtet, als ihre Vorgänger. An den Wänden hingen große Poster und Plakate mit Abbildungen von schwarz magischen Kreaturen und Zauberern, die sich duellierten. Wie alle Bilder in der Zaubererwelt bewegten sich die Menschen und Wesen auf den Postern. Die hintere Wand des Klassenzimmers war mit einem großen Regal bedeckt, in dem ich neben vielen Büchern Modelle von verschiedenen Kreaturen entdeckte.

Als Professor Smith sich räusperte und zu reden begann betrachtete ich sie genauer. Sie trug einen langen blauen Umhang, ihre braunen Haare hatte sie in einem Pferdeschwanz zurück gebunden und ihre Augen strahlten nur so vor Freundlichkeit und Energie. Sie war noch recht jung, vielleicht 27. Vor dem Krieg hatte sie als Aurorin im Ministerium gearbeitet, Tonks hatte einmal erzählt, dass sie dann und wann mit ihr zusammengearbeitet hatte. Ich war mir ziemlich sicher die junge Professorin schon einmal bei einem Treffen des Ordens getroffen zu haben.

Professor Smith begann mit dem Unterricht, zuerst erzählte sie uns, was uns dieses Jahr in Verteidigung gegen die dunklen Künste erwarten würde. Das erste Thema würden Patroni sein. Mit einem Lächeln auf den Lippen dachte ich an meinen kleinen silbrig schimmernden Kolibri. Es war ein sehr kleines Tier, dennoch war er nicht schwächer als der Hirsch meines Bruders. Aus irgendeinem Grund war ich weniger anfällig für Dementoren als Harry, nicht viel, aber ein bisschen.

Damals, als die Dementoren wegen dem vermeintlich gefährlichen Sirius in Hogwarts waren und Remus mit uns den Patronus geübt hatte, hatten wir gedacht, dass unser Leben schlimm sei und wir viel durchmachen müssten. Heute konnte ich über meine damalige Naivität nur lachen. Im Vergleich waren unsere ersten drei Hogwarts Jahre einfach und unbeschwert gewesen. Natürlich waren da der Stein der Weisen und die Kammer des Schreckens. Erst ab unserem vierten Jahr war es wirklich schwer geworden. Erst hatte Harry am Trimagischen Turnier teilnehmen müssen, dann hatten wir am Ende des Jahres dabei zu gesehen, wie Voldemort zurückkehrte. In den folgenden Jahren hatten wir viele geliebte Menschen verloren und mussten uns mit Leuten herumschlagen, die uns für Spinner hielten oder Kopfgeld auf uns aussetzten.

Als die junge Professorin ihren Zauberstab hob um uns den Patronuszauber zu demonstrieren wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Kaum hatte sie die Worte gesagt brach aus der Spitze ihres Stabes eine silbrige Wolke hervor, die sich zu einem Delfin formte. Ausgelassen schwamm dieser durch die Luft und umrundete unsere Köpfe.

Für all jene, die mit uns in der DA gewesen waren, war es nichts neues einen gestaltlichen Patronus zu sehen, aber es gab auch einige Schüler, die dem Delfin mit kindlicher Begeisterung dabei zu sahen, wie er durchs Klassenzimmer schwamm.

„Ich nehme an, es gibt einige in dieser Klasse, die bereits einen gestaltlichen Patronus erzeugt haben?", sagte Professor Smith und sah dabei mit einem Lächeln in Harry's und meine Richtung. Etwas über die Hälfte der Klasse hob den Arm und die Professorin nickte zufrieden. Wir sammelten uns in einem großen Kreis in der Mitte des Klassenzimmers, die Bänke und Tische hatte die Professorin mit einem Schwenker ihres Zauberstabs an die Wand fliegen lassen, und hoben dann einer nach dem anderen den Zauberstab. Man hörte von überall das Gemurmel „Expecto Patronum" und schon nach kurzer Zeit wimmelte das Klassenzimmer nur so vor umher schwebenden silbrig schimmernden Patroni.

Als es zum Ende der Stunde klingelte, gab Professor Smith uns noch schnell eine Hausaufgabe, wir sollten eine Rolle Pergament über alles, was uns zu Patroni einfiel schreiben, dann durften wir gehen.

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