Viktoria Frankenstein

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Mitte des 19. Jahrhunderts etwas nördlich von London an einem Tag im Herbst...

Bereits seid den frühen Morgenstunden Regnete es in strömen. Der Tag schien zur Nacht geworden während Blitz und Donner über den Himmel jagten. Schaurig pfeifend peitschte der Wind um die Kutsche, das dem Reporter fröstelte. Charles Brown war gewiss kein Angsthase, aber diese Gegend war ihm nicht geheuer. Sie waren gerade mal zehn Minuten gefahren, raus aus den Hektischen Straßen Londons, und schon waren die Häuser kargem Land gewichen. Erst waren es noch vereinzelte Häuser gewesen bis sie auf einmal ganz verschwanden. Er bereute es das er sich von seinem Chef dazu überreden lassen hatte hier raus zu fahren.

Die Kutsche hielt. "Wir sind da Sir." hörte er gedämpft den Kutscher über den Regen hinweg rufen. Er öffnete die Kutschentür, die ihm der Wind beinahe aus der Hand riss. Nass kalt peitschte ihm der Wind entgegen als er auf den Schlammigen Kiesweg trat der vor den Hohen Mauern des Anwesens verlief, die nur an einer Stelle von einem Hohen Eisernen Tor unterbrochen wurden. Das Anwesen der Familie Frankenstein. "Soll ich hier warten Sir?" fragte der Kutscher in dem Moment wo die Kutschentür vom Wind zu geknallt wurde. "Nein. Kommen sie Morgen früh zurück um mich abzuholen." wies er den Kutscher an. "Wie sie meinen. Ich wünsche ihnen noch einen angenehmen Abend, Sir." erwiderte der Kutscher und knallte einmal mit seiner Peitsche worauf sich die Beiden Rappen an der Front der Kutsche wieder in gang setzten.

Er sah der Kutsche noch kurz nach bevor er sich dem Tor vor sich zu wandte. Jetzt gab es kein zurück mehr. Mit einem kleinen Seufzer nahm er seine Reisetasche auf und ging geradewegs auf das Tor zu. Ein geschnörkeltes in Gold gefasstes F prangte über dem Tor. Das Tor ächzte als er es einen Spalt breit öffnete und hindurch schlüpfte. Hinter dem Tor führte ein geschwungener dunkler Kiesweg hoch zum Herrenhaus der Frankensteins. Die Grünflächen darum waren zum Teil verwildert und formten in der Dunkelheit Obszöne Gestalten. Gestalten wie aus den tiefsten Abgründen der Hölle selbst.

Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken während er den Weg hoch zum Herrenhaus erklomm deren Fenster zum Teil hell erleuchtet waren. Das Herrenhaus selbst war im Viktorianischen Stil mit Grauem Stein, mehreren schmalen Schornsteinen, Türmchen und Spitzen Giebeln. An der massiven Eingangstür angekommen schlug er den Eisenring des Anklopfer gegen die Tür. Der Eisenring wurde dabei von einem Bären gehalten, der den Ring  in seinem Maul trug.

Er wollte schon ein weiteres mal anklopfen als ein älterer Mann ihm die Tür öffnete. Nach seiner Uniform zu urteilen schien dies der Butler des Hauses zu sein. "Kann ich ihnen behilflich sein?" fragte der Butler und musterte den vom Regen völlig durchnässten Reporter kritisch. "Ich wünsche einen guten Abend. Mein Name ist Charles Brown ich komme von der London Post. Wäre es vielleicht möglich mit der Dame des Hauses zu sprechen?" stellte er sich vor und nahm dabei seinen Zylinder vom Kopf, der zuvor noch auf seinem hellbraunen Haar ruhte. "Bitte treten sie ein." bat der Butler und trat beiseite damit Mister Brown eintreten konnte. Die Eingangshalle war Hell erleuchtet von einem Prachtvollen Kronleuchter der von der Decke hing. Über eine breite Treppe aus dunklem Holz ging es ins obere Stockwerk und an den Wänden hingen neben Zwei Gemälden von stürmischen Landschaften Jagdtrophäen in form von verschieden großen Geweihen.

"Warten sie hier. Ich werde nachfragen ob die Herrin Zeit für sie hat." sagte der Butler und verschwand durch eine Tür. Während er wartete sah er sich in der Halle um. Der Boden war wie ein Schachbrett gemustert. Die Wände waren mit blauer Tapete verkleidet, die mit Goldenen Punkten gestickt war. Bei den vielen Gerüchten die um die Familie Frankenstein kursierten war er beinahe schon enttäuscht das er nichts von den Obszönitäten vorfand, die Viktor Frankenstein angeblich erfunden haben sollte. So dachte er zumindest.

"Die Herrin wird sie jetzt Empfangen."  Mister Brown zuckte erschrocken zusammen als der Butler ihn ansprach. Er hatte ich gar nicht kommen hören. "Zuvor soll ich Ihnen jedoch anbieten sich frisch zu machen. Nicht das sie sich noch eine Erkältung holen." sagte der Butler und sah abschätzig auf die von Schlamm bedeckten Schuhe des Reporters. "Dann werde ich dieses Angebot dankend annehmen." erwiderte der und der Butler führte ihn in einen kleinen Raum im Eingangsbereich. Es war ein Badezimmer.

                                   ~~~

Eine Viertelstunde später geleitete der Butler den Reporter schließlich in den Wintergarten wo die Herrin des Hauses auf einem Tannengrünen Sofa lag und mit geschlossenen Augen dem Regen lauschte der prasselnd gegen die Fenster trommelte während der Wind pfeifend ums Haus wehte. Neben dem Sofa stand ein kleiner Ofen es gab ein paar große Blumentöpfe mit exotisch aussehenden Pflanzen jedoch nicht mehr. Dazu spendeten nur ein paar Kerzen in Eiserenen Kerzenständer etwas Licht. "Herrin der Reporter ist jetzt hier." Erhob der Butler das Wort und die Frau öffnete die Augen. Sie setzte sich auf und musterte ihn. Sie selbst war ein schlanke groß gewachsene Frau mit Schwarzem schulter langem lockigen Haar und Eisblauen Augen. Ihre Haut wirkte blass und ihr Kleid war ebenso Schwarz wie der Himmel dieses Stürmischen Herbsttages. "Sind sie Viktoria Frankenstein, die Schwester von Viktor Frankenstein?" "Halbschwester. Selber Vater verschiedene Mütter." verbesserte sie ihn und stand von dem Sofa auf um Mister Brown die Hand zu reichen. "Sie müssen dann Charles Brown sein der Reporter von der London Post nehme ich an." sagte sie und er reichte ihr die Hand. Ihre Hand war Kalt und ihre Finger so knochig das es ihm vor kam als hielt er die Hand eines Toten. "Sie vermuten richtig." erwiderte er und unterdrückte sein Unbehagen auch wenn er froh war als sie seine Hand wieder los lies. "George bringe Mister Brown bitte einen Stuhl." befahl sie dem Butler der gleich darauf Wortlos verschwand.

"Also Mister Brown was führt sie her?" fragte sie und setzte sich wieder auf das Sofa. "Ich wurde damit beauftrag einen Artikel über ihren kürzlich verstorbenen Bruder zu Schreiben. Es sind zur Zeit viele Gerüchte im umlauf und das will sich unserer Redakteur anscheinend zu nutze machen. Bitte verzeihen sie wenn dies Unhöflich erscheint, aber ich will ihnen dennoch mein herzlichstes Beileid aussprechen, Miss Viktoria." erklärte er unbehaglich dies zu zugeben. Miss Viktoria jedoch schmunzelte und wandte ihren Blick zu den Fenstern an die der Regen trommelte. "So ist das also. Die Neugier ist der Katze tot, aber wenn keiner dies bezeugt glaubt es auch keiner. Ihr Redakteur will demnach der Meute eine solche Beobachtung in Form ihres Artikels liefern." spekulierte sie und fand offenbar gefallen an dieser Überlegung.

In dem Moment kam der Butler zurück und brachte den besagten Stuhl auf dem der Reporter platz nahm. "Dann darf ich sie zu ihrem Bruder befragen um den Artikel zu schreiben?" fragte er etwas irritiert. "Sie dürfen." erwiderte sie und wandte sich wieder ihrem gegenüber zu während der Butler sich neben der Tür des Wintergartens positionierte. Der Reporter holte einen Notizblock und Stift hervor. "Dann als erstes dürfte ich erfahren wie ihr Bruder von uns gegangen ist?" stellte er die erste Frage und Miss Viktoria schwang ihre Beine zurück auf das Sofa. "Wie sie sicherlich wissen war er Wissenschaftler und ein begnadeter noch dazu. Ein missverstandenes Genie wenn sie so wollen. Nur leider war das auch sein Ende. Er experimentierte seit kurzem mit neuartigen Chemikalien und erlag dabei den ausströmenden Toxinen." erzählte sie und seufzte schwermütig. "Es war wirklich schrecklich wie die dämpfe ihm das Fleisch von den Knochen geschmolzen haben. Ein wirklich unschöner Anblick sage ich ihnen." fügte sie bedauernd hinzu während der Reporter sich Notizen machte. "Und wie lange ist das her? In der Todesanzeige in der Zeitung stand kein Datum." "Es ist jetzt gut Acht Monate her das wir Viktor in der Familiengruft beigesetzt haben. Stimmt doch oder George?" wandte sie sich an den Butler. "Acht Monate drei Wochen und zwölf Tage um genau zu sein, Herrin." erwiderte er und sie lächelte zufrieden. "Erstaunlich nicht wahr? George hat ein Gedächtnis wie ein Elefant. Ich wüsste nicht was ich ohne ihn täte. Wissen sie George diente bereits meinem Vater und ist wohl der einzige der Dienerschaft der es so lange hier ausgehalten hat." erzählte sie und der Reporter nickte verstehend. "Ja dies ist mir auch schon öfter zu Ohren gekommen. Bei meinen Recherchen über ihre Familie wurden sie zu meist als eine eher schwierige Familie bezeichnet weshalb ihnen schon oft Bedienstete abhanden gekommen sind." Erzählte er und Miss Viktoria lachte heiter auf. "Das ist wahr. Mein Großvater galt als Cholerisch. Mein Vater als Jähzornig und mein Bruder als höchst sonderbar und launisch." erzählte sie amüsiert und der Reporter räusperte sich. Er wollte dies schnell hinter sich bringen. Dieser Ort war ihm einfach nicht geheuer.

"Kommen wir doch zurück zu ihrem Bruder. In Fachkreisen galt er als Wunderkind, ein Genie wie sie bereits erwähnten, aber dann wird er auch wieder als unmoralisch, hochmütig oder Wahnsinnig bezeichnet wenn man seine Forschung betrachtet in der er davon sprach Leben zu erschaffen wie es nur Gott vermag. Denken sie nicht das ihr Bruder da über das Ziel hinaus geschossen ist? Oder als er wegen dieser Obsession die Universität verließ?" fragte Mister Brown. "Mit nichten. Viktor war einfach besser als die Professoren in der Universität. Unser Vater war natürlich nicht dieser Ansicht und forderte von Viktor das er wieder zur Universität ging, aber Viktor weigerte sich. Sie haben sich zerstritten und bis zu Vaters Tot vor zwei Jahren auch nicht wieder versöhnt." widersprach sie was Mister Brown überraschte. "Sie haben ihrem Bruder wohl sehr vertraut." Miss Viktoria lächelte milde. "Das tue ich noch immer. Wissen sie meine Mutter starb als ich noch ein Kind war und da die Verwandten meiner Mutter mich nicht wollten kam ich zu meinem Vater wo ich auf Viktor, meinen zwei Jahre jüngeren Halbbruder. Wir hatten keine leichte Kindheit mit einem Vater der in seiner Wut auch mal Handgreiflich wurde, aber wir hatten einander. Viktor war mir immer das liebste im Haus meines Vaters." erzählte sie melancholisch. "Dann ist dies nicht das Haus ihres Vaters?" sie schüttelte den Kopf. "Nein. Ich habe es nieder gebrannt als ich von dort weg ging und dieses Grundstück erwarb. Viktor und George kamen damals mit mir und mein Vater hat sich nichts daraus gemacht. Er hat einfach ein neues Bauen lassen." erzählte sie als sei es nichts was Mister Brown etwas schockierte, aber er ließ sich nichts anmerken und machte sich weiter Notizen.

"Kommen wir doch nochmal zurück zu der Forschung ihres Bruders. Die Erschaffung von Leben wie stehen sie dazu, Miss Viktoria?" "Ich? Nun... ich finde es bemerkenswert das Viktor überhaupt über die Grenzen hinaus blicken konnte wozu viele nicht im Stande waren. Sie betitelten es als Blasphemie oder unmoralisch, aber eigentlich holten sie nur ihre Angst hinter ihren Worten verstecken. Ihre Furcht davor das mein Bruder erfolgreich in seinem vorhaben sein könnte." erläuterte sie und wieder notierte sich Mister Brown etwas dazu auf seinem Notizblock. "Und war er in seinem streben erfolgreich? Hat er Leben erschafft?" "Das Mister Brown ist eine durchaus triftige Frage." erwiderte Miss Viktoria gerade als der Gong einer Standuhr ertönte. Es war bereits Acht.

"Hach wie die Zeit vergeht. Mister Brown wenn sie gestatten lasse ich ihnen für die Nacht das Gästezimmer herrichten. Bei diesem Sturm holen sie sich noch den Tot." sagte sie und stand vom Sofa auf. "Sie sind zu freundlich Miss Viktoria." bedankte Mister Brown sich und erhob sich ebenfalls. "Herrin das Abendessen steht für sie bereit." berichtete ein Dienstmädchen im Schwarzem Kleid mit weißer Schürze und hoch gesteckten Braunen Haaren. Sie war ebenso lautlos erschienen wie der Butler zuvor so das Mister Brown erneut erschrack. "Holly das ist Mister Brown bitte füge für ihn noch ein weiteres Gedeck hinzu." "Ganz wie sie wünschen Herrin." erwiderte Holly mit einem leichten Knicks bevor sie wieder ging.

"Kommen sie zum Speisezimmer geht es hier entlang, Mister Brown." sagte Miss Viktoria und ging voran flankiert von ihrem Butler. Es ging zurück in die Eingangshalle und von dort aus durch einen Dunklen Flur. Der Butler öffnete seiner Herrin die Tür und sie traten ins Speisezimmer. Es war ein großer Raum mit dunklem Holzboden und dunkelroten Wänden an denen weitere Gelände von Sturm gepeinigten Landschaften hingen. Zwei Kronleuchter hingen von der Decke und erhellten den Raum der von der langen Tafel dominiert wurde, die im Zentrum des Raumes stand. Auch hier prasselte der Regen gegen die Bodentiefen wie hohen Fenster an denen der Regen hinab ran und Dubiose Schatten an die Wände warf wenn ein Blitz über den Himmel jagte mit dem darauf folgenden Markerschütternden Donnerhall. Miss Viktoria nahm am Kopfende der Tafel platz während für Mister Brown am anderen Ende gedeckt worden war. Holly kam mit einem Servierwagen durch eine Seitentür von der Küche ins Speisezimmer und servierte die Speisen. "Sie müssen unbedingt probieren. Das Lammkotelett das mein Koch, Richard, zubereitet ist wahrlich nicht von dieser Welt." schwärmte Miss Viktoria und nahm ihr Silberbesteck zur Hand. In der tat war das Mahl köstlich und der Wein der dazu gereicht wurde war gewiss nicht der billigste gewesen.

                                ~~~

Nach dem Essen begaben sie sich in den Salon im Oberen Stockwerk um ihr Gespräch weiter zu führen. Der Salon war mit einigen Bücherregalen versehen einem lodernden Kamin und weiteren Gemälden. Der Dunkle Holzboden war zum Teil von einem großen Perserteppich bedeckt auf dem drei Sessel standen in deren Mitte ein kleiner Tisch stand. Miss Viktoria nahm in einem Sessel vor dem Kamin platz während der Butler Tee und Gebäck auf dem kleinen Tisch platzierte. "Und Mister Brown wie hat es ihnen geschmeckt?" fragte Miss Viktoria interessiert. "Es war ausgezeichnet." "Freut mich zu hören." erwiderte sie zufrieden und nippte an ihrer zierlichen Porzellantasse. "Wenn es sie nicht stört würde ich gerne fortfahren." "Nur zu." meinte sie und Mister Brown holte seinen Notizblock erneut hervor. "Elisabeth Bäcker war die Verlobte ihres Bruders und starb überraschend. Gibt es in dem Sinne einen zusammenhang da sie Viktor ehelichen sollte der wie es schien vom Pech verfolgt wurde?" "Die Heirat war von unseren Vätern arrangiert worden. Ihr Vater hatte hohe Schulden und war dazu noch ein guter Freund meines Vaters aus Kindertagen und ihm Gegensatz zu seinem Freund reich gesegnet worden. Diese Heirat sollte also unsere Familien zusammen schließen und somit die Schulden ihres Vaters tilgen." erzählte Miss Viktoria und schüttelte den Kopf. "Ein naiver Plan wenn sie mich fragen, aber wie sie ja wissen war er nicht erfolgreich. Elisabeth starb überraschend und damit gab es keine Heirat." sagte sie trocken und nippte an ihrer Tasse. "Und sie meinen nicht dass das Unglück ihres Bruders für diese Tragödie verantwortlich war?" "Viktor hat Elisabeth immer gut behandelt auch wenn er sie wohl nicht geliebt hat dafür war er zu sehr auf seine Forschung fixiert, aber ich kann ihnen versichern das Viktor keine Schuld an Elisabehts Tot hatte." sagte sie überzeugt und Mister Brown notierte sich dazu etwas auf seinem Notizblock. "Verstehe und was ist mit ihnen Miss Viktoria? Ich sehe keinen Ring an ihrem Finger." "Mein Vater hat es nie gewagt mir eine Ehe aufzuzwingen und bisher hat sich einfach nicht der Richtige gefunden. Wissen sie ich bin viel durch die Welt gereist bevor ich mich hier vollständig nieder ließ. Davor hauste hier nur mein Bruder und das Personal." erzählte sie und deutete auf eine Afrikanische Maske die in einem der Regale lag neben einer Vielzahl anderer sonderbaren Dingen. "Und was haben sie auf ihren Reisen gemacht?" "Gemalt. Die von Sturm gezeichneten Landschafften die sie im Speisezimmer gesehen haben. Sie stammen alle aus meiner Hand und verkaufen sich nebenbei auch noch gut." erzählte sie und sah dabei auf eines dieser Gemälde das über der Tür hing. Es zeigte eine Küste im Sturm wie Meterhohe Wellen am steilen Fels zerschlugen und einige Felsbrocken mit sich in die Tiefe rissen.

"Ich finde es faszinierend wie viel Kraft in dieser Naturgewalt steckt die wir Sturm nennen dabei ist es eher ein Kunstwerk von Zerstörung und Chaos gegen das der Mensch nichts entgegen zu stellen vermag. Finden sie nicht auch?" fragend sah sie zu dem mehr als irritierten Reporter. "Wenn sie es so ausdrücken wohl schon irgendwie." erwiderte er etwas überfordert was sie schmunzeln lies. "Haben sie noch weitere Fragen, Mister Brown?" fragte sie und ließ dabei einen Keks zwischen ihren Zähnen brechen. Der Reporter räusperte sich und blätterte in seinem Notizblock. "Ja da wäre noch eine. Was ist mit den Forschungsergebnissen ihres Bruders passiert? Ich habe zwar bei meinen Recherchen herausgefunden das ein Großteil dessen an die Universität gespendet wurde, aber auch das nichts davon über die Erschaffung von Leben handelte und daher die Frage aufkommt wo all dies abgeblieben ist." Erzählte er und Miss Viktoria nippte an ihrem Tee bevor sie Antwortete. "Ich war nie in die Machenschaften meines Bruders involviert daher kann ich ihnen auch nicht sagen wo Viktor seine Sachen hat. Wissen sie er war schon immer sehr chaotisch und nach dem er die Universität verlassen hatte wurde er auch noch Misstrauisch gegenüber allem und jedem. In der Zeit hat er niemanden an sich ran gelassen außer seinen Assistenten Igor. Einen Krüppel den er aus dem Zirkus geholt hat." erzählte sie und schüttelte missbilligend den Kopf. "Dann weiß vielleicht dieser Igor wo sich die Forschungsergebnisse befinden." der Reporter wurde ganz euphorisch bei dieser Idee, aber Miss Viktoria verneinte dies. "Igor ist ebenfalls bei dem Unfall gestorben, der meinem Bruder das Leben gekostet hat. Er hatte keine verwandten also habe ich ihn begraben lassen und einen Grabstein aufstellen lassen. Schließlich war er meinem Bruder immer treuergeben gewesen das ich ihm wenigstens das für seine treuen dienste schuldete." erzählte sie und erneut war das Schlagen der Standuhr zu vernehmen die im Flur neben der Tür zum Salon stand. Dabei wirkte sie wie ein Wächter, der Loyal sein Dienst leistete in dem er zu jeder vollen Stunde schlug.

"Wie spät es ist. Bitte entschuldigen sie mich Mister Brown es ist für mich Zeit zu ruhen. Wenn sie gestatten werden wir morgen unser Gespräch fortführen." sagte sie und stand auf. Mister Brown erhob sich mit ihr. "Das wird nicht nötig sein. Ich habe alles weshalb ich her kam." "Wirklich? Na dann wünsche ich ihnen noch eine angenehme Nachtruhe, Mister Brown." sagte Miss Viktoria und lächelte kurz in seine Richtung bevor sie in Begleitung ihres Butlers den Salon verlies. Mister Brown dagegen setzte sich wieder und sah nochmals seine Notizen durch.

Der Sturm ließ nicht nach. Das Feuer knisterte im Kamin und der Wind Pfiff ums Haus. Die Fensterläden klapperten wo der Wind an ihnen zerrte. Im Haus selbst dagegen war es Totenstill bis auf das gleichmäßige ticken der Standuhr im Flur. Keine Schritte vom Personal oder Miss Viktoria waren zu vernehmen. Nicht ein Geräusch das darauf schloss das er nicht alleine in diesem so einsam gelegenen Herrenhaus war. Unbehaglich sah er von seinen Notizen auf und erblickte das Gemälde über dem Kamin. Darauf war ein stattlicher Mann mit strenger Mine und dunklem Haar abgebildet zusammen mit einem jungen Mädchen und einem Jungen. Alle beide hatten sie ebenso dunkles Haar wie der Mann und versteinerte Gesichter. Das Mädchen hatte langes lockiges Haar was sie über eine Schulter gelegt hatte und ihr knapp bis über die Brust reichte. Dabei saß sie gerade auf einem Stuhl, die Hände in den Schoss gelegt, zur linken des Mannes. Ihr Kleid war in einem dunkelgrün fast Schwarzem Farbton mit langen Ärmeln und hohem Kragen. Der Junge dagegen trug einen Anzug wie der Mann. Maßgeschneidert mit einer schwarzen Fliege. Die Haare des Jungen waren zurück gekämmt und doch hingen ihm ein paar lockige Strähnen seitlich vom Kopf während seine Augen genauso ein Eisblau besaßen wie die des Mädchens. Die Augen des Mannes dagegen waren dunkel und wirkten Kalt.

"Mister Brown." erschrocken fuhr er zusammen als der Butler ihn ansprach. Er hatte ihn erneut nicht kommen hören. "Das Gästezimmer ist nun für sie bereit." sagte er und der Reporter räusperte sich. Hastig steckte er seinen Notizblock in seine Tasche und erhob sich vom Sessel. "Können sie mir sagen wer diese drei dort auf dem Bild sind?" fragte er um seinen Ausrutscher zu überspielen. Der Butler wandte sich dem Bild zu und betrachtete es kurz. "Gewiss das ist William Frankenstein mit seinen beiden Kindern. Viktor Frankenstein und unsere Herrin Viktoria Frankenstein in jungen Jahren. So weit ich mich daran erinnern kann wurde dieses Bild gemacht als unsere Herrin gerade sechszehn Jahre alt wurde. Es sollte eigentlich Heiratsanwärtern ermöglichen sich ein Bild von der jungen Herrin zu machen, aber da sie sich damals weigerte ein Porträt von sich machen zu lassen wurde daraus dieses Familienbild." erzählte der Butler und schmunzelte dabei in Erinnerungen schwelgend. "Und wo ist die Frau von William Frankenstein, die Mutter von Viktor?" fragte er verwundert. "Sie verließ uns als der junge Herr gerade mal fünf Jahre alt war. Sie starb dann drei Jahre darauf bei einem Verkehrsunfall. Ihre Kutsche stürzte in den Fluss. Ein wirklich tragischer Unfall." Erzählte er bedauernd. "Das muss schwer gewesen sein für Viktor seine Mutter schon so früh zu verlieren." sagte Mister Brown mitfühlend und der Butler nickte. "Oh ja das war es, die ersten Wochen, aber dann hat die junge Herrin ihn unter ihre Fittiche genommen und sich von da an liebevoll um ihren Bruder gekümmert. Sie waren wirklich unzertrennlich." "Verstehe. Wie war Miss Viktoria den damals so?" fragte Mister Brown und der Butler überlegte kurz. "Sie war reifer als andere Mädchen in ihrem alter. Sie las viel. Lernte immer neues dazu und war schon immer sehr kultiviert gewesen. Sie diskutierte oftmals mit ihrem Bruder im Intellektuellen Spektrum und war ihm sogar des Öfteren mit einer schlagkräftigen Argumentation überlegen. Später dann als ihr Vater starb übernahm sie den Haushalt und die Geschäfte während ihr Bruder nur seine Forschung vor Augen hatte, aber es schien nie als würde sie dies stören. Sie müssen wissen ich habe nie vernommen das unsere Herrin sich über ihre Umstände beschwert hätte, aber es wäre auch anmaßend dies zu behaupten." erzählte der Butler, der seiner Herrin treuergeben war. "Und wie war Viktor damals?" Der Butler grübelte kurz. "Ich würde sagen das er die Diskussionen mit seiner Schwester, die mit ihm auf einer Augenhöhe Intellektuell mithalten konnte, sehr genossen hat. Allerdings war er schon damals sehr wissbegierig und hatte keinen Anschluss an Kinder seines alters, aber dafür hatte er ja die junge Herrin die sich immer Zeit für ihren jüngeren Bruder nahm." erzählte der Butler und der Reporter machte sich wieder mal Notizen dazu.

"Soll ich sie dann zu ihrem Zimmer führen, Mister Brown?" fragte der Butler schließlich. "Ich bitte darum." erwiderte er und folgte dem Butler durch den Flur ein paar Türen weiter. Der Butler öffnete die Tür und der Reporter trat ein. Es war ein kleiner Raum mit dunklem Holzboden und Blauen Wänden. Es gab ein Fenster mit schweren schwarzen Vorhängen, ein Bett mit weißen Laken und einen ebenfalls weißen Schrank. Und auch hier hing ein Gemälde einer von Sturm gepeinigten Landschaft an der Wand. "Ich wünsche eine gute Nacht, Mister Brown." sagte der Butler noch und schloss hinter sich die Tür. Erschöpft lies Mister Brown sich auf das Bett sinken an dessen Ende bereits seine Reisetasche auf ihn wartete ebenso wie seine getrocknete Kleidung die zusammen gelegt auf dem Weißen Laken ruhte. Langsam übermannte ihn die Müdigkeit. Es schien ihm als hätte er Tagelang nicht geschlafen. Träge schaffte er es noch sich die Schuhe von den Füßen zu streifen und unter die Bettdecke zu kriechen bevor der Schlaf ihn mit sich riss in eine endlose Finsternis.

Betäubt von dem Schlafmittel das sich im Tee befunden hatte bekam Charles Brown nicht mit wie er aus dem Gästezimmer entwendet wurde. Weg getragen wie ein Sack Kartoffeln wurde er ins Kellergewölbe des Anwesens gebracht und auf einen Tisch gefesselt. Schiefe Regale säumten die Wände. Sonderbare Apparaturen standen verstreut während Kabel an den Wänden hoch verliefen zu Lampen die das Gewölbe mit Licht fluteten. Kleine und große Käfige, Große Teslaspulen und allerlei Instrumente die sonst nur in Operationssälen auf zu finden waren fanden sich hier ordentlich auf Metalltischen aufgereiht wieder mit dem gefesselten Charles Brown im Zentrum erleuchtet von einem großen Scheinwerfer.

"Wohl an wollen wir unseren Hauptdarsteller wieder leben einhauchen." trällerte Miss Viktoria und verabreichte dem gefesselten Mister Brown das Gegenmittel. Es dauerte einen Moment bis das Mittel wirkte und er die Augen auf schlug. Irritiert sah er sich um und zerrte an seinen Fesseln. "Ah wie schön sie sind wach." sagte sie und lächelte ihn an. "Miss Viktoria warum bin ich gefesselt und warum bin ich hier?" fragte er etwas ungehalten. "Eins nach dem anderen mein guter Mister Brown." erwiderte sie völlig ungerührt und hatte gefallen daran die Oberhand zu haben. "Wissen sie ich habe meinen Bruder in all seinem tun zu jeder Zeit unterstützt, aber wussten sie eigentlich das die Formel des Lebens nicht aus seiner eigenen Feder stammte?" nicht verstehend sah er zu ihr auf. "Woher hatte er sie dann?" "Von mir." erwiderte sie schmunzelnd. "Aber wieso?" "Es war ein Test. Ich wusste das Viktor sich auf seine Forschung stürzen würde und wie immer zu ungeduldig sein würde, aber er schaffte es wirklich eine Kreatur zum Leben zu erwecken. Nur leider waren die Materialien aus der diese Bestand verunreinigt. So kam es zu der folgen schweren Tragödie. Die Kreatur lief Amok und tötete dabei Elisabeth bevor Viktor und Igor es gelang die Kreatur zu vernichten." erzählte sie und grinste amüsiert. "Tragisch nicht wahr." säuselte sie. Entsetzt starrte er sie an, die von Wahnsinn getrieben wart. "Warum haben sie so etwas schreckliches zugelassen?" fragte er aufgebracht worauf sie das Gesicht verzog. "Schrecklich sagen sie? Oh nein, das war alles rein aus Wissenschaftlichen Interesse. Schließlich konnte ich ja nicht ahnen das die Kreatur so etwas wie Emotionen besitzen würde und den Wunsch diese auch auszuleben. Ein wirklich lästiges Problem sage ich ihnen, aber auch dieses konnte ich überwinden." entgegnete sie und schnippte. Holly trat ins Licht und drehte an der Kurbel neben dem Tisch wodurch er aufgerichtet wurde. "Da sehen sie selbst. Meine Kreation ist wesentlich weiter entwickelter als die meines Bruders. Ein wahres Kunstwerk." verkündete sie und deutete auf die beiden großen Käfige die ihnen gegenüber standen. In dem einen saß ein Hund mit dem Kopf eines Fuchses an seinem Leib genäht und im anderen Käfig befand sich das Gegenstück dazu. Ein Fuchs mit dem aufgenähten Kopf eines Hundes. Beide Tiere lebten. "Fabelhaft nicht wahr?" sie grinste breit während Charles Brown das Blut in den Adern gefror. Er hatte nie in seinem Leben solch abscheuliches gesehen.

"Wie kann das Wissenschaft sein? das ist unmenschlich! Einfach abscheulich!" rief er entsetzt und Miss Viktoria lachte amüsiert auf. "Oh doch das ist Wissenschaft." erwiderte sie und Holly drehte wieder an der Kurbel wodurch er wieder in die Horizontalen gelangte. "Wissen sie ich wurde an der Universität abgewiesen, weil ich nun mal eine Frau bin. Also hat mir Viktor alles Lehrmaterial das er in der Universität oder wo anders erhielt mit mir geteilt. Es ist unnötig zu erwähnen das ich ihn darin bald überflügelte und bereits mit Anfang zwanzig meinen Doktor hätte machen können, aber da das nicht ging übte ich mich in Geduld, sehr viel Geduld bis ich endlich das bekam was ich wollte. Ruhm und Anerkennung. In dem ich Viktor meine Formel gab erhielt ich das alles durch seine Bemühungen und welche Wellen das alles schlug. Es hat mich wirklich zu tiefst glücklich gemacht." erzählte sie und seufzte wohlig.

"Schade ist nur das Viktor nicht mehr miterleben wird wie ich unser Werk zur Vollendung bringe." sagte sie betrübt und seufzte bevor sie sich wieder ihm zu wandte. "Was haben sie vor?" "Oh was außergewöhnliches mein guter Mister Brown. Dank ihnen ist es endlich komplett." "Und was wenn ich fragen darf?" fragte er ängstlich worauf sie breit grinste und zur Seite trat. Dadurch eröffnete sie ihm den Blick auf eine hochkant stehende Liege die mit vielen Kabeln an den Apparaten und den Spulen hing und auf der Liege war ein Regloser Körper festgeschnallt dessen Glieder zusammen genäht worden waren. Es war ein Mittelgroßer gut gebauter Mann mit kantigem Gesicht und dunkel gelockten Haaren. "Großartig nicht wahr? Jedes Stück habe ich sorgfältig ausgesucht damit es dieses mal kein Fehlschlag wird. Die Haare sind dabei übrigens von Viktor selbst. So kann wenigstens ein Teil von ihm weiter bestehen." erklärte sie stolz. "Aber genug der Worte es wird Zeit." mit diesen Worten trat der Butler zu seiner Herrin und half ihr einen Weißen Kittel über zu ziehen.

"Was haben sie mit mir vor?" ängstlich zerrte Charles Brown an seinen Fesseln während Miss Viktoria sich die Haare zurück band und anschließend ein Stück Kohle in ihre Hand nahm. "Keine sorge mein guter Mister Brown ich brauche nur einen Teil von ihnen." sprach sie und malte eine gestrichelte Linie auf seine Stirn auf. "Das können sie nicht tun! Die Redaktion weiß wo ich bin!" rief er panisch auf worauf Miss Viktoria lachte. "Sie meinen die Redaktion die sie erst zu mir geschickt hat? Ihr Chef, John Morris, ist ein guter Freund von mir und nobler Unterstützer meiner Forschungen. Er war es sogar der sie mir empfohlen hat. Sie sind eine Waise ohne Verbindungen zu anderen Menschen. Ein ehrgeiziger Reporter und im richtigen alter. Einfach der Perfekte Schlussstein um mein Werk zu vollenden." erläuterte sie amüsiert während die Verzweiflung ihre klauen nach dem Hilflosen Charles Brown ausstreckte.

"George, Holly bitte helfen sie mir! Sie können das unmöglich gut heißen! Sie will mich umbringen!" rief er verzweifelt und sah Hilfe suchend zu den bediensteten von Miss Viktoria. "Die Herrin wird sie zu einem Teil etwas größerem machen. Sie sollten sich gehrt fühlen." entgegnete Holly ungerührt seiner Worte. "George ich bitte sie!" flehte er den Tränen nahe. "Ich werde mich hüten meiner Herrin gegenüber die Loyalität zu brechen." erwiderte dieser nur und sah abschätzig auf Charles Brown herab. "Also dann beginnen wir." säuselte Miss Viktoria und zückte grinsend ein Skalpell. Charles Brown schrie und zappelte wahnsinnig vor Angst während das schallende Gelächeter von Viktoria Frankenstein das Gewölbe erfüllte.

                            - Ende -

Ich hatte es zwar eigentlich nicht vor aber jetzt hab ich doch ein Werk mit Kurzgeschichten raus gehauen. Ich war zwar nie gut darin mich kurz zu fassen, aber ich finde dafür ist mir diese Story ganz gut gelungen.

Habt Spaß beim Lesen

Eure Taihlou ; )

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