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- Valeria - 

(das bedeutet, dass dieses Kapitel aus ihrer Sicht geschrieben ist.) 


»Danke dass du mich gerettet hast, Bruderherz«, seufzte ich, nachdem Alejo mir geholfen hatte, meine Fesseln zu lösen. 

»Was hätte ich denn sonst tun sollen?«, gab er zurück. Ich tat so, als würde ich überlegen und antwortete dann: »Mich bei Diablo versauern lassen?« 

»Was hat er dir eigentlich angetan?!«, fragte er mit seinem eindringlichem, strengen Bruderblick, der einem bis auf die Knochen ging. 

»Nur dies und jenes.« Leicht zuckte ich mit den Schultern. Mir war klar, dass er diese Antwort nicht duldete und genaueres wissen wollte - aber er wusste auch, dass ich ihm nicht mehr sagen würde. 

»Valeria, komm schon!«, stöhnte er genervt auf. 

»Nö, sonst bringst du dich noch unnötig in Gefahr«, erwiderte ich und starrte weiter gerade aus auf den Weg. 

»Für dich ist es aber nicht unnötig.« 

Darauf ging ich nicht weiter ein und gab ihm einfach keine Antwort. Tausende Bilder flimmerten vor meinen Augen auf, die Wochen bei Diablo waren nicht Spurlos an mir vorbei gegangen. Er war grausam, grausamer als ich gedacht hätte. Und sein Sohn Marcos gehörte zu der widerlichen Sorte Männer. 

Nur manchmal war seine Frau, die unseren Vater benutzt hatte, nett zu mir gewesen. Aber ich konnte sie trotzdem nicht ausstehen. Mehr als Froh war ich darüber, dass Alejo mich gerettet hatte, aber ich konnte mich mit dem Gedanken nicht abfinden, dass ein wildfremdes Mädchen für mich den Kopf hinhalten musste. Sie hatte doch sicher gar nichts mit der Sache zu tun, oder? 

»Sag mal, wer war das Mädchen was du gegen mich eingetauscht hast?« Ich drehte den Kopf in die Richtung zu meinem Bruder und sah ihn abwartend an. Als ich die Worte fertig ausgesprochen hatte, sah ich, wie Alejo heftig Schluckte und sein Blick trauriger wurde. 

»Ach«, sagte er dann jedoch und machte eine wegwerfende Bewegung mit der Hand, »irgendein Mädchen von der Straße.« 

Damit gab ich mich jedoch nicht zufriede - das hätte er wohl gern!

»Und wie hieß sie?« Forschend sah ich zu ihm auf.

»Äh ... Bo ... Boni ... Bonita.« Tränen bildeten sich in seinen Augenwinkeln. Was war nur mit ihm los? Er war sonst nicht der Typ der weinte. 

»Bonita, so wie die verschollene Prinzessin?« 

Ich sah förmlich wie sich ein Kloß in Alejos Hals bildete, ehe er sich lautstark räusperte. 

»Sie ist die verschollene Prinzessin«, gab er kleinlaut zurück. 

»Wie bitte was?«, rief ich hysterisch und schlug mir promt eine Hand auf den Mund. »Jetzt musst du mir alles erzählen!«

Er verdrehte die Augen, »Was gibt's denn da zu erzählen?« 

Ich hielt mitten im laufen an, was mir mein Bruder nach tat. Dann packte ich ihn bei den Schultern und drehte ihn so zu mir um.

»Alejo.« Unsere Augen trafen sich, während ich tief in seine starrte. »Ich weiß das da was nicht stimmt, schließlich bin ich deine Schwester!«, warf ich ihm vor. 

»Was soll denn nicht stimmen?«, hakte er nach, doch seine Stimme zitterte leicht. 

»Das musst du mir sagen! Man hat vorhin doch gesehen dass du dich gesträubt hast sie herzugeben!«

Er wandte seinen Blick ab und sah zu Boden. »Ja okay«, gab er dann zu, »da wäre noch was ... aber das erzähle ich dir nicht hier.«

Ich nickte aufmunternd, warf meine braunen Haare über die Schulter und schritt weiter mit einem Ziel vor Augen: unerem Lieblingsort. Dort hatte Alejo mir immer von unserer Mutter berichtet, wenn ich etwas wissen wollte. Diesen Ort verband ich mit so vielen Kindheitserinnerungen, und ihm. 

Ich packte seine Hand und drückte sie doll, er sollte merken dass er nicht alleine war. Dann steuerte ich geradewegs den Pfad runter zum Meer an. Ach, wie lang war ich nicht mehr hier? 

Der salzige Geruch lag wie immer in der Luft, während die Seemöwen lauthals schrien und die Wellen auf den Strand zu liefen. 

Dann setzten wir uns auf eine der Dünen in den Sand. »Du kannst dir schon mal überlegen, was und wie du es mir erzählen willst. Ich gehe erstmal mich sauber machen.« 

»Zu Befehl, Schwesterchen.« 

Ich zog meine Dreckigen Klamotten aus, bis auf die Unterwäsche und rannte dann aufs Meer zu. Als meine Füße das kalte Nass berühren, fühlte ich mich wie in meinem Element; schließlich war mein Wandlertier ein Fischotter. 

Als bis zur Hüfte im Wasser stand, tauchte ich komplett ab und verwandelte mich unterwasser in meinen kleinen, knuffigen Freund. Der Schmerz der mich dabei durchzuckte, schmerzte nicht mehr, sondern fühlte sich eher wie puren Glück für mich an. 

In meiner Otterform schlängelte ich durch das salzige Wasser und die Wellen, die über mir brachen. Wie weit ich schon auf dem Meer draußen war, konnte ich schlecht abschätzen, aber es war mir auch relativ schnuppe. 

Irgendwann überkam mich dann jedoch das Gefühl zu meinem Bruder zurück zu kehren und ich drehte um und schwamm zügig wieder in Richtung Strand. Dort verwandelte ich mich wieder in meinen Menschen und sah nun wieder sauber aus. 

Dann gesellte ich mich zu meinem Bruder auf die Düne, wobei der Sand an meinem nassen Körper nur so klebte. »So, ich bin ganz Ohr?«

Noch einmal holte er tief Luft, sein Blick glitt zum Horizont, während er de Mund auf machte: »Also, ja, ich habe wirklich die verschollene Prinzessin entführt und gegen dich ausgetauscht. Jedoch ist das nicht alles ... also ... ich habe mich in sie verliebt und -«

Doch ich schnitt ihm das Wort ab und quasselte dazwischen: »Du hast was?! Du bist so ein Trottel, du kannst dich doch nicht einfach in die Prinzessin verlieben! Die hat dich sicher richtig abservier, hast du es ihr überhaupt gesagt?«, sprudelte wie ein Wasserfall aus mir heraus. 

Sofort hob er abwährend beide Hände in die Luft. »Erstens, red nicht so verdammt schnell! Zweitens, ich bin kein Trottel, schließlich habe ich dich befreit!«

»Genau deswegen bist du ja auch ein Trottel, wer tauscht bitte seine kleine Schwester gegen die Prinzessin ein?!«, warf ich ihm an den Kopf.

»Jaajaa, jetzt lass mich mal ausreden. Und drittens, ich habe es ihr gesagt.« 

»Waaas?!« Geschockt riss ich Mund und Augen auf. Jetzt sah ich sicher aus wie so ein Fisch. »Wie hat sei reagiert?«

Nun grinste er leicht und seine Augen blitzten bei der Erinnerung auf. »Sie hat gesagt, sie habe sich auch in mich verliebt, und dann haben wir uns geküsst«, sagte er verträumt. 

»Noch was was du mir mitteilen musst?«, hakte ich entsetzt nach und fiel nach hinten in den Sand um. »Das ist übrigens sehr krass festzustellen, was du in so ein paar Wochen alles treibst.« 

»Was treib ich denn alles?« Nun war er verwirrt. 

Ich richtete mich wieder auf. »Darf ich bitte kurz zusammenfassen? Alsoooo: Du entführst die Prinzessin, von der alle glauben, dass sie Tod sei. Dann verliebst du dich in sie und sie in dich und ihr Küsst euch - seid ihr eigentlich zusammen?  Und dann tauschst du mich gegen diese Bonita ein, in die du verliebt bist. Für mich, deine kleine nervige Schwester gibst du für DIE PRINZESSIN her?«

Ich hielt kurz inne und musterte ihn. »Bist du doch nicht in sie verliebt oder warum gibst du sie so einfach her?«

Dafür strafte er mich mit einem bösen Blick, den ich niemals ernst nehmen könnte. 

»Das war eine sehr schwere Entscheidung, und ich bin zu einhundert Prozent in sie verliebt!«

»Na worauf warten wir dann? Befreien wir sie!«, rief ich freudig auf. 

»Sollten wir nicht vorher der Königin bescheid sagen?«

Kurz überlegte ich. »Gut, ich mach das. Und du befreist sie in der Zwischenzeit, schließlich musst du es bei ihr wieder gut machen.«

»Ähm, okay, dann los«, sagte er. 

Gleichzeitig sprangen wir auf. »Aber noch eins, Alejo.«

»Ja?«, fragte er abwartend. 

»Hau diesem Marcos schön eins in die Fresse!«

Über meine Ausdrucksweise war er sichtlich geschockt. »Was hat der denn mit dir gemacht dass du willst dass ich so brutal bin?«

»Ich sag dir, das willst du nicht wissen, sonst würdest du nämlich noch doller zuschlagen.«

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