🌸Douze - Réunion № 4🌸

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●Ruelle - Secrets & Lies

Mrs. Gielow saß Start klar auf ihrem Platz. Der Block und Stift standen für neue Notizen parat. Das Ehepaar Barroso hingegen war heute wie verstummt. Kein Mucks war erklungen seit sie das Büro von Mrs. Gielow betreten hatten.

»Ok, beginnen wir heute mit etwas simplerem. Ich möchte gerne wissen, wie die letzten eineinhalb Wochen nach unserem letzten Gespräch verlaufen sind. Haben Sie nun Ihre Gefühle besser miteinander teilen können ?«

Stille.

»Mr. und Mrs. Barroso ?«

...

»Verstehe. Nun, dann möchte ich eher näheres über Ihren Beruf erfahren, Mr. Barroso. Es scheint mir so, als würde es einen sehr großen Platz in Ihrem Eheleben einnehmen.«

Elend langes Schweigen.

»Hallo ?«

Keine Antwort erklang.
Stirnrunzelnd legte Mrs. Gielow ihren Stift nieder und suchte den Blickkontakt zu dem Paar, doch diese schienen in ihrer eigenen Welt versunken zu sein. Amira Barroso blickte auf ihre Hände nieder. Kian Barrosos Blick hingegen war starr auf den Boden gerichtet. Mrs. Gielow hob demonstrativ die Hände hoch, um die Aufmerksamkeit der beiden für sich zu beanspruchen.

»Wie...Wa-... Entschuldigen Sie, haben Sie gerade etwas gesagt ?«

»Schon die ganze Zeit über, Mr. Barroso.«

Amira richtete den Blick auf Mrs. Gielow.

»Bitte entschuldigen Sie uns. Kian und ich werden nun aufmerksamer sein. Fahren Sie doch bitte fort.«

»Stimmt etwas nicht ?«

Keine Reaktion. Ein stummes gezwungenes Lächeln zierte die Lippen des Ehepaares. Mrs. Gielow zog scharf die Luft ein und verschränkte die Arme vor der Brust.

»Ok, stopp. Wollen Sie mir sagen was Sie vor mir zu vergeben haben oder muss ich mich gedulden bis Sie sich dazu entschließen, doch mit der Wahrheit herauszurücken ?«

»Wie kommen Sie darauf, dass wir vor Ihnen etwas verheimlichen würden ?«

Mrs. Gielow lächelte gepresst.

»Ganz einfach aus folgendem Grund: Seit dem ersten Tag an, als Sie beide mein Büro betreten haben, haben Sie sich fast kein einziges Mal angeschaut. Sie haben Ihre Blicke voreinander verborgen. Heute hingegen besteht der kleine Unterschied darin, dass Sie auch keinen Blickkontakt zu mir herstellen. Sie schauen überall hin, nur nicht in meine Augen. Warum ?«

Stille.

»Ich bin Ihre Therapeutin, vor mir brauchen Sie sich nicht zu verstellen oder zu schämen.«

Amira schluckte hart. Kian fuhr sich gestresst durch seinen Drei-Tage-Bart.

»Wir ... wir sind und gestern näher gekommen.«

»Gefühlsmäßig, Mr. Barroso ?«

»Körperlich.«

»Sie hatten Sex miteinander ?«

Amiras Unterlippe fing an zu zittern, sie wandte den Blick ab. Kian lehnte erschöpft mit dem Oberkörper nach vorne.

»Ja, den hatten wir.«

»Aufgrund der gegenwärtigen Ereignisse, würde es mich interessieren, wie es zu solch einer Situation gekommen ist, Mr. Barroso.«

»Die letzten eineinhalb Wochen liefen eigentlich gut, sehr ruhig. Da ich ein neues Projekt von meiner Firma zugeteilt bekommen habe, hatte ich viel mit der Arbeit zu tun und Amira ging dementsprechend den häuslichen Aktivitäten nach.«

»Anscheinend hielt diese Ruhe aber nicht lange an. Was ist anschließend passiert ?«

»Gestern... da haben wir wieder angefangen zu Streiten und... es ist eskaliert. Amira hat das Haus verlassen.«

»Um was ging es in diesem Disput ?«

Kian seufzte.

»Um die Scheidungsunterlagen.«

»Verstehe.«

»Sie war den ganzen Abend weg und es war sehr spät geworden, als sie wieder nach Hause kam. Ich bin durchgedreht.«

»Einfach so ?«

»Ich hatte Alkohol intus, als sie nach Hause kam.«

Mrs. Gielow nickte.

»Und dann ist es einfach passiert. Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten und Amira hat mich bei meinem Vorhaben nicht gestoppt.«

»Entschuldigen Sie diese Frage, aber was genau stört Sie daran, dass Sie Geschlechtsverkehr miteinander hatten ? Sie sind noch verheiratet und es fand im Einvernehmen von Ihnen beiden statt. Wo genau liegt das Problem ?«

Kian schloss einen Augenblick lang die Augen, ehe er sie ein weiteres Mal öffnete. Kummer zeichnete sich in ihnen aus.

»Sie verstehen das nicht, dieses Mal war es anders...«

»Was war anders ?«

Stille.

»Mr. Barroso Sie können offen mit mir über ihr Sexualleben sprechen.«

»Ich war nicht sanft, ich war nicht zurückhaltend. Ich habe mich gierig verhalten.«

»Als Sie miteinander geschlafen haben ? Sprechen Sie von der Art und Weise ?«

»Es war erstmals so... so aggressiv, so voller Wut. Es ging regelrecht um das Verlangen nach Macht.«

Kian fuhr sich mit der Hand aufgelöst übers Gesicht. Mrs. Gielow runzelte die Stirn.

»Ich kann Ihnen nicht folgen, Mr. Barroso.«

Amira, die die ganze Zeit über, unkommentiert stocksteif dagesessen und auf ihre Hände nieder geblickt hatte, hob abrupt den Blick. Kraftlosigkeit spiegelte sich in ihren Augen wider.

»Was Kian damit sagen möchte ist, dass nichts als das pure Verlangen in dieser Nacht dominiert hat, Mrs. Gielow. Weder Zärtlichkeit noch Liebe waren vorhanden. Es gab keine Zurückhaltung. Denn es herrschte nur ein Kampf zwischen Jäger und Opfer.
Wir haben uns in dieser Nacht nicht geliebt. Wir hatten nur harten, aggressiven Sex miteinander.«

~
Tiefe Augenringe, leere Blicke, Schuldgefühle, die von der schlaflosen Nacht untermauert wurden, nahmen sie ein. Nach dieser Nacht blieb es nicht nur dabei, dass sie körperlich zugrunde gingen. Nein, nach dieser Nacht hatten auch ein Teil ihrer Seelen aufgegeben weiterzukämpfen. Sie kapitulierten, starben ab und fielen auf nimmer wiedersehen in den Abgrund, in die vollkommene Finsternis.
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