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●Maroon 5 - One More Night●

Der Zeiger bewegte sich und der Gong erklang von draußen, als die Uhr 12 Uhr nachts schlug. In den Märchen war dies der Moment, wo Cinderella ihren Prinzen verlassen und ihre wahre Identität annehmen würde. Beim Ehepaar Barroso stellte dies hingehen eine erneute Zusammenkunft dar. Denn in dem Augenblick klirrten die Schlüssel und die Haustür öffnete sich. Eine niedergeschlagene und völlig erschöpfte Amira trat in das Haus ein. Es war dunkel. Entweder hatte Kian nach dem heftigen Streit ebenfalls das Haus verlassen oder er war bereits schlafen gegangen, dachte sich Amira, zog dabei ihren Mantel aus, den sie auf den Kleiderständer hing, ließ ihre Schuhe, die sie ausgezogen hatte, achtlos auf dem Flur liegen, ehe sie sich mit schlaffen Schultern ins Wohnzimmer begab. Den Weg trotz der Dunkelheit findend, wollte Amira die Hand nach dem Schalter der Lampe am Türrahmen ausstrecken, als völlig unerwartet, die antike Tischlampe den Raum erhellte und Amira verwundert, den Kopf zu der Energiequelle hob. Als sie die Lampe auf dem kleinen Serviertisch im Wohnzimmer sah, welcher zwischen zwei Sesseln aufgestellt war, huschte ihr Blick im Anschluss nur einige Meter weiter weg, auf einen der Sessel, auf dem Kian Platz genommen hatte und seine nun finster drein blickenden Augen auf Amira gerichtet hielt.

Amira konnte nichts anderes tun, als erstaunt ihre Augenbrauen zu heben und sich anzuspannen. Sie hatte extra den Weg ins Wohnzimmer angesteuert, da sie sich auf das Sofa niederlassen und nach diesem elend langen Tag versuchen wollte etwas Schlaf abzubekommen. Aber so, wie sie Kian vorfand, sein Körper vor Erschöpfung im Sessel fast versunken, die Hand nach der Flasche neben ihm ausgestreckt und die leicht geröteten Wangen, da wusste sie, dass ihr Ehemann beim Warten auf sie, seine Zeit mit dem Alkohol vertrieben haben musste. Zwar war seine Wachsamkeit bei ihrem Anblick wieder aufglimmt und auch, als der Blickkontakt zwischen Ihnen anhielt, war nichts Ungewöhnliches auszumachen, doch dann fing er an zu sprechen:

»Ohhhh endlich kann uns Mrs. Barroso auch Mal die Ehre erweisen und nach Hause kommen«, sprach er auf die Alkoholflasche blickend aus und spätestens da, wusste Amira, dass er wirklich sehr viel getrunken hatte.

Amira seufzte auf und wollte nicht ein weiteres Mal mit ihm diskutieren, da seine Worte von heute Nachmittag immer noch tief in ihrem Magen saßen. Doch als sie sich im Türrahmen gerade umgedreht hatte, hörte sie auf Anhieb den aggressiven Tonfall aus seiner Stimme heraus, was sie innehalten ließ. Sie drehte sich wieder zu ihm um.

»Wo warst du bis zu dieser Uhrzeit ?«, fragte er fordernd und beugte sich in seinem Sessel vor, wie als wollte er jeden Moment, wie ein Raubtier auf sein Opfer springen.

Amira hielt seinem Blick, trotz der Müdigkeit, die sie einnahm, stand, fuhr sich durch die Haare und antwortete:

»Kian, ich glaube es ist besser, wenn wir morgen darüber reden. Ich...«

Abrupt stand Kian mit der Flasche in der Hand von seinem Sessel auf. Ein wütender Laut verließ seine Kehle und sich bedrohlich aufbauend, trat er einige Schritte auf Amira zu.

»Ich habe dich etwas gefragt. Wo.hast.du.gesteckt ?«

Amira, die durch seinen plötzlichen Ausbruch, wie wachgerüttelt wurde, schritt einige Schritte zurück, ehe sie ihn näher unter die Lupe nahm.
Sein Ausdruck war Wut verzerrt, die Augen wie wahnsinnig aufgerissen und er wirkte in allem drum und dran einfach nur aufgelöst. Amira würde dem heute Nacht nicht aus dem Weg gehen können, also antwortete sie wahrheitsgemäß:

»Ich war in einer Bar. Ich habe was Starkes zum Trinken gebraucht.«

Sie wich seinem Blick aus. Nachdem sie weinend Zuflucht auf der Straße gesucht und eine Zeit lang durch die Straßen geirrt war, während sie die frische Luft in sich aufnahm, um langsam wieder runter zu kommen, hatte sie sich danach kurzerhand dazu entschlossen, die Bar in der Nähe aufzusuchen und sich seine Sätze aus den Gedanken wegzutrinken. Denn seit sie das Haus verlassen hatte verfolgten sie diese bei jedem Schritt und Tritt.

Und wegen so einer Frau wie dir habe ich mich gegen meine Eltern gestellt.

Auch jetzt bei diesem Gedanken daran verzog sie das Gesicht. Eine solche Leere hatte sie ab da eingenommen, dass sie nichts anderes wollte, als dieses elende Gefühl in ihr zu ertränken. Sie wollte, dass dieser Schmerz aufhörte.

Kian, der die Augen bei ihren Worten zu Schlitzen verengt hatte, fragte daraufhin gefährlich leise:

»Und mit wem warst du dort ?«

Stumm senkte Amira ihren Blick zu Boden, ehe ihre Wimpern sich erneut nach oben richteten und sie ihn von unten herab betrachtete.

»Und wag es ja nicht mich anzulügen«, fügte Kian, bei Amiras Teilnahmslosigkeit, hinzu. Seine Stimme bebte und die bräunliche Flüssigkeit in der Flasche, welcher von seiner linken Hand umschlungen wurde, schwappte derweilen hin und her.

»Ich habe jeden verfickten Menschen in der Nähe angerufen, als du nach einer Zeit nicht Heim kamst. Maya, die Bäckerin von nebenan, jeden verdammt jeden, aber du warst nirgends ausfindig zu machen. Ich bin verrückt geworden.«Als er diese Worte aufgelöst von sich gab, da spürte Amira, wie Schuldgefühle sie zu ersticken drohten, doch dann fielen ihr wieder seine harten Worte von vor einigen Stunden ein und sie rief sich in Erinnerung, sich nun nicht fallen zu lassen.

»Ich war alleine dort«, sagte sie und hielt seinem Blick stand, aber als sie dabei den dumpfen Schmerz immer noch in ihrer Brust fühlte, immer noch spürte, wie es sie zerstörte, wuchs in ihr der Drang es ihm genauso heimzuzahlen, ihm genauso weh zu tun. Sie wollte diese kleine unwichtige Information eigentlich für sich behalten, aber dieses Gefühlschaos hatte sie dermaßen aus dem Konzept gebracht, dass sie nicht mehr klar denken konnte, als sie die nächsten Worte aussprach.

»... aber später an der Theke hat sich ein junger Mann zu mir gesellt. Er hat mir einen Drink spendiert und ich habe nicht ausgeschlagen«, sagte sie und ließ somit den Satz offen. Was währenddessen passiert war, wie der Abend geendet hatte, hatte sie bewusst nicht erwähnt. Es war zwar nichts geschehen, trotz, dass dieser Kerl sein Interesse an ihr offenkundig gezeigt hatte, aber Amira war in dem Moment zu sehr von ihrem Kummer eingenommen, dass sie dem hatte keine Beachtung schenken können. Generell hätte sie den Drink normalerweise auch ausgeschlagen, da sie eine verheiratete Frau war, aber Kian beschuldigte sie sowieso eine Affäre mit einem anderen Mann zu haben, also warum nicht ?

Trotzdem würde es nie dasselbe sein, ging es ihr durch den Kopf. Jedes Mal, wenn der Mann versucht hatte, ihre Hand zu streicheln oder sie sachte am Arm zu fassen, musste sie ständig an Kian denken und als sie zur Einsicht kam, dass es die Situation nur schlimmer machte, ließ sie den Kerl einfach sitzen, nahm sich das nächste Taxi an der Seitenstraße und fuhr nach Hause.

Kian, dem diese Informationen natürlich verwehrt blieben, kochte innerlich vor Wut. Es war, als würde der nächste Weltkrieg in ihm ausbrechen und er würde jeden Moment den Verstand verlieren. Der bloße Gedanke, dass jemand seine Ehefrau mit seinen gierigen Blicken angeschmachtet hatte, trieb Kian in den Wahnsinn und dass er zusätzlich, selbst Schuld daran war, Amira in die Arme eines anderen getrieben zu haben, tötete ihn. Mit einer schnellen Bewegung schlug er die Falsche in seiner Hand auf den Tisch vor ihm, stampfte auf Amira zu und fasste sie vor ihr stehend an ihrer Taille, sodass sie plötzlich mit ihrem Körper an seinen knallte.

»Provozierst du mich bewusst ?«, knurrte er und zog sie näher an sich ran. Seine nun um einige Nuancen verdunkelten Augen, dessen Wärme wie von einem Schleier besudelt worden waren, hielten Amira gefangen und sein messerscharfer Blick, raubte ihr im Gegensatz zu seinem noch stärkeren Griff, vollkommen den Atem.

Nervös und von der unerwarteten Anziehung, die seine Hände um ihre Taille verursacht hatten, versuchte sie sich schleunigst von ihm zu lösen. Sanft platzierte sie dabei ihre Hände an seine straffe, muskulöse Brust und übte auf dieser Druck aus, damit er sie freigab, doch vergeblichst. Je größer sie den Abstand zwischen ihnen halten wollte, desto fester wurde sein Griff.

»Antworte mir, Amira. Machst du es bewusst ?«

Amira stöhnte gepresst auf, da seine Nähe von Sekunde zu Sekunde unerträglicher für sie wurde. Sie wusste nicht warum, aber sie brauchte diesen Abstand denn je zu ihm. Sie brauchte diese Distanz, die Kälte, andernfalls würde sie mit anderen Gefühlen konfrontiert werden, die sie vollkommen aus der Bahn werfen würde.

»Fühlt es sich genauso gut an, wenn dich ein anderer berührt, huh ? Spürst du dasselbe Verlangen, wie bei mir, wenn er dir seine dreckigen Gedanken zuflüstert.«

Sein nach Alkohol riechender Atem prallte dabei unmittelbar an ihr Ohr und urplötzlich durchzuckte sie eine Gänsehaut.

»Wirst du auch bei ihm so schwach, wie du es bei mir wirst ?«, fragte er und knabberte plötzlich an Amiras Ohrläppchen, was sie aufstöhnen ließ. Instinktiv krallte sie ihre Fingernägel an seine Brust und drückte zu, damit sie doch noch einen Abstand herstellen konnte, was sie aber auch dieses Mal verfehlte.

»Hör auf... bitte«, flehte sie, als er mit seinen Händen ihre Hüften entlang glitt und dann seine Fingerspitzen zwischen ihren Oberschenkeln rauf und runter fahren ließ. Ein Feuer in ihr entfachtete sich, welches sie schleunigst zu zügeln intenionierte.

»Wirst du genauso feucht bei seinen Berührungen, wie bei mir, Amira ? Schafft er es dich zum Kommen zu bringen ?«

Sein leises Raunen wurde bei der Erläuterung seiner Gedanken immer lauter, bis dieser letztlich von seinem wütenden Knurren kaum noch zu unterscheiden war.

»Du weißt nicht, was du da von dir gibst. Du trinkst normalerweise nie so viel. Lass uns morgen früh darüber reden, wenn du wieder zurechnungsfähig bist«, sagte sie, doch mit diesen Worten hatte sie ihn anscheinend unbeabsichtigt noch mehr zur Weißglut getrieben, denn mit einer recht schnellen Bewegung, quetschte er sie plötzlich zwischen sich und der Kommode im Wohnzimmer, die hinter ihr an die Wand gestellt war, ehe er seinen Körper hart an ihren presste und ihr somit keinen Freiraum mehr gewährleistete.

Indem sie dabei seinem Blick auswich, versuchte sie, im Gegensatz zu ihm, einen ordentlichen Gedanken zu fassen und die Eskalation der Situation zu verhindern. Doch als einer seiner Hände von ihrer Hüfte hoch wanderte und sie plötzlich grob am Kinn fasste, wurde sie regelrecht gezwungen ihm in die Wut sprühenden Augen zu blicken.

»Das ist deine Schuld. Du treibst mich absolut in den Wahnsinn«, sagte er abstößig, sodass Amira bemerkte, dass sie bei seinem Tonfall ebenfalls die Kontrolle über ihre aufwallenden Gefühle verlor. Sie war ebenfalls zornig.

»Meine Schuld ? Das ist doch nicht dein Ernst, oder ? Ich...«

Sie stoppte und atmete tief aus, ehe sie sich gedanklich zur Besinnung rief. Ein Streit würde diese Angelegenheit nur verkomplizieren, darüber war sich Amira mehr als bewusst.

»Nein, weißt du was ? Ich werde nicht schon wieder mit dir eine Diskussion führen. Ich hab's satt. Ich darf mich treffen mit wem ich mich möchte und wann ich mich möchte. Das hast du nicht zu entscheiden.«

Kian schrie auf.

»Und wie ich das zu entscheiden habe. Du bist meine Frau !«

Amira schnaubte auf.

»Du bist dir trotz des Alkohol intus hoffentlich im Klaren darüber worauf wir uns geeinigt haben. Wir lassen uns scheiden, Kian. Wir sind nicht glücklich. Wir können so nicht weiter machen. Da ist nichts mehr. Kein Gefühl, keine Regung, kein Funke und nicht einmal ein Hauch einer Hoffnung. Ja, im Moment sind wir zwar noch verheiratet, aber wir sind in vielerlei Hinsicht schon vorher getrennt worden und das weißt du am besten«, beendete sie ihren Satz. Erst als sie aufgehört hatte zu sprechen, realisierte sie, wie laut sie eigentlich gewesen sein musste, denn nun umgab beide eine Totenstille, die die negative Spannung zwischen ihnen noch weiter aufzuheizen schien.

Er stand regungslos da, zwar hielt er sie weiterhin zwischen sich und der Kommode gefangen, aber es war, als hätte sie ihn mit den genannten Fakten ein wenig in die Realität zurückgeholt. Plötzlich blickte er sie an. Begutachtete ihr kleines zärtliches Gesicht und blieb anschließend mit seinen Augen an ihren Lippen hängen.

»Wenn da nichts wäre...«, raunte er ihr zu und näherte sein Gesicht ihrem entgegen.

»...dann hättest du unmöglich so auf meine Berührungen reagiert.«

Sein Atem stieß an ihren, sodass ihr reiner Atem mit seinem verseuchten alkoholischen eins und somit das eine wieder vom anderen besudelt wurde. Nie würden sie sich guttun. Nicht ein einziges Mal. Sie waren dafür bestimmt, schlecht füreinander zu sein. Zu zerfallen, wenn sie aufeinander trafen.

Sie antwortete ihm auf seine Aussage nicht, denn noch zu sehr war sie von seinem Duft und seiner Dominanz eingenommen, als er seinen animalischen Blick auf sie heftete und sie somit zum Verstummen brachte.

»Solange du noch mit mir verheiratet bist, bist du mein. Weder die Liebhaberin, noch die Freundin eines anderen darfst du sein. Du gehörst nur mir.«

Sein Ton war harsch, seine Worte fest. Obwohl er getrunken hatte, erweckte es den Eindruck, als würde er langsam wieder zu sich kommen. Denn diese Worte hatte er mit solch einer Entschlossenheit von sich gegeben, dass Amira der Ansicht war, auch den nüchternen Kian dabei ausfindig gemacht zu haben. Ehe sie sich jedoch dagegen auflehnen, diesen Schwachpunkt für sich ausspielen konnte, hatte er seinen Griff um ihre Taille verstärkt. Und bevor Amira überhaupt erschrocken ausatmen konnte, hatte er seine Lippen auf ihre gepresst und angefangen sie wild, verlangend und besitzergreifend zu küssen. Sie war seins.

Amira wusste nicht, was geschah, als ihre Lippen mit seinen in Berührung kamen. Innerlich herrschte in ihr das Bedürfnis ihn von sich zu stoßen, dieser Berührung zu entkommen, aber gleichzeitig spürte ihr Körper solch ein brennendes Verlangen, dass sie über alles den Überblick verlor. Als er ihre Lippen liebkoste, war sie wie versteinert. Sie erwiderte den Kuss nicht. Kian der dies bemerkte, murrte auf, brach aber seine feuchten Küsse nicht ab und als nur nach wenigen Sekunden ein Stöhnen seitens Amira erklang, wusste auch sie sich nicht mehr zurückzuhalten, die konnte ihre wahren Gefühle nicht hinter Gittern halten. Kian, der mit seinen Händen ihren Hintern zu fassen bekam, hob sie mit einem Ruck hoch und setzte sie auf die Kommode, anschließend er sich zwischen ihre Beine stellte und sein Unterleib an ihres drückte, sodass Amira sofort seine Erektion spüren konnte.

Amira, die in dem Moment, als er mit seinen Küssen abseits ihres Halses hinunter wanderte und als er wollend in ihre Haut rein biss, diese befeuchtete und sie mit seinem Küssen unterzeichnete, aufkeuchte, wusste, dass es keinen Halt mehr gab. Er hatte das seit seiner Jugend nicht mehr gemacht, aber als er daran dachte, wie dieser Kerl an der Bar Amira angeschaut haben musste, saugte er so stark an ihrer Haut, dass er den lustvollen zugleich aber auch schmerzhaften Laut Amiras gar nicht wahrnahm. Er wollte, dass sie diesen Knutschfleck bekam, damit er endgültig sein Revier markieren konnte. Besessen von diesem Gedanken, drückte er seine Lippen nun noch fester an ihren Hals und seine Küsse wurden aggressiver. Wie als wäre er ihrem Duft verfallen, nahm er nichts mehr wahr. Es war, als wäre er auf Drogen. Als hätte er einen Entzug gehabt und als könnte er sich nach all der Zeit endlich wieder seinem Suchtmittel widmen.

Amira, die sich ebenfalls in einem Rauschzustand befand, zitterte am ganzen Körper. Nicht aus Angst vor ihm, sondern aus Angst, dass sie dieses Verlangen in ihr nicht stoppen können würde. Ihre Moral schrie ihr zu, dass sie ihn von sich stoßen, sich von ihm entfernen sollte, aber ihr Herz stellte sich wie immer dagegen. Einem Adrenalinkick ausgeben, verhinderte ihr Herz jegliche Moralpredigt und so war es, als würde eine Nebelwolke Amiras Sicht bedecken. Das Einzige was sie fühlte, waren seine Hände, die jeden einzelnen Zentimeter ihres Körpers betasteten, wie als wären sie zum ersten Mal auf Erkundungsreise und seine Küsse, die ihm den Weg weisen würden. Amira zitterte so sehr, dass sie die Hände um seinen Hals schlang und sogar ungeachtet dessen, was ihr Verstand ihr zurief, durch seine geschmeidigen dunklen Haare fuhr. Sie waren weich, dachte sie sich. Wie sehr sie dieses Gefühl vermisst hatte.

Urplötzlich jedoch, unterbrach Kian diesen Moment des Glückes.

»Heb die Arme hoch«, befahl er ihr streng, derweilen seine Küsse für einen Moment erweichten, bis er auf einmal mit den Händen unter ihr Oberteil griff und diese in einem schnellen Zug über ihren Kopf zog, sodass Amira in ihrem BH vor ihm stand. Unbeeindruckt, dass Amira sich plötzlich total nackt fühlte, legte er erneut seine Hand auf ihre Hüften, doch dieses Mal berührte er ihre Haut. Wie ein Stromschlag, weitete sich die Gänsehaut auf ihrem ganzen Körper aus, bis es einem Feuerwerk glich, welcher jeden Moment auszubrechen drohte.

Denn es war, als stieße Wasser auf Feuer, die Nacht auf den Tag. Helligkeit auf Dunkelheit.

Es war, als stieße ein gebrochenes Mädchen auf einen gebrochenen Jungen, die von den Trümmerhaufen ihres Herzschmerzes wiederauferstanden waren und ein weiteres Mal verlieren würden. Es war, als stieße Amira auf Kian.

Und das Schlimmste dabei war, dass Amira es erwiderte. Sie ließ den Kuss zu, sie ließ die Berührungen zu und tief im Inneren wusste sie, dass sie nicht abbrechen würde. Sie konnte sich von diesem quälenden Schmerz nicht trennen und wieder einmal hatte sie sich dadurch bewiesen, dass sie selbst dafür verantwortlich war. Verantwortlich, für ihren eigenen Untergang.

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