Part Twenty Four ↻ Ich kenne den Typen nicht

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Yoongi

Wir hatten noch etwas Zeit, bis wir uns in einem der Konferenzräume treffen wollten. Eigentlich sollten wir die Zeit nutzen, um uns ein wenig frisch zu machen, doch ich hatte andere Sachen im Kopf. Seitdem ich angeschossen worden war, hatte ich mich nicht mehr um meine Arbeit kümmern können und langsam konnte ich es nicht mehr aufschieben.

Jetzt, wo alle mehr oder weniger damit beschäftigt waren, sich hübsch zu machen, schien mir genau der richtige Zeitpunkt zu sein in den Keller zu gehen und da mein Büro endlich einzurichten.

Namjoon Schloss hatte ein paar Geheimnisse und eines davon war der Keller unter dem Keller. Namjoon meinte, das wir beide einen gesicherten Platz haben sollten, wenn wir versuchten uns bei unseren Gegnern einzuhacken, aber ich glaubte fast, er fand es einfach nur mysteriös und cool eine Geheimtür hinter einem Bücherregal zu benutzen.

Die erste Ebene des Kellers war mehr ein Art Partykeller der Superlative. Hier gab es neben einem Fitness-Studio, VR-Räumen und einem Pool mit eigen Umkleiden auch noch eine kleine Eislauffläche zum Eislaufen. Allerdings war das alles nur da, weil der Typ, dem das Schloss vorher gehört hatte, den Kram da eingebaut hatte, bevor er das Schloss fast verkommen ließ.

Gegenüber der Eisbahn gab es eine Art Bar und diese hatte eine Leseecke, auf die ich auch gleich zuhielt. Ohne viel Federlesen zog ich an dem Buch "Wie verstecke ich meine Geheimnisse in 10 einfachen Schritten?" - absoluter Joonie Humor - und das Regal rutschte zur Seite. Ich trat durch die Tür und zog sie hinter mir zu.

Ich fragte mich, wer von uns wohl noch von der Tür wusste? War ich der einzige, der hiervon wusste? Ich bezweifelte es. Wahrscheinlich wusste Jin davon. Bei den anderen war ich mir nicht so sicher, aber wahrscheinlich würde es nicht lange dauern, bis die anderen von Namjoon schon erfahren würden, wo wir steckten, wenn wir plötzlich verschwunden waren.

Die Treppe, die ich nach unten ging, führte direkt in einen riesigen Raum. Namjoons geheimes Bösewicht-Büro. So nannte ich das Ding, wenn ihn ärgern wollte, denn es sah aus, wie aus einem Sci-Fi Film geklaut (vielleicht war es das auch). Ich war nicht das erste Mal hier unten, doch so sah ich den Raum zum ersten Mal.

Eigentlich hatte Namjoon hier unten eine Zockerhöhle errichtet, wie der Nerd, der er war, doch das ganze Zeug hatte zur Seite weichen müssen für zwei neue Schreibtische. Ich ließ meinen Blick über diese fliegen, um festzustellen, welchen der beiden Namjoon schon eingeweiht hatte. Es war der grade zu, denn er wies ein gutes Maß an Chaos auf. Also nahm ich den zur linken, der noch jungfräuliche Unberührtheit aufwies.

Ich ließ mich in den Stuhl fallen und startete den PC. Namjoon hatte mich sogar schon eingerichtet, also brauchte ich mich nur anzumelden. Ich kontrollierte, ob ich auch an alle Daten aus Seattle rankam und zu meiner Erleichterung war auch das alles schon für mich zugänglich. Vorsichtig warf ich einen Blick in mein Postfach und wurde von mehreren Hundert E-Mails erschlagen. Das meiste davon leitete ich an meinen Sekretär Mr. Ah weiter.

Wahrscheinlich würde er sich erst einmal ein Tränchen wegwischen, wenn er das sah, aber nicht, weil er so erschlagen wurde, sondern, weil ich endlich wieder okay war. Der Kerl mochte mich und ich mochte ihn. Tatsächlich dauerte es keine fünf Minuten und ich bekam eine Mail von ihm, in der mich willkommen zurück hieß und ich eine Zusammenfassung der Zeit, in der ich gefehlt hatte. Er war doch ein Schatz.

Ich überflog die Unterlagen, die er mir gesendet hatten und stellte fest, dass sich unter diesem auch ein Bericht befand, der zusammenfasste, was an dem Tag, an dem ich angeschossen worden war, alles passiert war und was wir bei jetzt rausgefunden hatten. Ich zog den Bericht auf mein Tablet und lümmelt mich dann auf den Stuhl. Aufmerksam begann ich die Ausführungen zu lesen.

Als ich in Seattle angeschossen wurde, hatte Namjoon, sobald er die Info erhalten hatte, alle Hebel in Bewegung gesetzt meine Position zu lokalisieren, Rettungskräfte in die Spur zu schicken und hatte sich in den nächsten Flieger gesetzt. Dann war er offline, denn Namjoon war in der Regel nie erreichbar, wenn er erst mal in einem Flugzeug hockte. Vor allem, wenn er vor Sorge um seinen besten Freund fast umkam.

Die Chefetage war also nicht erreichbar gewesen. Das war der Zeitpunkt gewesen, wo die Angriffe auf unsere Netzwerke und Server starteten. Die Hacker der Ivel Inc. haben sich durch unsere Sicherheitssysteme gegraben, die Administration geändert und dann die sämtliche Leitungen von unseren Servern auf eigene Server umgeschalten. Für Letzteres brauchte es einen Verräter von innen.

Wir wussten inzwischen, wer das gewesen war. Ein Typ namens Kwon Jiwoon. Zumindest hatte er behauptet, das wäre sein Name. Er war ein Teil des IT-Team - seit 1,5 Jahren. Er war nie großartig aufgefallen und hatte einen guten Job gemacht. Offensichtlich vor allem darin die ganze Zeit den Server Switch vorzubereiten. Seit dem Vorfall war er nicht mehr auf Arbeit aufgetaucht und war unauffindbar.

Trotzdem konnte er nicht der einzige sein, der für das andere Team spielte. Denn außer dem Switch hatten die anderen ein Haufen sensible Daten bekommen, die Kwon nie in die Hand bekommen hatte und die trotzdem geleakt worden waren.

Daten, die den Ivels geholfen hatten ihren Plan überhaupt zu erstellen. Daten, die sie nutzten, um Namjoon unter Druck zu setzen, weil sie sie so manipulierten, dass Namjoon schnell mal eben, wie ein verrückter dastehen konnte. So wurde aus einer simplen Gesprächstherapie mal eben eine Behandlung wegen Schizophrenie.

Persönliche Einschätzung, wie er und auch ich uns in gewissen Situationen verhalten würden.

Wissen, wie zum Beispiel, dass Namjoon, sollte ich verletzt werden, sofort unterwegs sein würde, jedoch nichts überstürzen würde, wäre es schon zu spät - eine Info, die mir vielleicht das Leben gerettet hatte, denn ich war nur lebend ein guter Köder, nicht tot. Irgendwer hatte solche Einschätzungen und Daten geteilt.

Nur wer?

Wer auch immer es war, hatte Insider Wissen mit Ivel Inc geteilt und tat es vielleicht noch immer. Irgendwer, dem Kwon die nötigen Werkzeuge gegeben hatte, damit dieser unentdeckt interne Daten nach außen schicken konnte. Ich musste rausfinden, wer das war und was diese Person noch teilte und das Ganze unterbinden.

Die aktuelle Situation sah so aus, dass wir keine Adminrechte für die Lain hatten und diese nun auch über neue Server lief. Die Firma gehörte nach wie vor uns und eigentlich auch die Lain, aber zugreifen auf diese konnten wir eben nicht. Stattdessen hatten jetzt irgendwelche Affen die Admin, die Werbung in die Lain Ambar integrierten und den Support schleifen ließen. Die Beschwerden darüber landeten dafür auf unseren Social Media. Großartig.

Zur Polizei konnten wir nicht wegen der gefälschten Beweise, die Joonie direkt in die Klapse bringen würden. Kam diese raus, würde Namjoon weggesperrt und sie rissen sich vielleicht noch die Firma unter den Nagel. Ginge dann zwar auch nur über meine Leiche - buchstäblich - damit hatten die sicher kein Problem - buchstäblich².

Ich hörte Schritte auf Treppe und wandte mich halb um. Namjoon hüpfte die letzten Stufen nach unten und ließ seinen Blick durch den Raum huschen, bis er an mir hängen blieb.

"Dachte ich mir, dass du hier bist, obwohl du krankgeschrieben bist, du workalholic", meinte er und ich zuckte mit den Schultern, was ich spontan bereute, denn die tat noch immer weh. Ich zischte leise und ich konnte sehen, dass Namjoon schon Luft holte, um sich zu entschuldigen, dafür, dass ich ein Idiot war, also wedelte ich nur ungeduldig mit der Hand, damit er es ließ.

"Ich muss langsam aufholen", meinte ich stattdessen und rieb mir vorsichtig die Schulter. Mir fiel auf das Namjoon Unterlagen bei sich hatte und nickte zu diesen hin.

"Was hast du da?", wollte ich wissen.

"Arbeit, die ich vor Jennie verstecke, bevor sie sie nimmt, nur weil ich mit Jin Kekse backen gegangen bin", antwortete Namjoon amüsiert und warf das Bündel Papier auf seinen Schreibtisch. Ich sah schwarz dafür, dass das je erledigt werden würde, was auch immer das sein mochte. Zumindest, wenn es aufschiebbar war. Ich schnaubte leise und schüttelte betont missbilligend den Kopf, dann wandte ich mich wieder meinen Bericht zu.

"Du, Joon, was hat dieser Kwon Jiwoon eigentlich für einen Eindruck auf dich gemacht, als für seinen Vertrag unterschrieben hast?", fragte ich ihn. Namjoon runzelte die Stirn und musterte mich.

"Wer?", wollte er wissen und kam zu mir rüber. Ich rollte mit einem Stuhl ein Stück in seine Richtung und hielt ihm mein Tablet entgegen mit dem Bild von Kwon.

"Woher hast du das?", fragte er und ich gab ihm einen Klaps mit Tablet.

"Lies deine E-Mails, Joon. Der Bericht ist da sicher zwischen. Ich wette, Jennie hat dich darauf hingewiesen", schimpfte ich ihn. Namjoon hob die Hand und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch dann schien ihm einzufallen, wann Jennie ihn darauf angesprochen hatte und er schloss den Mund wieder.

Er seufzte schuldbewusst und ich schlug ihn nochmal, beließ es dann aber dabei. Wir wussten beide er hatte genug Stress gehabt damit, einen neuen Zugang zur Lain Ambar zu bekommen und alle Teammitglieder hier herzuholen. Namjoon nahm mir das Tablet ab und sah sich das Bild an.

"Ich kenne den Typen nicht, wann soll der gekommen sein?", fragte er und ich musterte ihn überrascht. Wir hatten in den Abteilungen so gut, wie keine Fluktuation, denn ein Arbeiten in der Firma war tatsächlich sehr angenehm. Seit die Abteilungen voll waren, kamen Neueinstellungen nicht oft vor. Namjoon ließ es sich daher nicht nehmen, die Verträge für Neulinge zu unterschreiben, auch wenn er sich nicht um die Einstellungsgespräche kümmerte. Es diente dazu den Mitarbeitern wenigstens einmal gesehen und begrüßt zu haben. Also war es ungewöhnlich, dass Namjoon passte.

"Der ist vor 18 Monaten eingestellt worden", meinte ich und Namjoon schüttelte den Kopf.

"Nicht von mir. Die IT ist voll, da habe ich schon drei Jahre keinen mehr eingestellt", meinte er gestresst. Ich rutschte an meinen PC ran. Das war doch mal interessant.

"Wer hat dann die Personalstelle angewiesen die Stelle auszuschreiben? Und wer hat den Typen eingestellt? Theoretisch dürfen, dass nur wir zwei oder unsere Sekretäre auf Anweisung", meinte ich und loggte mich in die Archive ein.

Namjoon gesellte sich zu mir und lehnte auf meine Stuhllehne, während ich versuchte rauszufinden, wo die digitale Kopie des Arbeitsvertrages Kwons steckte. Wenn Namjoon den Vertrag nicht unterschrieben hatte, wer war es dann? Gerade bei dieser Person? Es dauerte geschlagene zehn Minuten, bis ich das Dokument gefunden hatte. Ich scrollte schnell runter zur Unterschrift, um zu sehen, wer das Ganze unterzeichnet hatte. Wie zu erwarten, war die Unterschrift nicht von Namjoon.

Sie war von Jennie.

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