Amnesie

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Im Voraus möchte ich kurz zwei Dinge anmerken:
1. Ich habe absolut keine Ahnung, warum bis jetzt alle meine Oneshots im Krankenhaus spielen (Okay, ganz vielleicht liegt's ja daran, dass ich mal Medizin studieren will...? 😅)
Und 2. Dieser hier hat im Gegensatz zum anderen ein Happy End! 😊
So, jetzt viel Spaß beim Lesen! xD

POV Louis

Keuchend lief ich den Gehweg entlang. Ich musste den Bus noch erwischen! So schnell ich konnte, rannte ich über die Straße und übersah dabei den roten Opel, der gerade viel zu schnell um die Ecke bog. Das Letzte was ich sah, war das schockierte Gesicht der jungen Frau am Steuer.

POV Liam

Seit zwei Stunden saßen wir nun schon in diesem verfluchten Wartezimmer, ohne eine Nachricht, wie es Louis ging.

Niall war die ganze Zeit am essen, wie immer wenn er nervös war (und eigentlich auch dann, wenn er nicht nervös war), Zayn saß die ganze Zeit nur still auf seinem Stuhl und starrte ins Leere und Harry versuchte vergeblich, seine Tränen vor uns zu verbergen. Inmitten dieses traurigen Haufens versuchte ich, Hoffnung und gute Stimmung zu verbreiten.

„Er wird es bestimmt überleben. Es ist schließlich Louis, er ist ein Kämpfer!" Harry sah mich vernichtend an.

„Und was wenn nicht?" brachte er mit brüchiger Stimme hervor.

„Wenn nicht, dann..." Darauf wusste ich keine Antwort. „Das wird nicht passieren! Er wird überleben, er MUSS!" versuchte ich noch einmal, den anderen Mut zu machen, doch keiner der drei reagierte.

Ich seufzte. Eigentlich wusste ich selber, dass es nichts brachte, irgendetwas zu behaupten. Das Einzige, was wir tun konnten war, auf eine Diagnose zu warten. Ich griff nach einem der Magazine die im Wartezimmer lagen und blätterte es flüchtig durch. Aber ich konnte mich nicht aufs Lesen konzentrieren, also legte ich es nach kurzer Zeit wieder weg und lehnte mich seufzend im Suhl zurück.

Nach weiteren anderthalb Stunden, die sich endlos lang anfühlten, betrat eine Krankenschwester das Zimmer. 

„Die Freunde von Mister Tomlinson, ich denke mal, das sind Sie, sollen bitte zu Doktor Davis kommen, um Informationen über den Gesundheitszustand ihres Freundes zu erhalten."
Es war, als hätte man einen Schalter umgelegt, der unsere Stimmung von besorgt, ängstlich und müde in hektisch und panisch verwandelte. Wir sprangen alle vier von unseren Stühlen auf und folgten der Krankenschwester, die uns, für meinen Geschmack viel zu langsam durch endlos wirkende weiße Flure führte. Als sie endlich stehen blieb, standen wir vor einer Tür, an der ein kleines Messingschild befestigt war

"Doktor Allan Davis, Facharzt für SHT" konnte ich darauf lesen. Was auch immer das heißen sollte. Nach einem Klopfen der Krankenschwester und einem „Herein" des Arztes öffneten wir die Tür und betraten den Raum. An einem riesigen Schreibtisch aus Eichenholz saß ein älterer Mann mit grauem Schnauzbart.

„Guten Tag, sie sind also Liam Payne, Zayn Mali-"

„Ja, die sind wir aber könnten sie uns jetzt bitte sagen, wie es um Louis steht?" unterbrach Harry ihn gereizt. Ich sah in mahnend an. Von diesem Mann hing im Prinzip Louis' Leben ab, es war echt unnötig und riskant, sich mit ihm anzulegen. 

„...Zayn Malik, Harry Styles und Niall Horan." Der Arzt ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und Harry biss angespannt die Zähne zusammen.

„Ja!" Antwortete ich schnell, bevor die Situation hier noch aus dem Ruder lief.

„Und sie sind mit Louis Tomlinson befreundet, habe ich Recht?" Mister Davis sah uns fragend an.

„Ja, und wir wüssten gerne auf der Stelle, wie es ihm geht!" fuhr Harry ihn an. Der Arzt verzog keine Mine, er schien das schon gewohnt zu sein.

„Sein Zustand ist soweit erstmal stabil. Er hatte eine starke Gehirnblutung, die wir glücklicherweise mit einer Notoperation stoppen konnten und befindet sich zur Zeit noch in Narkose, sollte allerdings innerhalb der nächsten drei Stunden langsam aufwachen. Des Weiteren hat er ein mittelschweres Schädel-Hirn-Trauma, das eine kurzzeitige Amnesie nach sich ziehen könnte. Er liegt noch auf der Intensivstation, aber wenn alles glatt läuft, kann er sie noch innerhalb dieser Woche verlassen."

Harry hatte ihn während seiner kurzen Rede die ganze Zeit nur angestarrt. „Und jetzt nochmal ohne das ganze Fachchinesisch: Wie geht es Louis?" fragte er jetzt. Da der Arzt keine Anstalten machte, zu antworten, übernahm ich das für ihn.

„Es geht ihm gut. Er schläft noch, wegen der Narkose aber soweit ich das verstanden habe, kann er das Krankenhaus mit viel Glück nächste Woche oder so verlassen." Harry starrte mich ein paar Sekunden lang ungläubig an und brach dann in Tränen aus.

„Ich, Ich- bin so unglaublich glücklich! Ich hatte so Angst" brachte er mühsam zwischen den Schluchzern hervor. Zayn und Niall strichen ihm beruhigend über den Rücken, während ich mich wieder dem Arzt zuwandte.

„Wann können wir ihn denn besuchen?" fragte ich ihn.

„Voraussichtlich morgen Mittag" antwortete Mister Davis knapp.

„Okay, dann vielen Dank für die Info!" ich schüttelte ihm kurz die Hand und verließ dann mit den anderen drei das Büro. Nachdem wir endlich den Weg durch die tausend Flure aus dem Krankenhaus herausgefunden hatten, stiegen wir in mein Auto.

Keiner sagte ein Wort, jeder hing nur seinen eigenen Gedanken nach. Als wir schließlich endlich bei unserem Haus angekommen waren, machten wir uns alle schnell bettfertig und legten uns schlafen. Morgen würden wir schließlich Louis im Krankenhaus besuchen, und da wollten wir ausgeschlafen sein.

POV Niall
Mitten in der Nacht wachte ich von einem Schluchzen auf, das aus Harrys Zimmer drang. Ich hatte einen ziemlich leichten Schlaf und die Wände zwischen unseren Räumen waren recht dünn, weshalb ich Harry reden hören konnte.

Leise tappte ich durch den Flur zu seinem Zimmer, um nachzusehen, was los war. Ich öffnete die Tür und sah ihn auf seinem Bett liegen und sich unruhig hin und her wälzen.

„Haz? Alles okay?" fragte ich leise in die Dunkelheit, bekam aber keine Antwort. Ich schlich zu seinem Bett und sag, dass er die Augen geschlossen hatte.

„Louis... Ich liebe dich" nuschelte er vor sich hin und ich musste ein lautes Quietschen unterdrücken. Harry redete offensichtlich im Schlaf und hatte mir grade unbewusst gebeichtet, dass er Louis liebte! Schnell verließ ich den Raum wieder und schloss die Tür hinter mir. In meinem Zimmer angekommen, legte ich mich aufs Bett, presste mir ein Kissen vor den Mund und begann zu schreien. Das war alles so unfassbar cute!!

Als ich mich wieder soweit beruhigt hatte, dass ich mir das Kissen vom Gesicht nehmen konnte, ohne gleich wieder loszukreischen, griff ich nach meinem Handy und erstellte eine Notiz mit dem Namen

Larry Stylinson verkuppeln

Ich lehnte mich gemütlich ans Ende des Bettes und begann zu überlegen. Auf jeden Fall musste es unauffällig passieren, da die beiden sonst vermutlich ziemlich genervt von meiner Verkuppelungs-Aktion gewesen wären, so wie die anderen 7 Male auch schon.
Nach einer halben Stunde hatte ich immer noch nichts zustande gebracht außer

Harry und Louis müsse UNBEDINGT zusammen kommen!! ❤️❤️❤️❤️❤️ Larry Stylinson forever!!!!!!!
Lou and Hazza, Hazza and Lou
I'm waiting for the day when green meets blue 💚💙

Frustriert seufzend löschte ich die Notiz wieder. So würde ich doch nie weiterkommen! Ich musste bis morgen warten, vielleicht hatte ich ja bessere Ideen, wenn es nicht gerade mitten in der Nacht war.

Am nächsten Morgen wurde ich von Zayn wach, der meine Tür aufriss und mir nicht grade leise mitteilte, es sei schon zehn Uhr und ich solle endlich aufstehen.

„Noch brutaler wecken ging wohl nicht, oder?" brummte ich genervt.

„Harry wollte dir nen nassen Waschlappen ins Gesicht werfen, also beschwer dich mal bitte nicht!" antwortete Zayn. Ich drehte mich nur um und wollte weiterschlafen, wurde allerdings von Liam gestört, der keine fünf Minuten später mein Zimmer betrat.

„Raus! Sofort! Lass mich gefälligst schlafen!" schnauzte ich ihn an.

„Okay, dann essen wir halt ohne dich Frühstück" grinste Liam und verließ mein Zimmer wieder. Ich wollte mich gerade zufrieden noch tiefer in die Decke kuscheln, da fiel mir auf, was Liam gesagt hatte. Essen? So schnell ich konnte sprang ich aus dem Bett und hechtete die Treppe nach unten.

Da saßen diese drei Idioten am Tisch und hatten allen Ernstes ohne mich mit dem Frühstück begonnen. Ich ließ mich auf meinem Stuhl nieder und begann mir ein Nutellabrot zu schmieren, ohne die drei auch nur eines Blickes zu würdigen. Aber das bemerkten diese gar nicht. Zayn und Liam waren viel zu sehr mit dem jeweils anderen beschäftigt und Harry starrte nur traurig vor sich hin. 


Mir fiel wieder ein, was letzte Nacht passiert war und ich quietschte wieder leise auf. Liam und Zayn sahen mich verwirrt an, doch Harry blickte nicht einmal von seinem Teller auf. Die Sache mit Louis schien ihn echt fertig zu machen. Aber kein Wunder, er war ja auch in ihn verliebt. Bei diesem Gedanken musste ich ein weiteres Quietschen wirklich unterdrücken, um von den anderen beiden nicht als komplett irre abgestempelt zu werden.

Nach dem Essen gingen wir alle wieder in unsere Zimmer. Es war noch drei Stunden hin, bis wir Louis besuchen durften und solange wollte ich an meinem Verkuppelungs-Plan weiterarbeiten. Mir war nämlich eine Idee gekommen. Der Arzt hatte etwas von „ Kurzzeitiger Amnesie" erzählt und wenn ich mich nicht täuschte, war das sowas wie ein Gedächtnisverlust.

Wenn Louis also aufwachte und sich an nichts mehr erinnern konnte, konnte ich ihm doch einfach weißmachen, er sei mit Harry zusammen. Begeistert von meiner eigenen Idee griff ich wieder nach meinem Handy, legte eine neue Notiz an und begann, meinen genialen Plan aufzuschreiben.

Larry Stylinson Verkuppelungs-Plan
Ziel: Louis William Tomlinson und Harry Edward Styles verkuppeln!
Plan:
Schritt 1: Louis klarmachen, er sei mit Harry zusammen, habe es aber aufgrund seiner Amnesie vergessen

Schritt 2: Aufpassen, dass Harry nichts davon mitbekommt, dass Louis denkt, er sei sein fester Freund (könnte schwierig werden aber wird schon irgendwie machbar sein)

Schritt 3: Louis dazu bringen, „Ich liebe dich" zu Harry zu sagen, damit dieser denkt, Louis hätte ihm gerade seine Liebe gestanden und sie ihm auch gesteht

Schritt 3: DAS ERSTE KUSSFOTO MACHEN!!!!!! 😍😏😏💚💙

Schritt 4 (tritt nur im Notfall ein): Dafür sorgen, am Leben zu bleiben, falls irgendjemand jemals herausfinden sollte, was ich getan habe

Zufrieden betrachtete ich eine Dreiviertelstunde später meinen Plan. Ich fand ihn großartig! Zwar riskant, aber das würde bestimmt hinhauen.

Sollte ich Liam oder Zayn etwas davon sagen? Nein, das musste geheim bleiben, die beiden würden nur versuchen, mich von meinem Vorhaben abzubringen! Das war echt das Letzte, was ich jetzt gebraucht hätte, der Plan war schon irre genug!

Ich las mir meine Liste nochmal Schritt für Schritt durch. Gerade, als ich so richtig in der Vorstellung versank, wie lustig das werden würde, öffnete Liam meine Zimmertür und riss mich aus meinen Träumereien.

„Niall, der Arzt hat grade angerufen, wir dürfen Louis jetzt besuchen kommen! Beeil dich! Wenn du länger als 2 Minuten brauchst, bringt Harry dich um! Der steht schon völlig ungeduldig unten in der Gaderobe!"

„Hach, die Liebe, die Liebe..." seufzte ich nur theatralisch und Liam sah mich verstört an.

„Was zur....? Niall, hör auf mit diesem Gerede, das ganz nebenbei gesagt völlig zusammenhangslos ist, und beeil dich jetzt gefälligst!"

„Jaja, ich mach ja schon!" grinste ich und beeilte mich, mir die Schuhe anzuziehen, denn die anderen verließen schon das Haus.

Keine Viertelstunde später waren wir auch schon am Krankenhaus angekommen. Liam war gerast wie gerast wie ein Wilder, sodass ich schon ernsthaft Angst um mein Leben gehabt hatte, doch Harry war das immer noch viel zu langsam gewesen. Diese Verliebtheits-Sache nahm wirklich ein ungesundes Ausmaß an! Vielleicht sollte ich mir das mit dem Verkuppeln doch nochmal überlegen...? Aber als ich mir einen Harry vorstellte, der sich zu Lou hinunterbeugtet, um ihn zu küssen, waren alle meine Zweifel augenblicklich aufgelöst und ich betrat mit den anderen drei die Klinik. Wir gingen auf die Dame hinter dem Tresen zu und Liam übernahm, wie immer, das Reden.

„Wir sind hier, um unseren Freund, Louis Tomlinson zu besuchen. Er wurde hier am Dienstag wegen einem Verkehrsunfall eingeliefert. Können Sie mir sagen, auf welchem Zimmer er liegt?" die Dame sah uns kurz an und gab dann etwas in ihren Computer ein.

„Louis Tomlinson sagten Sie, ja? Der liegt auf der Intensivstation, Raum 6. Sie müssen jedoch wissen, dass das Schädel-Hirn-Trauma wie erwartet eine Amnesie nach sich gezogen hat. Das heißt, Ihr Freund wird sich erstmal nicht an Sie oder überhaupt irgendetwas vor dem Unfall erinnern und wird vermutlich etwas verwirrt wirken." Ich sah, wie Harry sich erschrak. Es war aber auch wirklich eine gruselige Vorstellung, so ein Louis der sich an nichts mehr erinnerte.

„Ja, das wissen wir bereits!" antwortete Liam und lächelte die Dame höflich an.

„Okay, sehr gut! Sein Zimmer ist hier geradeaus und dann einmal links um die Ecke, Sie müssten das dann eigentlich sehen." Noch bevor die Dame fertig gesprochen hatte, rannte Harry schon los in die angezeigte Richtung. Liam bedankte sich noch höflich und dann liefen wir drei Harry eilig hinterher. Wir hatten Louis' Zimmer schnell gefunden und vorsichtig, fast schon ein bisschen ängstlich drückte Harry die Klinke herunter.

Louis lag in einem riesigen Metallbett und sah darin ganz klein aus. Aus seiner Nase führten zwei Schläuche und in seinem Handrücken steckte eine Nadel, durch die irgendeine Flüssigkeit in seinen Arm lief. Über ihn an der Wand waren mehrere riesige Apparate angebaut, die in regelmäßigen Abständen Töne von sich gaben. Louis schlug die Augen auf und sah uns an.

„Ihr seid also Harry, Niall, Zayn und Liam?" fragte er schwach. Wir nickten zaghaft. „Und ich kannte euch, bevor ich mein Gedächtnis verloren habe?" wieder nickten wir. Ich sah, dass Harry Tränen in die Augen stiegen.

„Jap, und du wirst dich bestimmt auch ganz bald wieder an uns erinnern!" ergänzt ich schnell. Louis nickte bloß.

„Hoffentlich so bald wie möglich! Es ist komisch, keine Erinnerung mehr zu haben." sagte er dann. Wir standen ein bisschen unbeholfen um sein Bett herum, keiner wusste so recht, was er sagen sollte.

Nach einer Viertelstunde, in der wir mehr oder weniger nur geschwiegen hatten, betrat die Krankenschwester von vorhin erneut das Zimmer.

„Es tut mir leid, aber die Besuchszeit ist für heute um. Morgen können sie natürlich wiederkommen, aber für heute war das genug Anstrengung für Louis' Gehirn." teilte sie uns freundlich mit.

Wir umarmten Louis alle einmal kurz und verließen dann sein Zimmer. Draußen auf dem Flur fiel mir plötzlich mein Plan wieder ein.

„Ich- Ähm... Ich muss nochmal kurz auf Toilette, geht ihr ruhig schonmal vor!" wandte ich mich an Liam.

„Okay, aber bitte beeil dich!" antwortete dieser nur. Ich nickte und rannte dann den Gang entlang zurück zu Louis' Zimmer. Ich blickte mich kurz um, wobei ich mir vorkam wie ein Schwerverbrecher, und schlüpfte dann durch die Tür. Prompt knallte ich gegen die Krankenschwester, die das Zimmer gerade verlassen wollte.

„Huch! Was machen Sie denn schon wieder hier?" rief sie verwirrt.

„Ähm... ich... also... Könntensiemichvielleichtganzkurzreinlassen? Ichmusswaswichtigesklären!" ich sah sie bittend an. Sie zog verwirrt eine Augenbraue hoch, dann seufzte sie.

„Was auch immer du vorhast: beeil dich bitte dabei!" Damit ging sie einfach an mir vorbei.

„Vielen Dank!" schrie ich ihr noch nach, bevor ich in Louis' Zimmer schlüpfte.
Er hob den Kopf und sah mich an.

„Oh, hallo! Was machst du denn nochmal hier? Warst du nicht gerade schonmal da?" fragte mich Louis ein bisschen verwirrt.

„Ähm doch doch, ich war grad hier! Ich wollte nur noch ganz kurz etwas klären." Ich versuchte, so unschuldig wie möglich zu klingen. Louis sah mich fragend an.

„Weißt du, wer von denen die gerade hier waren Harry ist?" fragte ich ihn. Er nickte.

„Der Lockenkopf mit den grünen Augen, nicht wahr?" fragte er ein bisschen unsicher.

„Jap, genau der! Weißt du... Ihr wart ein Paar, vor dem Unfall! Also eigentlich seid ihr es immer noch, aber weil du ja jetzt alles vergessen hast, weiß ich nicht genau..." Was zur Hölle redete ich hier eigentlich?!

„Was ich dir eigentlich einfach nur sagen wollte: Ihr seid zusammen. Und Harry ist unglaublich traurig, weil du dich nicht an ihn erinnert hast, was ja genau genommen auch nicht deine Schuld ist, sondern eher die Schuld von der Fahrerin des Autos obwohl es ja auch von ihr eigentlich keine Absicht war, weswegen..." Oh Gott, ich sollte ganz dringend aufhören zu reden! Da km ja nur Mist bei raus! Im Lügen war ich leider noch nie sonderlich gut gewesen, aber das wusste Louis ja zum Glück nicht.

„Ich war- Quatsch, ich bin also schwul und mit diesen Harry zusammen?" Er sah komplett überfordert zu mir.

„Genau, du hast es erfasst!" ich grinste ihn an.
Dann sah ich auf die Uhr. Mist! Ich hatte den anderen Jungs gesagt, ich wäre auf Toilette! 14 Minuten lang...?

„Ich... Muss jetzt ganz schnell los! Bis morgen dann!" verabschiedete ich mich hektisch von Louis, verließ das Zimmer und rannte den Flur entlang.
Atemlos kam ich bei den anderen an, die schon im Auto saßen.

„Du willst mir doch jetzt nicht ernsthaft erzählen, dass du fast 20 Minuten auf dem Klo gehockt hast, oder?" Fragte Liam mich genervt.

„Ich... Ähm... Tja, lustige Geschichte: Ich komm grade aus der Toilette, da stehe ich plötzlich nem alten Schulfreund gegenüber! Der hat sich wohl das Bein gebrochen und war deshalb im Krankenhaus. Lustig, oder? Ja... und dann hab ich mich wohl irgendwie verquatscht, tut mir leid, dass ihr warten musstet!" Meine Güte... Lügen sollte ich vielleicht mal üben, für meinen Nebenjob als Captain eines Shipps! Liam zog nur misstrauisch eine Augenbraue hoch.
„Oookay..."

Ich öffnete schnell die Tür und stieg hinten ins Auto ein. Die Fahrt verlief ziemlich still. Es hing etwas in der Luft, das man nicht beschreiben konnte. Eine Mischung aus Erleichterung darüber, dass Louis noch lebte und es ihm soweit gut ging und dem Schock, das er sich an nichts mehr erinnern konnte. Auch wenn wir wussten, dass es vergänglich war, war es doch irgendwie beängstigend.

Als wir schließlich zu Hause ankamen, rannte Harry direkt auf sein Zimmer und schloss die Tür ab. Vorsichtig klopfte ich an.

„Haz? Darf ich reinkommen?"

Von drinnen hörte ich, wie er kurz schniefte dann öffnete sich auch schon die Tür und ein völlig verheulter Harry schaute mir entgegen. Erschrocken sah ich ihn an. Er zog mich nur wortlos ins Zimmer und schloss dann die Tür wieder sorgfältig ab.

„Harry, was ist passiert?" fragte ich besorgt.

„Nix" antwortete er nur und wischte sich schnell über die Augen.

„Das ist nicht zu übersehen. Ist ja auch völlig normal, dass du dich weinend im Zimmer einschließt!" antwortete ich ironisch. Dann wurde ich wieder ernst. „Man Harry, ich mache mir wirklich Sorgen um dich! Aber wie soll ich dir helfen, wenn du mir nicht sagst, was los ist?"

„Mir kann niemand helfen!" wehrte Harry schroff ab.

„Aber ich kann es versuchen! Bitte erzähl mir was los ist" bettelte ich. Harry seufzte ergeben.

„Du lässt mich sonst nicht in Ruhe, oder?"

„Nope, hab ich nicht vor. Aber wenn du es mir erzählst..."

„Okay okay, ist ja schon gut, ich erzähl es dir!" unterbrach mich Harry. „Aber Niall? Kann ich dir vertrauen, dass du es niemandem weitersagst? Auch nicht den anderen Jungs?" ich nickte. Ich war wirklich gespannt, was jetzt wohl kommen würde.

„Also... Es ist so... Ich..." druckste Harry herum. „Ich bin verliebt"

„Das ist doch super! Wer ist denn die Glückliche?" tat ich unwissend, wobei es mir echt schwerfiel, nicht schreiend durchs Zimmer zu rennen.

„Das ist ja schon das erste Problem: Es ist keine Sie!" Harry starrte beschämt auf den Boden.

„Herzlichen Glückwunsch, du bist also in einen Jungen verliebt" stellte ich trocken fest. Harry sah mich fassungslos an.

„Ich hab mich hier gerade vor dir geoutet und du sagst sowas?! Hast du eigentlich eine Vorstellung davon, wie schwer mir das gerade gefallen ist?" Ich fing an zu lachen.

„Es tut mir leid, Harry! Was ich eigentlich sagen wollte: Es ist mir völlig egal wen du liebst! Also... Nein, es ist mir nicht egal, aber ich unterstütze dich, egal ob es ein Junge oder ein Mädchen oder etwas ganz anderes ist! Hauptsache du bist glücklich!"

Harry nahm mich in den Arm und drückte mich fest.

„Danke Nialler, du bist wirklich der beste Freund, den man sich wünschen kann!"

„Danke, das weiß ich" grinste ich und Harry verdrehte lachend die Augen. „Aber jetzt zur wichtigsten Frage: Wer ist er?" fragte ich schließlich und zog vielsagend meine Augenbraue hoch.

Harrys Wangen färbten sich augenblicklich rosa und er sah zu Boden.

„Du... Kennst ihn" nuschelte er dann.
„Hmmm... Lass mich nachdenken... Etwa Louis?" Fragte ich nach einer Weile. Harry nickte kaum merklich. Ich quietschte laut auf und presste mir im nächste Moment erschrocken die Hand vor den Mund.

„Yes, ich wusste es! Ich hab es so gewusst!" freute ich mich im Flüsterton weiter. Harry sah mich verwirrt an. „Du wusstest es? Aber woher?" fragte er.

„Ähm... Ich meinte natürlich, ich hab es mir gedacht" redete ich mich schnell raus. Er musste ja nicht unbedingt wissen, dass ich mitten in der Nacht in seine Zimmer gestanden und ihm zugehört hatte, wie er im Schlaf redete. Das könnte möglicherweise ein bisschen gruselig rüberkommen.

Harry nickte nur. „Achso"

„Leute kommt runter, es gibt Essen!" hörten wir im nächsten Moment Liam von unten schreien.
Hastig sprintete ich die Treppe runter und Harry folgte mir etwas langsamer.
Beim Essen versuchte ich mit keinem Wort zu erwähnen, was Harry mir gerade eben anvertraut hatte, auch wenn mir das unglaublich schwer fiel.

Als ich abends im Bett lag, ging ich in Gedanken nochmal den gesamte Tag durch. Ich hatte Louis erzählt, er sei mit Harry zusammen und er hatte mir geglaubt und ich hatte rausgefunden, dass Harry in Lou verliebt war. Mein Plan würde voll aufgehen! Mit diesem Gedanken schlief ich zufrieden ein.

Am nächsten Tag fuhren wir wieder relativ früh ins Krankenhaus, um Louis zu besuchen. Ich war extrem aufgeregt und hibbelte die ganze Zeit auf meinem Sitz rum wie ein Verrückter. Was würde gleich passieren, wenn Harry den Raum betrat? Wie würde Louis reagieren? Würde er Harry küssen? Und was würde Harry dann tun?

„Niall? Wir sind jetzt da! Du kannst aussteigen!" schrie mir Zayn ins Ohr, sodass ich erschrocken zusammenzuckte.

„Ist ja gut, ich komm ja schon!" antwortete ich und stieg aus dem Auto.
Diesmal fanden wir den Weg zu Louis' Zimmer schnell. Wir klopften an die Tür und traten ein, als wir ein leises „Ja?" hörten.

POV Louis

Mein Herz klopfte bis zum Hals, als Harry das Zimmer betrat. Was sollte ich tun? Seit Niall mir erzählt hatte, dass wir mal zusammen gewesen waren, hatte ich darüber nachgedacht, was ich tun sollte, aber ich war mir trotzdem nicht sicher. Ich war so unglaublich nervös. Ein bisschen unsicher ging Harry auf mein Bett zu.

„Hi Lou" seine Stimme klang brüchig und er sah so unglaublich fertig aus, mit dunklen Schatten unter den Augen und ganz blass.

Über das, was ich jetzt tat, dachte ich nicht lange nach. Er sah so traurig aus und ich wollte ihn irgendwie aufmuntern, deshalb setzte ich mich kurzerhand im Bett auf und drückte meine Lippen auf seine. Er riss erstaunt die Augen auf, aber erwiderte den Kuss. Schließlich wurden wir von Liam unterbrochen, der sich laut räusperte.

„Ich will euch beide ja nicht stören, aber wir sind auch noch hier, Louis" sagte er und seine Stimme klang ein bisschen bitter und verletzt.

Ich kam nicht dazu, ihn zu fragen warum, weil die anderen beiden Jungs mich jetzt umarmten.
„Wie gehts dir, Lou?" fragte mich Zayn. „Hast du dich schon an irgendetwas erinnert?"

„Nein, leider nicht" Manchmal hatte ich zwar das Gefühl, eine Erinnerung waberte mir durch den Kopf, aber wenn sie ihn zu fassen versuchte, löste sie sich plötzlich auf.

Die Jungs blieben noch eine Weile und wir unterhielten uns. Mir fiel auf, dass Liam sich die ganze Zeit zurückhielt und uns mit einem Blick, der fast schon ein bisschen wütend wirkte, beobachtete. Aber als ich ihn fragte ob alles gut sei, sagte er nur „Jaja, ist schon okay!" und ich war nicht wirklich schlauer.

Nach einer knappen Stunde kam ein Krankenpfleger rein, um den anderen mitzuteilen, dass die Besuchszeit vorbei sei und wir mussten uns wieder verabschieden. Die Jungs versprachen, morgen wiederzukommen und Harry gab mir zum Abschied noch schüchtern einen Kuss.

Kurz nachdem alle gegangen waren, betrat Mister Davis, der Arzt, wieder das Zimmer.

„Ich habe gute Mitteilungen für Sie, Mister Tomlinson" verkündete er.
„Voraussichtlich werden Sie heute Abend auf die normale Station verlegt und können mit etwas Glück das Krankenhaus übermorgen verlassen. Sie müssten dann noch einmal die Woche zur Kontrolle hier her kommen, bis sie ihr Gedächtnis komplett wiedererlangt haben."
Das waren doch endlich mal super Neuigkeiten! Die anderen würden sich bestimmt freuen, das zu hören.

POV Niall

„Wie lange bist du schon mit Louis zusammen und warum habt ihr uns nichts gesagt?!" sobald wir zu Hause angekommen waren, ließ Liam seiner Wut freien Lauf. Harry sah ihn erschrocken an.

„Wir... Wir sind nicht zusammen! Und selbst wenn: niemand kann mich zwingen, euch alles zu sagen!" antwortete er patzig.

„Sind sie wirklich nicht, sonst hätte Harry doch gestern nicht geweint, weil er Liebeskummer hat" versuchte ich die Situation zu retten.

„Aha! Niall hast du also etwas erzählt und Zayn und mir nicht?!" Jetzt wurde Liam richtig wütend. Zayn strich ihm beruhigend über den Rücken und warf Harry einen vorwurfsvollen Blick zu. Der stand nur völlig überfordert da und war den Tränen nahe.

„Wir sind nicht zusammen, verdammt nochmal! Weiß ich doch nicht, warum Louis mich einfach geküsst hat"

„Aber schlecht hast du es ja auch nicht gefunden, oder?" fragte Liam bissig zurück. „Es enttäuscht mich einfach, wie wenig du uns vertraust, Harry!" mit diesen Worten drehte Liam sich um und verschwand mit Zayn in seinem Zimmer.

Harry blieb völlig fassungslos zurück, dann ging er ohne ein Wort in sein Zimmer und schloss laut knallend die Tür hinter sich. Ich biss mir auf die Lippe.

Shit, das hatte ich nicht gewollt!

Sooo... Dieser Oneshot ist ein Geschenk für kleinerautor die gute hat nämlich heute Geburtstag!! HAPPY BIRTHDAY!! 🥳❤️ Schaut gerne mal bei ihr vorbei, sie schreibt zur Zeit eine großartige girlxgirl Geschichte! 

Außerdem ist der Oneshot noch nicht fertig (wie man höchstwahrscheinlich merkt xD). Der zweite Teil kommt am 21.09. Da hat nämlich Dilara_Horan Geburtstag!! (Ich hoffe echt dass ich da noch rechtzeitig schaffe! 😅) 

Okay... Ich hör jetzt mal auf zu labern! xD Habt alle noch nen ganz schönen Tag! 😊👋🏼

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