[ Dear Magda ]

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Hey Magda,
Falls du dich fragst, warum vor dir gerade ein Stück Papier von mir liegt, ist die Erklärung simpel: Ich muss dir einfach schreiben. Ich muss mich entschuldigen. Für so viel. Denn ich habe (erst jetzt) nachgedacht, und mir ist so vieles klar geworden.

Damals, in der siebten Klasse, als ich dich kennenlernte, dachte ich mir, du seist einfach schüchtern. Schüchtern und etwas zurückgezogen. Ich wusste, du warst mit Vanessa befreundet, und ich akzeptierte das, wirklich! Aber ich wusste auch, dass ich mich gut mit ihr verstand, also versuchte ich, einfach öfters mit Vanny zu reden. Nur um sie besser kennen zu lernen, und damit sie auch mich besser kennt. Und ich merkte, etwas lag in der Luft. Damals kannte ich dieses gewisse Gefühl nicht, dass Gefahr in naher Zukunft drohte, falls nicht etwas passierte. Und ich änderte mich nicht. Ein Sturm brach los.

Ihr habt euch gestritten, weswegen auch immer, aber ihr wart für viele Wochen nicht mehr beieinander. Vanny setzte sich zu mir, und du bliebst allein, denn so wirklich gute Freunde hattest du ja damals nicht in unserer Klasse. Dir ist so viel passiert, uns allen ist vieles passiert, aber bei dir waren es schlicht und einfach schlimme Dinge. Und ich habe versucht, deine Freundin zu sein, und nicht dieses Mädchen, dass immer mit deiner ehemals besten Freundin abhing. Ich kann nicht behaupten, ich wüsste, wie sich das anfühlt, völlig ohne Freunde dazustehen, denn ich habe es noch nie erlebt. Deshalb glaube ich, es tut mehr weh, als ich mir je vorstellen könnte.

Apropos Freundschaft: Einmal, da gingen wir gemeinsam in die Stadt. Wir redeten und redeten, als würden wir es schon immer tun, und ich lernte dich besser kennen. Ich will nicht sagen, ich kenne dich, denn jeder Mensch ist ein unergründlicher Ozean, und ich habe höchstens etwas von der Oberfläche mitbekommen und von dem Meter darunter. Am Anfang hast du mir von deinem Bruder erzählt, und sagtest, er sähe den Menschen, nicht das Geschlecht oder das Aussehen. Und ich meinte darauf, das täte ich auch. Falsch. Ich sah nicht den Menschen, ich sah nur alles andere. Aber ich halte mich am Wesen fest, und an den Taten dieses Menschen. Ich habe dich belogen, genauso wie ich dich belogen hatte, als ich sagte, das mit Vanessa wird wieder. Zwar habt ihr euch versöhnt, aber es war nie wieder so, wie es einst war. Und das alles wegen mir und meinen Gesprächen mit Vanny.

Ich bin froh, dass du neue Freunde fandest, mit denen du heute mehr lachst als du es mit mir je getan hättest, oder mit Vanny. Jedes Mal fällt mir erneut ein Stein vom Herzen, denn mein Kopf denkt, du hättest es überstanden. Das alles. Und mein Gewissen flüstert trotzdem: Narben bleiben für immer. Und da hat es leider recht.

Aber immer wieder frage ich mich, hätte ich mich nicht so oft mit Vanessa unterhalten, wäre es heute anders? Die ganze Situation? Du hast mein Leben geprägt, genauso wie Vannys, und die Leben, mit denen sie heute befreundet ist. Ich weiß, ich kann die Zeit nicht zurückdrehen, nichts mehr daran ändern, und selbst wenn, ich würde die Zukunft und das hier und jetzt damit auch verändern. Ich bin keine echte Freundin zu dir, nicht damals und werde es nicht, zu viele Meilen liegen zwischen deiner Welt und meiner. Ich bin zwar ein offenes Ohr, vielleicht auch eine Schulter, an der du dich ausweinen kannst, aber es fehlt zu viel zu einer echten Freundschaft. Sagen wirs so, ich habs einfach verkackt, von Anfang an.

Deshalb schreibe ich dir jetzt. Um dir zu sagen, dass ich falsch lag. Ich habe erkannt, ich habe dir deine Freundin genommen, und das gerade an einem Punkt, in einem Moment, der vieles in Gang gesetzt hat. Ich habe dich belogen, und selbst, als ich dir die Hand zur Hilfe ausgestreckt hatte, war ich mit den Gedanken woanders. Und nichts ist mehr änderbar. Also kann ich nur eins tun:
Bitte, kannst du mir verzeihen?

Love,
Dani

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